Sa 17. Apr 2021, 19:24
Sa 17. Apr 2021, 21:15
So 18. Apr 2021, 07:52
Di 17. Aug 2021, 21:24
Di 17. Aug 2021, 21:52
amateur des vins hat geschrieben:Wenn ich es recht verstehe, handelt es sich um eine Einzelfaßselektionshändlerabfüllung des Weißen Burgunders 500. Wie dieser, hat der Wein Holz gesehen, und zwar reichlich (aber nicht unbedingt übertrieben); vermutlich sowohl Tonneau als auch Barrique, aber so ganz eindeutig ist das nicht.
Die Frucht ist ziemlich dezent, um nicht zu sagen: wohl auch ein wenig maskiert, und vorwiegend gelb: Kürbis, Melone, Aprikose.
Di 17. Aug 2021, 22:02
...heute gab's im Radio auf der Rückfahrt von einer meiner Baustellen eine recht schöne Analyse bzw. Definition des Unterschieds zwischen der Moderne und der Postmoderne in der Literatur. Demzufolge muß die Moderne (zumindest in den Augen der Kritiker) recht viel und die Postmoderne will nichts mehr müssen; mit der Geburt des Lesers stirbt der Autor, die Freiheit der Gestaltung ist nicht mehr limitiert, das Ergebnis ist jedoch eher vielfältig denn beliebig. Da dachte ich mir, daß diese Differenzierung auch ganz gut in die Weinwelt paßt und von Winning wäre dann für mich ein Vertreter der postmodernen Weinwelt. Die mir übrigens recht gut gefällt...amateur des vins hat geschrieben:Ich habe diesen Thread überflogen: Deutlich "gemachte" und prägnant ausgebaute Weine scheinen die Hausstilistik zu sein, ja? Erich schrieb von "Winzerwein" statt "Terroirwein", und Ulli stimmte zu. Wenn das so ist, brauche ich meine Ignoranz des Weingutes ja nicht zu überdenken.
Di 17. Aug 2021, 22:54
Es ist kein Geheimnis, und läßt sich auch leicht herleiten, daß ich diesen Wein von Vin Lorenc bekam. Und dort findet sich in der Beschreibung zwar nur der Hinweis auf's Tonneau, in den Details unter "Ausbau" jedoch "Barrique/Holzfass". Das gilt auch für den 2019er. Und immerhin heißt der Wein ja auch nicht "Plaisir 500". Ich bin aber auch geneigt, anzunehmen, daß es sich bei "Barrique" um einen Fehler handelt.UlliB hat geschrieben:Wenn's tatsächlich der Weißburgunder 500 ist, sollte der eigentlich nur im Tonneau ausgebaut worden sein. Die "500" beziehen sich auf das Litervolumen des Gebindes. Und soweit ich weiß, arbeitet vW bei Weißweinen nicht mit Barriques, sondern nur mit Tonneaux
Jup, bei aller Dezenz(!) fühlte ich mich am Rande an Mmes favorisierte Kürbissuppenzubereitung erinnert. Nein, keineswegs eingelegt. Gemüsig/erdig trifft durchaus auf Kürbis zu, empfinde ich aber als nicht hinreichend zur Beschreibung des Aromas. Es scheint mir auch, als würdest Du den Begriff "Frucht" enger fassen als ich, womöglich gar auf Obst beschränkt?UlliB hat geschrieben:Echt jetzt: Kürbis als Fruchtaroma? - Ich verarbeite im Herbst regelmäßig zwei oder drei von den Dingern (verschiedene Sorten, aber nicht die gelben Halloween-Dinger), weil die so vielseitig kombiniert werden können, wobei die Vielseitigkeit da eben auf der Neutralität der Grundmaterie beruht... ein frisch angeschnittener Kürbis riecht vielleicht schwach nach feuchter Erde und schwer zu fassen irgendwie "gemüsig", aber fruchtige Aromen habe ich da wirklich noch nie wahrgenommen. Oder meinst Du vielleicht eingelegten Kürbis?
Di 17. Aug 2021, 23:03
Mir als literarischem Banausen fiel es schwer zu folgen.EThC hat geschrieben:Demzufolge muß die Moderne (zumindest in den Augen der Kritiker) recht viel und die Postmoderne will nichts mehr müssen; mit der Geburt des Lesers stirbt der Autor, die Freiheit der Gestaltung ist nicht mehr limitiert, das Ergebnis ist jedoch eher vielfältig denn beliebig. Da dachte ich mir, daß diese Differenzierung auch ganz gut in die Weinwelt paßt und von Winning wäre dann für mich ein Vertreter der postmodernen Weinwelt. Die mir übrigens recht gut gefällt...
Di 17. Aug 2021, 23:35
..diese Definition zielt auch mehr in die Richtung, daß bestehende Erwartungen nicht mehr erfüllt werden müssen bzw. daß man sie nicht mehr erfüllen will. Mühen kann und soll man sich natürlich schon. Aber ein Goldtröpfchen muß dann eben nicht nach (mehr) Goldtröpfchen schmecken...amateur des vins hat geschrieben:Dieser Wein aber weckte bei mir keineswegs den Eindruck der Unbemühtheit.
...gemäß Deiner Beschreibung reiht sich der Wein schon ganz gut in die Hausstilistik ein, finde ich!amateur des vins hat geschrieben:Ist das denn nun typisch für den Hausstil, oder nimmt der Wein eher eine stilistische Sonderrolle im Sortiment ein?
Mi 18. Aug 2021, 09:30
Danke.EThC hat geschrieben:gemäß Deiner Beschreibung reiht sich der Wein schon ganz gut in die Hausstilistik ein, finde ich!