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Badische Weißweine

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Dominik Mueller

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Re: Badische Weißweine

BeitragSo 4. Feb 2024, 17:32

2020 Schloss Neuweier Brenners Park-Hotel & Spa Cuvée Blanc
Helles Zitronengelb. Dieser Wein ist sehr aromatisch! In der Nase dominiert die Passionsfrucht, aber auch zarte Blütenaromen sind zu erkennen. Frisch und vor allem fruchtig, mit weiteren Aromen von Trauben und Zitronenschalen. Da ich die genaue Zusammensetzung der Assemblage nicht kannte, schwankte ich in meinem Kopf zwischen Sauvignon Blanc und Gewürztraminer hin und her. Wie sich herausstellte, handelt es sich um eine Mischung aus Chardonnay, Sauvignon Blanc und Muskateller, was die starken Aromen von Passionsfrucht und Blüten erklärt. Am Gaumen ist der Wein schlank, mit mittlerem Alkoholgehalt, etwas zusätzlicher Frische durch CO2 und einer ausgewogenen Mischung aus (gefühlter) Fruchtsüße und Säure. Trauben, Passionsfrucht, grüner Apfel. Mittlere Länge und Intensität. Nicht komplex, aber dennoch ein guter Wein. Schönes Etikett übrigens, das den Eingang des Brenners Park-Hotel & Spa in Baden-Baden zeigt.
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Climins

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Re: Badische Weißweine

BeitragMo 4. Mär 2024, 18:58

Gestern bei Freunden zu chilenischen completos (zu Deutsch Hot Dog) als unkomplizierten Essensbegleiter genossen:

Weingut Landerer Oberrotweiler Sauvignon Blanc 2022

Hell, klar, leichtes grün-gelb. Insgesamt ein Wein der eher die zitrischen und grasigen Noten bespielt (aber nicht unreif!). Unreif nur vielleicht die Papaya die man zu riechen glaubt, Mango und ein Hauch Cassis. Trotz der eher zitrischen Säure nicht so streng, wie etwa der kleine von Knewitz. Guter Wein, wenn man einen frischen Sauvignon Blanc mit Niveau sucht. Kostet etwa 12 Euro. 88 P
Beste Grüße,
Clemens
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Lars Dragl

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Re: Badische Weißweine

BeitragSo 31. Mär 2024, 19:05

Hallo!

Lämmlin-Schindler Cabernet Blanc 2019

Den habe ich mir 2020 auf dem Weingut mitgenommen, weil mich Frank Brohl mit seinem 17er da ein wenig angefixt hatte. Der hier ist aber ganz anders, jedoch nicht so trinkanimierend wie jener Wein von der Mosel. Nach dem Öffnen (Aufdrehen) ist der Wein wegen der hohen Kohlensäure völlig derangiert und eigentlich nicht mit Genug zu trinken. Ich habe ihn aber gestern schon doppelt karaffiert (hat ordentlich geschäumt) und im Kühlschrank stehen lassen. Mittleres, vielleicht sogar eher dunkles Strohgelb. In der Nase sehr reife Stachelbeeren und Kiwi, so etwas wie Guave, die Schale einer nicht ganz reifen Banane und kalkige Anflüge. Im Mund nicht so süß wie die Nase vermuten läßt, aber schon auch mit etwas Extraktsüße, die aber von genügend Säure (7g) und einer deutlich mineralischen Struktur abgefangen wird; kein RZ zu schmecken. Guter Wein für damals unter 10 €, aber dem Festtag natürlich nicht angemessen. Morgen kommt Besuch; ob die deutlich teureren Wein dann abliefern, bleibt zu hoffen.

Frohe Ostern allen

Lars
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Udo2009

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Re: Badische Weißweine

BeitragMi 3. Apr 2024, 21:11

Lämmlin-Schindler, 2022er Gutedel VDP Ortswein, Alkohol 11,5 %, RZ: 0,8 g/l S: 5,7 g/l, trocken

Im Glas ein helles (strahlendes) strohgelb

In der Nase frischer Duft nach Zitrone und einem Hauch grüner Apfel,

fruchtbetont, charakterstark am Gaumen, geringe Säure und sehr ausgewogen.

Was man doch aus einem Gutedel gutes machen kann.... ;)
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Climins

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Re: Badische Weißweine

BeitragFr 5. Apr 2024, 21:08

Gestern Abend habe ich ein Glas von diesem überraschenden Wein getrunken:

Bertram Isele Solaris trocken 2021, 15% :shock:

Blind in einer Weinbar, die sich auf Unbekanntes, Ausgefallenes und Naturiges spezialisiert hat, ins Glas bekommen. Dunkles gelb aber klar im Glas, dachte ich beim Geruch an Gewürztraminer, allerdings ohne die Rosennoten. Die Aromarebsorte kommt also definitiv durch, ohne besonders stressig zu sein. Im Mund hat der Wein viel Körper, allerdings dachte ich eher an ein bisschen Zucker (anscheinend 4,3 g/l) und nicht an 15%, die haben mich in der Nachrecherche doch etwas schockiert (und das im "Kaltjahr" 2021). Der Wein hat genügend Säure um diesem Alkohol etwas entgegen zu stellen (laut Weingut 7,5 g/l) und obwohl der Aromarebsortencharakter bleibt, wirkt der Wein nicht plakativ. Eine wirklich überraschende Erstbegegnung mit Solaris (der ungeliebten Piwisorte), die mich neugierig gemacht hat. So etwas würde ich als Alternative zu roten Kaminweinen trinken, wenn ich einen Kamin hätte und dicke Rotweine trinken würde. :lol: Kostet beim Weingut 16 Euro
Beste Grüße,
Clemens
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Bernd Schulz

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Re: Badische Weißweine

BeitragFr 5. Apr 2024, 22:36

Climins hat geschrieben:...Im Mund hat der Wein viel Körper, allerdings dachte ich eher an ein bisschen Zucker (anscheinend 4,3 g/l) und nicht an 15%, die haben mich in der Nachrecherche doch etwas schockiert....


