Die VKN von Christian zum 2012er Rheinschiefer kann ich so ziemlich unterschreiben, trotzdem ist Trinkigkeit und Harmonie in meiner Welt anderen Weinen vorbehalten, ich empfinde ihn als anspruchsvoll und in sich absolut stimmig, trotz kräftiger Säure, die aber gut eingebunden ist, aber ne Pulle krieg ich davon an einem Abend nur in Ausnahmefällen runter , ich würde da 89 Punkte zücken, auch incl. Kaufempfehlung, aber....deswegen gefallen mir auch die Weine von Kühn, dass sind Querköpfe im Rheingau (nicht so extrem wie z.B. Koehler-Ruprecht in der Pfalz), authentisch passt da, vom Stil her nicht wie J.B. Becker, aber anders...davon abgesehen stehe ich auf Demeter....spannender Winzer!
Gruß
Ralf
Peter Jakob Kühn
Re: Peter Jakob Kühn
Hallo Ralf,
danke für Deine sehr höfliche Antwort und Kritik
Hab mittlerweile meine bereits vierte Flasche (von insg. 10) vom 2012er Rheinschiefer geleert. Immer zu einem Essen genossen, wobei es meistens sogar ein bißchen ''spicy'' war, was sicherlich in Kombination nicht ideal ist. Also, generell für mich immer noch sehr gut. Die anfangs empfundene ''große'' Euphorie ist dennoch ein wenig kleiner geworden. Kann Deine Relativierung und aktuelle Beschreibung somit gut teilen und selbst hab ich den Vorteil, die Pulle nicht ganz alleine trinken zu müssen.
Würde mich sehr interessieren, wie die anderen (höheren) Qualitätsstufen von P.J. Kühn aus dem 2012er Jahrgang eingeschätzt werden? Schon eigene Erfahrungen gemacht?
Weinfreundliche Grüsse
Christian
danke für Deine sehr höfliche Antwort und Kritik
Hab mittlerweile meine bereits vierte Flasche (von insg. 10) vom 2012er Rheinschiefer geleert. Immer zu einem Essen genossen, wobei es meistens sogar ein bißchen ''spicy'' war, was sicherlich in Kombination nicht ideal ist. Also, generell für mich immer noch sehr gut. Die anfangs empfundene ''große'' Euphorie ist dennoch ein wenig kleiner geworden. Kann Deine Relativierung und aktuelle Beschreibung somit gut teilen und selbst hab ich den Vorteil, die Pulle nicht ganz alleine trinken zu müssen.
Würde mich sehr interessieren, wie die anderen (höheren) Qualitätsstufen von P.J. Kühn aus dem 2012er Jahrgang eingeschätzt werden? Schon eigene Erfahrungen gemacht?
Weinfreundliche Grüsse
Christian
Re: Peter Jakob Kühn
Neulich zu den Schlemmerwochen haben wir die frisch gefuellten (ca. 2 Wochen in der Flasche) Weine des Jahrgangs 2013 probiert. Die Weine sind noch sehr jung und unruhig, insofern sind meine Notizen mit einer ganze Salzmine zu nehmen.
Hallgarten Rheinschiefer - Ortswein
In Nase und am Gaumen noch sehr unruhig, hefig, aber gute Intensitaet. Wird ordentlich.
Quarzit Oestrich - OW
Ok, ganz leichte Bitterkeit. Momentan uneinschaetzbar, aber normalerweise wird ja immer was Vernueftiges daraus.
Klosterberg - Erste Lage
Wieder hefig, mit einer kleinen Explosion von Aroma und Struktur im Mund. Gut und guter Hoffnung!
Hendelberg - EL
(Noch?) Keine Schieferaromatik, aber sehr schlank, straff, sehning, aber mit einer sehr schoenen Intensitaet und Laenge. 12% und 2 g/l RZ, also so trocken wie noch nie - schoener Wein, schoener Rheingauer!
Insgesamt stehen die Weine vom Schiefer deutlich besser da als die von Lehm. Das mag an der Jugend liegen, aber Frau Kuehn bestaetigte, dass die Schieferlagen sich 2013 besser aus der Affaere gezogen haetten. Diese Bitterkeit, die der Quarzit zeigt, hat meine Begleitung bei fast allen 2013ern wahrgenommen, die wir probiert hatten, aber ich bin eher unempfindlich dagegen. Hat jemand aehnliche Erfahrungen gemacht?
