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Salwey

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Georg R.

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Re: Salwey

BeitragDo 27. Jan 2022, 22:40

Syrah vom Kaiserstuhl klingt sehr interessant, zumal von einem namhaften Erzeuger.
(Heger soll wohl auch schon damit experimentieren)

Ich weiss nicht warum, aber ich gebe der Sorte mehr Chancen als dem schon länger angebauten CS und Merlot.
Wenn die Klimaerwärmung fortschreitet - was man eigentlich schon in Stein meisseln kann - muss man langfristig umdenken. Die oft gelobten und beworbenen steilen Südhänge werden wohl für die Burgundersorten irgendwann zu heiss. Oder gar Sangiovese?

Hab den Wein im Shop gesucht, aber nicht gefunden.
Schon ausverkauft oder nur für alte Stammkunden?



Gruss
Georg
Man kann die Erkenntnisse der Medizin auf eine knappe Formel bringen: Wasser, mäßig genossen, ist unschädlich.
Mark Twain
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Georg R.

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Re: Salwey

BeitragDi 13. Sep 2022, 17:06

Salwey Spätburgunder Kaiserstuhl 2018
Alc 13,5/ Rz 0,2/ S 6,3
Unharmonisch, fast schon rustikal. Die 13.5 % deuten eher auf 14 % hin.
Blind niemals ein Salwey.

Ich habe jetzt die zweite Flasche abgewartet (die erste wurde kurz nach Anlieferung geöffnet) um diesen Verriss zu schreiben.
Den 18er Spätburgundern bin ich - bis auf ein paar Ausnahmen - aus dem Weg gegangen, dieser Wein bestätigt leider meine Bedenken.

Salwey WB Chardonnay Gutswein 2020
Alc 12,5/ Rz 0,7/ S 6,5
Herrlich leicht mit ungemein Zug, Trinkfreude pur. Elegant, Säure dort wo sie hingehört.
Blind Salwey.

Solche Weine sind es, die mich immer wieder an diesem Weingut faszinieren, chapeau.

Gruss
Georg
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Georg R.

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Re: Salwey

BeitragFr 7. Okt 2022, 21:17

Salwey Spätburgunder RS 2018
13,5% /Rz 1,0 / S 5,9

Der RS von Salwey gehört in diesem Preissegment zu meinen Lieblingsweinen (20 Euro)
Aber auch hier schlägt der Jahrgang gnadenlos zu.

Ähnlich wie beim Kaiserstühler Spätburgunder, fehlt die gewohnte Eleganz von Salwey.
Warm, kräftig, unharmonisch, und vor allem tanninbetont.

Ich befürchte, dass auch eine längere Lagerung den Wein nicht viel besser machen wird, da sind zuviele Komponenten die nicht harmonieren.

Gruss
Georg
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ledexter

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Re: Salwey

BeitragSa 25. Feb 2023, 07:08

2017 Weingut Salwey Oberrotweiler Henkenberg Spätburgunder Grosses Gewachs, Baden, Germany

Interessanterweise fand ich zuletzt im Salwey vs Knipser Vergleich, den Salwey als viel größer und balancierter, als die Knipser Weine. Und ich bin alles andere als ein Säure Freund, mir liegen tatsächlich eher oft vollere und weichere Weine. Ich fand hier stand die Säure absolut in Balance zum Gerüst des Weines.

Erdig, gut balanciert und sehr aromatisch. Die Frucht ist voll da und schön ausgereift, mit dunkler Kirsche und Cassis. Am Gaumen samtig und rund. Tolle Mineralität, für mich nahe an perfekt.

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ledexter

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Re: Salwey

BeitragDo 16. Mär 2023, 06:31

2020 Weingut Salwey Spätburgunder Trocken, Baden, Germany

Knackige Cranberry- und Rotkirscharomen werden in diesem eleganten Pinot Noir, durch die würzige Komplexität von Erde und einem Hauch Holz erwiedert. Dieser Ortswein ist ein schöner, lebhafter, gut balancierter Pinot Noir, welcher in dem Preisbereich wenige Wünsche offen lässt. Vollmundig, aber mit genug reifer und frischer Frucht, unterlegt von einer angenehmen Mineralität. Jetzt schön zu trinken, aber ein bischen mehr Zeit in der Flasche täte ihm sicher noch gut.

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UlliB

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Re: Salwey

BeitragSa 15. Apr 2023, 16:09

Weissburgunder Kirchberg GG 2017 (Salwey) 12,5%Vol. Mittleres Gelb. Unfiltriert, minimal trübe (die Qualitätsweinprüfung war auch schon mal rigoroser). Gelbfrucht, Mirabelle, nasser Stein, ein wenig Reifetöne. Im Gaumen für die Sorte ungewöhnlich knackige Säure, diese aber passend zum Rest; völlig trocken, straff, und trotz nur 12,5%Vol. beeindruckende Konzentration und Dichte, mundwässernd, auch hier steinig und gelbfruchtig. Langer, herber Abgang.

