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Re: Ökonomierat Rebholz

BeitragVerfasst: Do 1. Sep 2022, 08:35
von amateur des vins
Moin glauer,
glauer hat geschrieben:Worauf beruhen denn die Zweifel[?]
Aber das hast Du doch zitiert: Der Wein ist balanciert, saugut und macht Spaß, wie er ist. Gerade die Frische ohne jede Unruhe war bezaubernd. Mangelnde Tiefe kann ich auch nicht beklagen. "Nicht mehr signifikant besser werden" ist kein Euphemismus für "schlechter werden", sondern genau so gemeint, wie geschrieben.
glauer hat geschrieben:Gerade dieser Wein von Rebholz hat ja schon relativ lange gezeigt dass 15 Jahre und auch mehr keinerlei Problem sind.
Ich finde, gerade beim Weißburgunder muß man nicht verzweifelt auf Tertiäraromen warten. "Durchhalten" wird er natürlich noch laaange. Der 2014er Muschelkalk einen Beitrag oberhalb des Sonnenscheins war auch noch "geradezu verblüffend jugendlich".
glauer hat geschrieben:Wir haben gerade 2008 (einer meiner absoluten Lieblinge) 2012 auf Vorlage, ich werde berichten.
Bitte tu das, ich freue mich darauf, auch wenn ich weder 2008 noch 2012 im Keller habe.

Re: Ökonomierat Rebholz

BeitragVerfasst: Do 1. Sep 2022, 16:18
von glauer
amateur des vins hat geschrieben:Moin glauer,
glauer hat geschrieben:Worauf beruhen denn die Zweifel[?]
Aber das hast Du doch zitiert: Der Wein ist balanciert, saugut und macht Spaß, wie er ist. Gerade die Frische ohne jede Unruhe war bezaubernd. Mangelnde Tiefe kann ich auch nicht beklagen. "Nicht mehr signifikant besser werden" ist kein Euphemismus für "schlechter werden", sondern genau so gemeint, wie geschrieben.
glauer hat geschrieben:Gerade dieser Wein von Rebholz hat ja schon relativ lange gezeigt dass 15 Jahre und auch mehr keinerlei Problem sind.
Ich finde, gerade beim Weißburgunder muß man nicht verzweifelt auf Tertiäraromen warten. "Durchhalten" wird er natürlich noch laaange. Der 2014er Muschelkalk einen Beitrag oberhalb des Sonnenscheins war auch noch "geradezu verblüffend jugendlich".
glauer hat geschrieben:Wir haben gerade 2008 (einer meiner absoluten Lieblinge) 2012 auf Vorlage, ich werde berichten.
Bitte tu das, ich freue mich darauf, auch wenn ich weder 2008 noch 2012 im Keller habe.


Hallo Karsten,
alles klar, der Groschen ist gefallen. Ich bin auch immer mehr auf Deiner Linie, dass man die Sachen trinken soll sobald sie schmecken und nicht immer verzweifelt auf weitere Entwicklung warten sollte.
Gruss
Georg

Re: Ökonomierat Rebholz

BeitragVerfasst: Di 29. Nov 2022, 20:16
von amateur des vins
Eine "Notlösung" :mrgreen:, weil bereits im WK und somit auf Trinktemperatur:

Rebholz, Mandelgarten GG 2018
       Weißburgunder


Hellgoldgelb mit einem Teint, den ich nicht zuordnen kann - vielleicht minimal rötlich?! :?
In der Nase Ananas, Lychee, Birne (Felsen~?) sowie etwas Heu und Marzipan als Vexierbild.
Am Gaumen immens komplex und tief, kraftvoll und dennoch elegant: Die Abwesenheit von Holz kann großartig sein, wenn Substanz und Ausführung (im Stahl) so grandios wie hier sind!

Das Warmjahr merkt man allenfalls an der Intensität und Fülle, wenngleich der Wein sich hinreichend frisch und kühl präsentiert. Keinerlei Anzeichen der verbreiteten Jahrgangsproblematik (Trockenstreß). Einfach nur ein großartiger Wein!

Wie schon früher kommentiert: Diese Weine haben ohne Zweifel die Statur für ein laaanges Leben, aber ich kann mir nicht vorstellen, wie sie dadurch besser würden (anders, ja).

Re: Ökonomierat Rebholz

BeitragVerfasst: Mo 29. Mai 2023, 18:44
von Ursula
2019 Kastanienbusch, Riesling GG mit 13 Vol%,a. Pr.Nr.21/2o

Seit gut 2 Jahren gelagert bei 8 Grad im Weinkühlschrank.
Reifes Gelb im Glas, neutral zurückhaltend in der Nase.
Fester Körper, dominiert von deutlichem Alkohol, breitschultrig, innere Harmonie fehlt.
Unausgeglichen, hitzig,wenig Trinkfluß und - freude.
Muß man mögen.

Vor einem Jahr hatte ich die erste Flasche davon geöffnet und war nicht sehr glücklich damit.Abwarten, sagte ich mir, Rebholz ist eigentlich immer eine sichere Bank.

Bei diesem Wein bin ich mir aber gar nicht so sicher, ob er noch Zukunft hat. Besser wird er wohl kaum noch werden.

