Manchmal kann ich mich nur über mich selber wundern - und lachen...
Bereits im November 2022 hatte ich von den neuen weißen *** je eine Probeflasche verkostet. Aber nicht nur war ich anscheinend zu faul, hier zu berichten - nein, ich hab's auch komplett verdrängt.
Bevor ich zu meinem heutigen Wein komme, hier ganz kurz meine Eindrücke von damals:
Chardonnay *** 2021 (12,5%, RZ 1,1, S 6,8, 10% maischevergoren): Goldgelb mit leichtem Grünschimmer. Nase leicht reduziert, erkennbar (Neu~?) Holz, harmonisch, aber unfruchtig. Am Gaumen etwas Zitrone, ausgewogen, unspektakulär gut. Es fehlt die prominente Phenolik der letzten Jahre - wohl nicht nötig im "Kaltjahr"? (Den letzten Satz schrieb ich, bevor ich die 10% nachlas.)
Weißburgunder *** 2021 (12,5%, RZ 1,9, S 6,4, 15% maischevergoren): Strohgelb. Nase: weiße nektarsüßliche Blüten, sehr dezentes Holz, ein Hauch Zitronenthymian. Gaumen: schlanke, kühle Aromatik und doch einiges Volumen. Auch hier wieder das Fehlen der Phenolik der letzten Jahre, dennoch etwas Grip. Saftig, etwas Schmelz. [+1d] unverändert, leicht "WB-pudrig", charmant, unauffällig, aber nicht unterkomplex, sehr balanciert.
Grauburgunder *** 2021 (13,0%, RZ 1,2, S 6,5, 15% maischevergoren): Strohgelb, leicht grünlich. Nase recht unauffällig, auch im Vergleich zum WB: Birnenkompott und -tarte; ein wenig milder roter Apfel. Am Gaumen leicht cremig, aber frisch; Säure unauffällig, aber gut ausreichend. Leicht herb (Kernobstschale). PdP schrieb: Nase "gelbe Melone und Maracuja" - ja, aber dezent.
So, und jetzt vergleichen wir dieses Geschreibsel mit meiner Notiz zum Chardonnay hier und meinen heutigen Eindrücken vom
Holger Koch, Weißburgunder *** 2021
Leicht grünliches Strohgelb, ein Hauch von Trub, "schaumiger" Rand, aber ohne erkennbare CO₂-Bläschen im Wein.
Im ersten Moment etwas grün/unreif wirkend, aber das könnte auch an der leichten Reduktion liegen, die neben etwas Holz erkennbar ist.
Am Gaumen frisch, aber im Rahmen und keinesfalls sehr auffällig im Vergleich zu anderen Jahren. Aromatisch ziemlich neutral, um nicht zu sagen: dünn. Und im Abgang dann doch spürbare Säure, die zudem etwas grün wirkt.
Gefällt mir nicht so gut wie Ch und GB.
Kann man den Typen, der sowas verzapft, ernstnehmen?
Spaß beiseite: Die Beschreibung aus dem November ist auch heute eigentlich ziemlich zutreffend. Daß ich diese Aromen heute nur passiv erkenne, läßt sich auf Fokus/Konzentration zurückführen. Was mich irritiert, ist, daß mir der Wein heute etwas unfertig/unterreif erscheint, während ich damals nichts dergleichen erwähnte. Eine Tatsache versöhnt mich jedoch: GB und Ch hatte ich bereits im Keller, WB hatte ich ursprünglich ausgelassen und erst jetzt wegen eines akuten "Alzheimer-Schubs" ein paar Flaschen "der Vollständigkeit halber" geordert. Hätte ich mal meiner damaligen Kaufentscheidung vertraut. Aber dafür hätte ich mich natürlich erinnern müssen...
