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Bernhard Huber

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Lorne Malvo

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Re: Bernhard Huber

BeitragMo 17. Jan 2022, 10:15

Spätburgunder Alte Reben 2013

Stammt aus den jungen oder weniger exponierten Reben der großen Lagen.
Traurigerweise der letzte Jahrgang, in dem Bernhard Huber noch lebte.
Zur Stiländerung kann ich mangels Schwerpunkt leider nichts beitragen.

Vor Jahren geschenkt bekommen und nun mit dem Schenker
und gutem Gespräch gemeinsam genossen.
Das hat Spaß gemacht.

Riecht wunderbar nach etwas kräftigerer Beerenfrucht irgendwo zwischen rot und dunklerem Blau.
Tendenziell etwas Erdbeere, verwoben mit feuchtem Waldboden, hellem Rauch und ner klitzekleinen
minimal vanillig laktischen Holzspur. Alles aber sehr schön stimmig und wohldosiert.
Am Gaumen geradliniger Verlauf, mittlerer Extrakt ohne nur ansatzweise ins Dünne abzugleiten.
Insgesamt sehr gut strukturiert, bleibt auch angenehm kühl, feines mürbes Tanningerüst,
nochmal Erdbeeren und Brombeeren und dann nach hintenraus auch etwas salmiakartig
mit gut integrierter Säure.
Bleibt dann ziemlich gut stehen mit säuerlicher Frucht und wirklich klitzekleinem, aber angenehm
krautigem Bitterakzent, der den Spannungsbogen noch mal hebt, auch wenn es etwas das Elegante kostet.
Sehr gut.

Das ist insgesamt einfach gut gelungen, nach Deutschland verortbar und sehr schön stimmig ohne langweilig zu sein. Wohltemperiert und gut gereift mit Energie für weitere Jahre. Erfüllt die Erwartungen voll und ganz.

Schade, dass das damals 23€ (Schnapper) gekostet hat und aktuell für 35€ im Handel steht.
Somit etwas uninteressanter geworden ist, da man um den Kurs und auch darunter auch exquisite
Marsannay, Fixin, Santenay, St.Aubin oder Chalonnaise, ja sogar vereinzelt fast Gevreys bekommt.
Und da wird die Luft dann mMn etwas dünner...
„Weine nicht, weil es vorbei ist, sondern lächle, weil es schön war.“
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Der Wein-Schwede

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Re: Bernhard Huber

BeitragMo 17. Jan 2022, 14:48

Ja, die 2012er und 2013er SB Alte Reben sind sehr schön, ich habe sicher 20 Fl gehabt, seit über einem Jahr leider allé ausgetrunken. Die 2014er sind schlanker und weniger fruchtig.
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Lorne Malvo

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Re: Bernhard Huber

BeitragMo 17. Jan 2022, 16:19

Danke dir für die Info!
20 Flaschen von einem Wein verirren sich eher nie in meinem Keller, aber hier hätte es seinerzeit Sinn ergeben. 8-)
Derzeit ist das aber eben eher kein Nachkaufkandidat mehr. Mittlerweile kostet der Malterdinger
ja in etwa so viel wie der AR damals.
Wie siehst du den qualitativ im Vergleich?
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Der Wein-Schwede

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Re: Bernhard Huber

BeitragMo 17. Jan 2022, 18:23

Lorne Malvo hat geschrieben:Danke dir für die Info!
20 Flaschen von einem Wein verirren sich eher nie in meinem Keller, aber hier hätte es seinerzeit Sinn ergeben. 8-)
Derzeit ist das aber eben eher kein Nachkaufkandidat mehr. Mittlerweile kostet der Malterdinger
ja in etwa so viel wie der AR damals.
Wie siehst du den qualitativ im Vergleich?

Es war ein Hochgenuss die 20 Flaschen zu entleeren. :mrgreen: :lol:

Der AR ist eine kleine Klasse besser als der Malterdinger (in Rot und Weiss).
Preise sind nun 22 und 35 Euro, ob der Qualitätsunterschied so gross ist, muss jeder für sich entscheiden.
Ich habe mittlerweile für die Beiden sowieso bessere Ersatz-Alternative gefunden.

Letzter Sommer habe ich meine letzte Flasche (habe leider nur ganz wenige gehabt) Chardonnay Schlossberg 2013 getrunken. War der Wein gut oder?! :D :ugeek:
Mein Feedback an das Weingut: "Get back to the roots!"

Meine SB Sommerhalde 2013er sind auch leider alle ausgetrunken - die waren auch super!
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Georg R.

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Re: Bernhard Huber

BeitragSa 19. Mär 2022, 15:38

Georg R. hat geschrieben:Malterdinger 2019 rot/weiss 21.-
Alte Reben rot/weiss 35.-
Bienenberg rot/weiss 55.-
Alte Burg, Sommerhalde 55.-
Schlossberg rot/weiss 83.-
Wildenstein 138.-

Preise sind ab Hof


Die 2020er haben nochmals angezogen:

Malterdinger rot/weiss 25.-
Alte Reben rot/weiss 40.-
Bienenberg rot/weiss 63.-
Alte Burg, Sommerhalde 63.-
Schlossberg rot/weiss 95.-
Wildenstein 160.-

...und ein Kunde weniger, man wird es verschmerzen


Gruss
Georg
Man kann die Erkenntnisse der Medizin auf eine knappe Formel bringen: Wasser, mäßig genossen, ist unschädlich.
Mark Twain
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Weinschlürfer

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Re: Bernhard Huber

BeitragSa 19. Mär 2022, 17:20

Das ist scho enorm und für mich nur schwer nachvollziehbar, dass man da so stark auf einmal an der Schraube drehen muss. Muss ich ehrlich sagen. Ob es die Weine wert sind oder nicht ist eine andere Diskussion.
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Der Wein-Schwede

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Re: Bernhard Huber

BeitragSo 20. Mär 2022, 11:25

Das überpreiste Zeug brauche ich gar nicht mehr. Schon die 2019:er waren überteuert, und nun wieder 20% drauf. 25 Euro für einen Malterdinger? Ich finde bessere Rote und Weiße Weine aus Cote de Beaune für den Preis, dabei auch Premier Crus (und diese 25 Euro Burgunder sind auch besser als der Alte Reben der nun 40 Euro kostet…)
Vielleicht hat das Weingut ein komplett neues (und reiches) Kundenklientel gefunden, und braucht uns nicht mehr….

