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Reichsrat von Buhl

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EThC

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Re: Reichsrat von Buhl

BeitragDo 19. Jan 2023, 17:56

jakobl hat geschrieben:Hast du die Möglichkeiten, das mit anderen Jahrgängen aus gleichem Hause zu vergleichen?
...aktuell nicht, Ungeheuer und Pechstein aus 15 waren die einzigen Buhl-GG's der letzten Jahre. Insgesamt würde ich aber schon raten, die 15er nunmehr ihrer finalen Bestimmung zuzuführen, ein besonders langes Leben traue ich den Warmjahr-GG's in aller Regel nicht zu... (hab auch noch ein paar solcher Kandidaten abseits von Buhl im Keller)
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
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manubi

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Re: Reichsrat von Buhl

BeitragDo 19. Jan 2023, 20:12

Da kann man mal was sagen (Eifeler Redensart): Obwohl mein ganzes Erwachsenenleben lang Weintrinker hatte ich bis zum Alter von fast 80 Jahren nie einen von-Buhl getrunken. Aber seit ich sie kenne entwickele ich mich mehr und mehr zum Fan dieses ehrwürdigen Traditionsweingutes (bekannt ist v.Bismarcks Ausspruch "dieses Ungeheuer schmeckt mir ungeheuer"). Heute Premiere für den kürzlich eingelagerten

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Dieser hier bietet keinen Anlass, die Einordnung zu überdenken

Gruß

Manfred
Ich koche immer mit Wein. Manchmal kommt sogar etwas davon in den Topf . . .
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Lars Dragl

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Re: Reichsrat von Buhl

BeitragDo 19. Jan 2023, 20:14

Hallo Jakob und herzlich willkommen hier!

Vom Ungeheuer GG 2015 hab ich mir 6 Fl. im Angebot gegönnt. 3 davon hab ich getrunken und die letzte (im Sommer) war eindeutig die beste. Wenn ich das Kirchenstück aus 2015 im Keller hätte, dann würde ich zocken und noch 2 Jahre warten. Dann darf der Wein vermutlich auch nur kellerkalt sein und du solltest bei einer kräftigen Farbe mit Brauntönen auch nicht gleich die Flatter kriegen. Aus der Zeit bei von Buhl haben die Weine mehr Farbe (und wahrscheinlich weniger Schwefel).

Meine 14er Kieselberg habe ich letztes Jahr ausgetrunken. Die waren von Fl. zu Fl. recht unterschiedlich, aber immer sehr gut. Vor 3-4 Jahren waren die noch recht stark vom Holz geprägt.

Ich wünsche dir einglückliches Händchen und berichte vom nächsten Ungeheuer.

Herzliche Grüße

Lars
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jakobl

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Re: Reichsrat von Buhl

BeitragDo 19. Jan 2023, 23:38

Lars Dragl hat geschrieben:Hallo Jakob und herzlich willkommen hier!

Vom Ungeheuer GG 2015 hab ich mir 6 Fl. im Angebot gegönnt. 3 davon hab ich getrunken und die letzte (im Sommer) war eindeutig die beste. Wenn ich das Kirchenstück aus 2015 im Keller hätte, dann würde ich zocken und noch 2 Jahre warten. Dann darf der Wein vermutlich auch nur kellerkalt sein und du solltest bei einer kräftigen Farbe mit Brauntönen auch nicht gleich die Flatter kriegen. Aus der Zeit bei von Buhl haben die Weine mehr Farbe (und wahrscheinlich weniger Schwefel). [...]


Danke für die nette Begrüßung! Ich denke der beste Weg wäre, mir noch eine zusätzliche Flasche zu besorgen und einfach beides zu machen. Eine jetzt, die nächste in ein paar Jahren. :mrgreen:

EThC hat geschrieben:
jakobl hat geschrieben:Hast du die Möglichkeiten, das mit anderen Jahrgängen aus gleichem Hause zu vergleichen?
...aktuell nicht, Ungeheuer und Pechstein aus 15 waren die einzigen Buhl-GG's der letzten Jahre. Insgesamt würde ich aber schon raten, die 15er nunmehr ihrer finalen Bestimmung zuzuführen, ein besonders langes Leben traue ich den Warmjahr-GG's in aller Regel nicht zu... (hab auch noch ein paar solcher Kandidaten abseits von Buhl im Keller)