Weingut Holger Koch
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Re: Weingut Holger Koch
Besten Gruß, Karsten
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Re: Weingut Holger Koch
Eine Überraschung in mehrfacher Hinsicht war heute der
Holger Koch, Chardonnay *** 2017
Zunächst ein Farbschock: Honig- bis hellbernsteinfarben, jedenfalls deutlich dunkler als Gold - in dem zarten Alter?! Die Nase paßt dazu: deutliche, aber nicht überbordende Oxidation. Reife gelbe Steinfrucht, Honig, ein Hauch gebrannte Mandeln. Noch frisch - mehr, als die Nase vermuten ließ. Die letzte Überraschung bietet dann der Gaumen: Lebendige Säure, sanfter Grip - und vor allem deutlich weniger oxidiert wirkend, als das Vorspiel befürchten ließ. Deutlich "dunkelzitrisch" (Orange, Physalis), reife Quitte und wieder ein wenig Honig sowie ein Hauch Kräuter.
Ich bin nach wie vor sehr überrascht davon, wie weit der Wein bereits entwickelt war. Andererseits wirkte er am Gaumen nicht "drüber"; zwar deutlich entwickelt, aber jetzt sehr schön. Eigentlich müßte man anhand dieser Flasche sagen: prima, aber schleunigst austrinken. Aber trotz intakten und guten Korkens schreit eigentlich alles nach Flaschenproblem; so schnell entwickeln sich HKs *** eigentlich nicht. Oder liegt's am Chardonnay? Immerhin ist 2017 der erste Jahrgang, soweit ich weiß. Ich werde aber meine letzte Flasche davon jetzt nicht für die Gegenprobe opfern...
Holger Koch, Chardonnay *** 2017
Zunächst ein Farbschock: Honig- bis hellbernsteinfarben, jedenfalls deutlich dunkler als Gold - in dem zarten Alter?! Die Nase paßt dazu: deutliche, aber nicht überbordende Oxidation. Reife gelbe Steinfrucht, Honig, ein Hauch gebrannte Mandeln. Noch frisch - mehr, als die Nase vermuten ließ. Die letzte Überraschung bietet dann der Gaumen: Lebendige Säure, sanfter Grip - und vor allem deutlich weniger oxidiert wirkend, als das Vorspiel befürchten ließ. Deutlich "dunkelzitrisch" (Orange, Physalis), reife Quitte und wieder ein wenig Honig sowie ein Hauch Kräuter.
Ich bin nach wie vor sehr überrascht davon, wie weit der Wein bereits entwickelt war. Andererseits wirkte er am Gaumen nicht "drüber"; zwar deutlich entwickelt, aber jetzt sehr schön. Eigentlich müßte man anhand dieser Flasche sagen: prima, aber schleunigst austrinken. Aber trotz intakten und guten Korkens schreit eigentlich alles nach Flaschenproblem; so schnell entwickeln sich HKs *** eigentlich nicht. Oder liegt's am Chardonnay? Immerhin ist 2017 der erste Jahrgang, soweit ich weiß. Ich werde aber meine letzte Flasche davon jetzt nicht für die Gegenprobe opfern...
Besten Gruß, Karsten
Re: Weingut Holger Koch
Sehr schöner Wein und sehr gut beschrieben! Eigentlich mag ich Chardonnay mit zitrischen Aromen nicht so gern, aber hier passt das gut.amateur des vins hat geschrieben:Mit Holger Kochs Chardonnays wollte ich zuletzt etwas kürzer treten, sah ich doch nicht ein, warum ein Wein, den ich für etwas schwächer als seine gleichbesternten WB und GB halte, 25% mehr als jene kosten soll. Die Preisstruktur wurde mit Einführung der Réserve überarbeitet, und die *** Ch/WB/GB kosten jetzt gleichviel. Also habe ich mir mal eine Einzelflasche zur Wiedervorlage kommen lassen:
Holger Koch, Chardonnay *** 2021 (12,5 %)
Die Robe ist Hellgoldgelb.