Wir hatten dann noch die suessen bis zur Auslese, aber da ist nix haengengeblieben.
Zum Abschluss gab's noch die beiden Grossen. Nachdem der 2010er Nikolaus sich neulich bereits am Anfang seiner Trinkreife zeigte und die Kuehnschen 2012er von Hofschuster ja irgendwie mit einer Million Punkte bedacht wurden, war ich natuerlich besonders gespannt.
2012 Sankt Nikolaus
Typisch Nikolaus: Kraeuterig, leicht sprittig (hat der 2010er jetzt auch entwickelt), zwar nicht uebermaessig komplex, aber intensiv und lang, lang, lang mit viel Waerme im Abgang. Sehr gut (91-93), mit viel Hoffnung wegen der Laenge. Hmmm.
2012 Doosberg
Koerperreicher, aromatisch etwas orthodoxer als der Nikolaus, aber auch etwas unkomplexer. Deutlich weniger Laenge als der Nikolaus, insgesamt etwas schwaecher. Vielleicht war die Flasche zu lange offen?
Hm, hm, hm. Nach den Vorschusslorbeeren und den 2010ern, die auf dem Papier aus einem weniger guten Jahrgang sein sollten als die 2012er, war ich ehrlich gesagt etwas enttaeuscht. Sicherlich sehr gute Weine, aber so richtig ueberspringen wollte der Funke diesmal nicht. Dazu kommt noch ein Fragezeichen beim Alterungspotential. Vielleicht war ich aber noch ganz vom Hendelberg aus dem Haeuschen, der sehr viel Praezision verspricht.
Cheers,
Ollie
Hallgarten Rheinschiefer - Ortswein
In Nase und am Gaumen noch sehr unruhig, hefig, aber gute Intensitaet. Wird ordentlich.
Quarzit Oestrich - OW
Ok, ganz leichte Bitterkeit. Momentan uneinschaetzbar, aber normalerweise wird ja immer was Vernueftiges daraus.
Klosterberg - Erste Lage
Wieder hefig, mit einer kleinen Explosion von Aroma und Struktur im Mund. Gut und guter Hoffnung!
Hendelberg - EL
(Noch?) Keine Schieferaromatik, aber sehr schlank, straff, sehning, aber mit einer sehr schoenen Intensitaet und Laenge. 12% und 2 g/l RZ, also so trocken wie noch nie - schoener Wein, schoener Rheingauer!
Insgesamt stehen die Weine vom Schiefer deutlich besser da als die von Lehm. Das mag an der Jugend liegen, aber Frau Kuehn bestaetigte, dass die Schieferlagen sich 2013 besser aus der Affaere gezogen haetten. Diese Bitterkeit, die der Quarzit zeigt, hat meine Begleitung bei fast allen 2013ern wahrgenommen, die wir probiert hatten, aber ich bin eher unempfindlich dagegen. Hat jemand aehnliche Erfahrungen gemacht?
Wir hatten dann noch die suessen bis zur Auslese, aber da ist nix haengengeblieben.
Zum Abschluss gab's noch die beiden Grossen. Nachdem der 2010er Nikolaus sich neulich bereits am Anfang seiner Trinkreife zeigte und die Kuehnschen 2012er von Hofschuster ja irgendwie mit einer Million Punkte bedacht wurden, war ich natuerlich besonders gespannt.
2012 Sankt Nikolaus
Typisch Nikolaus: Kraeuterig, leicht sprittig (hat der 2010er jetzt auch entwickelt), zwar nicht uebermaessig komplex, aber intensiv und lang, lang, lang mit viel Waerme im Abgang. Sehr gut (91-93), mit viel Hoffnung wegen der Laenge. Hmmm.
2012 Doosberg
Koerperreicher, aromatisch etwas orthodoxer als der Nikolaus, aber auch etwas unkomplexer. Deutlich weniger Laenge als der Nikolaus, insgesamt etwas schwaecher. Vielleicht war die Flasche zu lange offen?