Ich werde mich da denke ich an deinen Ratschlag halten, siehe oben. Die Datenlage zu Bewertungen der Buhl GGs aus 2014 und 2013 finde ich etwas dürftig, mich würde da ein direkter Vergleich wirklich sehr interessieren. Ich werde mich auf die Suche begeben und mich mit einer Einschätzung melden, sollte sich ein solcher Vergleich ergeben.
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EThC

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Re: Reichsrat von Buhl

BeitragFr 20. Jan 2023, 08:05

jakobl hat geschrieben:Die Datenlage zu Bewertungen der Buhl GGs aus 2014 und 2013 finde ich etwas dürftig, mich würde da ein direkter Vergleich wirklich sehr interessieren.
...da 2014 und 2013 etwas kühlere Jahre sind, trau ich denen lagerzeitmäßig etwas mehr zu, die können aber tankstellenmäßig auch schon entsprechend entwickelt sein, nach gut 10 Jahren muß man immer damit rechnen. Ist halt die Frage, ob einem das schmeckt oder ob man die ganzen Rieslingreifenoten mit zunehmender Dichte doch eher als störend empfindet...
Viele Grüße
Erich

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manubi

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Re: Reichsrat von Buhl

BeitragFr 20. Jan 2023, 19:36

Riesling 2021, Reichsrat von Buhl

In meiner letzten Sendung aus dem Hause von Buhl waren auch 12 Flaschen des nicht näher spezifizierten Riesling 2021, der gemäß Beschreibung des Weingutes so eine Art Universalgenie sein soll. S 8.5 und RZ 3.6 scheinen auch erst einmal recht normal. Während der "Deidesheimer" 2020 und der "Forster" 2021 beide die Geschmacksnerven auf's Angenehmste reizen fällt der "Riesling" ziemlich krass ab. Da ist am Anfang, in der Mitte und am Ende, schon sehr prägnant hervortretend, "SÄURE"! Nebenbei auch noch ein wenig (Rharbarber-) Frucht und eine gewisse, leicht staubige Mineralität. Im übrigen: kaum geschluckt iss er wech - für immer. Zwar frei von offensichtlichen Weinfehlerm, aber wenig einladend und kaum trinkanimierend. Spontan fällt mir auch kein Gericht ein, zu dem er passen könnte. Vielleicht zu einem kräftigen Laibkäse?

Die € 2 (Deidesheimer), bzw. € 3 (Forster) Mehrpreis pro Flasche sind daher ausgesprochen gut angelegt.

Ich habe die Angewohnheit, mir die schlechteren Weine bevorzugt durch Wegtrinken vom Hals zu schaffen, daher ist dies derzeit der erste Kandidat für alsbaldigen Konsum.

In Erichs Bewertungssystem: 16/25, Nachkauf 0 - 1/3.

Gruß

Manfred
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Jochen R.

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Re: Reichsrat von Buhl

BeitragFr 20. Jan 2023, 19:57

manubi hat geschrieben:Riesling 2021, Reichsrat von Buhl

In meiner letzten Sendung aus dem Hause von Buhl waren auch 12 Flaschen des nicht näher spezifizierten Riesling 2021, der gemäß Beschreibung des Weingutes so eine Art Universalgenie sein soll. S 8.5 und RZ 3.6 scheinen auch erst einmal recht normal. Während der "Deidesheimer" 2020 und der "Forster" 2021 beide die Geschmacksnerven auf's Angenehmste reizen fällt der "Riesling" ziemlich krass ab. Da ist am Anfang, in der Mitte und am Ende, schon sehr prägnant hervortretend, "SÄURE"! Nebenbei auch noch ein wenig (Rharbarber-) Frucht und eine gewisse, leicht staubige Mineralität. Im übrigen: kaum geschluckt iss er wech - für immer. Zwar frei von offensichtlichen Weinfehlerm, aber wenig einladend und kaum trinkanimierend. Spontan fällt mir auch kein Gericht ein, zu dem er passen könnte. Vielleicht zu einem kräftigen Laibkäse?

Die € 2 (Deidesheimer), bzw. € 3 (Forster) Mehrpreis pro Flasche sind daher ausgesprochen gut angelegt.

