EThC
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Do 8. Dez 2022, 20:39
Lars Dragl hat geschrieben:Die Säure hat mit den Weinen aus 2010 (die ich hatte) aber nicht viel gemeinsam; sie ist momentan für ein kühles Jahr immer noch etwas zahm. Positiv formuliert ist sie aber auch schön reif.
Tatsächlich? Von S-F hatte ich aus 2021 bis dato nur den Gewürztraminer bei einer Händlerverkostung im Glas, der eine super-satte Säure aufweisen konnte. Ich bin ja sonst nicht so der GT-Fanboy, weil idR too much, aber von dem Zeuch mußte ich gleich was mitnehmen...
Viele Grüße Erich Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's DAS EWIG GESTRIGEwas immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten. https://ec1962.wordpress.com/
Lars Dragl
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Do 8. Dez 2022, 20:54
Hallo Erich, das ist mein erster 21er von S-F und deshalb kann ich nur für diesen Wein sprechen. Momentan ist das ein sehr schöner, aber auch noch etwas zahmer Wein. Möglicherweise kommt da noch mehr. Bei manchen 10ern hat es mir manchmal regelrecht eine gewischt. Diese elektrisierende Spannung fehlt diesem Wein zwar nicht, sie ist aber mehr ein feines Kitzeln. Kann schon sein, dass er einem trotzdem den Zahnschmelz von den Zähnen frisst; es fühlt sich aber gerade nicht so an Das hier kleiner Anteile einen BSA durchgemacht haben, würde ich nicht gänzlich ausschließen. Herzliche Grüße Lars
EThC
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So 18. Dez 2022, 20:44
...bei diesem 15er Gutswein von S-F kann man auch nach 7 Jahren eigentlich noch nicht von "gereift" sprechen:
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Bernd Schulz
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Mo 19. Dez 2022, 21:40
Der Sponsor meiner Tour de Kabinett hat mir neulich noch drei Flaschen von Schäfer-Fröhlich als Geschenk geschickt. Diese Goldkapsel-Spätlese aus 2020 war vorgestern fällig; da es sich um den letzten Wein des Abends mit Ralf handelte, ist noch etwa ein Viertel in der Flasche geblieben, wobei ich gerade beim Nachverkosten zu keinem anderen Ergebnis als am Samstag gekommen bin: Es handelt sich wohl um die beste junge Spätlese, die mir je unter die Nase gekommen ist. In "Silkes Weinkeller" gab es sie bis vor kurzem noch für um die 28 Euro (was angesichts dessen, was hier geboten wird, fraglos günstig genannt werden muss), aber mittlerweile scheint nur das Pendant aus 2019 erhältlich zu sein.... Herzliche Grüße Bernd
Bradetti
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Mi 21. Dez 2022, 20:20
....oder beim Kölner Weinkeller für 26,- EUR.
EThC
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Mi 15. Feb 2023, 21:43
...wenn ich mir die oberen Ligen mal nicht mehr leisten können sollte, wäre ich sicher froh, wenn es dann sowas auch noch gäbe:
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amateur des vins
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Do 4. Mai 2023, 22:50
Ein faux pas!Ich hätte schwören können, daß dieser Wein noch darauf wartete, angetestet zu werden - und dann sehe ich, daß ich ihn nicht nur bereits probierte, sondern auch hier verewigte [Link]! Aber ist ja auch mal schön, sich selbst nach nur einem halben Jahr zu widersprechen. S-F, Weisser Burgunder ‚R’ 2021 (13,0 %)Sehr blaß. Die Nase floral (Orchidee), aber auch etwas kaugummi-esk - kaltvergoren? Etwas Reduktion, kühl, weißer Pfirsich, Nektarine, Ananas. Auch am Gaumen "charakterstark", um nicht zu sagen: untypisch. Für WB sehr frische Säure. Hier wenig Frucht; wieder weißer Eindruck, aber undefiniert - nur Lychee lugt hier hervor. Hmm, was soll ich davon halten? Bin eigentlich großer Fan dieses Weines, aber das ist schon recht speziell. ...so, und jetzt vergleichen wir das mit meinem ersten Geschreibsel zu diesem Wein: Die Beschreibung ist ja noch garnichtmal so unähnlich. Aber mein Fazit fällt heute signifikant anders aus. Was schert mich mein Geschreibsel von gestern? Aber im Ernst: Am meisten stört mich diese etwas künstlich wirkende, an Kaltvergärung erinnernde Note, und daß ich (im Ggs. zur ersten Flasche) die Rebsorte nicht erkenne. "Fruchtbefreiter Steinwein" stimmt soweit, und die Struktur ist gut. Aber "stimmig und interessant" zögere ich doch ein wenig zu bestätigen. Heute könnte das irgendwas sein; Friulano oder so; ich muß ein wenig an Vie di Romans denken (mal wieder ein aufmachen!). Ja, das ist immernoch gut gemacht, aber von seinen teilweise außerordentlich schönen, stimmigen(!) und ausdrucksstarken Vorgängern sehe ich diesen Wein doch ein Stück entfernt.
Besten Gruß, Karsten
amateur des vins
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Mi 10. Mai 2023, 19:46
Die "Gegenprobe": S-F, Weisser Burgunder ‚R’ 2019 (13,0 %)Eher blasses Strohgelb. Deutlich phenolisch: Grip und leicht bitter. Blutorange und Pink Grapefruit, auch deren Mesokarp. Aber der Wein war zunächst zu kalt; Erwärmung eliminiert die Bitternote weitgehend und erhöht die Komplexität (Überraschung! ): Birne und Weinbergspfirsich assoziere ich nun zusätzlich. Unauffällig frische Säure, vielleicht minimal laktisch. Trocken, aber nicht furztrocken, was aber nicht stört, sondern im Gegenteil den Gesamteindruck abrundet. Meinem Geschmack entspricht dieser 2019er wesentlich besser als der 2021er: Er ist einfach deutlich runder, ohne auch nur im Ansatz lasch oder langweilig zu sein. Wahrscheinlich liegt es an mehr Substanz bei weniger Säure. Auch, daß die ganz leichte Restsüße schmeichelt, ist nicht auszuschließen. Aber schau'n wir mal, vielleicht hat der 2021er ja noch Reserven...
Besten Gruß, Karsten
EThC
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Do 1. Jun 2023, 22:05
...ich fürchte, das ist bis dato das Highlight des Jahres:
Viele Grüße Erich Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's DAS EWIG GESTRIGEwas immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten. https://ec1962.wordpress.com/
amateur des vins
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Di 6. Jun 2023, 20:19
Erich hat den 2014er ja geradezu nachvollziehbar beschrieben, und so habe ich fast ein déja-vu:Schäfer-Fröhlich, Felseneck GG 2016Farblich keinerlei Alterungszeichen: sattfahlgelb. Grandiose Nase: Physalis, Quitte, "dunkelgelbe" Agrumen, sehr milde reife Zitrone. Zart beginnende Reife (Petrol, nur ein Hauch) und allerlei Kräuter (Zitronenbasilikum und -melisse, eine Spur Koriander). [+10'] Am Gaumen voluminös ohne jede Breite. Lebendige, aber für S-F-Verhältnisse beinahe milde Säure. Feine Mineralik (Flint/Basalt, wie bei Erichs 2014er). Ein Rest von Adstringenz. Alles wie in der Nase, aber eine Winzigkeit Richtung "orange" verschoben. Im langen Abgang schleicht sich eine sehr feine herbe Note an (getrockneter Basilikum). Grandiose Balance, Komplexität und Intensität ohne Schwere. Großer Wein!
Besten Gruß, Karsten
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