Clemens, ich entschuldige mich im Voraus dafür, dass ich mich bei einem Wein, den ich gar nicht kenne, einschalte - aber 15 Umdrehungen gehen für meinen Geschmack bei einem Getränk, welches ungespritet aus Trauben hergestellt wurde, überhaupt nicht. Irgendwo so um die 14 Volt liegt meine absolute Schmerzgrenze; früher (als ich so etwa in deinem Alter war ;) ) war ich da toleranter, aber mit zunehmendem Alter spielt der Alkoholgehalt in meinen Augen eine immer größere Rolle: Einen trockenen Weißen wie den untenstehenden Solaris würde ich vielleicht noch in einer Weinbar probieren, aber ich würde mir nie und nimmer eine Flasche davon kaufen - so viel Beschränktheit gestehe ich mir mit mittlerweile über 60 Jahren einfach zu! :twisted:

Wenn der Winzer einen 21er Weißwein mit 15% und dann noch immerhin 4,3g/l Restzucker (über "fränkisch trocken" also) auf die Flasche gebracht hat, hat er - Piwi hin oder her - nach meinen Maßstäben etwas Grundlegendes falsch gemacht.

Bei Bertram Isele wurde ja laut Website auch ein "lieblicher" Cabernet Blanc mit satten 12,5% bei gut 20,4 Gramm Restzucker erzeugt. Nee, nee, nee - und nochmals nee :roll: .... - wobei ich das Zeug ja aus lauter Neugier probieren würde, wenn ich nicht gleich knappe 14 Euro dafür berappen müsste.

Herzliche Grüße

Bernd
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EThC

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Re: Badische Weißweine

BeitragFr 5. Apr 2024, 22:51

Bernd Schulz hat geschrieben:Nee, nee, nee
...bei einem 21er mit 15 Volt bin ich auch extrem skeptisch; was da wohl in einem warmen Jahr draus wird? Dabei bin ich nicht ganz so rigoros was den Alk angeht, bei so mancher Rebsorte kann das erstaunlich gut funktionieren, Timorasso oder Assyrtiko z.B. Dennoch sind mir 3, 4, 5 Umdrehungen weniger auch deutlich lieber, es gibt ja genügend trockene Weine, die dennoch ordentlich Substanz zu bieten haben, deshalb laufe ich solchen Bombern nicht gezielt hinterher...
Viele Grüße
Erich

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Climins

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Re: Badische Weißweine

BeitragFr 5. Apr 2024, 23:19

Ich glaube da geht es mir eigentlich wie dir Bernd. Einen Solaris (das soll ja auch das Kind sein mit dem die Piwis in den Brunnen fielen) mit 15% und dann noch etwas Zucker - da würde ich normalerweise einen riesigen Bogen drum machen. Und den Alkohol merkt man auch, sowas kann man gar nicht verstecken.
Warum hab ich das dann hier gepostet? Nun, ich fand den Wein trotz all dieser "Probleme" so gut, dass ich das Glas wirklich gerne getrunken habe. Es gibt natürlich keine Pflicht das hier zu schreiben, aber ich möchte eigentlich alle Weine kurz nennen, die mich innehalten lassen. Das muss nicht immer ein ultra fruchtfernes Steinwasser mit 11% sein, auch wenn das sicher im Moment viel mehr dem Geschmack (auch meinem!) entspricht.
Und falls jemand von diesem Wein liest und sagt: "Das ist eigentlich genau mein Ding!". Dann weiß er oder sie, wo es eine Alkoholbombe in wirklich ordentlicher Qualität gibt.
Beste Grüße,
Clemens
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Climins

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Re: Badische Weißweine

BeitragFr 5. Apr 2024, 23:33

EThC hat geschrieben:...bei einem 21er mit 15 Volt bin ich auch extrem skeptisch; was da wohl in einem warmen Jahr draus wird? Dabei bin ich nicht ganz so rigoros was den Alk angeht, bei so mancher Rebsorte kann das erstaunlich gut funktionieren, Timorasso oder Assyrtiko z.B.


Das waren auch zwei Fragen, die mir sofort kamen. Wieviel Alkohol hat dieser Solaris, wenn das Jahr wärmer ist? Auf der Webseite gibt es einen Solaris lieblich von 2022 mit 14% und 59 g/l Zucker - ist das der Normalzustand eines Solaris aus einer Warmlage (Achkarrer Schloßberg) im Warmjahr?
Und daneben eben die Beobachtung, dass die über 7g Säure diesen Alkohol doch ganz gut in den Griff kriegen. Oder ist das die Rebsortentypizität? Da fehlen mir einfach Erfahrungswerte.
Beste Grüße,
Clemens
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EThC

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Re: Badische Weißweine

BeitragFr 5. Apr 2024, 23:58

Climins hat geschrieben:Oder ist das die Rebsortentypizität?
...abschließend kann ich das auch nicht sagen, dazu ist meine Erfahrung mit der Sorte dann doch zu gering, einen solchen Brummer hatte ich allerdings noch nicht. Die schönsten Ergebnisse gab's für mich bisher in Schaumform: https://ec1962.wordpress.com/tag/solaris/
Viele Grüße
Erich

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