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Ralf Gundlach hat geschrieben:Solch ein G-T mit so wenig Alkohol bei diesem Geschmacksbild, einfach ungewöhnlich.

...zumal mich dieser GT aufgrund der damaligen Sonderaktion statt der regulären 7,90 Euronen gerade mal vier von denen glatt gekostet hat. Wirklich ein außergewöhnlicher Wein, den ich vermutlich länger in Gedanken behalten werde als so manches 5-fach teurere Gesöff...

...noch ein Bunn-Weinchen, durchaus gut bis sehr gut, hätt ich mir aber noch einen Ticken spannender / klarer gewünscht:

...auch bei Lisa Bunn bzw. jetzt Bunn-Strebel geht's für meinen Geschmack seit spätestens 2019 bergab, folgender Riesling paßt da leider ziemlich gut -bzw. schlecht- in die Serie:

Auch ich fand einige jüngere Bunn-Weine schwierig, folgender Riesling konnte jedoch gefallen;

2020 Nierstein Riesling 12% vol.

Hieß früher Riesling vom Rotliegenden, steht jetz nur auf dem Rücketikett. Ganz saubere, schöne, leise, elegante Nase mit Küchenkräuter-Assoziationen wie Estragon. Liebstöckel, ein Hauch Minze. Am Gaumen zunächst zitrisch, dann auch wieder Kräuter, eine Säure wie ein Felsen, aber nie spitz oder schroff, sondern sehr gut integriert, dazu salzige Mineralik, im Nachgang etwas Ingwer-Würze und ein dezenter, feiner Bitterton, gute Läange.

Ein sehr schöner Rotliegender, wie ich ihn von diesem Weingut in den 10er Jahren regelmäßig genossen habe, sehr fein, Roter-Hang-typisch und schön zu trinken, hält auch noch eine ganze Weile, hier ist kein Eile geboten. Für mich heute 89-90 P.

Mal sehen, wie es mit diesem Weingut weitergeht. Wie gesagt, nicht alles hat mir in letzter Zeit gefallen. Dieser 20er gefällt mir aber ausgesprochen gut - auch wenn Erich gleich "Warmjahrgang" ruft

Warmjahr! Warmjahr!
Er hat Warmjahr gesagt! Steinigt ihn!

Ich hatte durchaus schon einige 20er aus D im Glas, bei den für mich schönen Sachen zeigt sich aber eine signifikante Häufung im Landweinbereich, die konventionellen Weine konnten fast durchgängig nicht so gut "performen", incl. der 20er Bunn-Scheurebe, die ich ziemlich behäbig fand...

Von Lisa Bunn hatte ich (aus diversen Gründen) schon erschreckend lange nichts mehr im Glas. In der letzten Ecke meines Kellers habe ich aber gerade ganz unverhofft noch ein paar Rotweine gefunden, unter denen sich auch dieser Portugieser (sogar zwei Flaschen davon) befand:



Tja, so kann man sich irren: Vor gut anderthalb Jahren habe ich geglaubt, der Wein befände sich auf dem absteigenden Ast. Das ist aber offenkundig mitnichten der Fall; dazu passt, dass Lisa Bunn für ihren 2019er Portugieser ein Trinkzeitfenster von 2023 bis 2033 (!) angibt.

Der 2015er stellt auf jeden Fall eine ziemliche hochklassige Interpretation der Sorte dar. Gut gefällt mir, dass es sich nicht um eine plakativ anmutende Granate handelt; vielmehr zeichnet sich diese "Reserve" durch eine kühle Eleganz aus. Portugieser muss man erst einmal so hinbekommen!

Bernd Schulz hat geschrieben:Tja, so kann man sich irren: Vor gut anderthalb Jahren habe ich geglaubt, der Wein befände sich auf dem absteigenden Ast.

...vielleicht hatte der böse, böse Naturkork da seine Finger im Spiel

Kann mich da gut reindenken, fand den Wein vor etwa einem Jahr schon wieder auf einem aufsteigenden Ast. Die letzte Flasche war dann sogar richtig gut.

Auch der 2016er Orbel befand sich in der Ecke, in der ich neulich den Portugieser gefunden hatte - und nach der Beschäftigung mit dem Rest der wunderbaren 2012er Müllen-Spätlese musste noch etwas Trockenes her:



Wie der Portugieser hat sich der Orbel in der letzten Zeit deutlich nach vorne entwickelt und offenbar erst jetzt seine Trinkreife richtig erreicht. Im Istzustand handelt es sich um einen hochklassigen und für den Roten Hang ungemein typischen trockenen Lagenriesling auf GG-Niveau.

Herzliche Grüße

Bernd

...interessant! Vor gut einem Jahr war das für mich noch kein GG-Niveau, wußte nicht so recht, was ich davon halten sollte...