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Schäfer-Fröhlich

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amateur des vins

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Re: Schäfer-Fröhlich

BeitragFr 20. Mai 2022, 12:57

Lars Dragl hat geschrieben:Vor einiger Zeit habe ich hier einen ziemlichen Verriß zum Gutsriesling trocken 2020 von E-S geschrieben. Gerade ist wieder eine Fl. im Anbruch [...]
E-S oder S-F?
Besten Gruß, Karsten
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Lars Dragl

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Re: Schäfer-Fröhlich

BeitragFr 20. Mai 2022, 13:29

Sorry, E-S! Ich kopiere den Beitrag in den richtigen Faden.
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Bernd Schulz

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Re: Schäfer-Fröhlich

BeitragDi 9. Aug 2022, 20:48

Das, was ich gerade aus dem Bockenauer Felseneck im Glas habe, markiert den einstweiligen Höhepunkt meiner Tour de Kabinett:

Bild

Es handelt sich um richtig große Kunst; alle Komponenten stimmen perfekt zusammen, und das Ergebnis wirkt ebenso tiefgründig wie erfrischend leichtgewichtig. In den letzten Tagen habe ich während der Arbeit sehr häufig Beethovens Klaviersonate op. 31 Nr. 3 gehört - an sie oder auch an das Streichquartett op.74 ("Harfe") erinnert mich der Wein nicht wenig.

Herzliche Grüße

Bernd
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amateur des vins

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Re: Schäfer-Fröhlich

BeitragSa 27. Aug 2022, 21:20

Was macht man auf, wenn das Essen nach Sauvignon Blanc oder (alternativ) Riesling ruft? Genau:

S-F, Weisser Burgunder ‚R’ 2020

Sehr blasses Fahlgelb.
Nase intensiv und typisch weißfruchtig und -blütig. Kaum klare Frucht, am ehesten Ananas. Gaaanz leicht reduziert, aber erfreulicherweise kein Böckser.
Am Gaumen kühl, mit - gerade für WB - frischer Säure, anscheinend von einem Hauch unterschwelliger Kohlensäure unterstützt. Schafft es, gleichzeitig leichtgewichtig und vollmundig zu wirken. Ananas, etwas milde Limette und eine winzige Andeutung nicht ganz reifer Banane. Sehr dezentes Holz.
Im Abgang ganz feine Basilikumnote und eine Spur von Rauch (Stromberg!).

Den WB R fand ich früher schon klasse, aber diese fokussiertere, sehr lebendige Stilistik macht ihn nochmal besser. Saugut!

...und übrigens hat er noch besser als erhofft die zugedachte Rolle zu Pasta/Feta/Zucchini/Pinienkernen erfüllt: sehr gute Kombi.
Besten Gruß, Karsten
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amateur des vins

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Re: Schäfer-Fröhlich

BeitragMo 26. Sep 2022, 22:00

Antesten des Folgejahrgangs:

S-F, Weisser Burgunder ‚R’ 2021

Blasses Fahlgelb, wirklich sehr hell. Klar.
In der Nase als WB erkennbar, kühl, straff, ganz leicht reduziert, dezent rauchig (Stromberg!). Zum Glück keine Schwefelorgien wie bisweilen.
Am Gaumen straff, sehr helles Aromenprofil ohne klare Assoziation; schlank, aber kraftvoll. Etwas Grip und lebendige, leicht limettige Säure. Komplexer, als die paar Vokabeln hergeben.

Wenn man so will, ist das wieder ein Exemplar eines fruchtbefreiten "Steinweins", und mit sowas tu' ich mich im allgemeinen schwer. Hier aber ist alles so stimmig, wohlstrukturiert und interessant, daß ich auch ohne Frucht nichts vermisse, sondern von der neuen Erscheinung fasziniert bin.

Wenn dieser Stil richtungsweisend für 2021 sein sollte (den Wein gab's auch schon in dichter, weniger "steinig" und "gelber"), soll's mir sehr recht sein. Ich befürchte allerdings, daß mir Weine begegnen werden, die mir zu schlank und minimalistisch sind. Wir werden sehen...
Besten Gruß, Karsten
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amateur des vins

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Re: Schäfer-Fröhlich

BeitragDo 13. Okt 2022, 18:04

DAS IST NICHT FAIR!1elf

Meine letzten Erfahrungen mit S-F, speziell den Rieslingen, und noch spezieller den Großen Gewächsen, waren nicht ganz überzeugend: Teilweise das Problem mit dem Böckser (Neuweinsprech: "Sponti-Noten"), aber vor allem waren die nicht mehr ganz embryonalen Exemplare nicht alle überzeugend gereift. So hatte ich S-F also auf Beobachtung gesetzt und die Subskriptionsmengen reduziert, mit dem Plan, sie gegebenenfalls ganz von meiner Einkaufsliste zu streichen.

Und dann kommen die mit sowas um die Ecke!

