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Wittmann

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amateur des vins

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Re: Wittmann

BeitragFr 22. Okt 2021, 19:12

Gerade aufgezogen:

Wittmann, Morstein 2014

Sehr helles Gold- oder sattes Strohgelb.
Kraftvolle, würzige Nase ohne Frucht; der typische "Dreck" eher erdig als rauchig.
Am Gaumen "dunkelgelber" Charakter. Ausreichende Säure, ein klein wenig zur milden Seite tendierend. Ordentlich Grip. Langer, kräuterwürziger und wilder Abgang.
[+10'] War der Wein zu Beginn zwar tief und komplex, aber recht kompakt, beginnt er nun langsam aufzufächern und neue Facetten zu zeigen. Alles bleibt aber ganz überwiegend auf der dunklen steinig-würzigen Seite, mit nur einem Hauch reifer Steinfrucht und Ingwer im Hintergrund, weshalb ich auch große Schwierigkeiten habe, die Aromen in Worte zu fassen.
[+30'] Ein kleines bißchen reifer Quitte kommt hinzu.

Andererseits ist's grad wurscht, weil der Wein es überhaupt nicht nötig hat, irgendwie seziert zu werden.

Vermutlich nicht der allerbeeindruckendste Morstein in irgendeiner einzelnen Kategorie, auch nicht ganz auf dem Level des 2010ers letztens bei mixalhs, aber sehr, sehr gut. Macht gerade großen Spaß!
Besten Gruß, Karsten
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amateur des vins

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Re: Wittmann

BeitragSo 24. Okt 2021, 19:02

Update:

Wittmann, Morstein 2014

[+2d] Aromatisch noch gut, zeigt er sich heute doch ein bißchen lätschert. Jammern auf hohem (aber nicht höchstem) Niveau...
Besten Gruß, Karsten
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niers_runner

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Re: Wittmann

BeitragDi 9. Nov 2021, 21:17

Heute Abend im Glas:

Wittmann Westhofen Morstein Riesling Große Lage Spätlese 2018

In der Nase intensiv und vielschichtig.
Auf der Zunge: vollreife Aprikosen, voller Spannung und Spiel, gute Konzentration, druckvoll, hohes Trinkvergnügen. Langer Abgang. Gefällt mir sehr, sehr gut.
92+ P.

Beste Grüße

Peer
“Wie liebe ich die Kühnheit! Wie liebe ich die Leute, welche aussprechen was sie denken.”
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EThC

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Re: Wittmann

BeitragFr 11. Feb 2022, 21:38

...in Baden wär sowas ein GG:

Bild
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
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was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

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Re: Wittmann

BeitragMo 4. Apr 2022, 20:05

Soweit ich weiß, hat das eher für seine traditionellen Weine bekannte Weingut in 2019 erstmals einen „Natural“ herausgebracht, damals ein reiner Silvaner. Hier nun der zweite Versuch, mit den biodynamisch erzeugten Trauben abseits der Klassikschiene Wein zu machen:

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Viele Grüße
Erich

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amateur des vins

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Re: Wittmann

BeitragMo 13. Jun 2022, 16:46

Nach zwei Wochen Urlaub mit wenig und dann mäßig gutem Wein wollte ich mir 'was Frisches gönnen:

Wittmann, Morstein GG 2015

Die Robe strohgelb mit Grünschimmer.
In der kräftigen, straffen Nase allererste zarte Reife. Mineralisch, leicht reduziert. Steinfrucht (Pfirsich, überwiegend weiß), etwas weiße Johannisbeere und Darjeeling. Der typische "Morstein-Dreck" bisher nur zu erahnen.
[+10'] Am Gaumen leicht viskos; gleichzeitig ausgeprägt nicht ganz reife Zitrone und etwas grüner Apfel. Interessanterweise erschien mir die Säure zunächst im Gesamtkontext eher auf der niedrigen Seite. Konzentriere ich mich aber auf diesen Aspekt, wirkt sie paradoxerweise knackig, fast bissig. Ich führe das auf den hohen Extrakt zurück.
Im Abgang deutlich kräuterherb (getr. Majoran und Oregano).
[+1d] Im wesentlichen unverändert. Die Säure evtl. auch bei Fokus ein wenig gemäßigter. Heute fällt mir eine deutlich abstumpfende Phenolik auf. Insgesamt leicht verbessert.

Der Wein ist (noch?) nicht ganz beieinander und derzeit etwas auf der rustikalen Seite. Mir machen GGe ja oft auch schon in jüngeren Jahren Spaß. Dieser hier scheint sich aber gerade in einer schwierigen Phase zu befinden. Ich sehe aber das Potential, daß er sich in den nächsten Jahren findet.
Besten Gruß, Karsten
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amateur des vins

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Re: Wittmann

BeitragDi 28. Jun 2022, 21:15

Gerade im Glas:

Wittmann, Westhofener 2019

Der Wein hat ja bereits bei meiner kleinen Probe "GG vs. 1G" brilliert. Heute nun also solo.

