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Die Traditionsbetriebe der Mittelhaardt

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Bernd Schulz

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Re: Die Traditionsbetriebe der Mittelhaardt

BeitragMo 27. Jan 2020, 22:02

Zum Wiener Schnitzel gab es gestern bei Ralf neben dem 2014er GV Ried Gaisberg aus dem Hause Eichinger noch diesen 2018er Riesling:

Bild

Erwartungsgemäß hat der Grüne Veltliner besser zum Schnitzel gepasst, aber unabhängig davon handelt es sich bei dem Müller-Catoir-Riesling um einen durchaus erfreulichen 2018er. Überhaupt konnten mich die jüngeren Gutsweine von Müller-Catoir, die ich in den letzten Jahren im Glas hatte, durchweg mit ihrer in der Basiskategorie ungewöhnlichen Feinheit überzeugen. Martin Franzen ist nicht Hans-Günter Schwarz, aber er verfügt fraglos über viel Können und Fingerspitzengefühl.

Herzliche Grüße

Bernd
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Bernd Schulz

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Re: Die Traditionsbetriebe der Mittelhaardt

BeitragDi 15. Dez 2020, 23:21

Bernd Schulz hat geschrieben:Überhaupt konnten mich die jüngeren Gutsweine von Müller-Catoir, die ich in den letzten Jahren im Glas hatte, durchweg mit ihrer in der Basiskategorie ungewöhnlichen Feinheit überzeugen. Martin Franzen ist nicht Hans-Günter Schwarz, aber er verfügt fraglos über viel Können und Fingerspitzengefühl.


Dieser 2019er, den ich im Rahmen einer Lebensmittelbestellung bei REWE als Beifang erworben habe, bestätigt das, was ich zuvor hier im Thread geschrieben habe, nicht unbedingt:

Bild

Könnte schlimmer, könnte besser. Zu einem Preis von knapp 10 Euro gerade noch "akzeptabel", aber nachkaufen würde ich den nicht wieder. Für einen äußerst renommierten Betrieb wie Müller-Catoir handelt es sich nicht um eine Glanzleistung.

Herzliche Grüße

Bernd
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EThC

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Re: Die Traditionsbetriebe der Mittelhaardt

BeitragMi 16. Dez 2020, 08:08

Bernd Schulz hat geschrieben:Für einen äußerst renommierten Betrieb wie Müller-Catoir handelt es sich nicht um eine Glanzleistung.

...ich kaufe keine Weine mehr im LEH, auch nicht von an sich renommierten Weingütern (allenfalls mal als Kochwein). Was es da gibt, ist in aller Regel auch nur belanglose Massenware, egal welcher Name draufsteht. Jedenfalls war das in letzter Zeit bei allen solchen Sachen so, die mich auf verschiedenen Wegen erreicht haben...
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Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
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Bernd Schulz

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Re: Die Traditionsbetriebe der Mittelhaardt

BeitragMi 16. Dez 2020, 20:39

EThC hat geschrieben:
Bernd Schulz hat geschrieben:Für einen äußerst renommierten Betrieb wie Müller-Catoir handelt es sich nicht um eine Glanzleistung.

...ich kaufe keine Weine mehr im LEH, auch nicht von an sich renommierten Weingütern (allenfalls mal als Kochwein). Was es da gibt, ist in aller Regel auch nur belanglose Massenware, egal welcher Name draufsteht. Jedenfalls war das in letzter Zeit bei allen solchen Sachen so, die mich auf verschiedenen Wegen erreicht haben...


Im LEH habe ich auch schon sehr gute Weine erworben - oder wenigstens gute mit einem ausgezeichneten PLV. Mein vorletzter Kauf bei REWE war der Les Grands Préaux von Perrin (https://www.verkostungsnotizen.net/vkn_ ... p?ID=71874); zu einem Sonderpreis von gerade mal 5,36 Euro bot dieses Getränk einen durchaus ernsthaften Rotweingenuss.

Aber die Chancen, eine Niete zu ziehen, sind im LEH natürlich relativ hoch. Das gebe ich zu.