In der recht kraftvollen Nase zeigt sich ein wenig der inzwischen (durch Rückverschnitt von bis zu 15 % maischevergorenem Anteil) typischen Phenolik, aber gepaart mit strahlender Frische, die ich in den letzten wärmeren Jahren doch manchmal ein wenig vermißte. Die Aromatik ist nicht gerade auf der Fruchtseite; ich finde reife Physalis und Nektarine mit einem Spritzer Limette, dazu eine eine echt spannende Note von leicht angeröstetem Salbei.
Auch am Gaumen erfreut wieder dieser Frischeeindruck bei vollem (nicht mächtigem!) Körper. Hier zeigt sich nun deutlich Zitrone und darunter eine leicht cremige Textur mit noch leichterem Grip.
Im Abgang klingt die Cremigkeit rasch ab und hinterläßt die zunehmend prominente zitrische Säure und einen etwas disjunkten Gesamteindruck - etwas, das sich auswachsen sollte.
Gelungen! HKs cremig-"trinkiger" Understatement-Stil profitiert von der frischen Jahrgangscharakteristik. Und wie fast immer, leert sich die Flasche in geradezu erschreckendem Tempo. Auch das ist eine Aussage.
Vielen Dank, Karsten für diesen tollen Tipp!
VG, Nora
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Re: Weingut Holger Koch
...für mich regelmäßig die Königsklasse...Nora hat geschrieben:Eigentlich mag ich Chardonnay mit zitrischen Aromen nicht so gern
Viele Grüße
Erich
Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.
https://ec1962.wordpress.com/
Erich
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Re: Weingut Holger Koch
Freut mich, Nora, wenn ich auch mal Tips geben kann. Nicht, daß Holger Koch irgendwelcher Tips bedürfte...Nora hat geschrieben:Sehr schöner Wein und sehr gut beschrieben! Eigentlich mag ich Chardonnay mit zitrischen Aromen nicht so gern, aber hier passt das gut.amateur des vins hat geschrieben:Holger Koch, Chardonnay *** 2021 (12,5 %)
Vielen Dank, Karsten für diesen tollen Tipp!
Bisher habe ja eher ich von Dir profitiert (Perret, anyone?).
Besten Gruß, Karsten
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Re: Weingut Holger Koch
Kurzeindruck von HKs weißen 2022er ***:
Holger Koch, Weißburgunder *** 2022
Holger Koch, Grauburgunder *** 2022
Holger Koch, Charconnay *** 2022
In dieser Reihenfolge jeweils mit einem Versatz von einem Tag geöffnet.
WB fahlgelb (d.h. ziemlich blaß). Nase mittelintensiv, dicht: nur sehr dezent phenolisch (trotz laut PdP heuer rekordverdächtigem 18% "Orange"-Anteil). Zurückhaltendes Holz. Am Gaumen erkennbar WB, aber nicht "allerliebst floral", sondern irgendwie "ernsthafter": Birne, Melone, leicht nussig. Gaumen dito, schön eingebundene lebendige Säure, nur relativ wenig Grip, ganz leicht cremig.
GB deutlich satter als der WB: strohgelb mit Bronzestich. Sehr dezente Nase; weit im Hintergrund Birnenkompott und Apfelstreusselkuchen. Am Gaumen Aprikose und Pomelo. Ein Hauch unterschwelliger Kohlensäure verleiht Frische. Zum Ende hin kommen dann wieder die Aromen der Nase hinzu, ergänzt um getrocknete Küchenkräuter. Sehr schön! Gefällt mir - wie meistens - etwas besser als der WB.
Ch farblich zwischen WB und GB; alle sind da nicht sehr weit auseinander. Nase etwas präsenter und v.a. strahlender/kristalliner/frischer als die beiden etwas "erdigen" Brüder. Aber auch hier Frucht nur zu erahnen: hellgelb/weiß ohne viel Zitrus (Ananas, Nashi). Auch am Gaumen etwas frischer/klarer als WB/GB. Ganz zart cremig, charmant und trinkanimierend, aber immer frisch. Erkennbarer, feiner Grip.
