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Re: Seckinger

BeitragVerfasst: Fr 20. Jan 2023, 23:01
von Udo2009
Bernd Schulz hat geschrieben:
EThC hat geschrieben:Übrigens: einem unserer Weinrunden-Teilnehmer wird nachgesagt, er hätte nur Seckinger, Heinrich und Pranzegg im Keller...


Was ich, wenn es denn stimmen sollte, schon wieder arg beschränkt finden würde.


Ich habe letztens mal gezählt (reine Neugier), von wievielen Winzern ich aktuell Wein im Keller habe.... bin auf 52 gekommen. Wobei die Anzahl von 1 Restflasche bis 18 Flaschen neue Bestellung variiert...

Re: Seckinger

BeitragVerfasst: Sa 21. Jan 2023, 11:09
von EThC
Bernd Schulz hat geschrieben:
EThC hat geschrieben:Übrigens: einem unserer Weinrunden-Teilnehmer wird nachgesagt, er hätte nur Seckinger, Heinrich und Pranzegg im Keller...


Was ich, wenn es denn stimmen sollte, schon wieder arg beschränkt finden würde.
...ist eher eine satirische Überhöhung, aber eine auffällige Häufung gibt's wohl schon.

Re: Seckinger

BeitragVerfasst: Fr 3. Mär 2023, 20:01
von EThC
...Empfehlung für Bernd:

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:mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:

Re: Seckinger

BeitragVerfasst: Fr 3. Mär 2023, 21:31
von Bernd Schulz
"Sherry ohne Alk, saure Gurken, saure Gerbstoffe, Kalk-Styrol-Basis, Sauerkraut" - das muss auf jeden Fall ein ganz exzellenter Tropfen sein! :twisted:

Es findet sich ja durchaus Naturwein-Zeug, das mir zusagt, aber irgendwo gibt es auch Grenzen.

Herzliche Grüße sendet

Bernd, dem saure Gerbstoffe noch nie untergekommen sind.....

Re: Seckinger

BeitragVerfasst: Fr 3. Mär 2023, 21:47
von EThC
Bernd Schulz hat geschrieben:Es findet sich ja durchaus Naturwein-Zeug, das mir zusagt, aber irgendwo gibt es auch Grenzen.
Bernd Schulz hat geschrieben:Bernd, dem saure Gerbstoffe noch nie untergekommen sind....
...ist in der aktuellen Verfassung auch für mich nicht ganz einfach, ist aber trotzdem irgendwie goil. Klar, daß das ein extrem polarisierendes Zeuch ist, aber wenn man man diesbezüglich nicht ganz abgeneigt ist...
Und die sauren Gerbstoffe hab ich auch nicht allzu oft im Glas, aber manchmal schon und jetzt grad auch... :D

Re: Seckinger

BeitragVerfasst: So 2. Apr 2023, 21:21
von EThC
Das Bessere ist der Feind des Guten:

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Re: Seckinger

BeitragVerfasst: Mo 28. Aug 2023, 21:31
von EThC
...im Gegensatz zu Bernd habe ich ja noch keinen schlechten Wein von den Seckinger-Brüdern getrunken ( :mrgreen: ), auch dieser Riesling verhagelt die Bilanz nicht:

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Re: Seckinger

BeitragVerfasst: Sa 2. Sep 2023, 22:43
von amateur des vins
Der Name "Seckinger" war mir irgendwie geläufig, ohne daß ich jemals Weine dieses Weinguts im Glas hatte. Jedenfalls kann ich mich an keine Begegnung erinnern. Somit konnte ich mich im besten Sinn vollkommen naïv diesem hier nähern:

Seckinger, Petershöhle 2020 (12,5 %)
         Riesling


Die Robe ist sattgoldgelb, die Nase wirkt erstmal leicht oxidativ auf mich. Massen gelber Pflaumen/Mirabellen werden begleitet von reichlich trockenen Kräutern der Provence und (ja, PdP!) -- Hopfen?!
Am Gaumen sehr dicht und konzentriert, cremig und leicht hefig, aber die kräftige, nicht zu bissige Säure verhindert, daß der Wein auch nur andeutungsweise plump würde. Hinzugesellen sich ein wenig Rost und Buchenholz-Räucherkammer. Mit dem leicht oxidativen Charakter bin ich jetzt allerdings nicht mehr so sicher: Am Gaumen wirkt er eher ganz leicht reduktiv.

