Johner Bischoffingen

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Speedsocke
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Re: Johner Bischoffingen

Beitrag von Speedsocke »

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Weingut Johner - Bischoffinger Steinbuck 2009

Meine erste intensivere Begegnung mit dem Weingut. Schön über den Abend verteilt genossen.

Wein aus ertragsschwachen aber jüngeren (9-10 Jahre) Pinot Noir Klonen aus Burgund. Gepflanzt im Bischoffinger Steinbuck - Handlese. Gär- und Mazerationszeit: 4 Wochen, 12 Monate Barrique. Säure: 5,1 g/l, RZ: 2,0 g/l.

Reife: Ziegelrot mit bräunlichem Ton.

Dezente gereifte Fruchtaromen: dunkle Kirsche, Brombeere. Kühl im Antrunk. Frische, angenehme Säure. Ggf. dezente Kräuter und ein Hauch Cassis. Fein und elegant. Weiches Mundgefühl. Präsente aber angenehme und gut eingebundene Tanninstruktur. Mittlerer bis etwas längerer Nachhall. Das Holz gibt Struktur, steht aber nur begleitend dabei und nicht im Vordergrund. Auch der Alkohol von 14 % fällt gar nicht auf. Nach einiger Zeit kommen noch sanfte erdige Noten und ganz leichte Würze dazu.

Fazit:
Mit Luft entwickelt sich der Wein wunderbar und wird intensiver, also Zeit nehmen und einfach mal ausgiebig genießen!
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EThC
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Re: Johner Bischoffingen

Beitrag von EThC »

...scheint ja noch ganz gut in Schuß zu sein. Vor gut zweieinhalb Jahren fand ich ihn richtig gut, dachte mir aber auch, daß er nicht mehr viel besser würde...
Viele Grüße
Erich

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EThC
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Re: Johner Bischoffingen

Beitrag von EThC »

...trotz oder gerade wegen der 200 % Holz immer ein schöner und außergewöhnlicher Wein:

Bild
Viele Grüße
Erich

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AmonA
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Re: Johner Bischoffingen

Beitrag von AmonA »

Der Urlaub am Kaiserstuhl ist schon wieder vorbei, auch die Besuche bei o.g. Weingut. Wir haben fast alles probiert, ausgerechnet den GB X 2017, von dem ich so begeistert war, hatten wir nicht im Glas.
Dafür aber einen umwerfenden Sauvignon Blanc "Ouvertüre" 2020. Vielleicht das Beste, was ich von der Rebsorte bisher probiert habe. Explosionsartiges Bukett nach exotischen Früchten, Holunder. Danach reife Stachelbeeren und Apfel. Sehr lang am Gaumen. Hat a bisserl Restzucker, stört bei der vorhandenen Säure aber überhaupt nicht!
Falls jemand ein Date zum erfolgreichen Einstieg oder Abschluss bringen möchte, mit dem Wein wird das sicherlich gelingen! :mrgreen:
Besser als den 2016er fand ich diesmal den Nachfolgejahrgang vom "Maximilian", einer Cuvée aus Merlot, verschiedenen Cabernets und Spätburgunder. Wechselndes Bouquet nach Pflaume, Brombeeren und mit der Zeit deutliche Cabernet Note. Bessere Struktur als 2016, trotz des RZ von fast 5 g/l.
Wenn ich schon bei Weinen mit Restzucker (RZ) bin, dann kann ich noch die St. Patrick Auslese 2016 empfehlen: helles Goldgelb, reife Früchte (Pfirsich) und Karamell, nussig, salzig und nicht pappig süß am Gaumen, sehr lang.

