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Rotweine Rheinhessen

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Bernd Schulz

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Re: Rotweine Rheinhessen

BeitragMi 22. Jan 2014, 22:39

Der Heydensche 2005er Frühburgunder*** trocken aus dem Oppenheimer Schloss war heute abend fällig:

Bild

Wenn ich behaupten wollen würde, dass sich der Wein mit der Reife deutlich verbessert hat, müsste ich lügen - aber richtig abgebaut hat er auch nicht, und das PLV halte ich im Pinot-Rahmen nach wie vor für ganz ordentlich. Dass wir hier nicht über das ganz große Kino reden, dürfte sich ja von selber verstehen...

Viele Grüße

Bernd
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Ralf Gundlach

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Re: Rotweine Rheinhessen

BeitragFr 7. Feb 2014, 00:08

Ich weiß erstmal nicht so genau, was ich von dem 2011er Ingelheimer Sonnenhang Spätburgunder vom Weingut Bettenheimer halten soll, einerseits wirkt er verschlossen, etwas zu holzlastig und dicht im Moment, dadurch wenig komplex, die Frucht spielt auch nur eine untergeordnete Rolle, er zeigt eher würzige Noten, andererseits hat der irgendwas ungestümes, kraftvolles, wie so ein Wikinger mit der Axt, der im Wind auf dem Schiff steht, dass ist definitiv kein Schönling und wurde sicher vom Winzer auch nicht für den Allgemeingeschmack konzipiert, der wollte diesen SB so machen weil er es wollte, die Barriques sind sicher mehrfach belegt, und dass passt, nix für Eleganztrinker (zu denen zähle ich mich in der Regel) aaaaber....irgendwie mag ich diese grundehrliche und eigene Art, spannend, spannend, Herr Bettenheimer, und von der Farbe würde ich darauf schließen, dass da 100% Spätburgunder drinnen ist, vielleicht braucht er doch noch 2-3 Jahre Entwicklung, aber sicher bin ich mir nicht, 87-88 Punkte, wenn ich ein Weinjournalist wäre würde ich ihn "Wild Thing" nennen, dass passt irgendwie und irgendwie hat mich der Sonnenhang entgegen meiner Vorlieben regelrecht "angefixt", schön, dass ich noch ein paar Bettenheimer habe, weiss wie rot,

Gruß

Ralf
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Ralf Gundlach

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Re: Rotweine Rheinhessen

BeitragFr 7. Feb 2014, 20:48

Im Nachhinein mit den Eindrücken im Kopf müsste ich den Spätburgunder vom Vortag höher bewerten Richtung 90 Punkte Grenze..und da kommt der 2011er Ingelheimer Schlossberg Frühburgunder trocken von Bettenheim , nicht hin, wobei dass durchaus eine Stilfrage ist, denn der Frühburgunder ist nunmal nicht ein wilder Genosse, viel runder, mit deutlich mehr Frucht, voller, durchaus lang, zugänglich, aber da fehlt die Faszination für mich, trotzdem ist das ein richtig guter Frühburgunder, 86-87 Punkte

Gruß

Ralf
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weingollum33

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Re: Rotweine Rheinhessen

BeitragSa 8. Feb 2014, 10:11

Hallo Ralf,
ich kenne das aktuelle Sortiment des Weingut Bettenheimer nur bedingt - lebe aber in der Region und habe in den letzten Jahren sowohl den Früh- als auch den Spätburgunder im Glas gehabt. Für hiesige Verhältnisse sind die Weine in meinen Augen eher MIttelmaß. Wenn du aus Ingelheim und Umgebung gute "Burgunder" suchst, dann kann ich dir vom Weingut Wasem vor allem den Spätburgunder Spätlese "Pares" empfehlen. Der Wein hat ein gutes (geschliffenes) Tanningerüst und kann gut altern. Ich hatte vor ein, zwei Jahren dann gereifte Exemplare aus dem eigenen Keller im Glas. Im Alter von 6 bis 8 Jahren zeigt sich eine burgundische Eleganz. Der Wein kostet ca. 10 € ab Weingut. Die hochpreisigeren Weine des Weinguts haben meines Erachtens häufig leider zu viel Alkohol und einen zu hohen Anteil an Toasting-Aromen, die auch im fortgeschrittenen Alter für meinen Geschmack zu dominant sind. Allerdings mus ich gestehen, dass ich diese Weine in den letzten Jahren aufgrund dieser Erfahrung nicht mehr gekauft und getrunken habe.

Ähnlich gute Erfahrungen habe ich mit Weingut Gres in Appenheim (in der Nähe von Ingelheim) gemacht. Der Frühburgunder Selection ist zumindest in den früheren Jahrgängen gut gealtert und zeigt ähnliche "burgundische" Tendenzen. Habe auch von diesem Wein Flaschen aktueller Jahrgänge gekauft - habe allerdings leider die Befürchtung, dass sich die Stilistik zu Gunsten des unmittelbaren Konsums geändert hat.