Hm, hm, hm. Nach den Vorschusslorbeeren und den 2010ern, die auf dem Papier aus einem weniger guten Jahrgang sein sollten als die 2012er, war ich ehrlich gesagt etwas enttaeuscht. Sicherlich sehr gute Weine, aber so richtig ueberspringen wollte der Funke diesmal nicht. Dazu kommt noch ein Fragezeichen beim Alterungspotential. Vielleicht war ich aber noch ganz vom Hendelberg aus dem Haeuschen, der sehr viel Praezision verspricht.
Cheers,
Ollie
Parfois, quand c'est trop minéral, on s'emmerde.
"Souvent, l'élégance, c'est le refuge des faibles." (Florence Cathiard, copropriétaire de Château Smith Haut Lafitte)
"Souvent, l'élégance, c'est le refuge des faibles." (Florence Cathiard, copropriétaire de Château Smith Haut Lafitte)
- Charlie
- Beiträge: 1065
- Registriert: Mo 6. Dez 2010, 15:13
- Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken
- Wohnort: Berlin, Heidelberg
- Kontaktdaten:
Re: Peter Jakob Kühn
Nikolaus 2012 habe ich 3 mal probiert, 2 mal war ich nur begeistert, einmal fand ich ihn in etwa so wie du. habe trotzdem bisschen was gekauft.
Charlie
http://weinlagen.info/
http://weinlagen.info/
Re: Peter Jakob Kühn
War dieses eine Mal das letzte Mal, dass du ihn hattest? Macht der Wein also gerade zu oder so? - Ich fand die 2010er im selben Alter halt viel beeindruckender. Dadurch, dass wir den 2010er Nikolaus auf meiner Rheingauprobe hatten, habe ich es mir erlaubt, Ansprueche an die 2012er zu stellen. Vielleicht lag's daran?
Cheers,
Ollie
Cheers,
Ollie
Parfois, quand c'est trop minéral, on s'emmerde.
"Souvent, l'élégance, c'est le refuge des faibles." (Florence Cathiard, copropriétaire de Château Smith Haut Lafitte)
"Souvent, l'élégance, c'est le refuge des faibles." (Florence Cathiard, copropriétaire de Château Smith Haut Lafitte)
- Charlie
- Beiträge: 1065
- Registriert: Mo 6. Dez 2010, 15:13
- Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken
- Wohnort: Berlin, Heidelberg
- Kontaktdaten:
Re: Peter Jakob Kühn
Ja, das letzte mal war er lascher, verschlossener. Könnte sein, dass er zumacht.Ollie hat geschrieben:War dieses eine Mal das letzte Mal, dass du ihn hattest? Macht der Wein also gerade zu oder so? - Ich fand die 2010er im selben Alter halt viel beeindruckender. Dadurch, dass wir den 2010er Nikolaus auf meiner Rheingauprobe hatten, habe ich es mir erlaubt, Ansprueche an die 2012er zu stellen. Vielleicht lag's daran?
Charlie
http://weinlagen.info/
http://weinlagen.info/
-
- Beiträge: 6830
- Registriert: Sa 11. Dez 2010, 23:55
- Kontaktdaten:
Re: Peter Jakob Kühn
Ralf schrieb am 31. Januar:
Viele Grüße
Bernd
Mir gefällt dieser Basisriesling, den ich gestern von einer Kollegin als Dankeschön für ein ausgeliehenes Instrument geschenkt bekommen habe, auf jeden Fall! Ralfs Bemerkungen unterschreibe ich ansonsten sehr gerne, wobei ich noch ein Pünktchen drauflege:Ich frag mich schon ,ob er mir gefällt, der 2012er Jacobus, beliebig ist er nicht, eher frage ich mich, ob er mir für einen Gutsriesling nicht etwas zu anstrengend ist (oder liegt es gerade an der Jahreszeit...Sch..November), aber was er nicht ist...ein typisch beliebiger, auf Rheingauer Einheitsstilistik getunter Standard-Langeweiler-Riesling, das hebt ihn selbst von den meisten, angeblich Terroir betonten Lagenweinen ab, doch, er gefällt mir, er hat genügend Spannung, Saft, Frucht und Mineralik im passenden Verhältnis, für einen Gutsriesling halt (sehr) ernsthaft, jenseits von irgendwelcher Rheingauer Belanglosigkeit, ich schreib da gerne drüber , aber...jeden Tag würde ich den trotzdem nicht trinken, 86 Punkte,
Viele Grüße
Bernd
Re: Peter Jakob Kühn
Gestern habe ich den allerersten Kühn meines Lebens gekostet und genieße gerade den Rest
Riesling Kabinett Oestrich Lenchen 2011
Köstlich ! Eine einzige, hocharomatische Fruchtbombe ... mit Kräutern drinne ... sehr vollmundig .... und würzig ... nennt sich zwar fruchtsüß, hat aber auch ordentlich Säure, die Struktur gibt ... und nur erfreuliche 7,5 % Alk.