Ich habe die Angewohnheit, mir die schlechteren Weine bevorzugt durch Wegtrinken vom Hals zu schaffen, daher ist dies derzeit der erste Kandidat für alsbaldigen Konsum.

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Gruß

Manfred

Scheint dieser 21er ist wieder eher was für mich, im Vergleich zum kürzlich
getrunkenen pappsüßen Van Volxem Altenberg 2018 GG, der für mich in Erich´s
Bewertungssystem bei 0 bis eher Minus 1 liegt.
So ist´s mit den Geschmäckern :lol:

Viele Grüße,
Jochen
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EThC

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Re: Reichsrat von Buhl

BeitragFr 20. Jan 2023, 20:49

manubi hat geschrieben:In Erichs Bewertungssystem: 16/25, Nachkauf 0 - 1/3.
Jochen R. hat geschrieben: im Vergleich zum kürzlich getrunkenen pappsüßen Van Volxem Altenberg 2018 GG, der für mich in Erich´s Bewertungssystem bei 0 bis eher Minus 1 liegt.

:lol: :lol: :lol:
...nur weiter so!
Viele Grüße
Erich

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manubi

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Re: Reichsrat von Buhl

BeitragFr 20. Jan 2023, 21:32

Jochen R. hat geschrieben:Scheint dieser 21er ist wieder eher was für mich, im Vergleich zum kürzlich
getrunkenen pappsüßen Van Volxem Altenberg 2018 GG, der für mich in Erich´s
Bewertungssystem bei 0 bis eher Minus 1 liegt.
So ist´s mit den Geschmäckern :lol:

Viele Grüße,
Jochen


Hallo Jochen,

unterschiedliche Wertschätzung unterschiedlicher Geschmacksprofile sind doch per se nichts Schlechtes, oder? Die einzig tragfäige Weinphilosophie ist doch: der Wein muss dem schmecken, der ihn trinkt!!!

Den 2018er vV Altenberg Alte Reben GG finde ich, mit Verlaub, nicht "pappsüß", sondern . . . (s. meine VKN dazu).

Dabei ist der Restzucker absolut nebensächlich, er MUSS aber in das Gesamtkonzept passen, und das tun die ca. 8 g beim 2018er Altenberg eben genau so wie beim von-Buhl Deidesheimer 2020 die 0,6 g.

M.M. sollte man selbstgeschaffene Schablonen nicht allzu hoch hängen, sondern Maßgabe sollte immer sein: Wein von guten Erzeugern, gleichgültig ob groß oder klein, fachkundig, naturnah bewirtschaftete Weinberge, sorgsame Kellerarbeit - und von den durchaus unterschiedlichen Ergebnissen sollte jeder das kaufen, trinken und genießen, was ihm zusagt.

Gruß

Manfred
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Lars Dragl

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Re: Reichsrat von Buhl

BeitragFr 20. Jan 2023, 21:32

Hallo,

ich hab mir tatsächlich ein Ungeheuer GG 15 augefezogen und ein 8tel eine Std. karaffiert. Leider waren doch nur noch zwei Fl. übrig und eine hatte einen deutlich niedrigeren Füllstand. Diese musste also daran glauben; der Korken war auch recht durchgeweicht.

Sattes Goldgelb. Wirkt zunächst voll da, fächert sich mit Luft und Wärme (war nur kellerkalt) aber weiter auf. Bratapfel, verschrumpelte Passionsfrucht und auch etwas Mango. Zudem reduktive Anflüge, etwas karemelliges (vielleicht auch Bienenwachs), ein paar käutrige Noten, ganz zart Bittermandel und Petrol. Mit jedem Schnuppern kommen neue Assoziationen. Im Mund kräftig und mit gezügelter Fülle, aber immer spannend und wirklich sehr facettenreich. Hat Rundungen aber auch Ecken und Kanten; eine feine Extraktsüße zieht sich durch. Sehr langer Abgang, der bei jedem Schluck etwas Neues zeigt. Jetzt schön zu trinken und überhaupt nicht müde. Noch ist Luft nach oben, aber man muss es auch nicht überreizen.

Hatten den Wein im GGG und im Sophienwald Bordeaux. Letzteres hatte die Nase ganz leicht vorne, weil der Alkohol darin wirklich gar nicht zu riechen war. Wenn es morgen noch neue Erkenntnisse gibt, schreib ich nochmal was dazu.

Herzliche Grüße

Lars
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