Gruß Tobias

PS: Den "Pares" von Weingut Wasem kann ich immer noch uneingeschränkt empfehlen!!
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Volker

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Re: Rotweine Rheinhessen

BeitragSa 8. Feb 2014, 10:57

Hallo zusammen

auch wenn ich mir keine Notizen gemacht habe ein paar Worte zu einem Spätburgunder, den ich vor ein paar Tagen im Glas hatte. Der Oppenheimer Herrenberg Spätburgunder "im Holzfass gereift" 2009 vom Weingut Manz gehört für mich nicht nur zu den Weinen die reifen können sondern zu den Weinen, die die Zeit brauchen. Die beiden Flaschen vorher wirkten auf mich ein wenig wie zuviel gewollt, ein wenig überextrahiert und damit unharmonisch. Die jetzige Flasche war viel besser in der Balance. Weiterhin natürlich ein Wein der eher dem kraftvollem Typ entspricht als dem eleganten. Das Holz kommt nur im ersten Moment in der Nase noch zum tragen und basiert wohl darauf, dass 30% des Weines im Barrique ausgebaut wurden. Danach ist das Holz sowohl in der Nase als auch am Gaumen schön eingebunden. Am Gaumen dominieren eher dunkle Beerenfrüchte und hinten raus zeigt sich dazu ein wenig Erdbeere. Der Wein hat eine gute Nachhaltigkeit. Im Konsens des kraftvolleren Spätburgunders ein Wein, der anfängt, mir Spass zu machen.

Volker
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BuschWein

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Re: Rotweine Rheinhessen

BeitragSa 8. Feb 2014, 11:26

PS: Den "Pares" von Weingut Wasem kann ich immer noch uneingeschränkt empfehlen!!


Aber Achtung, die Weine vom Weingut Wasen haben gern mal etwas Restsüße, auch der Pares hat aktuell wieder knapp 6gr/l, für mich ist das etwas zu viel bei einem Spätburgunder, was dann auch zu dem typisch deutschen, leicht süßlichen Fruchteindruck führt. Ich kann mir aber vorstellen, dass das mit etwas Reife weniger aufdringlich ist. Ich persönlich mag das aber nicht so gern.
Armin
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Dumme Menschen machen immer den gleichen Fehler, intelligente immer Neue ;)
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Bernd Schulz

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Re: Rotweine Rheinhessen

BeitragSa 8. Feb 2014, 22:52

So, jetzt habe ich mit der "Cuvée Maximus" auch den zweiten 05er Roten von Dr. Heyden im Glas:

Bild

Über zu viel Restzucker dürfte Armin angesichts der auf dem Rückenetikett angegebenen 2 Gramm nicht moppern, und zum Beispiel dem Ostbelgier könnte dieser Wein ebenso gefallen wie Ralf. Ich selber mag den Typus, der mich an diverse "struppige" burgundische Basisburgunder erinnert, nicht wirklich - bei einem Roten brauche ich einfach etwas mehr Charme und Entgegenkommen. Noch gut in Schuss ist diese Cuvée aber fraglos.

Vielleicht verliert dieser Tropfen mit ordentlich Luft ja noch etwas von seiner Struppigkeit. Es fällt mir nicht wirklich schwer, mehr als die Hälfte davon in der Flasche zu lassen....schaun mer mal!

Viele Grüße

Bernd
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thvins

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Re: Rotweine Rheinhessen

BeitragSo 3. Aug 2014, 11:06

Gestern in Wittenberg bekam ich den folgenden Wein des hier noch unerwähnten Hans Schembs ins Glas:

Dornfelder Spätlese Trocken; 2011 rot;

Voll am Gaumen, wilde und kräutrige Noten, angenehm zu trinken, als Zechwein bzw. für Alltagsgelegenheiten durchaus zu empfehlen und mit 5,70 € Ab-Hof-Preis ein sehr gutes PGV. Wäre ich nicht per Rad da gewesen, hätte ich mir davon durchaus 3 oder 4 Flaschen als akzeptablen Outdoorwein mitgenommen. Leider hab ich heute nicht mehr die Zeit, deswegen extra rüber zu fahren, den Elbebadetag möchte ich dafür dann jetzt doch nicht sausen lassen müssen. Aber durchaus eine Empfehlung in diesem Segment. 88+/100 Th. Sehr Guter Wein.

Interessiert hätte mich die trockene Spätburgunder Auslese Dalsheimer Burg Rodenstein aus 2007, aber die hatte er leider nicht dabei. Kennt jemand den Betrieb?
Beste Grüße

Torsten

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Ralf Gundlach

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Re: Rotweine Rheinhessen

BeitragMi 7. Jan 2015, 22:02

Schöner, unkomplizierter Spätburgunder vom Öko-Weingut Landgraf aus Saulheim, der 2012er Spätburgunder, offene Nase, am Gaumen satte Kirschnoten und etwas Holz, dabei vollmundig und samtig, ohne ins Banale abzudriften, sicher nicht furztrocken ( ich schätze mal 4 Gramm Restzucker ), eindeutig deutsche Stilistik, aber es passt alles, 85-86 Punkte, kostet knapp 8 Euro, gekauft im Supermarkt um die Ecke und da bin ich wirklich dankbar, wenn man dort solche Weine im Regal findet

Gruß

Ralf
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Re: Rotweine Rheinhessen

BeitragMi 20. Mär 2019, 16:13

...was älteres vom Weingut Spiess, weiß nicht, ob der in jüngeren Jahren vielleicht mehr Spaß gemacht hätte:

Bild
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

https://ec1962.wordpress.com/
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