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Reichsrat von Buhl

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EThC

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Re: Reichsrat von Buhl

BeitragMo 12. Apr 2021, 19:35

Am vergangenen Freitag haben wir erneut an einer Online-Verkostung teilgenommen und zwar bei „Wein to say Goodbye“, ausgerichtet vom Weingut Reichsrat von Buhl anläßlich des Ausscheidens deren langjährigem Vinothekenleiters Klaus Küsters. Da das Gut ja zur Unternehmensgruppe Niederberger gehört, waren auch die beiden weiteren dazu gehörenden Deidesheimer Weingüter „Bassermann-Jordan“ und „Von Winning“ mit dabei, jeweils vertreten durch Gunther Hauck und Stephan Attmann; der Nachfolger von Klaus Küsters -Jan Steltner- war auch mit zugegen. Hier jetzt die zwei Weinchen vom Reichsrat, die anderen lege ich im jeweiligen Weingutsfaden ab:

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Viele Grüße
Erich

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joern_ribu

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Re: Reichsrat von Buhl

BeitragFr 28. Mai 2021, 09:16

Zuletzt im Glas:

2017 Deidesheimer Riesling (VdP Ortswein)

Im Glas zeigt sich ein intensives strohgelb, typische Rieslingnase mit gelber Frucht. Im Antrunk merke ich gleich, den Wein darf ich alleine trinken, ganz trocken ausgebaut, keine Restzucker spürbar - nichts für die Dame des Hauses. Aber mir gefällt die salzige Mineralität, die hier klar im Vordergrund steht. Der Wein macht Druck, hat Zug und animiert zum nächsten Schluck, schlank und doch kraftvoll. Das ist kein breiter, behäbiger Pfälzer Riesling, Fruchtnoten schmecke ich nur ganz zart im Nachgang.

Mit etwas mehr Luft gewinnen die gelben Früchte etwas an Kontur, dann wird der Wein auch saftiger, der Säurezug tritt etwas in den Hintergrund - aber da ist das Glas auch schon halbleer. Gibt man ihm noch etwas mehr Zeit im Glas, dann kommen auch erste Reifetöne hervor und eine Petrolnote schiebt sich immer weiter nach vorne, je länger der Wein im Glas ist.

Diese Entwicklung konnte auch am zweiten Tag genau so nachvollzogen werden. Nach dem Einschenken unheimlich druckvoll und animierend, dann ausgewogener und leiser, am Ende dann starke Petrolnote. Sehr interessante Erfahrung. Für mich ein guter, ansprechender Wein für den gehobenen Alltagsgenuss.

Ich hatte in der letzten Zeit drei Orts-/Gutsrieslinge aus 2017 im Glas, und im Vergleich würde ich den Wintersheimer Riesling von Lisa Bunn als den soliden, kargen Kleinwagen im Angebot bezeichnen, den von Buhlschen Deidesheimer Riesling als obere Mittelklasse und den Riesling von Fritz Haag als Oberklasse mit luxuriöser Sonderausstattung, die man so nur selten sieht.
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Salute - und immer einen guten Wein im Glas wünscht

Jörn
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Lars Dragl

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Re: Reichsrat von Buhl

BeitragFr 25. Jun 2021, 08:39

Hallo!

Gestern und vorgestern gab es von Buhl Forster Riesling 2017.

Dunkles Strohgelb. Leicht rauchige, recht tiefe Nase nach gelbe Früchten, etwas mürbem Apfel, Schwefelhölzern und herb nach getrockneten Kräutern und salziger Mineralität. Im Mund inzwischen eher stämmig als drahtig und angenehm harmonisch. Die Säure hat sich inzwischen sehr schön eingebunden, der Wein wirkt wie aus einem Guss und lebt von seine hemdsärmeligen, ungekünstelten und authentischen Art. Das ist alles durchaus positiv gemeint, denn der Wein bringt einen unverstellten Charakter mit, der eigenwillig ist und trotzdem einladend. Seine säurebetonte und etwas fordernde Art hat er jedenfalls abgelegt. Sensorisch nicht ganz knochentrocken. Das kann aber nur der Extrakt sein und / oder kommt vom BSA (?). Hinten raus dann nicht ewig lang und insgesamt ist die Nase spannender als der Gaumen. Trotzdem wirklich ein sehr schöner Riesling, der jetzt wohl am besten sein dürfte und für damals 10 € im Handel keine Wünsche offen lässt.

Grüße

Lars
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maha

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Re: Reichsrat von Buhl

BeitragMo 24. Jan 2022, 15:49

Moin

von Buhl, Riesling Ungeheuer, GG, 2015

Beim Einschenken dachte ich mir schon, hoppala, der ist aber dunkel. Schon sehr ins bernsteinige gehend. Die Nase war auch Anfangs eher zurückhaltend. Ein paar tertiäre Aromen waren da schon dabei. Das setzte sich auch am Gaumen fort. Nix Frische, nix Opulenz, das Ganze ließ mich etwas ratlos zurück. gibt's in der Pfalz auch Premox? :oops:
Ich hatte das letzes Jahr schon mal mit einem PJK St. Nikolaus 2014, der auch schon seeehr weit war.
Ich hoffe doch sehr dass es nur an den beiden Flaschen lag, und nicht an meinem - nicht ganz ideal temperierten - Keller.
Die letzte verbleibende Flasche werde ich in Bälde einer Überprüfung unterziehen.
Alles in Allem - disappointing :?

