Mi 13. Feb 2019, 22:09
Angestachelt vom Wein-Schweden
, habe ich es endlich geschafft, Wageck-Chardonnays kennenzulernen:
Wageck, Chardonnay Kalkmergel 2016
Wageck, Chardonnay Sülzener Weg 2016Mein
"live report":K leicht bis mäßig reduziert. Zitrus (reife Zitrone, Limette);hellgelbe/weiße Frucht (Ananas, weißer Pfirsich). Ganz leicht medizinal. Am Gaumen dito. Knackige zitrische Säure, gerade eben nicht bissig - schön! Im Abgang eine Andeutung von Heu und herben Kräutern.
[+15']
S Robe deutlich satter als beim
K. Nase wesentlich intensiver und dunkler; mehr vom Ausbau geprägt (aber gut); kaum Frucht. Nadelwald und Kaminrauch. Reife Quitte und etwas Mango. Auch hier wieder leichte Reduktion. Am Gaumen kräftige, aber milde Säure. Hier eher auf der dunkelgelben/orangen Seite. Kraftvoll, aber sehr fokussiert. Im Abgang wieder Nadelwald und Orange. Noch etwas unruhig, aber schöne Anlagen.
[+1h15'] Die Weine sind jetzt wärmer. Aromatisch haben sie sich angenähert, aus beiden Richtungen. Das, was vorher leicht "medizinal" wirkte, hat jetzt eine sehr eigene Note, die ein wenig an Kaugummikugeln aus dem Automaten erinnert - Sponti-Aromen?
Die Weine sind schon sehr gut, aber richtige Begeisterung will nicht aufkommen - dazu sind sie nicht balanciert genug.
[+7h] Praktisch unverändert, obwohl jetzt wieder kühl(er).
K "heller",
S erdig, orange und tiefgründig.
Die Weine sind schon ziemlich gut, aber so ganz springt der Funke nicht über - dafür präsentieren sie sich zu disjunkt. Die Säure, obwohl schön, steht neben dem Rest. Das mag der Jugend geschuldet sein, aber die Erfahrung zeigt mir sowohl, daß das nicht sein muß, als auch, daß es sich nicht unbedingt auswächst.
Ich mag, daß beide (aber vor allem
S) mit untergründiger Würze sehr eigenständig sind. Nix mit "wie im Burgund"!