Weingut Gunderloch

Ralf Gundlach
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Re: Weingut Gunderloch

Beitrag von Ralf Gundlach »

Gestern brachte Bernd diese herrliche Auslese mit: 1998 Nackenheim Rothenberg Auslese.
Powerplay Riesling im besten Sinne. Kraftvoll, extrem komplex, mit feinster Boytritis und Frucht. Seeehr langer Abgang. Die Auslesen von Gunderloch in den 90ern waren durch die Bank grandios. Nicht fein, aber auf der kraftvollen, Boytritisbetonten Seite große Kunst. 93 Punkte

Gruß

Ralf
Bernd Schulz
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Re: Weingut Gunderloch

Beitrag von Bernd Schulz »

Die 95er Rothenberg-Auslese (heute abend hatte ich wieder Lust auf ein gereiftes Geschoss) kommt nicht ganz an die 98er heran:

Bild

Vor ein paar Jahren konnte ich diverse Gunderloch-Auslesen aus den 90ern ziemlich günstig auf Ebay schießen. Eigentlich wollte ich damit sowie mit einer alten Verfilmung von Zuckmayers "Fröhlichem Weinberg" irgendwann eine Art Kultabend veranstalten, aber daraus wird wohl nichts mehr. Denn leider ist diese Sammlung mittlerweile ziemlich dahingeschwunden.... :(

Herzliche Grüße

Bernd
nahebub
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Re: Weingut Gunderloch

Beitrag von nahebub »

Rothenberg GG 2009
Die Farbe von einem heller Bronze lassen mich nicht auf einen mittlerweile 13 jährigen Rieslingen schließen. In der Nase auch kein Firn oder sonstiges. Der Wein braucht Luft und wird mit zunehmender Zimmertemperatur immer vielschichtiger. Anfang Würze, Würze, Würze. Irgendwie wie Kräuterbonbon, nur nicht so klebrig am Gaumen, frischer und komplexer. Dann schieben sich Zitronenaromen hervor und eine Salzigkeit. Alles sehr fokusiert, klar und alles genau richtig am Platz. Hat mir sehr gut geschmeckt.
Bernd Schulz
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Re: Weingut Gunderloch

Beitrag von Bernd Schulz »

Im Glas befindet sich diese Gunderloch-Auslese, die ich 2017 schon einmal getrunken hatte (was mir jetzt beim Heraufholen der Flasche entfallen war):

Bild

Kein elender Bröselkorken, der Wein steht nach 30 Jahren wie eine Eins im Glas. Wenn ich mir vorher über die herausragende Qualität im Klaren gewesen wäre, hätte ich ihn trotz seiner 10 Umdrehungen für ein Treffen mit Ralf Gundlach aufgehoben.
Bernd Schulz
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Re: Weingut Gunderloch

Beitrag von Bernd Schulz »

Von Gunderloch hatte ich schon ewig nichts einigermaßen Junges mehr im Glas, aber kürzlich trudelte dieser erfreuliche Basisriesling des Traditionsbetriebs bei mir ein:

Bild

Verblüffend moderat finde ich den Originalpreis von 8,99 (ich habe dank eines Rabattgutscheins keine 8 Euro bezahlt). Fast alle VDP-Betriebe - auch solche mit einem weit weniger klingenden Namen - verlangen mittlerweile mindestens 10 Euro für einen Gutsriesling. Und zudem handelt es sich um einen Wein, der dem über lange Zeit exzellenten Ruf des Hauses problemlos gerecht wird. Johannes Hasselbach scheint schon nicht ganz wenig auf der Pfanne zu haben - insofern wundert es mich etwas, dass hier im Forum so gut wie gar nichts über die kleinen wie größeren Gewächse von Gunderloch geschrieben wird.....

