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Re: Von Winning

BeitragVerfasst: Sa 11. Jun 2022, 19:10
von stefane
Gestern im Glas:

Von Winning, Deidesheim
Deidesheimer Mäushöhle Riesling 2018
12%
€ 15

Der Riesling aus der VDP Erste Lage "Deidesheimer Mäushöhle", von Buntsandstein-Kalk-Böden. Ein Jahr im Holzfaß ausgebaut.
In der Farbe ein mitteldichtes Goldgelb mit grünen Reflexen.
In der Nase insgesamt sehr exotisch: zuerst Pfirsich und Limette, dann immer mehr Aromen von Bergamotte, Zitronenzeste und eine leichte Würzigkeit.
Am Gaumen dann sehr saftig und zitrisch-frisch. Wieder weißer Pfirsich, Limette, grüne Birnennoten und Salzzitrone, dazu eine staubige Kreide-Stein-Note. Schöne Balance mit einer sehr ausgewogenen Struktur und viel Frische. Schöner Druck und Zug, lebhaft und erfrischend.
16/20

Re: Von Winning

BeitragVerfasst: Di 14. Jun 2022, 22:08
von stefane
Am Sonntag im Glas:

Von Winning, Deidesheim
Ruppertsberger Reiterpfad Riesling 2018
12,5%
€ 16

Der Riesling aus der VDP Erste Lage "Ruppertsberger Reiterpfad", komplett im Holz vergoren und für ein Jahr auf der Hefe gereift.
In der Nase eher zurückhaltende gelbfruchtige Noten, ein wenig Kräuter und auch leicht hefige Nuancen.
Im Mund mit einer eher milden Säure, leicht phenolisch, sehr stoffig, der Holzeinfluß auch beim Geschmack merkbar. Im Abgang dann etwas Gerbstoff, kräuterig, aber auch sehr cremig mit einer beinahe etwas aufdringlichen Süßenote.
15,5/20

Hatte ein paar Tage zuvor den 2018er-Riesling VDP Erste Lage "Deidesheimer Mäushöhle" im Glas.
Erstaunlich wie unterschiedlich die Weine ausfallen. Der "Ruppertsberger Reiterpfad" war mir mit seiner leichten Süßlichkeit schon fast zu viel, mit seiner Cremigkeit eher sättigend, während die "Deidesheimer Mäushöhle" mit ihrer Zitrusfruchtigkeit, der prägnanteren Säure und der leichten Salzigkeit einen wunderbaren Trinkfluß hatte. Im Jahr 2018 würde ich mich also eindeutig für die "Deidesheimer Mäushöhle" entscheiden.

Wie sind Eure Erfahrungen mit den Von Winning-Erste Lage-Rieslingen?

Es gibt ja noch:
Deidesheimer Paradiesgarten
Deidesheimer Herrgottsacker
Deidesheimer Leinhöhle
Haardter Herzog
Königsbacher Ölberg

Welcher von diesen Rieslingen geht am ehesten in die Richtung der "Deidesheimer Mäushöhle"?

Re: Von Winning

BeitragVerfasst: Mi 15. Jun 2022, 08:32
von EThC
...tatsächlich kann ich da nur mit einer EL, dem 2012er Ruppertsberger Reiterpfad glänzen, in 2018 hab ich dem Wein fast GG-Qualität zugeschrieben. Da gab's auch die von Dir angeführten negativen Begleiterscheinungen nicht.
Ich wäre aber auch nie Idee gekommen, mir ausgerechnet aus 18 sowas zu gönnen... :mrgreen:

Re: Von Winning

BeitragVerfasst: So 17. Jul 2022, 21:38
von Nora
Seit 2 Tagen als Solist aus einem Bordeauxglas genossen:

Deidesheimer Langenmorgen Riesling Großes Gewächs 2011

Farbe: Sonnengelb

Nase: wunderschönes Bukett; der erste Eindruck ist ein voller Früchtekorb, Pfirsich, Mango, etwas Grapefruit und Zitronenzesten; dann beeindruckende steinige Mineralität und etwas Rauchiges zeigt sich im Hintergrund; toll!

