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Badische Weißweine

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Bernd Schulz

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Re: Badische Weißweine

BeitragDi 6. Dez 2022, 22:06

Noch besser als den 2020er finde ich den 2021er Gutedel Müllheimer Reggenhag Kabinett trocken aus dem Hause Engler:

Bild

Interessant war es, diesen Leichtwein sofort im Anschluss an den Muros Antigos von Anselmo Mendes zu probieren - im direkten Vergleich wirkte der Reggenhag nämlich klar substanzstärker!

Welcher südbadische Betrieb produziert heutzutage noch trockene "Kabinette" aus der Sorte Gutedel ? Nur Claus Schneider fällt mir da ein, aber da reden wir dann schon wieder von einer anderen Preisklasse.

Herzliche Grüße

Bernd
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Bernd Schulz

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Re: Badische Weißweine

BeitragFr 9. Dez 2022, 20:29

Im Glas befand :mrgreen: sich gerade der nächste 21er von Engler:

Bild

Zu gerade mal 8,50 handelt es sich natürlich nicht um einen absoluten Ausbund an Komplexität, aber um einen für meinen Geschmack sehr gelungenen, weil alles andere als breiten Vertreter seiner Sorte. Nicht zu fett, nicht zu mager, nicht zu üppig, nicht zu karg, nicht zu fad, nicht zu sauer, nicht zu fruchtarm, nicht zu plakativ, sondern schlicht und einfach sehr ausgewogen in allen Komponenten - das muss man auch erst einmal in dieser Form hinbekommen!

Herzliche Grüße

Bernd
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Bernd Schulz

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Re: Badische Weißweine

BeitragMi 14. Dez 2022, 21:11

Hat jemand von euch schon mal einen Gutedel feinherb getrunken? Mir ist so etwas noch nie untergekommen - aber als ich vor ein paar Tagen nach langer Zeit wieder einmal eine Bestellung bei K&U getätigt habe, ist dieses ungewöhnliche Exemplar aus einem Demeter-Betrieb schon der reinen Neugier halber schnell in den Warenkorb gewandert:

Bild

Direkt nachdem ich den Wein aus dem zur Zeit ;) sehr kalten Keller geholt hatte, war ich erst einmal enttäuscht. Aber mit etwas höherer Trinktemperatur und einiger Luftzufuhr ist aus dem zunächst eher dünn wirkenden "Landwein" ein durchaus attraktives Getränk geworden! Den auf dem Rückenetikett angegebenen Duft nach "Quitte und frischer Birne" habe ich ohne die Lektüre desselbigen Etiketts zwar nicht gefunden, aber dem eigentlichen Vergnügen tut das verbale Jonglieren mit diversen Früchten (ich fasse mich da gerne auch wieder an die eigene Nase! :oops: ) ja keinen wirklichen Abbruch.

Ehe ich das Fazit ;) :mrgreen: vergesse: Bei Thomas Harteneck, der mir bis vor wenigen Tagen überhaupt kein Begriff war, scheint es sich um einen richtig interessanten Winzer zu handeln!

Herzliche Grüße

Bernd
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Climins

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Re: Badische Weißweine

BeitragDo 15. Dez 2022, 00:01

Danke für deinen Beitrag zum halbtrockenen Gutedel, den hatte ich im K und U Shop auch schon gesehen - fühlte mich aber bei meiner letzten Bestellung nicht experimentierfreudig genug. ;) Das Weingut Harteneck ist mir vor ein paar Monaten mal mit einem blitzsauberen und wunderbar kühlen Merlot aufgefallen. So was Schönes! Unbedingte Empfehlung (auch wenn nicht mehr ganz günstig). Auf jeden Fall warte ich seitdem auf die Gelegenheit mal noch ein paar andere Weine zu probieren.
Beste Grüße,
Clemens
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Bernd Schulz

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Re: Badische Weißweine

BeitragDo 15. Dez 2022, 21:21

Nix zu danken, Clemens! Es geht jetzt weiter mit dem trockenen 20er Gutedel von Harteneck:

Bild

Kössler schreibt auf seiner Website zu diesem erfreulichem Getränk: "Naturwein, leicht trüb, ungeschönt, deshalb Badischer Landwein | minimal geschwefelt...."

....und ich meine: Wenn Naturwein, dann bitte so! Nämlich weitestgehend ohne die Noten von angeschlagenem Fallobst beziehungsweise Knaddel Daddel oder Possmann. Im Vergleich zu den von mir bislang getrunkenen Naturweinen von Seckinger ist das, was Thomas Harteneck mit seinem kleinen Gutedel auf die Flasche gebracht hat, um Längen feiner und damit erfreulicher. Einen Nachkauf ziehe ich hier durchaus in Erwägung.