...und dann endlich dämmert mir: Das ist ein (dezenter) Naturinger! :lol:
Von denen hat es ja schon öfter mal einer geschafft, bei mir gleichzeitig oxidative und reduktive Assoziationen zu wecken. Keine Ahnung, wie das gehen soll: Vermutlich ist das meiner allgemeinen Ahnungslosigkeit zuzuschreiben.

Schließlich habe ich ein bißchen gelesen:
Die Petershöhle weist wohl die Eigenart auf, generell sehr hohe Säurewerte zu produzieren. Anstatt etwas Zucker übrigzulassen, lassen die Seckingers wohl den Wein 3-4 Tage auf der Maische stehen. Wenn ich das richtig verstand, verbindet sich dann wohl ein Teil des Kaliums in den Beeren mit Weinsäure und fällt als Weinstein aus. Man erhält einen Wein, der mit 0(!) g/l RZ und 7,6 g/l Säure angegeben wird. Zudem steht er wohl 12-15 Monate auf der Hefe, was zumindest die leichte Reduktion plausibel macht. Schließlich zeichnet sich die Lage Petershöhle neben Waldboden durch roten Bundsandstein aus, was die Rostassoziation erklärt. Der Rauch dürfte vom Ausbau kommen.

Allenthalben liest man, der Wein sei initial vernagelt und sollte karaffiert werden. Ich habe ihn pop'n'pour probiert und konnte nach ca. einer Stunde ein deutliche Öffnung und Abrundung vermerken. Ich freue mich auf die Wiedervorlage morgen.

Ich bin ja nicht so der große Naturweinfreund, und auch Maischestand bei Weißwein läßt mich erstmal zweifeln. Hier handelt es sich jedoch um ein Exemplar, bei dem die Naturweincharakteristik ziemlich dezent daherkommt. Im Ergebnis animiert mich der Wein zwar nicht zu Jubelstürmen, schreckt mich aber auch nicht ab und ist jedenfalls hochspannend und individuell, wenngleich mein Interesse hier eher "intellektueller" denn hedonistischer Natur ist.

Re: Seckinger

BeitragVerfasst: So 3. Sep 2023, 09:36
von EThC
amateur des vins hat geschrieben:wenngleich mein Interesse hier eher "intellektueller" denn hedonistischer Natur ist
...das ist bei mir tatsächlich genau andersrum, aber das ist ja wohl nix Neues... :mrgreen:

Re: Seckinger

BeitragVerfasst: Fr 8. Sep 2023, 13:02
von nordmann
EThC hat geschrieben:...um Bernd zu ersparen, noch mehr von diesem komischen Naturweinzeugs der Seckingers probieren zu müssen, opfere ich mich mal und nehme ihm diese undankbare Arbeit ab... :mrgreen:

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Ich musste zwar erst mal nachlesen, wo Mji Mwema überhaupt ist, aber diese Seckinger Notizen haben mich dann doch neugierig gemacht. Also flugs ein Probenpaket mit Ruppertsberg Riesling, Chardonnay und R Blanc, alles Pure, alles Jahrgang 21, jeweils zwei Flaschen, bestellt.

Probiert hab ich den R Blanc Pure, Jg. 21, laut Winzer 80% Weißburgunder, 20% Gewürztraminer

Kraftvoller Geruch, vor allem saure Frucht. Keine Säure, wie ich sie für z.B. Riesling typisch finde, viel stärker in Richtung Zitrone, Grapefruit und deren Schalen.

Im Geschmack ein sehr kühler Antritt, wieder die Säure von Zitrusfrüchten, eine Spur mineralisch und salzig. Oder beides. Dann eine Art Kräuterwürze. Bissig, in dem Sinn, dass man ihn fast kauen kann, so füllt er den Mund aus. Bleibt kühl, bleibt ein cooler Wein. Sehr schöne Entdeckung.