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Dr. Bürklin-Wolf

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EThC

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Re: Dr. Bürklin-Wolf

BeitragDo 8. Nov 2018, 19:47

Michl hat geschrieben:Bürklin-Wolf ist für mich schon seit vielen Jahren eine "Bank" in der Pfalz, den Kauf der Weine habe ich nie bereut. Heute enttäuscht mich jedoch der Wachenheimer, zumindest in der Klasse der Ortsweine. In früheren Jahren war er bei mir immer auf +/- 88 P, aktuell sehe ich den 15er deutlich schwächer.

Aus heutiger und meiniger Sicht zwar leicht hinter dem 14 (siehe oben), aber dennoch ein sehr schöner Wein:

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Viele Grüße
Erich

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Philst

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Re: Dr. Bürklin-Wolf

BeitragFr 26. Apr 2019, 19:29

Mein erstes GG von Bürklin-Wolf:

Ruppertsberger Gaisböhl 2011 GC

Im Glas leuchtendes Strohgelb, in der Nase reife gelbe Früchte, nur minimal Petrol. Die Säure ist reif, der Körper jahrgangsbedingt recht üppig. Im Mund auch wieder vollreife gelbe Früchte und eine intensive dunkle Mineralik. Mit etwas Temperatur macht sich der deutliche Restzucker von ca 8 Gramm deutlich bemerkbar und tendiert geschmacklich ins halbtrockene. Nichtsdestotrotz ziemlich beeindruckend.

Wer einen üppigen Stil mag, hat hier seine absolute Freude, der Freund stahliger Rieslinge eher nicht.

Für inzwischen über 50 € beim 2017er Jahrgang jenseits meiner Schmerzgrenze. Ich selbst hab in einem Abverkauf unter 30 € dafür bezahlt.
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EThC

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Re: Dr. Bürklin-Wolf

BeitragDo 29. Aug 2019, 16:37

...hat nun Frucht und Flint verloren, ist jetzt schön klar und erfrischend, jedoch lange nicht mehr so komplex wie vor zweieinhalb Jahren:

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Erich

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dylan

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Re: Dr. Bürklin-Wolf

BeitragDo 29. Aug 2019, 17:37

Hallo Erich,

vor einigen Wochen hatte ich den Wachenheimer 2016 im Glas und war ähnlich beeindruckt
wie du vor zwei Jahren von der 14er Ausgabe. Was lehrt uns das? Offensichtlich ist der Wachenheimer
drei Jahre nach der Lese immer am besten. ;)

Grüße

dylan

P.S.: Nach der guten Erfahrung mit dem 16er habe ich mir jetzt einige Flaschen vom 17er zugelegt.
Leider (noch?) kein Vergleich mit dem 16er. Aber vermutlich muss man ja nur noch ein Jahr warten. s.o.
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EThC

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Re: Dr. Bürklin-Wolf

BeitragDo 29. Aug 2019, 17:56

dylan hat geschrieben:Offensichtlich ist der Wachenheimer drei Jahre nach der Lese immer am besten. ;)

...zumindest vor einem halben Jahr war der 15er noch saugut (siehe ein paar Beiträge weiter oben), mal sehen, wann ich da die nächste Flasche aufmache...
Viele Grüße
Erich

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Gast1

Re: Dr. Bürklin-Wolf

BeitragDi 4. Feb 2020, 19:22

Guten Abend zusammen,

war vor etwa 3,5 Jahren bei der Jahrgangsverkostung des Weinguts und hab mich damals mit einigen Rieslingen aus 2014 eingedeckt. Heute mal eine Flasche aufgemacht:

Dr. Bürklin Wolf
Forster Riesling 2014
12,5% Alk.
Preis 18 Euro? damals

Bei der Präsentation erhielt ich den Tip, dass insbesondere der 'Forster' Riesling ein überragendes PGV habe. Die Trauben dieses Jahrgangs stammen aus der Lage Pechstein, entweder jüngere Reben oder aus der Vorlese für den Hauptwein. Man empfahl mir den Wein bis zur optimalen Genussreife mind. drei Jahre Flaschenreife zu gönnen. Wie recht die Leute doch hatten. Das hat jetzt und heute richtig Klasse. Trocken, relativ straff, strahlig, wunderbar balanciert und harmonisch, perfekter Essensbegleiter zum heutigen Kabeljau, ein trockener klassischer geradliniger Riesling mit feiner Mineralität und Anklägen und der Tiefe vom Pechstein. Macht sehr viel Spass! Chapeau und 92 Pkte. Davon könnte ich jede Woche eine Flasche trinken ;-)

Weinfreundliche Grüsse

Christian
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Lorne Malvo

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Re: Dr. Bürklin-Wolf

BeitragFr 26. Jun 2020, 21:14

Der Wein wurde zwar schon zu genüge besprochen, aber lustig wie ich dran gekommen bin.
Im Prinzip deckt sich auch mein Eindruck des 2016er mit dem Vorgeschriebenem weitgehend.

Man gehe in einem gewerblichen Lebensmittelgroßmarkt an den 120! Meter Winzergenossenschafts-zweieuro-Grauburgunder-und-viereuro-Bordeaux-und- Brause-Rose-Regal vorbei zum 0,5m breiten „reduziert“-Regal und greife (neben einem Delas Crozes Hermitage und Latour a Pomerol zum einzig trinkbaren) gereiften(unverkauften) 2016er Ortsriesling für reduzierte 7,50 €!!! (Straßenpreis wohl derzeit 14-18€)
Seh ich richtig. Das steht da wirklich.

