Dilbert hat geschrieben:Hallo allerseits,
am letzten Wochenende war "Open Bottle" bei Michael Teschke in Gau-Algesheim.
Da es von uns aus nur ein paar Kilometer zu fahren sind, haben wir die Gelegenheit genutzt und waren wir zu Dritt vor Ort. Das Weingut hat durchaus einen gewissen Charme - schönes altes Gutshaus mit entsprechenden Nebengebäuden.
Der Empfang war hingegen weniger charmant. Erst mal bezahlen - die Probe kostete 10 EUR, die beim Kauf ab 6 Flaschen wieder verrechnet wurden. Soweit ist das auch OK und schreckt den ein oder anderen "Gelegenheits- und Ausflugstrinker" ab. Als wir dann im Probenraum ankamen, wurden wir nochmals etwas barsch von Herrn Teschke selbst darauf hingewießen, dass die Probe kostenpflichtig sei. Die etikettengroßen Aufkleber die wir inzwischen am Arm hatten (als "Eintrittskarte") waren eigentlich nur unschwer zu übersehen ...!!
Ob das jetzt sein Art ist oder Masche?? Da fühlt man sich gleich willkommen!!
Los gings mit den Sylvanern aus 2016: durchweg gute Weine, wirklich herausragend war für mich nur der 19-68. Ich denke, der wird sich in den nächsten Jahren noch sehr gut entwickeln. Der Mission war nicht in der Verkostung, es gab nur einen handgeschriebenen Zettel, dass der Wein ausverkauft sei (der Zettel sollte wohl nur blöden Fragen vorbeugen!).
Nach den Sylvanern kamen die beiden Burgunder - Weiß- und Grauburgunder.
Den Weißburgunder fand ich sehr schön, mit einer knackigen Säure und schöner Frucht. Der Grauburgunder war nach unser aller Auffassung einfach fehlerhaft - definitiv nicht mein Ding.
Um es kurz zu machen: die folgenden Rotweine waren knochentrocken ausgebaut. Schön fanden wir den Spätburgunder Tochter und den Portugieser. Generell finde ich aber die Spätburgunder etwas ruppig und uncharmant. Mir fehlt den Weinen die Eleganz, die für mich Inbegriff eines Pinot Noir/Spätburgunders ist.
Bei den naiven Weinen kenne ich mich echt nicht aus, könnte mir aber vorstellen, dass Teetrinker hier durchaus fündig werden können.
Also, dass ist echt nicht mein Ding - vielleicht bin ich hier zu sehr in der traditionellen Weinwelt verhaftet.
Also schlussendlich fand ich die Veranstaltung eigentlich etwas enttäuschend und bin schon erstaunt, dass die Weine teilweise so gehypt werden. Zum Ende hin war der Reflex die Weine zu probieren immer weniger ausgeprägt! Einen Kaufreflex gab's eigentlich nur bei zwei bis drei Weinen und der wurde dann auch durch die herzliche Art der Gastgeber unterdrückt!
Gruß,
Jochen