Herzliche Grüße

Bernd
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Ralf Gundlach

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Re: Badische Weißweine

BeitragMi 8. Feb 2023, 20:21

Ein durchaus erfreulicher Müller-Thurgau:

2019 "Zwitscherli" J.Simon

schöne, kräuterige Nase. Am Gaumen ein unkomplizierter M-T mit Kräuter- und Muskatnoten. Trotz der wenigen Frucht alles andere als freudlos. Leichter Schmelz. Angenehme, lebendige Säure. Trockenes Geschmacksbild. Hat durchaus Kraft. Das ist ein schöner, unkomplizierter, aber keinesfalls banaler Alltagswein.
86 Punkte. Kostet ab Hof um die 7 Euro

Vor kurzem habe ich den 2014 Spätburgunder von J.Simon getrunken, den es noch im Fachhandel gibt (ab Weingut gibt es auch noch andere gereifte Jahrgänge). Der war noch richtig frisch, null Reifenoten. Typischer, positiv deutscher SB mit vielleicht etwas eindimensionaler Kirschfrucht. Aber erstaunlich gut gereift für solch einen einfachen SB. Sah ich bei 86 Punkten. Kostet 9 Euro.

Gruß

Ralf
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Udo2009

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Re: Badische Weißweine

BeitragMi 8. Feb 2023, 21:37

Bernd Schulz hat geschrieben:Welcher südbadische Betrieb produziert heutzutage noch trockene "Kabinette" aus der Sorte Gutedel ?


Lämmlin-Schindler macht VDP Ortsweine aus Gutedel, die m. E. zu den besten Gutedel gehören, die ich getrunken habe. Ob jetzt Ortswein gleich oder besser Trockenes Kabinett ist... who knows....
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Ralf Gundlach

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Re: Badische Weißweine

BeitragFr 10. Feb 2023, 21:07

Ralf Gundlach hat geschrieben:Ein durchaus erfreulicher Müller-Thurgau:

2019 "Zwitscherli" J.Simon

schöne, kräuterige Nase. Am Gaumen ein unkomplizierter M-T mit Kräuter- und Muskatnoten. Trotz der wenigen Frucht alles andere als freudlos. Leichter Schmelz. Angenehme, lebendige Säure. Trockenes Geschmacksbild. Hat durchaus Kraft. Das ist ein schöner, unkomplizierter, aber keinesfalls banaler Alltagswein.
86 Punkte. Kostet ab Hof um die 7 Euro

Vor kurzem habe ich den 2014 Spätburgunder von J.Simon getrunken, den es noch im Fachhandel gibt (ab Weingut gibt es auch noch andere gereifte Jahrgänge). Der war noch richtig frisch, null Reifenoten. Typischer, positiv deutscher SB mit vielleicht etwas eindimensionaler Kirschfrucht. Aber erstaunlich gut gereift für solch einen einfachen SB. Sah ich bei 86 Punkten. Kostet 9 Euro.

Gruß

Ralf


Nachtrag zum 2014 Spätburgunder: nach knapp einer Woche offen hat sich die etwas vorlaute Kirschnote zurückgezogen, stattdessen zeigt sich eine schöne, mediterrane Kräuternote, die perfekt zu der jetzt dezenteren Kirschnote passt. Wirkt jetzt durchaus elegant. Spannend, dass ein einfacher SB aus Deutschland sich noch positiv verändert nach einer Woche offen. Jetzt 87-88 Punkte.
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Ralf Gundlach

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Re: Badische Weißweine

BeitragFr 10. Feb 2023, 21:26

Im Glas eine "Naturweincuvee" von einem durchaus aufstrebenden Weingut:

2021 Cirque des levures Gebr. Mathis

Trübes,helles Orange im Glas. Riecht nach Grapefruit. Am Gaumen ein spannendes Getränk. Grapefruit und florale Noten ergänzen sich bestenst, auch wenn das für mich zuerst ungewöhnlich wirkt. Ich kenne nicht die Zusammensetzung der Cuvee, aber mir scheint da schon ein gewisser Anteil Muskateller drinnen zu sein. Der zeigt sich durch die Verspieltheit und gibt dieser Cuvee eine Leichtigkeit mit auf den Weg . Nur ganz dezente Apfelmostnoten, die aber überhaupt nicht stören. Feine Säure. Das ist durchaus vielschichtig und auf eine gewisse Art und Weise wild . Und trotzdem passt alles und nichts ist schräg. Hat auch nichts karges trotz der 11,5 % Alkohol und wenig Restzucker. Ein beeindruckender Naturwein.

91 Punkte. Kostet 17,90 Euro.

Gruß

Ralf
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Udo2009

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Re: Badische Weißweine

BeitragMi 1. Mär 2023, 21:33

Lämmlin-Schindler, 2020er Weißburgunder, Mauchener Sonnenstück, VDP Erste Lage, 13 % Alkohol

Den direkt nach der Spätlese, trocken von Simon-Bürkle zu probieren, ist im höchsten Maße unfair - gegenüber Simon-Bürkle.

Im Glas ein (dunkleres) gelb,

in der Nase intensive Frucht und auch am Gaumen ist er um Längen intensiver als die Spätlese von der Hessischen Bergstraße.

Ich weiß schon, warum Lämmlin-Schindler unbedingt ins Portfolio gehört.
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