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Georg Breuer

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EThC

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Re: Georg Breuer

BeitragSo 28. Feb 2021, 18:16

stollinger hat geschrieben:Man kann streiten, was man von einem Ortswein im fünften Jahr nach der Ernte erwarten kann, ich finde, gerade unter einem Schrauber kann da schon mal mehr übrig sein.

...vor allem, wenn es sich um einen Wein aus einem vergleichsweise kühleren Jahr handelt...
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
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glauer

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Re: Georg Breuer

BeitragMo 1. Mär 2021, 21:09

EThC hat geschrieben:
stollinger hat geschrieben:Man kann streiten, was man von einem Ortswein im fünften Jahr nach der Ernte erwarten kann, ich finde, gerade unter einem Schrauber kann da schon mal mehr übrig sein.

...vor allem, wenn es sich um einen Wein aus einem vergleichsweise kühleren Jahr handelt...


Vom Ortswein eines Toperzeugers würde ich erwarten dass er nach 5 Jahren gerade erst zur Topform aufläuft. Vorher mache ich so etwas selten auf. Die Breuers in der Kategorie, die ich bisher hatte, waren alle auch nach 10 Jahren noch einwandfrei.
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Lars Dragl

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Re: Georg Breuer

BeitragMi 14. Apr 2021, 17:00

Hallo!

Öfters im Glas hatte ich in den letzten Wochen den Terra Montosa 2017 von G. Breuer.

Ich will jetzt garnicht viel schwafeln, aber ich bin gerade von dem Wein ziemlich angetan. Da stimmt für mich einfach alles. Er mag etwas leichter als die besten Rheingau GG daher kommen, doch das macht er mit Trinkfluss und feiner Balance locker wett. Schon angereift und daher wohl auch kein Langstreckenläufer, sonst aber alles da.
Das muss man erst mal hinbekommen, einen Wein so leicht trinkbar erscheinen zu lassen und gleichzeitig den Anspruch so hoch zu hängen.

Ich finde ihn toll und werde mich an meinen schwindenden Beständen weiter ungehemmt gütlich tun.

Grüße

Lars
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Lars Dragl

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Re: Georg Breuer

BeitragSo 17. Apr 2022, 14:44

Hallo!

Terra Montosa 2020 (DIAM) vs. Terra Montosa 2020 (Naturkork) über 5 Tage

Der erste Unterschied ergibt sich schon beim Aufziehen der Flaschen: Der DIAM-Korken ist viel länger als der Naturkorken und zeigt deutlichen Eigengeruch nach Holzspänen und Spanplatten.

Im Glas ist der Wein ( mittleres Strohgelb mit zart grünlichen Reflexen) mit DIAM anfangs ebenfalls an einer leichten Note nach Spanplatten und Assam-Tee zu unterscheiden. Der Wein öffnet sich über die Tage im Geruch aber sehr. Anfangs riecht er noch recht nobel, aber zurückhaltend nach feinster Rheingau-Mineralik, gelben Früchten sowie leicht nussig und hefig. Mit Luft wird die Frucht dann immer lauter und zeigt deutlich Pfirsich- und Apfelnoten. So fällt der Fehlton vom DIAM nur noch auf, wenn man ganz genau hinriecht.

Im Mund ist der Wein sehr fein und ausgewogen und zeigt dabei gleichzeitig eine hohe Konzentration. Der erste Schluck kam mir noch etwas reserviert vor, doch mit der Zeit zeigt der Wein auch hier einiges an reifer süßer Frucht. Am Mittleren Gaumen ist Terra Montosa von schöner Substanz und lässt die Wärme des Jahres durch einen zarten, süßen Schmelz erahnen. Dieser wird dann aber von der etwas zurückhaltenderen Säure und einer ordentlichen Spur Salzigkeit ausgeglichen. Der Abgang ist sehr gut und zeigt bei der Fl. mit Naturkork eine wunderschöne Reintönigkeit und feinste Gerbstoffe.

Der Abgang bei der Fl. mit DIAM ist jedoch durch einen Bitterton versaut, der im hinteren Drittel des Abgangs deutlich zutage tritt, obwohl der Wein davor völlig ok wirkt. Das ist nicht zu vergleichen mit einem Korkfehler, doch dafür sind wohl alle Flaschen betroffen und der Wein ist noch nicht ganz trinkreif.

Fazit: Toller Terra Montosa mit leichter Wärme und Süße, doch völlig ohne Kitsch und sicherlich für viele Weintrinker eine Freude, die sich nicht gerade einen knochentrockenen Wein erwartet und die keine Fl. mit DIAM erwischt haben. Für mich mal wieder die Bestätigung, dass der untypische Bitterton bittere Realität ist und ein sehr trauriges Zeugnis dafür, wie ein deutscher Spitzenbetrieb Kunden vergrault, weil die Qualität des Weins das Nachsehen gegenüber dem "Plopp" hat. Schade und unnötig. Leider gibt es wohl zu viele Weintrinker, die dem letzten Drittel des Abgangs keine besondere Aufmerksamkeit mehr beimessen können oder wollen.

Der DIAM-Wein wurde nicht mal halb leer und geht jetzt in den Ausguss.

