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Peter Jakob Kühn

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Harper

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Re: Peter Jakob Kühn

BeitragSa 5. Nov 2011, 09:41

Hallo,

in unserem Keller ruht noch bis auf weiteres eine Flasche der "Amphore". Da bin ich sehr gespannt, lasse mir aber noch ein paar Jahre Zeit. War das 2006? Müsste im Weinbuch nachschauen. Hat den wer in der letzten Zeit mal im Glas gehabt?

beste Grüße
Harper
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pivu

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Re: Peter Jakob Kühn

BeitragSa 5. Nov 2011, 10:22

ich glaube ja nicht, dass die "Amphore" ähnlich gut reift wie "Doosberg" & Co.

Ciao
Peter
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ChezMatze

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Re: Peter Jakob Kühn

BeitragSa 5. Nov 2011, 10:51

Ich glaube, 2006 hat Kühn gar keinen Amphorenwein gemacht. Den 2005er hab ich bei mir auch im Keller stehen, werde ihn aber bald mal versuchen. Wahrscheinlich wird das genauso langwierig und komplex wie bei den Leuten, die den Wein dieses Jahr schon getrunken und darüber berichtet haben, nämlich:

Nico von drunkenmonday: http://drunkenmonday.wordpress.com/2011 ... n-amphore/
und Dirk Würtz: http://wuertz-wein.de/wordpress/2010/05 ... r-amphore/

Die 2009er Amphore soll jetzt im November fertig sein und auf den (kleinen) Markt kommen. Leider sind mir die Dinger immer ein wenig zu teuer, um mal locker ein paar Flaschen einzukaufen... Das limitiert (jedenfalls bei mir) auch mögliche Aussagen zum Alterungspotenzial, denn ist die eine Flasche mal ausgetrunken, liegt da keine zweite mehr im Keller.
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BerlinKitchen

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Re: Peter Jakob Kühn

BeitragSo 6. Nov 2011, 08:41

Wir hatten gestern Abend bei einer großen Probe 2005 Amphore.........echt was für Masochisten.

P.S. Allerdings hatte sich jemand was im Glas aufbehalten und schrie nach 1 Stunde "der wird immer besser". Er scheint also wirklich viel Luft zu benötigen.
"Ein Leben ohne Riesling ist zwar möglich, aber sinnlos!"
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BerlinKitchen

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Re: Peter Jakob Kühn

BeitragSo 6. Nov 2011, 09:08

P.S. der Gastgeber hatte zudem angeboten zum Essen eine zweite Flasche 05 Amphore aufzumachen. KEINER wollte Nachschlag!
Zuletzt geändert von BerlinKitchen am So 6. Nov 2011, 13:36, insgesamt 1-mal geändert.
"Ein Leben ohne Riesling ist zwar möglich, aber sinnlos!"
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ChezMatze

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Re: Peter Jakob Kühn

BeitragSo 6. Nov 2011, 13:18

Das macht die Sache nicht unspannender ;)

Nein allen Ernstes, ein Masochist bin ich nicht, aber nach allem, was ich so gehört habe, ist das auch kein Wein, den ich irgendwo irgendwem als Essensbegleitung empfehlen würde. Aber es ist ein gedanklich konsequentes, extremes und nach neuen Herausforderungen suchendes Statement. Sozusagen (wie mir scheint) deutlich mehr Theorie als Praxis. Ich muss zugeben, dass ich halt jemand bin, der "andere" Wege erst mal positiv sieht, weil der Wunsch da ist, etwas bewegen zu wollen.

Wenn der Wein mir zusätzlich schmeckt, umso besser. Falls nicht, kann ich ihn ja wenigstens noch beschreiben ;).
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Einzelflaschenfreund

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Re: Peter Jakob Kühn

BeitragSo 6. Nov 2011, 14:13

BerlinKitchen hat geschrieben:Allerdings hatte sich jemand was im Glas aufbehalten und schrie nach 1 Stunde "der wird immer besser". Er scheint also wirklich viel Luft zu benötigen.


Das ist aber auch ein echter Probenklassiker. Wie "Ist gerade in einer Verschlussphase" oder "Muss ein Flaschenfehler sein". :mrgreen:

Einer ist ja oft in der Runde, der sich was aufhebt und dann am Ende die große Trendwende verkündet. Wenn noch so viel übrig ist, dass ich selbst noch mal nachprobiere, kann ich es in den seltensten Fällen nachvollziehen.

Btt: Vor ein paar Jahren kam ich auch mal in das Vergnügen. Der Wein hatte (wie viele dieser oxidativen Experimente etwas von einem Fino (oder eher einem Manzanilla) und wirkte überraschend leicht, aber da ich keinen Etat zur Unterstützung von vinologischen Forschungsmaßnahmen habe, käme ich nicht im Traum auf die Idee, diesen Wein selbst zu kaufen.

