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Re: Koehler-Ruprecht

Verfasst: Sa 23. Apr 2022, 18:04
von EThC
...auch wenn man bei K-R in erster Linie an Riesling denkt, der Muskateller ist deutlich mehr als nur ein Sortimentsfüller:

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Re: Koehler-Ruprecht

Verfasst: Sa 23. Apr 2022, 21:06
von Bernd Schulz
Hallo Erich,

diesen Muskateller (grundsätzlich mag ich die Sorte sehr gerne) habe ich im Dezember 2020 getrunken. Was die Aromatik anbelangt, weichen meine notierten Eindrücke stärker von den deinigen ab :oops: ;), aber insgesamt bin ich zu einem ähnlichen Fazit gelangt :) :

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Ich müsste mir mal wieder den einen oder anderen Muskateller besorgen....

Herzliche Grüße

Bernd

Re: Koehler-Ruprecht

Verfasst: Sa 23. Apr 2022, 22:47
von EThC
Bernd Schulz hat geschrieben:diesen Muskateller (grundsätzlich mag ich die Sorte sehr gerne) habe ich im Dezember 2020 getrunken. Was die Aromatik anbelangt, weichen meine notierten Eindrücke stärker von den deinigen ab :oops: ;) , aber insgesamt bin ich zu einem ähnlichen Fazit gelangt :)
...ich sehe da keinen Widerspruch, in den eineinhalb Jahren zwischen unseren VKNs ist diese Entwicklung durchaus schlüssig.
Bernd Schulz hat geschrieben:Ich müsste mir mal wieder den einen oder anderen Muskateller besorgen...
...mach mal! Ich hab mir auch gerade einen leicht angereiften "Freistil" von Philipp Kuhn in den Kühlschrank gepackt, der kommt bei nächster Gelegenheit dran! :D

Re: Koehler-Ruprecht

Verfasst: Mi 21. Jun 2023, 19:22
von harti
Ein Urgestein der deutschen Weinszene, Bernd Philippi, hat schon vor zwei Wochen - viel zu früh - diese Welt verlassen:

https://www.faz.net/aktuell/stil/essen- ... 49774.html

https://magazin.wein.plus/news/winzerle ... hen-weines

Ich habe schon viele interessante Winzer in meinem Leben getroffen, aber Bernd Philippi hat mich bei einer Stippvisite im Oktober 1998 in seinem Weingut besonders beeindruckt. Obwohl es Bindfäden regnete und noch keine Riesling-Traube im Keller war, war Philippi die Ruhe selbst. Das Ergebnis, großartige trockene Riesling-Weine (u.a. eine legendäre Saumagen Auslese R), sollte ihm Recht geben.

Ruhe in Frieden.

Re: Koehler-Ruprecht

Verfasst: Mi 21. Jun 2023, 20:59
von Bradetti
Ach Gott, das hatte ich auch nicht mitbekommen.

Den letzte K-R Riesling, den noch Philippi verantwortete, ist schon eine ganze Weile her, aber immer tolle Weine gewesen!

RIP :(

Re: Koehler-Ruprecht

Verfasst: So 2. Jul 2023, 16:10
von harti

Re: Koehler-Ruprecht

Verfasst: So 7. Apr 2024, 21:15
von Bernd Schulz
Im Glas befindet sich der 22er Saumagen Kabi trocken, welcher eine verblüffende Ähnlichkeit mit dem 19er aufweist:

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Ohne Wenn und Aber ist das ein schöner Wein mit erfreulich geringem Alkoholgehalt und hohem Trinkfluss. Trotzdem irritiert mich die große Zugänglichkeit doch ein wenig - der alte Philippi-Stil, mit dem das Weingut Kultstatus erlangt hat, war schon ein anderer....