Wenig überraschend, sind die Weine etwas konzentrierter und reifer als die 2021er. Ich meine, das kommt ihnen entgegen; meinen Geschmack trifft's jedenfalls etwas besser. Etwas überrascht haben mich die erdigen Noten beim WB und GB, und auch diesbezüglich der Kontrast zum Chardonnay, der sich langsam mausert: Bisher fand ich ihn eigentlich immer etwas schwächer als die anderen beiden, oder jedenfalls den GB, aber diesmal gefällt er mir sogar minimal besser ob seiner Frische, und weil er etwas dichter als in früheren Jahren wirkt. Werden die Reben langsam erwachsen?
Holger Koch, Weißburgunder *** 2022
Holger Koch, Grauburgunder *** 2022
Holger Koch, Charconnay *** 2022
In dieser Reihenfolge jeweils mit einem Versatz von einem Tag geöffnet.
WB fahlgelb (d.h. ziemlich blaß). Nase mittelintensiv, dicht: nur sehr dezent phenolisch (trotz laut PdP heuer rekordverdächtigem 18% "Orange"-Anteil). Zurückhaltendes Holz. Am Gaumen erkennbar WB, aber nicht "allerliebst floral", sondern irgendwie "ernsthafter": Birne, Melone, leicht nussig. Gaumen dito, schön eingebundene lebendige Säure, nur relativ wenig Grip, ganz leicht cremig.
GB deutlich satter als der WB: strohgelb mit Bronzestich. Sehr dezente Nase; weit im Hintergrund Birnenkompott und Apfelstreusselkuchen. Am Gaumen Aprikose und Pomelo. Ein Hauch unterschwelliger Kohlensäure verleiht Frische. Zum Ende hin kommen dann wieder die Aromen der Nase hinzu, ergänzt um getrocknete Küchenkräuter. Sehr schön! Gefällt mir - wie meistens - etwas besser als der WB.
Ch farblich zwischen WB und GB; alle sind da nicht sehr weit auseinander. Nase etwas präsenter und v.a. strahlender/kristalliner/frischer als die beiden etwas "erdigen" Brüder. Aber auch hier Frucht nur zu erahnen: hellgelb/weiß ohne viel Zitrus (Ananas, Nashi). Auch am Gaumen etwas frischer/klarer als WB/GB. Ganz zart cremig, charmant und trinkanimierend, aber immer frisch. Erkennbarer, feiner Grip.
Wenig überraschend, sind die Weine etwas konzentrierter und reifer als die 2021er. Ich meine, das kommt ihnen entgegen; meinen Geschmack trifft's jedenfalls etwas besser. Etwas überrascht haben mich die erdigen Noten beim WB und GB, und auch diesbezüglich der Kontrast zum Chardonnay, der sich langsam mausert: Bisher fand ich ihn eigentlich immer etwas schwächer als die anderen beiden, oder jedenfalls den GB, aber diesmal gefällt er mir sogar minimal besser ob seiner Frische, und weil er etwas dichter als in früheren Jahren wirkt. Werden die Reben langsam erwachsen?
Besten Gruß, Karsten
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Re: Weingut Holger Koch
Heute Lust auf rot:
Holger Koch, Pinot Noir *** 2017
"Typisch deutsche", also eher helle/transparente und deutlich in's Gelbliche tendierende Robe.
In der Nase helle Süßkirsche und Walderdbeere; androgyn.
Am Gaumen mittlerer Körper(-), feine "süße" Note, lebendige, fast pikante Säure, wohl auch wegen einem Hauch unterschwelliger Kohlensäure. Feiner Grip. Zarte "blättrige", ganz leicht herbe Würze, lange nachhallend.
Wie eigentlich immer bei HK, oberflächlich easy drinking, aber mit Tiefgang. Dabei sehr balanciert. Schön!
Holger Koch, Pinot Noir *** 2017
"Typisch deutsche", also eher helle/transparente und deutlich in's Gelbliche tendierende Robe.