Herzliche Grüße

Bernd
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UlliB

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Re: Die Traditionsbetriebe der Mittelhaardt

BeitragMi 16. Dez 2020, 21:28

Ich bekomme von Müller-Catoir mit einer gewissen Hartnäckigkeit regelmäßig die aktuelle Preisliste zugeschickt, obwohl ich da schon seit Jahren nichts mehr gekauft habe. Und auf dieser offiziellen Preisliste gibt es keinen Riesling "vom Haardtsandstein".

Es handelt sich also um eine Sonderfüllung für den LEH. Bei diesen Sonderfüllungen bin ich mir nie sicher, ob die nicht aus zugekauftem Traubenmaterial erzeugt werden - sofern die nicht gleich ganz woanders "unter Aufsicht" vinifiziert werden und man nur den Namen dafür hergibt. Da gibt es durchaus Beispiele mit ähnlich renommiertem Namen...

Steht auf der Flasche irgendwas wie "Erzeugerabfüllung"? Oder vielleicht nur "Abfüller"? Ist der VDP-Geier irgendwo auf der Kapsel oder dem Etikett, oder nicht?- Solche Details können da schon mal interessant sein.

Gruß
Ulli
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Bernd Schulz

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Re: Die Traditionsbetriebe der Mittelhaardt

BeitragMi 16. Dez 2020, 21:53

Hallo Ulli,

angesichts der Bezeichnung "vom Haardtsandstein" war ich mir von vorneherein ziemlich sicher, dass es sich um eine Sonderabfüllung handelt. Wenn ich Rieslinge von renommierten Betrieben kaufe, geschieht das ja so gut wie immer über gewisse :twisted: Fachhändler (PdP, Vicampo :oops: ...) - und mittlerweile kenne ich da meine Pappenheimer und deren Benamsungspolitik einigermaßen. Trotzdem habe ich den Erwerb dieser Flasche riskiert - unter anderem auch, um beim REWE-Lebensmittel-Lieferservice auf den Mindestbestellwert von 50 Euronen zu kommen (warum ich in den ersten beiden Dezemberwochen aus zeitlichen Gründen Probleme mit dem Direkteinkauf meiner Fressalien hatte, erläutere ich bei Bedarf gerne noch einmal privat).

UlliB hat geschrieben:Steht auf der Flasche irgendwas wie "Erzeugerabfüllung"? Oder vielleicht nur "Abfüller"?


Auf der Flasche steht "Gutsabfüllung". Das sollte ja nun nichts anderes als "Erzeugerabfüllung" bedeuten - oder denke ich da zu naiv?

UlliB hat geschrieben: Ist der VDP-Geier irgendwo auf der Kapsel oder dem Etikett, oder nicht?


Der Geier ist weder auf dem Etikett noch auf der Flasche zu sehen. Aber im Kleingedruckten auf dem Etikett ist die Aussage "VDP-Gutswein" zu lesen. Insofern gehe ich erst einmal nicht davon aus, dass es sich um ein Produkt handelt, dem Müller-Catoir nur seinen Namen geliehen hat.

Soooo schlecht war dieser Riesling "Vom Haardtsandstein" im Übrigen auch wieder nicht! Nur gemessen am Ruf seines Erzeugers....

Herzliche Grüße

Bernd
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UlliB

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Re: Die Traditionsbetriebe der Mittelhaardt

BeitragMi 16. Dez 2020, 22:15

Bernd Schulz hat geschrieben:Auf der Flasche steht "Gutsabfüllung". Das sollte ja nun nichts anderes als "Erzeugerabfüllung" bedeuten - oder denke ich da zu naiv?

Nein, das passt so.

Die Frage nach einem Hinweis auf den VDP hat übrigens folgenden Hintergrund: vor zwei oder drei Jahren habe ich auf einem VDP-Gut (ich zermartere mir gerade das Hirn, welches das war) Flaschen mit und ohne VDP-Adler gesehen. Auf Nachfrage sagte man mir, dass bei den Flaschen ohne Adler zum Teil mit von Nachbarn zugekauften Trauben gearbeitet wurde, und der VDP verbietet die Verwendung des Logos oder sonstigen Hinweisen auf den VDP bei Weinen, bei denen nicht auch die Trauben zu 100% aus dem eigenen Betrieb stammen.