Herzliche Grüße

Bernd

Re: Koehler-Ruprecht

Verfasst: Di 9. Apr 2024, 20:00
von Michl
Bernd Schulz hat geschrieben:der alte Philippi-Stil, mit dem das Weingut Kultstatus erlangt hat, war schon ein anderer....
Dem muss ich leider zustimmen. Hatte in den letzten Wochen alle Saumagen-Kabinette von 15-21, mehrheitlich waren alle belanglos bis schwach, ganz schlimm zuletzt der 21er. Noch schlimmer die Chardonnays 16-18, die für mich kaum trinkbar waren und nichts mit den tollen Chardonnays unter Philippi zu tun hatten. Auch die trockene Auslese aus 12 war jüngst auffallen schwach gemessen am Prädikat.
Ich bin mit 22 raus, was mir nicht leichtfällt, da ich K-R über viele Jahre blind gekauft habe, aber diese hohe Anzahl an schwachen Weinen, die nicht mehr das Reifeverhalten und auch nur noch bedingt den Charakter der Weine unter Philippi zeigten, nervt einfach. Die Spätlesen und höheren Qualitäten ab 16 habe ich noch nicht angetastet, aber ich erwarte in der Breite nichts Besonderes mehr, waren doch die Kabinette immer schon eine benchmark. Vielleicht täusche ich mich ja, ich hoffe es ehrlich gesagt...

Re: Koehler-Ruprecht

Verfasst: Di 9. Apr 2024, 22:32
von Bernd Schulz
Den 22ger Kabi sehe ich - wie sich ja schon aus meiner VKN entnehmen lässt - nicht so negativ. Insgesamt ist er mit seinem geringen Alkoholgehalt bei viel Substanz sehr gekonnt gemacht und zeigt deutlich, dass er weder mit Reinzuchthefen vergoren noch temperaturkontrolliert im Edelstahl ausgebaut wurde. Von anderen renommierten Erzeugern habe ich schon beliebiger wirkende trockene Rieslinge getrunken - trotzdem würde ich mir ein paar Ecken und Kanten mehr wünschen.
Michl hat geschrieben:...Ich bin mit 22 raus...
Die Koehler-Ruprecht-Weine habe ich eh nie im größeren Maßstab gekauft; ab und an habe ich mir mal die eine oder andere Flasche geleistet. Und das werde ich wahrscheinlich auch künftig so halten, um weiter zu verfolgen, wohin die Reise bei diesem Weingut geht. Bei einer von Werner Elflein organisierten Verkostungsveranstaltung hatte ich mal das Vergnügen, mit der Sau-AT R 98 (wenn ich mich hinsichtlich des Jahrgangs nicht irre) einen der größten trockenen Weißweine meines Lebens zu probieren - vielleicht sogar den größten...

Re: Koehler-Ruprecht

Verfasst: Mi 10. Apr 2024, 00:15
von Ollie
Interessante Beobachtungen! Nach fast eineinhalb Jahrzehnten Pause habe ich mich erstmals wieder mit dem Jahrgang 2020 mit K-R auseinandergesetzt. Zumindest in der trockene Auslese habe ich sofort die sehr eigenständige K-R-Typizität wiedergefunden, leicht dreckige Zitrusfrucht mit diesen leicht korkend wirkenden, kräutrigen Noten samt der Kamille drüber. Vielleicht sind die Weine des neuen Teams nichts für Jahrzehnte, aber dann hatte auch die legendäre 1998er AL RR ihren Peak eher mit 10 als mit 20 Jahren, denn hören tut man nicht mehr viel von ihr, und die anderen Jahrgänge waren bei weitem nicht so gut, weder 2001 noch 2004 noch 2007, und die Jahre dazwischen waren mehr Schatten als Licht...

Letztes Wochenende gab's dann die 2021er AL trocken. Mir ist ja sowieso schleierhaft, wie man diesem seltsamen Jahrgang bei trockenen oder niederprädikatigen, süßen Weinen Größe zusprechen kann, aber immerhin zeigte auch diese Auslese die K-R-Typizität. Wobei auch die 2020er bei mir nicht über 92 Liebhaber-Punkte hinauskam, einfach weil die Aromatik sich noch deutlich verkomplizieren muss, um ihr Geld zu verdienen. Bis dahin lebe ich aber sehr gut mit der spektakulärst öligen Textur des Weins, die mich spontan an beste Elsässer Sylvaner erinnert hatte.

Auf die 2022er AL bin ich jedenfalls schon sehr gespannt.

Cheers,
Ollie