In der Nase helle Süßkirsche und Walderdbeere; androgyn.
Am Gaumen mittlerer Körper(-), feine "süße" Note, lebendige, fast pikante Säure, wohl auch wegen einem Hauch unterschwelliger Kohlensäure. Feiner Grip. Zarte "blättrige", ganz leicht herbe Würze, lange nachhallend.
Wie eigentlich immer bei HK, oberflächlich easy drinking, aber mit Tiefgang. Dabei sehr balanciert. Schön!
Besten Gruß, Karsten
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Re: Weingut Holger Koch
Nicht unerwähnt lassen möchte ich, daß die Weine mit DIAM 30 verschlossen sind. Wenn ich mich recht erinnere, ist das neu; jedenfalls erinnere ich mich ganz überwiegend an Naturkork, aber nicht an Probleme damit.amateur des vins hat geschrieben:Holger Koch, Weißburgunder *** 2022
Holger Koch, Grauburgunder *** 2022
Holger Koch, Charconnay *** 2022
Besten Gruß, Karsten
Re: Weingut Holger Koch
Holger Koch experimentiert ja mittlerweile auch mit Ganztraubenvergärung / Maceration Carbonique.
Ich habe die Woche den 2022 Spätburgunder gT (auf dem Etikett steht noch „Badischer Landwein“) sowie den 2022 Pinot Noir gT★ probiert und finde beide sehr gelungen!
Die Weine haben bereits im Duft eine intensive Kirschfrucht, die man dann auch am Gaumen und im sehr langen Nachhall wiederfindet. Die Kirschfrucht erinnert mich dabei an reife schwarze Vogelkirschen inkl. des kleinen angenehmen Bittertons, den diese Kirschen haben. Beide Weine sind absolut saftig und fruchtig, wodurch sie bereits jetzt in Ihrer Jugend sehr gut schmecken. Trotz der wuchtigen Frucht sind die beiden Weine nicht marmeladig sondern angenehm leicht und filigran.
Der Pinot Noir gT★ ist intensiver, dichter, etwas schwarzbeeriger. Aber auch der normale Spätburgunder gT zeigt bereits die oben beschriebenen Eigenschaften und ist ein herrlicher Sommerwein, leicht gekühlt, abends auf der Terrasse.
Der Alkoholgehalt beträgt bei beiden Weinen nur angenehme 12,5%.
Hier noch die Daten von Holger Koch zu den beiden Weinen:
2022 Spätburgunder gT
• 45% Spätburgunder, 45% Pinot Noir SF (Schwefel Frei), 10% Maceration Carbonique
• gT bedeutet mehr Verwendung der ganzen Traube
• Maceration Carbonique: intakte Trauben, Gärung in unverletzten Beeren
• 12,5% - 2,6 g/l Restzucker - 6,5 g/l Säure
2022 Pinot Noir gT★
• Trauben aus „Mistgraben“ im Herrenstück
• 18 Tage klassische Maischegärung mit traubeneigenen Hefen, 30% ganze Trauben mitvergoren,
• unfiltriert, schwefelfrei, das heißt nur natürlich vorhandener Schwefel
• 12,5% - 2,6 g/l Restzucker - 6,5 g/l Säure
Ich habe die Woche den 2022 Spätburgunder gT (auf dem Etikett steht noch „Badischer Landwein“) sowie den 2022 Pinot Noir gT★ probiert und finde beide sehr gelungen!
Die Weine haben bereits im Duft eine intensive Kirschfrucht, die man dann auch am Gaumen und im sehr langen Nachhall wiederfindet. Die Kirschfrucht erinnert mich dabei an reife schwarze Vogelkirschen inkl. des kleinen angenehmen Bittertons, den diese Kirschen haben. Beide Weine sind absolut saftig und fruchtig, wodurch sie bereits jetzt in Ihrer Jugend sehr gut schmecken. Trotz der wuchtigen Frucht sind die beiden Weine nicht marmeladig sondern angenehm leicht und filigran.
