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WB/Chardonnay: Bercher 2007 vs. Chablis 2006

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thdeck

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WB/Chardonnay: Bercher 2007 vs. Chablis 2006

BeitragMo 24. Dez 2012, 00:32

Beim Weißwein ist "Baden vs. Burgund" wie "Äpfel mit Birnen": Hilfreich, um sich die grundlegenden Unterschiede klarzumachen, aber nach einiger Zeit ergeben sich keine neuen Erkenntnisse mehr, die Unterschiede sind einfach zu klar. Im Juli 2012 meinte ich aber, einer Ausnahme auf der Spur zu sein: Zu einem 2006er Chablis lautete die Kurznotiz:
"Fruchtig, für Chablis-Verhältnisse etwas breit; erinnert an badische Weißburgunder; am 2. Tag kerniger; 3. Tag Chablis-typisch, mit Frucht, Ananas; etwas breit (da 3. Tag); 88 Punkte."

Es musste daher ein badischer Weißburgunder her, um die potenzielle "Ähnlichkeit" zu überprüfen. Da der 2006er Chablis recht jung erschien, nahm ich sicherheitshalber einen 2007er Weißburgunder zu Vergleich. Vor ein paar Tagen schritt ich zur Tat. Leider war es erneut "Äpfel mit Birnen". Hier die beiden Kurznotizen:

2006 Chablis 1er Cru Montée de Tonnerre, Billaud-Simon, 18 Euro
In der Nase Apfel, Bratapfel; im Mund wenig Säure; Karamell; scheint 2006-typisch, untypisch für Chablis; phasenweise etwas lasch (erinnert an 2003); Bratapfel; wenig Säure, aber in sich stimmig; 87 Punkte.

2007 Burkheim Feuerberg Weißer Burgunder Spätl. GG, Bercher, 18 Euro
Fruchtig, Birne, Zitrus; üppig, nicht burgundisch; viel Säure; konzentriert, ist top; neigt phasenweise zur Breite, ist aber sehr dicht; Säure hilft; erinnert an Johner auf Top-Niveau; 91 Punkte.

Fazit:
Im Nachhinein ist klar, warum der Chablis erstens anders und zweitens schwächer war: 2006 ist nun mal so. Die erste Flasche, im Juli getrunken, war ein Ausreißer, der mich auf die falsche Fährte brachte. Umgekehrt scheint 2007 in beiden Regionen eher säurebetont zu sein, und da Berchers Weißburgunder ohnehin fruchtbetont sind, ist der beschriebene Gesamteindruck eigentlich nicht überraschend. Was Besseres ist im Kaiserstuhl für unter 20 Euro wohl kaum zu bekommen, zumindest wenn man die Lagerfähigkeit (von der man bei Bercher üblicherweise ausgehen kann) mit einbezieht.

Aus Gerechtigkeitsgründen werde ich demnächst den Vergleich mit umgekehrten Vorzeichen wiederholen: Bercher 2006 vs. Chablis 2007. Bericht folgt.


Thomas Deck
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mixalhs

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Re: WB/Chardonnay: Bercher 2007 vs. Chablis 2006

BeitragMo 24. Dez 2012, 06:29

thdeck hat geschrieben:Was Besseres ist im Kaiserstuhl für unter 20 Euro wohl kaum zu bekommen, zumindest wenn man die Lagerfähigkeit (von der man bei Bercher üblicherweise ausgehen kann) mit einbezieht.


Ähnlich gut, (ob sie noch besser sind, müsste man man mal im direkten Vergleich ausprobieren ) sind die Weißburgunder und auch die Ruländer von Reinhold und Cornelia Schneider, die ebenfalls toll altern.
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thdeck

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Re: WB/Chardonnay: Bercher 2007 vs. Chablis 2006

BeitragDi 25. Dez 2012, 13:53

mixalhs hat geschrieben:
thdeck hat geschrieben:Was Besseres ist im Kaiserstuhl für unter 20 Euro wohl kaum zu bekommen, zumindest wenn man die Lagerfähigkeit (von der man bei Bercher üblicherweise ausgehen kann) mit einbezieht.


Ähnlich gut, (ob sie noch besser sind, müsste man man mal im direkten Vergleich ausprobieren) sind die Weißburgunder und auch die Ruländer von Reinhold und Cornelia Schneider, die ebenfalls toll altern.

Sehe ich ähnlich. Allerdings habe ich von den Schneiders bisher 7 Flaschen Weißburgunder (davon 2 getrunken) und 33 Flaschen Ruländer (davon 15 getrunken) gekauft. Da es hier v.a. um Weißburgunder/Chardonnay ging, habe ich Schneider nicht erwähnt. Ist jedenfalls beim Ruländer/Grauburgunder ein absolutes Muss, gerade auch in der Klasse unter 20 Euro.

Bevor jetzt jemand ruft: Und Heger???
Er macht möglichweise die elegantesten weißen Burgunder im ganzen Kaiserstuhl, und die Großen Gewächse (GG) aus dem großen Holzfass lagen bis vor kurzem auch noch unter 20 Euro (bei den nicht-GGs ist das immer noch so). Sie (d.h. die nicht-Barrique-Weine) sind aber nicht so lagerfähig wie die von Bercher und Schneider.


Thomas

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