Alles oben habe ich an das Weingut in einem Email geschrieben, und ich habe eine höfliche Antwort bekommen. Man hat für das Feedback gedankt, und hat erklärt dass die Umstellung auf biodynamische Weinherstellung viel kostet, dass die Arbeitskräfte teurer geworden sind, und dass die Ernten die letzten Jahren klein waren. Man wollte auch gerne wissen welche Burgunder ich dann lieber kaufe.

Seit Jahrgang 2012 habe ich Jährlich ca. 20 Huber-Flaschen gekauft, aber es ist nun Schluss damit. Die Weine Generation 2.0 (ab Jahrgang 2014) kann ich nun nach meiner Meinung sagen, dass die mit Lagerung nicht so gut sich entwickeln wie die Generation 1.0 (bis Jahrgang 2013).

Viele Grüße
Rolf

PS. Für sehr gute und preiswerte und PREISSTABILE (ohne verrückte Preiserhöhungen) Deutsche Pinot Noirs und Chardonnays, empfehle ich die Weine von Weingut Wageck-Pfaffmann.
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EThC

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Re: Bernhard Huber

BeitragSo 20. Mär 2022, 12:27

...meine Begegnungen mit BH-Weinen sind recht übersichtlich, waren aber immer sehr erfreulich. Dennoch animiert mich das aktuelle Preisgefüge nicht (mehr), mich mal intensiver mit den Weinen zu beschäftigen, es gibt ja zum Glück noch eine hohe Zahl von Weinen bzw. Weingütern, die mir Spaß machen und preislich (noch) nicht so ambitioniert sind.
Nur: (und ich wiederhole mich hier) wenn's für den Winzer funktioniert und er seine Produktion auch mit diesen Preisen losbekommt, ist's aus meiner Sicht i.O., es zwingt mich ja keiner, da mitzumachen. Dennoch bin ich gespannt, ob das Gut den Weg beibehalten kann oder ob irgendwann mal der Peak kommt, ab dem es (inflationsbereinigt) wieder abwärts geht...
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

https://ec1962.wordpress.com/
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Weinschlürfer

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Re: Bernhard Huber

BeitragSo 20. Mär 2022, 13:16

ich verstehe den Punkt mit den Kosten durchaus. Allerdings gehen diese jetzt gerade erst so richtig durch die Decke. Heisst dass dann für den 2021er Jahrgang nochmal + 20%?

Fazit: ein Anziehen von 40 % in 2 Jahren ist damit meiner Meinung nach nicht in Gänze zu begründen. Ich kenne den Punkt, dass wegen Corona zB. weniger osteuropäische Arbeiter mitarbeiten konnten etc.. Ist nachvollziehbar.
In gewissem Maße. Trotzdem: Vor allem bleiben Preise ja bestehen. Die gehen ja nicht mehr zurück. Auch dann nicht wenn wieder mehr osteuropäische Mitarbeiter arbeiten. Und andere Weingüter steigern die Preise nicht so gewaltig. Bedeutet für mich. Muss evtl. nicht zwangläuzfig in diesem Ausmaß sein.


Am Ende wird der Markt / Kunde zeigen ob es so geht oder nicht.


PS: zu den Weinen.

Die roten Weine gefallen mir immernoch sehr. Auch die Ortsweine. Schlossberg 2015 war ein Genuss.
Preislich hoch, aber konnte man mal....Aber mit 90 Euro für mich jetzt definitiv nicht mehr attraktiv.

Mit den Weißen, die ich probierte, habe ich auch so meine Probleme. Die waren aber noch jung.
Zuletzt geändert von Weinschlürfer am So 20. Mär 2022, 18:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Der Wein-Schwede

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Re: Bernhard Huber

BeitragSo 20. Mär 2022, 13:31

EThC hat geschrieben:Nur: (und ich wiederhole mich hier) wenn's für den Winzer funktioniert und er seine Produktion auch mit diesen Preisen losbekommt, ist's aus meiner Sicht i.O., es zwingt mich ja keiner, da mitzumachen. Dennoch bin ich gespannt, ob das Gut den Weg beibehalten kann oder ob irgendwann mal der Peak kommt, ab dem es (inflationsbereinigt) wieder abwärts geht...

Ja, mich stört es auch überhaupt nicht, ich habe schon viele andere und preiswertere Weine entdeckt. In meiner Arbeit (welche mit Wein gar nichts zu tun hat) weiss ich dass wenn ich so grosse Preissteigerungen an meine Kunden machen würde, dann hätte ich nicht viele Kunden mehr.
Schade ist nur dass ich die schöne Veranstaltungen mit den Jahrgangspräsentationen in Malterdingen nicht länger besuchen werde. Aber.... ich mag auch Umwechslung, lasse alte Sachen hinter mir, und gucke gerne vorwärts. :)

Noch einen schönen Sonntag an alle!
Rolf
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