Der Pinot Noir gT★ ist intensiver, dichter, etwas schwarzbeeriger. Aber auch der normale Spätburgunder gT zeigt bereits die oben beschriebenen Eigenschaften und ist ein herrlicher Sommerwein, leicht gekühlt, abends auf der Terrasse.
Der Alkoholgehalt beträgt bei beiden Weinen nur angenehme 12,5%.
Hier noch die Daten von Holger Koch zu den beiden Weinen:
2022 Spätburgunder gT
• 45% Spätburgunder, 45% Pinot Noir SF (Schwefel Frei), 10% Maceration Carbonique
• gT bedeutet mehr Verwendung der ganzen Traube
• Maceration Carbonique: intakte Trauben, Gärung in unverletzten Beeren
• 12,5% - 2,6 g/l Restzucker - 6,5 g/l Säure
2022 Pinot Noir gT★
• Trauben aus „Mistgraben“ im Herrenstück
• 18 Tage klassische Maischegärung mit traubeneigenen Hefen, 30% ganze Trauben mitvergoren,
• unfiltriert, schwefelfrei, das heißt nur natürlich vorhandener Schwefel
• 12,5% - 2,6 g/l Restzucker - 6,5 g/l Säure
Man muss immer etwas haben, worauf man sich freut. (Eduard Mörike)
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Re: Weingut Holger Koch
Der Burggarten Frühburgunder war zu lecker und schwand bedenklich. Als "Entsatz" öffnete ich kurzerhand:
Holger Koch, Pinot Noir *** 2016
Die Robe ist ein ziemliche helles, bräunliches Ziegelrot.
Dies läßt eine sehr signifikante Entwicklung befürchten. Die Nase zeigt sich dann aber zwar (leicht) gereift, aber keineswegs altersschwach oxidiert. Etwas verwaschene Süßkirsche mit Erdbeer-Beimischung.
Am Gaumen unaufgeregte Säure und nur noch zarter Grip. Mittelgewichtig. Dieselbe etwas diffuse rote Frucht wie in der Nase. Aber die Balance! Toll.
Sehr guter Wein, eher auf der femininen Seite. Wie eigentlich immer bei Holger Koch mit geradezu bedenklichem Trinkfluß. Man muß nicht hektisch werden, aber ich sehe den Wein jetzt à point und werde die letzten Flaschen nicht mehr "ewig" aufheben.
Interessant: Solo ist er zwar auch sehr gut, kann aber mangels Präzision nicht ganz mit dem Burggarten Sonnenberg mithalten. Zum Essen (Grünkernbratlinge) spielt er dann aber alle sein Stärken aus und distanziert sogar den eigentlich geringfügig besseren Burggarten. Spannend!
Holger Koch, Pinot Noir *** 2016
Die Robe ist ein ziemliche helles, bräunliches Ziegelrot.
Dies läßt eine sehr signifikante Entwicklung befürchten. Die Nase zeigt sich dann aber zwar (leicht) gereift, aber keineswegs altersschwach oxidiert. Etwas verwaschene Süßkirsche mit Erdbeer-Beimischung.
Am Gaumen unaufgeregte Säure und nur noch zarter Grip. Mittelgewichtig. Dieselbe etwas diffuse rote Frucht wie in der Nase. Aber die Balance! Toll.
Sehr guter Wein, eher auf der femininen Seite. Wie eigentlich immer bei Holger Koch mit geradezu bedenklichem Trinkfluß. Man muß nicht hektisch werden, aber ich sehe den Wein jetzt à point und werde die letzten Flaschen nicht mehr "ewig" aufheben.
Interessant: Solo ist er zwar auch sehr gut, kann aber mangels Präzision nicht ganz mit dem Burggarten Sonnenberg mithalten. Zum Essen (Grünkernbratlinge) spielt er dann aber alle sein Stärken aus und distanziert sogar den eigentlich geringfügig besseren Burggarten. Spannend!
Besten Gruß, Karsten