Mund: Gelbfleischige Früchte und Zitrus; schmelzig, cremiges Mundgefühl; schöne, passende Säurespur gepaart mit deutlicher Mineralität; hinten heraus zeigt sich eine leichte Bitterkeit (vom Holzausbau?), die für einen schönen Grip sorgt, der keinesfalls störend, sondern äußerst angenehm und dienlich ist; langer harmonischer Abgang

Dieser Wein wurde von Jahr zu Jahr besser, anfangs wirkte er noch leicht sperrig, das Holz war zu dominant. Der Wein wurde jedoch mit der Zeit immer eleganter, da alle Komponenten wunderbar verschmolzen sind. Ich mag den Wein in der jetzigen Verfassung sehr. Leider ist nur noch eine Flasche übrig.

VG, Nora

Re: Von Winning

BeitragVerfasst: So 17. Jul 2022, 22:20
von Kle
Hallo Nora,

das ist „witzig", denn ich vergaß bei unser Glas-Kühn-Diskussion zu erwähnen, dass ich für Weißweine öfter Bordeauxgläser statt Burgunderpokale oder Ähnliches nehme. Mir kommt das jedes Mal etwas seltsam vor, da ich dabei ein wenig Medoc-Cabernet in den Sinn bekomme und dachte, niemand sonst mache das.
Von Winning habe ich immer nur bei anderen probiert und leider nie gekauft. Denn deine VKN bestätigt die guten Erinnerungen.

Gruß, Kle

Re: Von Winning

BeitragVerfasst: Mo 18. Jul 2022, 08:56
von Michl
Moin Carsten,

ich trinke Weiße bis auf die Burgundersorten immer aus dem Bordeauxglas. Bist also nicht alleine...

Re: Von Winning

BeitragVerfasst: Mo 18. Jul 2022, 11:28
von Nora
Kle hat geschrieben:Hallo Nora,

das ist „witzig", denn ich vergaß bei unser Glas-Kühn-Diskussion zu erwähnen, dass ich für Weißweine öfter Bordeauxgläser statt Burgunderpokale oder Ähnliches nehme. Mir kommt das jedes Mal etwas seltsam vor, da ich dabei ein wenig Medoc-Cabernet in den Sinn bekomme und dachte, niemand sonst mache das.
Von Winning habe ich immer nur bei anderen probiert und leider nie gekauft. Denn deine VKN bestätigt die guten Erinnerungen.

Gruß, Kle


Hallo Kle,

vielen Dank für deine Rückmeldung. Sehr interessant!

Für welche Weißweine nimmst du Bordeauxgläser? Gibt es ein Muster?

VG, Nora

Re: Von Winning

BeitragVerfasst: Mo 18. Jul 2022, 12:06
von Kle
das ist ohne Systematik, Nora, je nach Stimmung, aber eher gereifte Rieslinge. Wenn sich dann Mosel oder Rheingau nicht richtig entfalten, mache ich Bordeaux dafür verantwortlich.
Michl, jetzt bin ich aber platt, dass du Weine, die wir gemeinsam probiert haben, aus solchen Gläsern getrunken hast. Wenn ichs gewusst hätte, hätte ich sie auch genommen.

Gruß, Kle

Re: Von Winning

BeitragVerfasst: Mi 24. Aug 2022, 21:56
von EThC
...ein aus meiner Sicht ziemlich weit oben angesiedelter, deutscher Chardonnay, der nicht in eine der üblichen Benchmark-Regionen schaut und vor allem säuretechnisch super dasteht:

Bild

Re: Von Winning

BeitragVerfasst: Fr 18. Nov 2022, 20:15
von Michl
Aus Frust über die tote Blanco Reserva von Lopez de Heredia dachte ich mir, ich schenk mir etwas Schönes aus einer der besonders renommierten Lage Deutschlands ein, die den höchsten Segen genießt: Ein Kirchenstück GG, (leider aber nur) von von Winning aus 2012.
Aber jetzt könnte ich wirklich den Kopf in den Sand stecken. Der Wein ist zwar vollkommen bei sich und kontemplativ-rund, mit wunderbar eingebundenem Holzton, aber das war's auch. Aromatisch und strukturell geht da gar nicht. Der Wein ist erschreckend einfach, mit gutem Willen sind das 85 P. Der Wein ist ein Kandidat für die Enttäuschung des Jahres.
Was für ein sch... Weinabend bisher.