Das hat mit den adipösen Kaiserstühlern, die auch bei Salwey früher einmal erzeugt wurden und heute noch regelmäßig von den Genossenschaften in die Flasche gebracht werden, gar nichts zu tun und ist dazu ein glatter Gegenentwurf. Das ist schon wirklich gut, aber es bleibt für mich schon eine heikle Operation, ausgerechnet im wärmsten Gebiet Deutschlands solche Weine mit einem sehr "nördlichen" Charakter zu erzeugen. Aber andere gehen dort auch in die Richtung; vielleicht entwickelt sich da gerade ein völlig neuer Herkunftscharakter.

Gruß
Ulli
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EThC

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Re: Salwey

BeitragSa 15. Apr 2023, 16:27

UlliB hat geschrieben:vielleicht entwickelt sich da gerade ein völlig neuer Herkunftscharakter.
...ob ich das noch erlebe, daß das als "typisch Kaiserstuhl" eingestuft wird :?: :?
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
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UlliB

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Re: Salwey

BeitragSa 15. Apr 2023, 17:01

EThC hat geschrieben:
UlliB hat geschrieben:vielleicht entwickelt sich da gerade ein völlig neuer Herkunftscharakter.
...ob ich das noch erlebe, daß das als "typisch Kaiserstuhl" eingestuft wird :?: :?

Schaut man sich so an, was da neben Salwey auch noch andere renommierte Betriebe machen, z.B. Franz Keller oder mit gewissen Einschränkungen auch Heger, oder Newcomer wie Peter Wagner, geht es ganz klar in die Richtung weniger Alkohol, mehr Säure, völlig trocken und viel schlanker als früher. Lediglich die Genossenschaften sind immer noch so unterwegs, wie sie schon seit fünfundzwanzig Jahren unterwegs sind, aber denen geht es nicht gut, und ihre Bedeutung nimmt laufend ab. So ganz schlecht stehen die Chancen nicht.

Gruß
Ulli
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UlliB

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Re: Salwey

BeitragSo 28. Mai 2023, 16:10

Henkenberg Grauburgunder GG 2018 (Salwey) 12,5%Vol.

Über das 2018er Grauburgunder-GG aus der Nachbarlage Eichberg hatte ich weiter oben geschrieben:
Verblüffende Farbe: helles Rotgold, etwa so wie ein schwach extrahierter badischer Weißherbst. In der Nase: Rauch! Rauch!! Und noch mehr trockener, etwas scharfer Rauch - etwa so, wie ein auf 12,5% Alkohol verdünnter Islay-Whisky (Bowmore?) riechen könnte. Wenig Frucht, vielleicht etwas Mostbirne, eventuell auch Quitte, und ein ganz zarter Hauch Oxidation, nussig, ganz im Hintergrund etwas Holz, brotige Hefetöne. Im Gaumen knalltrocken, straffe Säure, und ein fest zupackender Gerbstoff, der auch zu einem leichteren Rotwein passen würde. Recht lang haftend.

Die nahe Verwandtschaft ist deutlich. Die Farbe lässt auch hier an Weißherbst denken - helles Kupfer. Rauch fehlt hier, in der Nase ist das schon ganz klar ein Grauburgunder, es gibt auch keine Oxidation. Knalltrocken passt, die Säure ist hier nicht nur straff, sondern für die Sorte schon extrem hoch, sie wirkt aber anders als in den Vorjahrgängen nicht aufgesetzt, sondern integriert; Gerbstoff ist äußerst präsent.

Vielleicht nicht ganz so extrem wie der Eichberg, aber immer noch extrem genug. Auch hier vermute ich lange Maischestandzeit, vielleicht auch partielle Maischegärung. Mit traditionellem Kaiserstühler Grauburgunder hat das gar nichts zu tun. Und auch hier bleibt die Frage, wie man in der wärmsten Gegend Deutschlands in einem Hitzejahrgang ein GG mit nur 12,5% Alkohol hinbekommt, das gar keinen Eindruck von (zu) früher Lese hinterlässt und aromatisch sehr dicht ist.

Gruß
Ulli
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EThC

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Re: Salwey

BeitragSo 28. Mai 2023, 17:24

UlliB hat geschrieben:Und auch hier bleibt die Frage, wie man in der wärmsten Gegend Deutschlands in einem Hitzejahrgang ein GG mit nur 12,5% Alkohol hinbekommt, das gar keinen Eindruck von (zu) früher Lese hinterlässt und aromatisch sehr dicht ist.
...zumal der GG-Bereich des Henkenberg ja eher weiter unten liegt, wo's noch nicht wirklich bergig ist...
Viele Grüße
Erich

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