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Koehler-Ruprecht

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Bernd Schulz

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Re: Koehler-Ruprecht

BeitragDo 3. Sep 2020, 21:14

Nachdem mir der Kabinett "Tradition" aus 2015 und 2016 jeweils richtig gut gefallen hat, stellt der 2018er eine klare Enttäuschung dar:

Bild

Der süßliche Charakter ist vermutlich wie bei diversen analytisch trockenen 2018ern aus Franken dem Jahrgang geschuldet, wobei ich
einem altrenommierten Erzeuger wie Koehler-Ruprecht vorab doch ein etwas besseres Händchen im Umgang mit dem Warmjahr zugetraut habe. Und als den Abschuss schlechthin betrachte ich den jetzt im Flaschenhals steckenden Plastezapfen - hier fehlt offenbar der Mut zum Schrauber!

Tja, das war es wohl im Hinblick auf längere Zeit für mich mit Koehler-Ruprecht. Wer einen solchen Wein unter der Bezeichnung "Kabinett Tradition" in den Verkauf bringt, hat bei mir erst einmal eine Menge Vertrauen verloren.

Herzliche Grüße

Bernd
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Je-Mi

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Re: Koehler-Ruprecht

BeitragFr 4. Sep 2020, 16:28

Wenn du so radikal vorgehst und bei jedem etwas schwächeren Wein direkt das ganze Weingut von der Liste streichst, wird es aber schnell übersichtlich. 6,99€ und 84 "Bernd Schulz - Punkte" sind doch gar nicht so schlecht. :?
Liebe Grüße
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Bernd Schulz

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Re: Koehler-Ruprecht

BeitragFr 4. Sep 2020, 16:34

Je-Mi hat geschrieben:Wenn du so radikal vorgehst und bei jedem etwas schwächeren Wein direkt das ganze Weingut von der Liste streichst, wird es aber schnell übersichtlich.


Du hast ja Recht - ich war gestern in Mopperlaune, nachdem mir der Koehler-Ruprecht-Riesling, den ich für eine sichere Bank gehalten hatte, nicht so richtig gefallen hat.

Ich werde das Weingut nicht komplett von meiner Liste streichen, aber ich werde seine Erzeugnisse mit deutlich mehr Vorsicht kaufen.....

Herzliche Grüße

Bernd
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EThC

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Re: Koehler-Ruprecht

BeitragFr 4. Sep 2020, 16:47

...bei 18ern aus Deutschland bin ich jeweils sehr überrascht, wenn mir da überhaupt mal was gefällt, egal von welchem Gut. Da haben m.E. recht viele sonst sehr renommierte Weingüter teils äußerst tief in die Schüssel gegriffen. Wenn ich danach ginge, müßte ich wenigstens die Hälfte aller bei mir gespeicherten Adressen auf die Schwarze Liste setzen...
Viele Grüße
Erich

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Bernd Schulz

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Re: Koehler-Ruprecht

BeitragFr 4. Sep 2020, 17:02

Erich, ich habe 2018 nie so negativ wie du gesehen. Meine Erfahrungen mit dem Jahrgang sind durchwachsen, wobei sich Licht und Schatten etwa 50:50 verteilen.

Herzliche Grüße

Bernd
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Re: Koehler-Ruprecht

BeitragFr 4. Sep 2020, 17:12

...ich hatte irgendwann auch keine Lust mehr, mich aktiv mit dem Jahrgang auseinandersetzen. Meine Bilanz würde ich so bei 1 : 2 sehen, aber wenn die Weine mal etwas besser waren, standen sie doch praktisch immer hinter anderen Jahrgängen deutlich zurück. Also hab' ich letztlich einen Haken d'ran gemacht, zumal ich auf genügend andere Sachen ausweichen kann...
Viele Grüße
Erich

