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Re: Georg Breuer

Do 20. Okt 2022, 17:12

Danke!

Re: Georg Breuer

So 21. Mai 2023, 16:50

Hallo Forum,

gerade im Glas :

2017 Rüdesheimer Berg Schlossberg, Riesling mit 12,o % Alk, a.Pr.Nr.oo1/18

überraschend intensives Gelb, nobler, dezent gereifter Duft,vielleicht ein Hauch Botrytis, viel Schmelz, mundfüllender Extrakt,gut eingebundene, unaufdringliche Säure,langer Abgang.

Was soll ich sagen ? Ja, ein sehr, sehr guter Wein. Für meinen Geschmack ( angesichts seiner Jugend ) doch schon ausgesprochen trinkreif, macht Spaß, bin aber nicht unbedingt glücklich damit.

Allzu lange werde ich meine letzte Flasche davon nicht mehr lagern.



Gruß Ursus

Re: Georg Breuer

Mo 22. Mai 2023, 07:11

Ursula hat geschrieben:Was soll ich sagen ? Ja, ein sehr, sehr guter Wein. Für meinen Geschmack ( angesichts seiner Jugend ) doch schon ausgesprochen trinkreif, macht Spaß, bin aber nicht unbedingt glücklich damit.

Allzu lange werde ich meine letzte Flasche davon nicht mehr lagern.

Gruß Ursus


17er SB hat noch nicht einmal angefangen sich zu entwickeln. Letzte Flasche kühl und dunkel lagern und in 10 Jahren rausholen, trinken und dann hier noch einmal schreiben :D
Die Jungs von Mosel Fine Wine geben ihm im Übrigen ein Trinkfenster von 30-40 Jahren, was ich generell beim Schlossberg bestätigen kann.

VG
Dirk

Re: Georg Breuer

Fr 8. Mär 2024, 17:47

2022 Weingut Georg Breuer Riesling "Estate" Rüdesheim
Zitronengelbe Farbe. Typische Rheingauer Nase von mittlerer Intensität. Weiße Früchte, Pfirsich, etwas steinige Mineralität und krautige Noten. Guter Auftakt am Gaumen, präsent und erfrischend. Mittlerer Körper. Die Säure ist sehr gut integriert. Schöner, ausgewogener Abgang.

2022 Weingut Georg Breuer Riesling "Estate" Rauenthal
Zitronengelbe Farbe mit grünen Reflexen. Das Bouquet des Rauenthal erscheint kühler als das des Rüdesheimer Rieslings. Im Vergleich karger, was mir zusagt. Wieder helle Früchte, wenn auch etwas weniger exotisch und weniger reif. Mehr in Richtung Birne. Im Mund tänzelnd, aber geradlinig und monolithisch, mit Griff und guter Säure. Frische Zitrusfrüchte, auch Kräuter. Salziger Abgang. Ich mag diesen Ortswein. Er ist natürlich noch jung und dürfte sich im Laufe der Jahre gut entwickeln.

2022 Weingut Georg Breuer Terra Montosa
Wieder eine zitronengelbe Farbe, aber tiefer als bei den "Estate"-Weinen. Das Bouquet ist sofort fesselnd. Intensiver und konzentrierter. Aprikosen, Zitrone, nasse Steine, Kräuternoten. Etwas mehr von allem, aber balanciert. Auch eine feine Hefenote. Muss einige Zeit auf der Hefe verbracht haben, wahrscheinlich in gebrauchten Stück- oder Halbstückfässern. Dieser Riesling ist breitschultrig und bleibt dennoch präzise. Am Gaumen ist er dicht und vollmundig. Saftig und schmackhaft. Langer Abgang. Dieser jugendliche Terra Montosa, der bereits sehr gut trinkbar ist, hat Rückgrat und wird zweifellos von einer längeren Lagerung profitieren. Wieder ab 2027 probieren.

Re: Georg Breuer

So 17. Mär 2024, 12:35

Im Rahmen eines Geburtstags habe ich die meine erste Flasche des Weinentdeckungsgesellschaftsweins von Theresa Breuer geöffnet:

Georg Breuer Riesling Aer 2021, 12%
Der Wein sollte eigentlich ein fruchtsüßer Kabinett werden, das ist misslungen. Stattdessen ist das ein sehr interessanter Riesling aus Lorcher Lagen, der mit einigen Gepflogenheiten des Hauses bricht. So ist der Wein nicht gefiltert.
Göffenet und direkt eingeschenkt. Der Wein präsentiert sich relativ dunkel und etwas trüb (wie erwartet). Zunächst zeigen sich fast oxidative Noten. Etwas an die Apfelnoten von Juraweißweinen erinnernd. Das überrascht die Trinkenden dann doch etwas - uns war klar, dass der Wein ein bisschen "naturweiniger" sein würde, aber er kommt aus dem Stahltank und zusammen mit der dunklen Farbe, waren wir uns nicht sicher, ob das nicht sehr frühe untypische Reifenoten sind. Vom Geschmack her dominiert ebenfalls vor allem die kräutrige Würze und Apfel. Im Abgang kommt dann die typische zitrische Stahligkeit des Rheingau dazu. Dabei zeigt der Wein keine große Komplexität. Also wurde der Wein in den Kühlschrank befördert und erst einmal anderes geöffnet/getrunken.

