Wittmann

[Gerald]

Philipp möchte ihm die Reife unter Kork ermöglichen.

...das halte ich dann jedoch eher für Quark! Oder soll das heißen, daß er dem Wein unbedingt Kork-Gerbstoffe mitgeben möchte?

Wittmann spendiert seinen Weinen ab ERSTE LAGE und den GROSSEN GEWÄCHSEN stets Naturkork.

Ich denke er würde dies kaum machen, wenn dadurch Kork-Gerbstoffe an den Wein mitgegeben würden.

Natürlich gibt der Naturkork Gerbstoffe in den Wein ab, das bestreitet meines Wissens auch niemand. Das tut aber das Barrique auch und viele Weinkonsumente schätzen das ja.

Ich glaube, der typische Eindruck unter NK gereifter Weißweine (der ja meist kaum mehr Ähnlichkeit mit dem Wein im Jugendstadium hat) kommt davon. Denn unter Schrauber gereifte Weißweine entwickeln sich nach meiner Erfahrung deutlich anders - hier sind noch die ursprünglichen Aromen gut zu erkennen, nur eben unterlegt mit Reifenoten.

Grüße
Gerald

...daher wieder mit Naturkork - und eine nette Fantasiegeschichte über die bessere Reifung dazu ...

Ob dahinter Wahrheit oder Fantasie steht kann ich persönlich nicht beurteilen, dennoch mag ich Naturkork bei den höheren Güteklassen, während ich bei normalen Gutsweinen den Schraubverschluss aus Gründen der Praxistauglichkeit eindeutig bevorzuge.

19€ ist auch hier mal wieder ein satter Aufschlag, .... aber für 13,50€ bekam man ihn auch bei alleswein im Angebot.

Der Jahrgang 2021 "Vom Kalkstein" hat ab Weingut 17,00 EUR gekostet, somit beträgt die ab Weingut erfolgte Preiserhöhung bzgl. dem Jahrgang 2022 exakt 2 EUR.

13,50 EUR hat dagegen der 21er Riesling Estate gekostet, ich glaube hier hast du etwas verwechselt.

Nein, ich meinte den 20er. Den gab's im Handel für 15,50€, aber mit den üblichen Rabatten eben auch mal für 13,50€.
Eine Preiserhöhung von 2€ mag wenig klingen, aber wenn man das jedes Jahr macht, hat sich der Preis eines Gutsweines in dieser Preisklasse halt doch in wenigen Jahren verdoppelt.

Eine Preiserhöhung von 2€ mag wenig klingen, aber wenn man das jedes Jahr macht, hat sich der Preis eines Gutsweines in dieser Preisklasse halt doch in wenigen Jahren verdoppelt.

Das ist absolut korrekt, doch sollte man sich bei den Preissteigerungen an den jeweiligen Grundpreisen (Weingut) orientieren und nicht ein Sonderangebot (Jahrgang 2020) mit dem regulären Preis von (Jahrgang 2022) vergleichen.

Ich glaube, der typische Eindruck unter NK gereifter Weißweine (der ja meist kaum mehr Ähnlichkeit mit dem Wein im Jugendstadium hat) kommt davon. Denn unter Schrauber gereifte Weißweine entwickeln sich nach meiner Erfahrung deutlich anders - hier sind noch die ursprünglichen Aromen gut zu erkennen, nur eben unterlegt mit Reifenoten.

...früher gab's ja nur Korken, also war das normal, wie Weine eben unter Kork mit der Aufnahme der Gerbstoffe reifen. Bei Rotweinen oder generell etwas holzbetonteren Weinen ober solchen mit längerer Maischestandzeit fällt dann der Korkgerbstoff im weiteren Verlauf wohl kaum auf. Bei Weinen, die eigentlich von einer frischen, klaren Struktur leben, vermute ich, daß der Korken mit dem Alter davon mehr nimmt als es für dessen Grundstruktur (für mich) wünschenswert wäre. Deshalb habe ich auf einem Riesling-GG in der Regel auch lieber einen Schrauber drauf, es sei denn es ist z.B. von von Winning, dann ist's eh schon Wurscht. Die Rieslinge von z.B. J.B. Becker sind schon seit langer Zeit korkfrei (hier allerdings Glasstöpsel), weil das Gut drauf aus ist, die Klarheit der Weine auch im Alter zu erhalten. Die neuen Verschlüsse bieten also die Möglichkeit, klar strukturierte Weine länger so zu erhalten, aber weil's früher eben anders war, mögen's die Traditionalisten ab einem gewissen Alter eben lieber etwas gegerbter...

...von z.B. J.B. Becker sind schon seit langer Zeit korkfrei (hier allerdings Glasstöpsel), weil das Gut drauf aus ist, die Klarheit der Weine auch im Alter zu erhalten. Die neuen Verschlüsse bieten also die Möglichkeit, klar strukturierte Weine länger so zu erhalten, ...

Und wie beeinflusst die Silikondichtung bei den Glaskorken den Wein??

Und wie beeinflusst die Silikondichtung bei den Glaskorken den Wein??

...die bestehen nicht aus Silikon, sondern aus Ethylenvinylacetat, das ist vor allem phtalatfrei. Ich bin kein Chemiker, aber ich nehme stark an, daß der geschmackliche Einfluß drastisch unter dem eines Korkens liegt.

...zumal die Kontaktfläche um Größenordnungen kleiner ist!

Wenn wir im Urlaub auf Sylt sind, kaufe ich eigentlich immer im, sehr gut sortierten, Supermarkt etwas Wein ein. Dieses Jahr wollte ich schlauer sein und war im Outlet der Firma Sansibar und habe dort gekauft:

Wittmann Kalkmergel Weißer Burgunder & Chardonnay, 2021, 12,0%vol.alc., „Sansibar only“.

In der Nase gelb-steinfruchtig, etwas saurer Eindruck.

Im Geschmack dann etwas Pfirsich, vielleicht Aprikose, die Säure ist weiter präsent, aber nicht frisch sondern eher breit.

Insgesamt gepflegte Langeweile, etwas matschig und am Ende war ich wirklich nicht schlauer als in den Vorjahren.

Ich habe im Outlet schon sehr schöne Weine gekauft, dieses Mal war es eben nix. Ich hab mich zu sehr vom Namen leiten lassen und fünf Flaschen zu viel gekauft.

Wittmann Kalkmergel Weißer Burgunder & Chardonnay, 2021, 12,5%vol.alc., „Sansibar only“.

Wittmann scheint eine ganze Reihe von Sonderabfüllungen zu machen. Weiter oben hatte ich drei Weine erwähnt, die unter der Bezeichnung "3 Gewanne" laufen, offensichtlich sind das auch Sonderfüllungen für einen Händler. Da war ein 21er Weißburgunder & Chardonnay dabei, und den fand ich recht gut, aber mit 14,50 € für das Gebotene zu teuer. Das kann allerdings nicht der selbe Wein sein, den du hast, denn der "3 Gewanne" hat nur 11,5%Vol.

Einen regulären 21er Gutswein WB & Ch gab es meiner Erinnerung nach auch noch. Vielleicht ist der ja nochmal anders... alles etwas verwirrend. Aber das Gut ist mit 30 Hektar Fläche (Angabe bei wein+) für deutsche Verhältnisse schon recht groß, da gibt es einiges Volumen, und man braucht wohl mehrere Kanäle für die Vermarktung.

Gruß
Ulli