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Michl

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Re: Koehler-Ruprecht

BeitragFr 4. Sep 2020, 18:43

Bernd, dieser Riesling "Tradition" scheint auch eine ganz eigene Kiste zu sein. Auf der Preisliste des Weinguts findest du ihn gar nicht. Ich habe keine Ahnung, was das für eine Abfüllung ist (vielleicht für einen speziellen Händler?), aber wenn du auf sämtliche Weine des Weingutes verzichten wolltest, dann entginge dir mit den Rieslingen aus dem Saumagen schon etwas Besonderes. Aber möglicherweise ist es einfach auch nur dieser spezifische Jahrtgang, der dir nicht gefallen hat. Immer wieder habe ich mit einzelnen Weinen des Weingutes ähnlich schlechte, "gefühlt" sogar noch schlechtere Erfahrungen gemacht, dafür aber mit zahlreichen anderen die bewegendsten Weinerlebnisse überhaupt.
Viele Grüße

Michl
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Bernd Schulz

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Re: Koehler-Ruprecht

BeitragFr 4. Sep 2020, 19:00

Michl hat geschrieben:Bernd, dieser Riesling "Tradition" scheint auch eine ganz eigene Kiste zu sein. Auf der Preisliste des Weinguts findest du ihn gar nicht. Ich habe keine Ahnung, was das für eine Abfüllung ist (vielleicht für einen speziellen Händler?)...


Der "Tradition" könnte eine Abfüllung speziell für Vicampo sein. Daher hatte ich jedenfalls auch den 2015er und 2016er, die mir, wie ich oben schon schrieb, beide gut gefallen haben.

Das positive Erlebnis mit den Jahrgangsvorgängern hat wohl Erwartungen geweckt, die sich nicht bestätigen konnten. Und hinter einem Wein mit der Benamsung "Kabinett trocken *Tradition*" sollte meiner Meinung nach auch einfach etwas anderes stecken als dieses weichgespülte, diffus halbtrocken wirkende Zeug aus 2018. So etwas sollte man besser als "Honolulu", "Petruschka" oder "Hubertine" vermarkten - dann würde ich es wahrscheinlich erst gar nicht kaufen....

Michl hat geschrieben:dann entginge dir mit den Rieslingen aus dem Saumagen schon etwas Besonderes.


K-R-Rieslinge aus dem Saumagen habe ich früher mal ein paar getrunken. Inzwischen entgehen sie mir eh, da ich massiv sparen muss. Mit meinen Umsätzen sieht es infolge der andauernden Coronamaßnamen ziemlich düster aus.

Herzliche Grüße

Bernd
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Volker

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Re: Koehler-Ruprecht

BeitragSo 6. Sep 2020, 12:11

Das ist definitiv eine Sonderabfüllung für Vicampo, wie viele andere Weine bei Vicampo, die gerne in Angeboten vermarktet werden, auch.
Da kann man dann auch eben ein wenig auf den "regulären" Preis aufschlagen, damit die Prozente nachher um so höher ausfallen. Wobei die Angebotspreise dann trotzdem gut sind, wenn auch nicht so spektakulär wie es die Prozente vermuten lassen.

Ich habe auch den Eindruck, dass die Vicampo Abfüllungen nicht generell aber gerne mal ein wenig höher im Restzucker eingestellt sind, also eher Richtung Mainstream tendieren. Kommt auch immer darauf an, ob es nun eine echte Sonderfüllung oder nur ein umlabeln ist.

Volker
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Bernd Schulz

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Re: Koehler-Ruprecht

BeitragMo 7. Sep 2020, 20:39

Volker hat geschrieben:Ich habe auch den Eindruck, dass die Vicampo Abfüllungen nicht generell aber gerne mal ein wenig höher im Restzucker eingestellt sind, also eher Richtung Mainstream tendieren.


Diesem Eindruck will ich nicht widersprechen, aber wie gesagt: Die ebenfalls bei Vicampo bezogenen Jahrgangsvorgänger aus 2015 und 2016 fand ich um Längen besser als den 2018er.

In die gleiche Richtung geht leider der Weißburgunder aus 2018:

Bild

Die laut Vicampo 4,1 Gramm Restzucker sind im Kontext der Rebsorte und des jahrgangsbedingten Geschmacksbilds wahrscheinlich schon 3 Gramm zu viel. Der Riesling verfügt sogar über 5,8 Gramm. Auch das könnte bei einem trockenen 2018er aus der Pfalz durchaus eine Überdosis darstellen....

Herzliche Grüße

Bernd
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