S-F, Stromberg GG 2021
S-F, Felseneck GG 2021


Gerade einmal 12,5 Umdrehungen und wirklich sehr blasse Roben lassen mich zunächst befürchten, daß das - nicht jahrgangsuntypisch - ein bißchen arg schlank und leichtgewichtig geraten sein könnte. Nix da! Zwar sind sie schlank, mit knackiger (nicht bissiger) Säure (annonciert mit ordentlich CO₂, das aber recht schnell ausgast), aber schon die Intensität der Nase zeigt, daß die Sorgen wohl unbegründet waren: Irre intensiv, dennoch schlank und kühl. Beide erstmal dunkelsteinig, erdig, mit Grapefruit, auch Pink ~, und etwas roter Johannisbeere. Stromberg etwas rauchig, Felseneck etwas heller, strahlender, lebendiger und zitrischer.

Der Körper wirkt bei beiden paradoxerweise gleichzeitig dicht und schlank, mit signifikantem Grip. Auch hier der Stromberg etwas rauchiger, gelassener, zugänglicher, runder, das Felseneck mit etwas mehr Spannung, vielleicht auch Komplexität (Blumenwiese, Kräuter), aber auch etwas unruhiger.

Über 3 Tage beobachtet, tut sich nichts Grundlegendes daran. Beide sind trotz der knackigen Säure recht zugänglich; minimal weicher als zu Beginn vielleicht (ich vermute, weil an den Folgetagen das CO₂ so richtig raus ist). Die leichte Unruhe des Felsenecks läßt auch nach, die florale Seite wird ein bisserl prominenter. Aber vor allem sind sie sowohl spannend als auch lecker, was es echt schwer macht, nicht dauernd nachzuschenken. Primus inter pares ist einmal mehr das Felseneck (obwohl ich ja Stromberg-"Fan" war/bin), aber die Unterschiede sind weitgehend stilistisch und nur in geringem Maße qualitativ.

Ich bin jedenfalls vom Auslisten erstmal abgerückt und habe unter Verrenkungen per Koppelgeschäft (arrgh! Zum Glück hatte ich "freie Auswahl" beim Koppeln) noch je 2 Flaschen nachgeordert. Die sind nämlich garnichtmehr besonders einfach zu bekommen.
Besten Gruß, Karsten
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harti

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Re: Schäfer-Fröhlich

BeitragDo 13. Okt 2022, 19:29

amateur des vins hat geschrieben:S-F, Stromberg GG 2021
S-F, Felseneck GG 2021


Ich bin jedenfalls vom Auslisten erstmal abgerückt und habe unter Verrenkungen per Koppelgeschäft (arrgh! Zum Glück hatte ich "freie Auswahl" beim Koppeln) noch je 2 Flaschen nachgeordert. Die sind nämlich garnichtmehr besonders einfach zu bekommen.

Da bin ich aber froh, dass ich bei genau diesen Weinen spontan bei PdP zugegriffen habe. Koppelgeschäfte musste man da nicht abschließen ;) .

Grüße

Hartmut
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amateur des vins

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Re: Schäfer-Fröhlich

BeitragDo 13. Okt 2022, 19:54

harti hat geschrieben:Da bin ich aber froh, dass ich bei genau diesen Weinen spontan bei PdP zugegriffen habe. Koppelgeschäfte musste man da nicht abschließen ;)
Stromberg ist zwar noch verfügbar, aber Felseneck vergriffen, auch schon vor drei Tagen. Und bei dem haben sie besonders heftig gekoppelt. Ich hätt's auch nicht gemacht, wenn ich nicht mit Weinen hätte aufstocken können, die für mich eh attraktiv sind. In der Subs ging's natürlich ohne.

Aber ja, ich denke, auf diese Weine kannst Du Dich freuen. :D
Besten Gruß, Karsten
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Bernd Schulz

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Re: Schäfer-Fröhlich

BeitragSo 6. Nov 2022, 20:19

Der 21er Kabi aus dem Felseneck markiert wie schon der 20er die absolute deutsche Spitze in seiner Gewichtsklasse:

Bild

Große Kunst ist das!

Herzliche Grüße

Bernd
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UlliB

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Re: Schäfer-Fröhlich

BeitragSo 6. Nov 2022, 20:26

Bernd Schulz hat geschrieben:Das, was ich gerade aus dem Bockenauer Felseneck im Glas habe, markiert den einstweiligen Höhepunkt meiner Tour de Kabinett:

Bild

Den wollte ich angesichts dieser Lobeshymne auch mal probieren, aber es blieb bei der Absicht. Denn: Kork. Keiner von den ganz brutalen Korkstinkern, aber immer noch schlimm genug, um den Wein völlig zu ruinieren. Der Flascheninhalt landete sofort in der Spüle.

Grrr. Eigentlich sollte man solche Flaschen unfrei an den Winzer expedieren, damit der lernt, entweder individuell auf TCA getestete Korken zu verwenden oder (noch besser) auf Schrauber umzustellen. So etwas ist ebenso ärgerlich wie unnötig.

Gruß
Ulli
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