Bürklin Wolf Wachenheimer Riesling 2016

Ein sehr klares helles transparentes Goldgelb.
In der Nase zunächst flintig, reduziert sich das dann mit Temperatur und Luft etwas und
wird geringfügig rauchiger, etwas steiniger, runder.
Die Frucht ist nasal sehr zurückgezogen. Ein kleiner grüner Apfel schaut mal kurz vorbei.
Am Gaumenauftakt eine sehr saftige ausgedrückte gelbe vollreife Zitrone, eine kleine Spur Mandarine hab ich dabei.
Der Tropfen gleitet mit mittlerem Druck sehr saftig und durchaus elegant über die Zunge.
Im wirklich langen Abgang dann wieder zuerst zitronig, eine angenehme Bitternote aus der Grapefruit unterstützt dann den Trinkfluss. Auch ein paar wenige Kräuter kommen dezent angeflogen. Durchaus rassig baut er dann auch etwas salzige Mineralität und einen sehr ordentlichen Säurezug auf.

Ein weiterer Beweis für mich, warum ich schon ein Fan deutscher Ortsweine bin. Zumindest die Länge geht auch über diese Kategorie hinaus. Hätte ihn von der Ausrichtung her aber blind wohl eher weniger in der Pfalz verortet.

Komischer Ladenhüter. :mrgreen:
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Lorne Malvo

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Re: Dr. Bürklin-Wolf

BeitragDi 1. Sep 2020, 19:31

Dr. Bürklin Wolf - Kirchenstück 2012

Zu einem hervorragenden japanischen (romantischen ;) ) Menü genehmigten wir uns mal etwas Besonderes, weil es so gut zu passen versprach. Entpuppte sich auch als perfektes Match zur sehr leichten feinen, aromatisch-exotischen Speisenfolge.

Sattes Goldgelb, transparent und klar.
Für die Nase gab’s einen sehr schön eingebundenen angenehmen Petrolton. Die Frucht gefiel durch Orangenschalen, Mirabellen und reife Aprikosen, tendenziell eher auf der orangenen und vollreifen Steinfruchtseite, jedoch gänzlich ohne Wucht oder plakative Schwere. Dazu etwas Korianderkraut und Senfsaat und feiner Rauch.
Am Gaumen ausgesprochen ausgewogen mit schönem trockenem Süß-Säurespiel, saftig, wieder feiner Frucht und ganz leichtem in Würze eingehüllten Bitterchen im Abgang, auch hinten raus von einer schönen sehr leichten salzigen Liebstöckel-Würze geprägt mit sehr eleganter Säure.
Weniger von der Mineralität geprägt als von feiner Frucht-Würze.
Schöne Länge, wenn auch nicht exorbitant.
Schönes Trinkstadium, aber schon auch gereift.
In seiner Harmonie, Charakter und Balance groß.
94-95 P

Kein Chamäleon, sondern stand über 2,5 Stunden absolut stabil.
Besonders die eigenständige feine Aromatik ohne zitrische und grüne Noten mit einem Hauch Petrol spricht für eine recht hohe Reife und etwas Wärme. Dies ist aber sehr gekonnt umgesetzt.
Insgesamt ein schönes Erlebnis, dass auch einige Tage im
kopf haften bleibt (sollte es bei dem Kurs natürlich auch :evil:)
Ein großer, vollständiger und besonderer Riesling.
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EThC

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Re: Dr. Bürklin-Wolf

BeitragDo 10. Sep 2020, 16:49

Nach einer Woche mit ausschließlich italienischen Weinchen -auch wenn diese teils äußerst gut waren- haben wir uns am Abend der Rückfahrt aus Italienien erst mal wieder geerdet; was eignet sich dazu besser als ein Pfälzer Riesling?

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Viele Grüße
Erich

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Moselaner

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Re: Dr. Bürklin-Wolf

BeitragMo 28. Jun 2021, 21:22

Hallo Zusammen!

Das Weingut hat dieses Jahr im Prinzip einen feinherben/restsüssen Kabinett produziert:
Hommage à Luise Riesling 2020

28 g/l Restzucker, 7,8 g/l Säure und 9,5 % Alkohol. Aus Wachenheimer Lagen, teilweise im großen Holz und teilweise im Edelstahl ausgebaut.
Nicht die Eleganz eines Moselkabinettes, sondern eher mit mehr Kraft, aber auch mehr Länge ausgestattet und somit durchaus passend für einen Pfälzer und als solcher erkennbar.
Der Wein wirkt dadurch auch etwas süßer, als er eigentlich laut Analysewerten ist. Man spürt auch leicht den Holzeinsatz. Gelbfruchtig, aber auch Apfel und leicht herbe, mineralische Noten.
Insgesamt ganz gut gemacht, schön das ein solcher Wein auch in der Pfalz zu finden ist, 88 Punkte. Kostet 14 Euro.

Viele Grüße
Patrick
Wo aber der Wein fehlt, stirbt der Reiz des Lebens.
Euripides
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