Gruss
Marko
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EThC

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Re: Reichsrat von Buhl

BeitragMo 24. Jan 2022, 15:57

maha hat geschrieben:Beim Einschenken dachte ich mir schon, hoppala, der ist aber dunkel. Schon sehr ins bernsteinige gehend. Die Nase war auch Anfangs eher zurückhaltend. Ein paar tertiäre Aromen waren da schon dabei. Das setzte sich auch am Gaumen fort. Nix Frische, nix Opulenz, das Ganze ließ mich etwas ratlos zurück. gibt's in der Pfalz auch Premox? :oops:
...vor einem Jahr fand ich den Wein einerseits richtig gut, anderseits aber auch schon sehr weit fortgeschritten...

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Erich

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maha

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Re: Reichsrat von Buhl

BeitragMo 24. Jan 2022, 16:32

EThC hat geschrieben:
maha hat geschrieben:Beim Einschenken dachte ich mir schon, hoppala, der ist aber dunkel. Schon sehr ins bernsteinige gehend. Die Nase war auch Anfangs eher zurückhaltend. Ein paar tertiäre Aromen waren da schon dabei. Das setzte sich auch am Gaumen fort. Nix Frische, nix Opulenz, das Ganze ließ mich etwas ratlos zurück. gibt's in der Pfalz auch Premox? :oops:
...vor einem Jahr fand ich den Wein einerseits richtig gut, anderseits aber auch schon sehr weit fortgeschritten...

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Danke Erich,

ja mit Deiner Beschreibung gehe ich im Großen und Ganzen mit, lediglich Dein Fazit kann ich nicht so ganz teilen, aber das ist ja alles eine Frage der persönlichen Präferenzen.
Aber spannend zu sehen dass es evtl. doch an der Abfüllung liegt.

Gruss
Marko
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EThC

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Re: Reichsrat von Buhl

BeitragMo 24. Jan 2022, 16:45

maha hat geschrieben:mit Deiner Beschreibung gehe ich im Großen und Ganzen mit, lediglich Dein Fazit kann ich nicht so ganz teilen, aber das ist ja alles eine Frage der persönlichen Präferenzen.
...ja, das ist mir schon klar, daß solch eine Aromatik nicht auf breite Zustimmung stößt und typisch ist das natürlich ganz und gar nicht. Aber wenn man mit Jura-Freakstuff was anfangen kann und den Typizitätsgedanken komplett außen vor läßt, war das damals echt "lekker". Hab übrigens auch noch eine Flasche, ich hab mir erst vor ein paar Tagen gedacht, daß ich zeitnah mal schauen muß, ob die jetzt schon komplett am Boden zerschellt ist... :mrgreen:

PS: der 15er Pechstein (siehe ein paar Beiträge weiter oben) stand im letzten Jahr auch nicht viel jugendlicher im Glas...
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Lars Dragl

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Re: Reichsrat von Buhl

BeitragMo 24. Jan 2022, 19:13

Hallo!

Vom 15er Ungeheuer hab ich mir auch was gekauft und zwei Flaschen geköpft. Die erste war gut zu trinken und noch nicht drüber - das muss im Herbst 2020 gewesen sein - , die zweite - ich denke im Frühjahr 2021 getrunken - war noch eher jugendlich und erst mit viel Luft gut zu trinken.

Beim 14er Kieselberg geht es mir da ähnlich. Da hatte ich 6 Fl. und mal ist eine schon etwas breit und dunkel und die nächste ist dann wieder absolut klasse. Wobei die Farbe auch niemals Brauntöne hatte.

Kann sein, dass diese Art von Weinen sich je nach Korken recht unterschiedlich entwickelt.

Herzliche Grüße

Lars
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Re: Reichsrat von Buhl

BeitragMo 24. Jan 2022, 19:50

EThC hat geschrieben:Hab übrigens auch noch eine Flasche, ich hab mir erst vor ein paar Tagen gedacht, daß ich zeitnah mal schauen muß, ob die jetzt schon komplett am Boden zerschellt ist... :mrgreen:
...nee, falsch, vom Pechstein hab ich noch eine, muß aber trotzdem zeitnah dran glauben... :lol:
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Erich

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Jochen R.

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Re: Reichsrat von Buhl

BeitragSa 29. Jan 2022, 18:51

Nach der Diskussion zum Ungeheuer 2015 habe ich mal
aufgrund der Nichtverfügbarkeit der Lage einen Pechstein
aus anderem Jahr aufgezogen - aber der Winzer passt
wenigstens :mrgreen:

Pechstein Riesling GG 2012:
Farblich unauffällig und eher jugendlich, gleich nach dem
Öffnen ein Früchtekorb, reif/üppig, florale Noten.
Setzt sich so am Gaumen fort, mittelgewichtig, ausreichend
frisch, dezent würzig, mittelllang.
Sehr gute 90 P., aber na ja ...

Viele Grüße,
Jochen
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