Faulerweise zitiere ich von dort, einfach, weil es genau meine heutigen Eindrücke widerspiegelt:
amateur des vins hat geschrieben:dunkelmineralische(r) "Steinwein mit Dreck und Rauch", tief und spannend und recht morsteinesk. Das ist ziemlich klasse! [...] Perfekt reife dunkelgelb-zitrische Säure. Schöne Kräuternote (Basilikum). Sehr balanciert, mit Zug und Kraft. Im Abgang feine Herbe, animierend und nie in's Bittere umschlagend. Richtig, richtig gut!
...und ohne den großen Bruder im direkten Vergleich strahlt er noch ein bißchen heller. 8-)
Ich mag das Zeug! :ugeek:
Besten Gruß, Karsten
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Der Wein-Schwede

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Re: Wittmann

BeitragDi 28. Jun 2022, 22:11

amateur des vins hat geschrieben:Gerade im Glas:

Wittmann, Westhofener 2019

Der Wein hat ja bereits bei meiner kleinen Probe "GG vs. 1G" brilliert. Heute nun also solo.

Faulerweise zitiere ich von dort, einfach, weil es genau meine heutigen Eindrücke widerspiegelt:
amateur des vins hat geschrieben:dunkelmineralische(r) "Steinwein mit Dreck und Rauch", tief und spannend und recht morsteinesk. Das ist ziemlich klasse! [...] Perfekt reife dunkelgelb-zitrische Säure. Schöne Kräuternote (Basilikum). Sehr balanciert, mit Zug und Kraft. Im Abgang feine Herbe, animierend und nie in's Bittere umschlagend. Richtig, richtig gut!
...und ohne den großen Bruder im direkten Vergleich strahlt er noch ein bißchen heller. 8-)
Ich mag das Zeug! :ugeek:

Das kann Ich bestätigen!
Habe den Wein auch probiert (die Flasche war von Dir).
Super Riesling!
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amateur des vins

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Re: Wittmann

BeitragSa 2. Jul 2022, 20:32

Der 2019er, der bei meiner kleinen Probe "GG vs. 1G" so eine exzellente Figur abgab, ist schuld, daß ich mir ein paar andere Jahrgänge des Westhofeners besorgte. Aus diesen heute der erste:

Wittmann, Westhofener 2017

Strohgelb.
Die Nase sehr auf der zitrischen Seite: viel Zitrone, aber auch Zitronenbasilikum und Zitronengras. Unterschwellig hin und wieder ein Hauch Mandarine. Auch ein wenig Steinfrucht. Knackig, etwas Grip. Deutlich Kalk.
Am Gaumen ganz leicht gereift, kraftvoll, aber straff. Würzig, aber mehr grasig-kräuterig als "morsteindreckig".

AFAIK kommt der Westhofener aus Morstein und Brunnenhäuschen (und nicht Kirchspiel oder Aulerde). Wenn das so ist, ist dieser 2017er eher auf der Brunnenhäuschen- als auf der Morstein-Seite, denn er zeigt wenig "Dreck" und eher opulente, wenn auch nicht allzu exotische Frucht. Vielleicht ist's aber auch bloß die Jahrgangscharakteristik. :?

Jedenfalls sehr schön; die Flasche leert sich in geradezu beängstigender Geschwindigkeit. Daß er vergleichsweise fruchtig daherkommt, tut der Qualität keinen Abbruch, denn eindimensional oder langweilig ist er mitnichten; es ist genug Spannung da!

Ich bin echt froh, daß ich die Probe mit den "1G" gemacht habe. Anderenfalls hätte ich jene, und besonders den Westhofener als bereits (vor meiner exklusiven GG-Phase) ehemaligen Favoriten, womöglich weiter links liegengelassen. An den 2019er Westhofener kommt dieser hier nicht ganz ran, aber massig Spaß macht er mir dennoch. Ich werde definitiv die Phase der Ignoranz beenden und diesen Wein regelmäßig verfolgen!
Besten Gruß, Karsten
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UlliB

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Re: Wittmann

BeitragDo 4. Aug 2022, 16:18

Vor kurzem gab es bei Vicampo ein Angebot mit sechs Flaschen Wittmann 2021 zu 69,90 €: jeweils zwei Flaschen Grauburgunder, Riesling, und Weißburgunder & Chardonnay ohne viel weitere Angaben. Da ich da noch einen 15-Euro-Gutschein hatte, habe ich mir das Paket kommen lassen.

Die Weine laufen unter der Bezeichnung "3 Gewanne", alle sind trocken und deklarieren schlanke 11,5% Alkohol. Die Kapsel trägt den VDP-Traubenadler, aber weder Etikett noch Kapsel tragen die Angabe VDP.Gutswein, obwohl es sich laut Vicampo um solchen handeln soll. Die Homepage des Gutes erwähnt diese Weine nicht. Ob das nun eine Sonderetikettierung der normalen Gutsweine ist oder tatsächlich eine eigene Abfüllung, bleibt offen.

Der Grauburgunder hat zunächst einen deutlichen Spontistinker, nachdem der verflogen ist, zeigt sich der Wein sortentypisch, aber eher einfach, grob und rustikal. Muss ich nicht haben.

Besser zeigt sich der Riesling: zarte Blütentöne, Zitrus in Richtung Orange, sauber, lebendige Säure, schlank, aber mit ausreichend Substanz. Naturgemäß nicht allzu komplex. Ok, aber ohne Drang zum Nachkauf.

Am besten hat mir die Cuvée aus Weissem Burgunder & Chardonnay gefallen. Deutlich geprägt vom Chardonnay, trotz der lediglich 11,5%Vol. mit gewisser Fülle, cremig, sogar mit etwas Eleganz. Für einen Gutswein sehr schön, aber der bei Vicampo für einen Nachkauf angegebene Preis von 14,50 € erscheint mir dann doch etwas hoch gegriffen.

Gruß
Ulli
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