Nun, wie auch immer - dieses Exemplar ist also tatsächlich ein authentisches Produkt von M-C... der Ruf des Erzeugers scheint mir übrigens bei Weitem nicht mehr der von vor zwanzig Jahren zu sein. Das eine oder andere, was ich aus der Franzen-Periode im Glas hatte, war allerdings durchaus gut. Und ob Müller-Catoir immer noch so einen Ruf wie früher hätte, wenn man auch heute noch Weine wie im Stil von Hans-Günter Schwarz erzeugen würde, ist noch eine ganz andere Frage. Die standen nämlich bei allem Tiefgang und all ihrer Finesse ganz auf deutlicher Frucht - und offensive Frucht ist heute für viele Weinkenner irgendwas zwischen "banal" und "ordinär".

Gruß
Ulli
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Bernd Schulz

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Re: Die Traditionsbetriebe der Mittelhaardt

BeitragDo 17. Dez 2020, 17:46

UlliB hat geschrieben:Die Frage nach einem Hinweis auf den VDP hat übrigens folgenden Hintergrund: vor zwei oder drei Jahren habe ich auf einem VDP-Gut (ich zermartere mir gerade das Hirn, welches das war) Flaschen mit und ohne VDP-Adler gesehen. Auf Nachfrage sagte man mir, dass bei den Flaschen ohne Adler zum Teil mit von Nachbarn zugekauften Trauben gearbeitet wurde, und der VDP verbietet die Verwendung des Logos oder sonstigen Hinweisen auf den VDP bei Weinen, bei denen nicht auch die Trauben zu 100% aus dem eigenen Betrieb stammen.


Mittlerweile habe ich den VDP-Geier gefunden! Ein besonders mickriges Exemplar hatte sich auf die Deckelseite des Schraubers verkrochen.... :mrgreen:

UlliB hat geschrieben: Und ob Müller-Catoir immer noch so einen Ruf wie früher hätte, wenn man auch heute noch Weine wie im Stil von Hans-Günter Schwarz erzeugen würde, ist noch eine ganz andere Frage. Die standen nämlich bei allem Tiefgang und all ihrer Finesse ganz auf deutlicher Frucht - und offensive Frucht ist heute für viele Weinkenner irgendwas zwischen "banal" und "ordinär".


Diejenigen Forumianer, die das Glück hatten/haben, noch Müller-Catoir-Pullen aus der Schwarz-Ära zu besitzen, haben sich (mich eingeschlossen) nach dem Öffnen einer solchen Flasche immer wieder sehr positiv geäußert. Insofern denke ich, dass das Weingut auch heute keine größeren Probleme mit der Reputation hätte, wenn die Weine immer noch á la Schwarz erzeugt würden. Frucht hin oder her - Schwarz war einfach ein genialer Kellermeister...

Herzliche Grüße

Bernd
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Lars Dragl

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Re: Die Traditionsbetriebe der Mittelhaardt

BeitragDo 17. Dez 2020, 20:29

Hallo!

Von den 98ern habe ich mich seinerzeit gut eingedeckt und hatte lange viel Freude damit. Auch Grauburgunder war einiges dabei. Mmmhhh..., lecker, aber lange ausgetrunken. Keine Ahnung, wie ich die heute finden würde. Kaufe dort heute nicht mehr so oft ein.

Grüße

Lars
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weinaffe

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Re: Die Traditionsbetriebe der Mittelhaardt

BeitragSa 20. Feb 2021, 00:26

Hallo zusammen,

ob Fruchtrinker, Steineschlürfer oder Naturweinjunkie...... alle mögen diese magisch zeitlosen Weine von H. G. Schwarz. Ich mache da keine Ausnahme und hüte meine Schätze aus den 80er und 90er, die leider auch bei mir nur noch begrenzt verfügbar sind.

Beispiel gefällig?

Bild

LG
Bodo
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