Gruß Ursus

Re: Ökonomierat Rebholz

BeitragVerfasst: Mo 29. Mai 2023, 21:43
von nahebub
Ursula hat geschrieben:2019 Kastanienbusch, Riesling GG mit 13 Vol%,a. Pr.Nr.21/2o

Seit gut 2 Jahren gelagert bei 8 Grad im Weinkühlschrank.
Reifes Gelb im Glas, neutral zurückhaltend in der Nase.
Fester Körper, dominiert von deutlichem Alkohol, breitschultrig, innere Harmonie fehlt.
Unausgeglichen, hitzig,wenig Trinkfluß und - freude.
Muß man mögen.

Vor einem Jahr hatte ich die erste Flasche davon geöffnet und war nicht sehr glücklich damit.Abwarten, sagte ich mir, Rebholz ist eigentlich immer eine sichere Bank.

Bei diesem Wein bin ich mir aber gar nicht so sicher, ob er noch Zukunft hat. Besser wird er wohl kaum noch werden.

Gruß Ursus


ich vermute, dass der aktuell sich eher in einer Verschlussphase befindet. Kenne den Wein zwar nicht, aber ich trinke aktuell noch nicht mal meine "kleinen" 2019er Weine.

Re: Ökonomierat Rebholz

BeitragVerfasst: Mo 29. Mai 2023, 22:00
von EThC
"bteitschultrig" hört sich aber für mich eher nicht nach Verschlußphase an...

Re: Ökonomierat Rebholz

BeitragVerfasst: Fr 16. Jun 2023, 16:45
von amateur des vins
Ein wenig ins Hintertreffen sind bei mir die Chardonnays von Rebholz geraten, was eher am Chardonnay als an Rebholz liegt - irgendwie ist die Rebsorte bei mir gerade nicht ganz vorne. Umso besser traf es sich dann, daß ich letztens eine Bestellung auffüllen mußte, um dem MBW für den Rabatt zu erreichen. Also landete u.a. im Warenkorb:

Rebholz, Chardonnay R 2020

Die Strohgelbe Robe bleibt ziemlich im Rahmen; das habe ich (ähnlich jung) auch schon satter erlebt.
Die Nase ist leicht, aber klar erkennbar reduziert. Das Holz ist da schon etwas deutlicher; etwas Vanille und ein wenig süßer Karamell zeugen davon. Der Eindruck ist kraftvoll; irgendwo in der Mitte zwischen straff und opulent. Neben dem Ausbau zeigen sich schüchtern Pfirsich und "waldige" Aromen.
Der Gaumen spiegelt den Naseneindruck wider. Die Säure ist sanft, aber frisch; Noten von Orange begleiten sie.
[+1h30'] Der Wein hat sich mit der Luft etwas geöffnet: Ich finde mehr Frucht (+ rote und weiße Johannisbeere) und mehr Kräuter (vorw. Estragon). Die Ausbauaromen sind weiterhin deutlich, aber nicht over-the-top, so daß ich davon ausgehe, daß sich dieser Aspekt mit mehr Flaschenreife weiter harmonisiert.

Not shy, aber ich bilde mir ein, daß der Wein etwas weniger laut daherkommt, als so mancher früherer Jahrgang. Wenn ich die beiden "erinnerungsträchtigsten" Jahrgänge 2015 und 2017 heranziehe, könnte man den 2020er wohl irgendwo dazwischen sehen.

Achso, die Homepage spricht von 12,5%, 6,8 Säure, 0,8 RZ. Das Etikett weist 13,0% aus. :?

Re: Ökonomierat Rebholz

BeitragVerfasst: Fr 16. Jun 2023, 17:08
von Udo2009
amateur des vins hat geschrieben:....
Achso, die Homepage spricht von 12,5%, 6,8 Säure, 0,8 RZ. Das Etikett weist 13,0% aus. :?



12,5% ... ab 0,5 wird aufgerundet... --> 13 % ;) ;)

Re: Ökonomierat Rebholz

BeitragVerfasst: Fr 16. Jun 2023, 18:43
von amateur des vins
Udo2009 hat geschrieben:
amateur des vins hat geschrieben:....
Achso, die Homepage spricht von 12,5%, 6,8 Säure, 0,8 RZ. Das Etikett weist 13,0% aus. :?
12,5% ... ab 0,5 wird aufgerundet... --> 13 % ;) ;)
Ach, Du meinst, der Etikettendrucker kann keine Dezimalen? Doooch, bei anderen Weinen des Weinguts klappt's doch auch! :idea:

Re: Ökonomierat Rebholz

BeitragVerfasst: Fr 16. Jun 2023, 21:30
von Udo2009
Dann ist irgendwo ein Fehler passiert... wahrscheinlich "Copy und Paste" ohne nochmal drüberzuschauen. Ich denke, auf der Flasche ist's korrekt.

Letztens bei Wirschings Gutsweinbeschreibungen... da stand was von zugekauften Trauben drin. Bei VDP Gutswein ein No-Go... Anfrage... Antwort: "Copy und Paste" und nicht geändert....

Weingut anfragen und um (Er-)Klärung bitten....