Herzliche Grüße und frohe Ostern

Lars
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Leo

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Re: Georg Breuer

BeitragSo 17. Apr 2022, 18:10

Hallo Lars,

schade, daß Sie die Diam-Korken nicht in guter Erinnerung behalten werden.
Ich hatte kürzlich bei Freunden einen Diam-verkorkten

2019er Morstein, Riesling GG von Wittmann

genießen dürfen, der seine Herkunft bzgl. Lage und Winzer vorzüglich abbildete.
Da habe ich wahrlich nichts zu beanstanden gehabt.
Soweit ich informiert bin, wird Diam auch in vielen Topbetrieben in Burgund vermehrt eingesetzt.Ich denke mal, die wissen schon, was sie tun.

Schöne Ostern!

Gruß Leo
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Lars Dragl

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Re: Georg Breuer

BeitragSo 17. Apr 2022, 20:48

Leo hat geschrieben:Soweit ich informiert bin, wird Diam auch in vielen Topbetrieben in Burgund vermehrt eingesetzt.Ich denke mal, die wissen schon, was sie tun.


Hallo Leo!

Natürlich wissen die Winzer was sie tun: Sie wollen Wein verkaufen. Leider will der Kunde oft nach wie vor ein Stück Baumrinde aus der Flasche popeln, weil das viele mit Weinkultur verbinden. Hinter vorgehaltener Hand reden manche Winzer ja auch Klartext.

Meine Erfahrung mit DIAM und anderen Konglomeratkorken ist nicht gut und ich trinke freiwillig niemanden Wein mit solch einem Verschluss weg. Theresa Breuer verkauft so viel Wein mit Schrauber. Ich denke sie hört wenig von den zufriedenen Kunden und viel von denen, die lieber Kork hätten.

Ich finde Weine mit Konglomeratkorken nicht zeitgemäß und kann nicht verstehen, wieso auf dem Rückenetikett des Terra Montosa etwas von "grün und fair" steht, man den Wein aber Polyurethan aus einem DIAM aussetzt. Das finde ich weder grün, noch fair, zumindest nicht den Kunden gegenüber, die so etwas nicht wollen und deren Genuss dadurch beeinträchtigt wird.

Einen Schraubverschluss kann ich sehen, was unter der Kapsel ist leider nicht. Und die Katze im Sack mag ich eben nicht! Es wird aber so gut wie nirgends angegeben, welcher Korken "verbaut" wurde. Erinnert an den Rest der Lebensmittelindustrie, die auch nicht gerne alles offenlegt.

Herzliche Grüße

Lars
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EThC

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Re: Georg Breuer

BeitragMo 18. Apr 2022, 11:00

...tatsächlich habe ich bis dato keine signifikant negativen Erfahrungen mit den DIAMs gemacht, allerdings hatte ich auch noch nie die Möglichkeit mal den gleichen Wein mit DIAM gegen Kork (oder Schrauber) zu probieren. Möglicherweise reagiere ich auf die DIAM-Aromen auch weniger sensitiv, wer weiß. Dennoch bin ebenfalls kein Fan von DIAM und Co. (incl. Nomacorc, Ardeaseal etc.), entweder halt Schrauber oder -wenn's denn unbedingt sein muß- ein richtiger Kork mit höchster Qualität, am besten TCA-geprüft, das gibt's ja mittlerweile auch schon.

Generell würde ich es begrüßen, wenn mehr Winzer ihren Kunden die Wahl beim Verschluß lassen würden, da kenne ich nur ganz wenige, die das machen bzw. mal gemacht haben. Die Wahl hätten man dann allerdings allenfalls beim Winzer selbst, im Fachhandel würde es diese Optionen weiterhin kaum geben...
Viele Grüße
Erich

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Michl

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Re: Georg Breuer

BeitragMi 19. Okt 2022, 18:49

Vom Weingut Georg Breuer habe ich aus unerfindlichen Gründe noch nie etwas bestellt. Seltsame Vorurteile, geprägt von irgendwo aufgeschnappten Stimmen, haben mich ähnlich wie bei Dönnhoff immer davon abgehalten (Quintessenz: perfekt gemacht, aber gerade deshalb auch langweilig).
Jetzt habe ich mir im Abverkauf den Ortwein aus Rüdesheim und Rauenthal aus 2019 bestellt und beide Weine überzeugen mich völlig, ja werden dem Anspruch eines Ortsweins mehr als gerecht: in sich perfekt balanciert, ja bereits geschliffen, im besten Sinne no brainer, deren Abwesenheit von höherer Individualität durch Niveau mehr als weg gemacht wird. Beide 90 P und für 12 € im Abverkauf großartige Schnäppchen
Kurz zur Quelle: Die Weine sind noch immer beziehbar und werden nicht mit irgendwelchen Prozentangaben marktschreierisch angepriesen, vielmehr wurde der Preis einfach reduziert und die Weine in den Sale gestellt. Mit 12 € gegenüber 16,50 regulärem Ab-Hof-Preis sind das stolze 28 %. Übrigens: Derselbe Händler bietet momentan auch noch immer den 19er Niersteiner von Kühling-Gillot und den 19er Mölsheimer von Battenfeld-Spanier zu jeweils 15,90 an (regulär ab Hof 22 €) . Wo bekommt man überhaupt noch 19er und dann von dieser dieser Qualität und zu diesem Preis? Das ist schon ein ungewöhnlich sympathischer Auftritt eines Händlers.
Viele Grüße

Michl
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willinger1

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Re: Georg Breuer

BeitragMi 19. Okt 2022, 20:55

Welcher Händler hat die Weine?
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Michl

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Re: Georg Breuer

BeitragDo 20. Okt 2022, 05:26

Viele Grüße

Michl
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