Beste Grüße
Guido
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Pointless

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Re: Peter Jakob Kühn

BeitragSo 6. Nov 2011, 22:16

Hallo Guido,

ich hab die Amphore 2x im Weingut probieren können, das erste Mal war die Flasche angeblich 2 Wochen auf und noch voll da. Ungewöhnlich sicher, aber prägnant nach Bienenwachs und Thymian schmeckend. Ich glaube es gibt einige Weine, gerade die "schwierigen", die etwas länger bauchen sich zu öffen, persönlich habe ich den Eindruck, das trifft zumindest auf sehr viele Rieslinge (und den ein oder anderen Chardonnay aus Burgund) zu. Wenn ich einen Wein nicht besonders mag, mach ich einfach noch einen auf und hoffe, dass sich der erste noch macht. Hat oft geklappt.
Vielleicht ist es ja wie mit dem dekantieren. Es gibt Leute die schwören drauf, andere halten es für Unsinn.

Die Entwicklung der Amphore kann man hier auch etwas nachvollziehen (ist nicht von mir):
http://www.verkostungsnotizen.net/vkn_d ... p?ID=35181

Die Farbe ist ein dunkles Gelb, geht schon in Richtung Bernstein

1.Tag: Duftet nach Mandarinen-Sirup, kandierte Orangen-Schalen, Ananas, Aloe*, Koriander-Samen, Maracuja. Sehr komplex. Etwas süßliches wie Vanille und eine Ahnung von getrockneten Rosenblättern. Getrocknete Aprikosen, Schieferwürze.
Geschmack sehr cremig, dicht und fast ölig. Griffige Tannin-Struktur, etwas rau. Auch präsente Säure, sehr mineralisch, Schiefer, Steine und kaum Frucht. Wirkt noch abweisend. Hat etwas salziges, Koriander-Blätter (etwas seifig), Tabak. Später etwas Mandarinen, Aprikosen. Herb und ernst.
Langer Abgang mit dunklen Aromen.

2.Tag: Es kommen Baumharz, Minze, Honig und Weihrauch dazu. Wirkt ethärisch, hochkomplex aber nicht wie eine Auslese. Geschmack etwas komplexer und weniger rau, zwar noch ernst und Mundgefühl wie ein Rotwein, aber erinnert auch an Kräuter und Tannennadeln. Das seifige ist weg. Interessant.

3.Tag: Ähnlich, aber wirkt etwas frischer. Allerlei getrocknete Früchte, Aprikosen, Ananas, Orangen-Schalen. Wieder Aloe und Minze. Etwas Nelken und Zwetschgen-Marmelade.
Geschmack wird zugänglicher,weicher. Komplexe Mineralik und vibrierende Säure. Schon richtig super.

Abenteuerlicher Wein, wie eine Geschichte. Hochkomplex und interessant, aber natürlich nicht typisch Riesling und nicht jedermanns Sache.

4.Tag: Etwas zurückhaltender, Quitten, erinnert etwas an Burgunder. Schmeckt ausgewogen, mehr Richtung Zitrone. Trinkt sich jetzt richtig gut.

Grüße

Jochen
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Bernd Schulz

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Re: Peter Jakob Kühn

BeitragSa 3. Dez 2011, 00:22

Ich bleibe beim Thema Rheingau: Die Kühnsche 05er Spätlese aus dem Lenchen präsentiert sich heute abend sehr schön und lässt den Kabinett aus der gleichen Lage und dem gleichen Jahr (siehe Seite 2 in diesem Thread) deutlich hinter sich:

Bild

Da ist einer der auch für meinen Geschmack richtig guten 05er - zwar nicht ganz billig, aber sein Geld auf jeden Fall wert!

Außer mir interessiert sich wirklich keiner für Kühns restsüße Rieslinge, oder?

Beste Grüße

Bernd
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UlliB

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Re: Peter Jakob Kühn

BeitragMo 12. Dez 2011, 18:06

Bernd Schulz hat geschrieben:Außer mir interessiert sich wirklich keiner für Kühns restsüße Rieslinge, oder?


Ach ja, da war doch noch was, was ich probieren wollte...

2004 Oestrich Lenchen Auslese 9,5% Vol., Halbflasche. Goldgelb. Sowohl in der Nase als auch im Gaumen obstruse Mischung aus Über- und Unterreife; honigartige Botrytis trifft auf krautig-grasige Grüntöne, zerfahren, stumpf, nachbitternd. Völlig daneben, Punkte irgendwas unter 80UP, ein veritabler Kandidat für die 2011er shit list. :roll:

2004 war der letzte Jahrgang, den ich bei PJK gekauft habe. Seitdem begegne ich noch hier und da seinen Weinen, allerdings nur den trockenen. Manches gefällt mir, das meiste aber nicht wirklich - für meine Begriffe wird hier önologischer Extremismus mit Qualitätsstreben verwechselt.

Gruß
Ulli
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