Herzliche Grüße

Bernd
Bernd Schulz
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Re: Weingut Gunderloch

Beitrag von Bernd Schulz »

Soweit ich mich erinnern kann, hatte ich eine solche untrockene Auslese mit sage und schreibe 13,5 Volt bislang noch nicht im Glas, aber irgendwo im Kellerregal fand sich dieser Wein:

Bild

Auf dem Rückenetikett kann ich (mit einer guten Brille) einen kleingedruckten Text entziffern:

" <<Drei Sterne>> ist ein Prädikat, das wir einer Auslese im feinherben Stil verleihen. Sie zeichnet sich aus durch hohe Konzentration bei feiner Balance in leichter Süße und Säure mit fruchtiger Eleganz. Diese Auslese ist als Menübegleiter bestens geeignet."

Als Menübegleiter geeignet, naja - ich wüsste jetzt nicht so recht, zu was für einem Menü ich einen solchen Wein, der gerade zu einem Toast mit Roquefort eine wirklich gute Figur macht, durchgängig trinken sollte. Und von Eleganz kann für meine Begriffe auch nicht wirklich die Rede sein, aber feinherber Stil und hohe Konzentration treffen sicher zu. Und zudem ist der Zustand nach über 25 Jahren ganz ausgezeichnet, von Altersnoten im engeren Sinn kann man nichts verspüren.

Auf seine Art ist das schon ein ausgesprochen beeindruckender Riesling, den ich trotz des hohen Alkohols mit erstaunlich viel Freude trinken kann. Wie bepunktet man so etwas? Keine Ahnung....90 vielleicht :?: ....

Herzliche Grüße

Bernd
icedtea
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Re: Weingut Gunderloch

Beitrag von icedtea »

Am Samstag habe ich mich mal wieder eines Supermarktweins erbarmt, den ich vor zwei Jahren schon mal hatte und weil Bernd sich wunderte, dass hier so wenig zum Weingut zu finden ist teile ich dies einfach mal;) :

Damals schrieb ich an anderer Stelle:
QUOTE
"2021er Riesling Gutswein Feinherb "Jean Baptiste" vom Nackenheimer VDP-Weingut Gunderloch mit schlanken 10 Vol%. Eine Weinkategorie in der man sehr viel Schund bekommen kann; aber nicht in diesem Traditionsweingut am Roten Hang, dem Carl Zuckmayer mit seinem Volksstück "Der fröhliche Weinberg" ein augenzwinkerndes Denkmal gesetzt hat.

Ich meine eine leichte Spontinote in der Nase zu haben, dazu klassische Steinobstaromen. Am Gaumen für einen solchen Wein eher reife Früchte, die in Kombination mit feiner Säure einen tollen Trinkfluss erzeugen. Ich war beim durchblättern meiner letzten Ausgabe des "Kleinen Johnson" daran hängen geblieben, dass er diesen Wein in roter Schrift erwähnt, was eine persönliche Empfehlung darstellt. Und der 2020er dieses Weins hatte in meinem Weinguide 89 Punkte☝️.

Der Wein tänzelt nachgerade auf der Zunge, wie ich es bis dato nur bei guten Moselrieslingen dieser Art erlebt habe. Und das für €10,49; viel genussvoller könnte man sich kaum betrinken 🙈🤣"
UNQUOTE

Was soll ich sagen; der Wein stand auch am Samstag fast noch so frisch und trinkfreudig im Glas wie vor zwei Jahren, obwohl er noch aus der selben Lieferung an den Supermarkt stammen dürfte.

Ganz leichte Reifenoten, aber der Schraubverschluss verhindert/verlangsamt gerade bei stehender Lagerung die Reife offensichtlich deutlich. Aus meiner Sicht weiterhin eine gute Empfehlung in diesem Segment!
Save water, drink Riesling

Grüße
Sascha
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EThC
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Re: Weingut Gunderloch

Beitrag von EThC »

icedtea hat geschrieben: Do 7. Nov 2024, 10:13 der Schraubverschluss verhindert/verlangsamt gerade bei stehender Lagerung die Reife offensichtlich deutlich
...mWn wird die Diffusionsrate in erster Linie von der Art / Qualität der Diffusionssperre beeinflußt, hier also der Folie im Schrauber. Macht es hinsichtlich der Diffusion tatsächlich einen signifikanten Unterschied, ob auf der Innenseite der Diffusionssperre nun Gas oder Flüssigkeit ansteht❓🤔

(Frage an die Physiker unter Euch...)
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

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