Und auch zu meinem Lachs mit Dill und Knoblauch hat er eben hervorragend gepasst ...
Schade, dass die Flasche gleich alle ist
Riesling Kabinett Oestrich Lenchen 2011
Köstlich ! Eine einzige, hocharomatische Fruchtbombe ... mit Kräutern drinne ... sehr vollmundig .... und würzig ... nennt sich zwar fruchtsüß, hat aber auch ordentlich Säure, die Struktur gibt ... und nur erfreuliche 7,5 % Alk.
Und auch zu meinem Lachs mit Dill und Knoblauch hat er eben hervorragend gepasst ...
Schade, dass die Flasche gleich alle ist
Viele Grüße - Allegro
Re: Peter Jakob Kühn
Hallo Forum,
nach langer Zeit auch mal von mir wieder ein paar aktuelle Eindruecke. Gestern geöffnet und heute die Flasche geleert:
P.J. Kühn
Rheinschiefer
2012 Hallgarten Riesling tr., nur 12%
ököl. Anbau
Nach einem kleinen Durchhänger vor etwa drei Monaten wieder voll auf der Höhe. Die Säure hat sich jetzt besser integriert!? Relativ intensive gelbe Farbe. In der Nase Mineralität und Früchte von gelbem Steinobst. Am Gaumen Dichte, sehr viel Substanz, feinste Aprikosenmarmelade gepaart mit der Frische und dezenten Aromatik ungespritzter Zitronen und Zesten davon. Wunderbare Balance, mittellang im Abgang. Macht enorm viel Spass. Davon könnte ich am Abend eine Flasche trinken! Für mich 91-93 Pkte.
Weinfreundliche Grüsse
Christian
nach langer Zeit auch mal von mir wieder ein paar aktuelle Eindruecke. Gestern geöffnet und heute die Flasche geleert:
P.J. Kühn
Rheinschiefer
2012 Hallgarten Riesling tr., nur 12%
ököl. Anbau
Nach einem kleinen Durchhänger vor etwa drei Monaten wieder voll auf der Höhe. Die Säure hat sich jetzt besser integriert!? Relativ intensive gelbe Farbe. In der Nase Mineralität und Früchte von gelbem Steinobst. Am Gaumen Dichte, sehr viel Substanz, feinste Aprikosenmarmelade gepaart mit der Frische und dezenten Aromatik ungespritzter Zitronen und Zesten davon. Wunderbare Balance, mittellang im Abgang. Macht enorm viel Spass. Davon könnte ich am Abend eine Flasche trinken! Für mich 91-93 Pkte.
Weinfreundliche Grüsse
Christian
Re: Peter Jakob Kühn
Neulich im Glas:
Sehr guter Gutswein, der für mich aber – zumindest von der Konzentration her – eher Spätlesecharakter hat. Zur Forelle aus dem Ofen fast ein wenig zu mächtig. Ist das bei PJK üblich? Angereichert wird der wohl eher nicht sein (?)
Sehr guter Gutswein, der für mich aber – zumindest von der Konzentration her – eher Spätlesecharakter hat. Zur Forelle aus dem Ofen fast ein wenig zu mächtig. Ist das bei PJK üblich? Angereichert wird der wohl eher nicht sein (?)
Beste Grüße
Gaston
Gaston