Seite 2 von 6

Re: Markus Schneider

BeitragVerfasst: Mi 21. Sep 2011, 18:30
von Viper
Mit ähnlichen Reaktionen habe ich gerechnet, Schneider poralisiert eben. Jeder muss für sich entscheiden, ob er Stil und Weine mag. Ich verfolge die Weine schon seit einigen Jahren und habe noch keine Entäuschung erlebt - ganz im Gegenteil.

Gruß
Carsten

Re: Markus Schneider

BeitragVerfasst: Mi 21. Sep 2011, 19:00
von harti
Hallo zusammen,

mir gehen die Werbemails eines bekannten Weinversandhauses mit der Anpreisung der Schneiderschen Weine angesichts der immer skurriler erscheinden Namensgebungen gehörig auf die Nerven.

Nachdem ich mich in einer Antwortmail über den Namen Takatuka (der den Takui abgelöst hat) lustig gemacht habe, bekam ich gleichwohl eine sehr freundliche Antwortmail mit dem Angebot einer kostenlosen Probeflasche. Ich habe davon allerdings keinen Gebrauch gemacht.

Ich muss gestehen, dass in mir ein Vorurteil tief verwurzelt ist: Je abstruser die Namensgebung, desto schlechter der Inhalt. Bei Takatuka (ein Sauvignon Blanc mit etwas Chardonnay) musste ich unwillkürlich an Pippi (Langstrumpf) und in der Folge an das bisweilen an die Ausscheidungen von Katzen erinnernde Aroma dieser Rebsorte denken :oops: .

Grüße

Hartmut

Re: Markus Schneider

BeitragVerfasst: Mi 21. Sep 2011, 19:08
von Dick
:mrgreen:

Re: Markus Schneider

BeitragVerfasst: Mi 21. Sep 2011, 19:42
von Birte
Ich habe Respekt für das Geschäftskonzept Scheiders. Hier wird der Rotweintrinker befriedigt, der nicht will, dass es Deutsch schmeckt. Nichts für mich allerdings. Ich will schmecken, wo der Wein gewachsen ist. Vielleicht ein seltsames Wort in dem Zusammenhang, mir sind die Weine zu plakativ, kenne allerdings nur die Roten. Der Winzer ist allerdings unglaublich lustig und geht mit Kritik sehr sportlich um, z.B Karategestik.

Re: Markus Schneider

BeitragVerfasst: Mi 21. Sep 2011, 20:39
von Bernd Schulz
Hier wird der Rotweintrinker befriedigt, der nicht will, dass es Deutsch schmeckt.


Das trifft den Nagel genau auf den Kopf: Schneider macht deutschen Wein für Leute, die keinen deutschen Wein mögen.

Ich habe ja auch schon mal Lust auf einen Südfranzosen oder Spanier, aber dann kaufe ich mir einfach einen solchen.... :mrgreen:

Beste Grüße

Bernd

Re: Markus Schneider

BeitragVerfasst: Mi 21. Sep 2011, 21:11
von Erdener Prälat
Bernd Schulz hat geschrieben:...Schneider macht deutschen Wein für Leute, die keinen deutschen Wein mögen...

Wobei ich mich frage, wer den mag (Rotwein). Hier im Forum wird der eine oder andere Wein ja auch zuweilen als "französisch" oder "burgundisch" gelobt:-)

Re: Markus Schneider

BeitragVerfasst: Mi 21. Sep 2011, 21:24
von Tannat
na ich weiss nicht (hab gerade eine 04er Black Print im Glas)
ob ich das als Burgundisch bezeichnen würde ??
Eher nicht aber nach "klassisch deutsch" schmeckt´s halt auch nicht.
Auch die Nase passt eher nach Spanien und dann eher modern
... nee nicht wirklich mein Fall.


Nichts desto trotz scheint der Stoff recht gut zu altern (oder liegt´s an meinem "spitzen" Keller)

Re: Markus Schneider

BeitragVerfasst: Mi 21. Sep 2011, 21:45
von Bernd Schulz
Wobei ich mich frage, wer den mag (Rotwein). Hier im Forum wird der eine oder andere Wein ja auch zuweilen als "französisch" oder "burgundisch" gelobt:-)


Jochen, ich würde schon behaupten wollen, dass sich in Deutschland ein spezifischer Rotweinstil entwickelt hat. Dessen Hauptvertreter haben sicherlich immer wieder ins Burgund hinübergeschielt, aber eine gewisse Eigenständigkeit wurde in meinen Augen inzwischen erreicht. Und ich gestehe mit Erröten, dass ich bislang mit guten Spätburgundern von der Ahr oder aus Baden mehr anfangen konnte als mit allen für mich bezahlbaren burgundischen Exemplaren. Insofern stehe ich hier und kann nicht anders :oops: : Ich mag deutschen Rotwein (z.b. von Kreuzberg, Burggarten, Bercher, Wassmer, Michel, R und C Schneider, Ziereisen etc. usf.) richtig gerne!

Markus Schneiders Rotweinstilistik passt aber, wie gerade auch schon Marc festgestellt hat, überhaupt nicht in diese Linie.

Beste Grüße

Bernd

Re: Markus Schneider

BeitragVerfasst: Mi 21. Sep 2011, 21:57
von Birte
Auch die Nase passt eher nach Spanien und dann eher modern


Spanien finde ich in diesem Zusammenhang fast noch freundlich. Er hatte schon etwas in Deinem Keller gelegen... Ich würde es dann ein Retortenbaby mit Falten aus Übersee nennen...
Und zu dieser Burgund Geschichte, dieser Vergleich mit den nächsten Nachbarn ist ja nun bei Spätburgundern naheliegend. Ansonsten kann ich Bernds Ausführungen dazu gut nachvollziehen und schön, dass Ziereisen erwähnt wird. :mrgreen:

Re: Markus Schneider

BeitragVerfasst: Mi 21. Sep 2011, 22:02
von Erdener Prälat
Hmm, kann man diese Barriqueweine als "deutsch" bezeichnen? Das ist doch eine eher junge Entwicklung, die schon durch eine gewisse Internationalisierung geprägt ist. Ich denke bei "deutsch" eher an die Zeiten, als ein Holzton noch ein Weinfehler war. Da hat es doch auch schon gute Erzeuger gegeben (Aßmannshausen, J. B. Becker). Hugh Johnson über einen Spätburgunder von Koehler-Ruprecht: "der 83er Kallstädter Feuerberg ist eine großartige Rarität". Leider gab es seit der Neuholz-Welle keine Anstalten, einen solchen Stil zu perfektionieren. So kaufe ich meinen Rotwein eben in Italien oder an der südlichen Rhône.