Etwa drei Stunden später präsentiert sich ein weiteres Glas ganz anders - nun ist der Wein zugänglicher und zeigt sein Potential.
Eine schöne Mandarinenfrucht, roter Apfel und Marakuja. Die Zitrusnoten sind auch da und fügen sich jetzt hervorragend ein. Das alles harmoniert jetzt gut mit den kräutrigen Aspekten des Weins. Was der Wein allerdings nicht hat, ist die Stahligkeit eines Reihngaurieslings.
Das ist ein spannender Wein, der sich deutlich von den anderen Weinen Breuers abhebt, aber viel Potential andeutet. Mich würde interessieren, wie ihn Erich findet. Das könnte sein Beuteschema sein (mal abgesehen davon, dass der Wein aus 2021 ist und trotzdem nicht Kaltjahr schreit)
Ich sehe ihn bei etwa 91-92 P und bin gespannt was sich meine zweite Flasche in etwa 5-7 Jahren darstellt.

Re: Georg Breuer

So 17. Mär 2024, 13:14

Climins hat geschrieben:Mich würde interessieren, wie ihn Erich findet.
...scheint sich ja generell zu lohnen, die erste der diesmal nur zwei Flaschen (statt der sonst üblichen drei) aufzumachen. Mal schauen, ob und wann ich demnächst mal Lust dazu habe...

Re: Georg Breuer

Mo 18. Mär 2024, 11:21

Es lohnt sich auf jeden Fall. Eine Sache über die ich im Nachhinein noch nachgedacht habe, ist die relativ zahme Säure des Weins. Anscheinend hat der Wein eine teilweise BSA durchlaufen und hat deshalb viel weniger Rheingau-Riesling Stahligkeit als man erwarten würde. Ein bisschen mehr davon hätte dem Wein vieleicht gut getan.

Re: Georg Breuer

Mo 18. Mär 2024, 15:27

Climins hat geschrieben:Was der Wein allerdings nicht hat, ist die Stahligkeit eines Reihngaurieslings.


Hmm...."Stahligkeit" würde ich eventuell einem typischen Saar-Riesling zuschreiben, aber dass diese Eigenschaft (wobei die Frage ist, was man genau unter "Stahligkeit" zu verstehen hat) auch und besonders Rheingauer Rieslingen zukommt, war mir bis jetzt völlig unbekannt :oops: :? . Und ich trinke ja nun schon etwas länger Riesling.....

Herzliche Grüße

Bernd

Re: Georg Breuer

Mo 18. Mär 2024, 15:35

Climins hat geschrieben:Rheingau-Riesling Stahligkeit


Das ist ein Euphemismus für "fruchtarm und säurebetont, weil unreif" aus sehr alten Zeiten. Der letzte Erzeuger, der sich mir gegenüber mit der "rheingautypischen Stahligkeit" rausreden wollte, war Schloss Reinhartshausen. Vor sehr langer Zeit. :lol:

Cheers,
Ollie

Re: Georg Breuer

Mo 18. Mär 2024, 16:04

Bernd Schulz hat geschrieben:
Climins hat geschrieben:Was der Wein allerdings nicht hat, ist die Stahligkeit eines Reihngaurieslings.


Hmm...."Stahligkeit" würde ich eventuell einem typischen Saar-Riesling zuschreiben, aber dass diese Eigenschaft (wobei die Frage ist, was man genau unter "Stahligkeit" zu verstehen hat) auch und besonders Rheingauer Rieslingen zukommt, war mir bis jetzt völlig unbekannt :oops: :? .

Ich war über den Begriff auch gestolpert, in Verbindung mit dem Rheingau hatte ich ihn noch nie gehört. Sollte er etwas mit der Säure zu tun haben, würde ich ihn hier sogar für verfehlt halten. Rheingauer Rieslinge haben im Schnitt aller deutschen Riesling-Anbaugebiete für mich die weichste Säure. Und zu Gebieten wie der Saar lässt sich das auch leicht über die Analysenwerte verifizeren - die kommen in vielen Jahren schon mal locker auf das Doppelte.

Gruß
Ulli
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