Der GB 2018 und der WB & Chardonnay 2018 sind immer eine Bank. Erfreulich, dass der Alkoholgehalt mit 13,5 % im Erträglichen bleibt. Die weissen SJ aus 2018 würde ich noch einige Jahre liegen lassen. Die haben viel Power und üppige Frucht - man könnte die so wegtrinken. Wäre aber doch schade... ;)
Noch ein Tipp zum 2016 er Spätburgunder vom Kaiserstuhl. Kühl trinken! Mit den 14 % Alk ist das kein Leichtgewicht. Schönes Aroma nach Pflaumen.
Der Blaue SB 2017 hat deutlich mehr Struktur und Finesse, kostet aber auch 50 % mehr!
Die anderen preislich abgehobeneren Roten rühre ich noch nicht an, obwohl mir das bei Weinen mit Schraubverschluss in der Vergangenheit nie gelungen ist :lol:
Grüße
AmonA (aka Volker)
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OsCor
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Re: Johner Bischoffingen

Beitrag von OsCor »

Hallo Volker,

meine Lieblinge sind Weißweine mit wenig Restzucker und genug Säure, um einem kräftigen Mittagessen Paroli bieten zu können. Wie schätzt du denn Johners Weine so ein?
Am Telefon sagte mir die Seniorchefin gerade, die Kundschaft sei großenteils 50+ und schätze eher geringere Säuregrade. Vielleicht fahre ich heute Nachmittag mal vorbei. Probieren kann man da auch.

Gruß
Oswald
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AmonA
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Re: Johner Bischoffingen

Beitrag von AmonA »

Hallo Oswald,
Ja die Seniorchefin, immer sehr auskunftsfreudig.
Die 2018er besitzen auch genug Mineralitaet um ein kräftiges Essen zu begleiten. Die 2017er sind etwas schlanker (vermutlich weniger Rz) aber mit einer schönen kräftigen Struktur. Da sollte etwas für dich dabei sein.
Grüße
AmonA (aka Volker)
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OsCor
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Re: Johner Bischoffingen

Beitrag von OsCor »

Vielen Dank!
Weil es beim Probieren (bei mir wenigstens) doch immer wieder vorkommt, dass ich schlucke, habe ich mir die heutige Fahrt angesichts der Hitze verkniffen.

Gruß
Oswald
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EThC
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Re: Johner Bischoffingen

Beitrag von EThC »

OsCor hat geschrieben:Am Telefon sagte mir die Seniorchefin gerade, die Kundschaft sei großenteils 50+ und schätze eher geringere Säuregrade.

...ich kenne von Johner eigentlich nur die Spätburgunder, die mir auch säuretechnisch immer ganz gut gefallen haben. Wenn die Weißen dann eher auf der "milden" Seite unterwegs sind, dürfte das wohl nicht unbedingt was für mich sein. Obwohl ich auch schon 50+ bin... :?
Viele Grüße
Erich

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Georg R.
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Re: Johner Bischoffingen

Beitrag von Georg R. »

Was ich bisher an Weissweinen von Johner getrunken habe, war eigentlich säuretechnisch immer passend.
Der Grauburgunder SJ aus 2018 kommt mit 6.4 g Säure daher, bei 2.4 g Restzucker, 13.5% alc.
Das war neulich vor Ort sehr schön zu verkosten.

Was Johner vielleicht von anderen namhaften Erzeugern in der Nachbarschaft unterscheidet, sind Fülle/Körper/Alkoholgehalt. Da ist man die letzten Jahre regelmässig über den Werten von z.B. Salwey oder Franz Keller.
Auch beim Holz langt man etwas kräftiger zu - so ist jedenfalls mein Eindruck.

Je nach persönlichen Vorlieben kann das aber sehr gut passen.

Gruss
Georg
Man kann die Erkenntnisse der Medizin auf eine knappe Formel bringen: Wasser, mäßig genossen, ist unschädlich.
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EThC
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Re: Johner Bischoffingen

Beitrag von EThC »

Georg R. hat geschrieben:Der Grauburgunder SJ aus 2018 kommt mit 6.4 g Säure daher, bei 2.4 g Restzucker

Ok, für einen GB klingt das in der Theorie schon recht ordentlich...
Viele Grüße
Erich

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