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Re: Wittmann

Verfasst: Mi 17. Jan 2024, 22:14
von Udo2009
Es gibt schon spezielle Editionen für den Weinhandel.

Vom Weingut Gabel gibt es die Serie "Großes Holz". Die gibt es meines Wissens nach nur bei Rindchens Weinkontor. Auf der Webseite des Winzers sind die nicht zu finden.

Re: Wittmann

Verfasst: Do 18. Jan 2024, 10:37
von EThC
..vielleicht bringt der Vergleich der AP-Nummern einen geringen Erkenntnisgewinn?

Re: Wittmann

Verfasst: Do 18. Jan 2024, 12:31
von Wilhelm_von_Weinstein
Ich habe den Wein dann vermutlich bei Vicampo bestellt. Den damaligen Preis (ich meine so €11 oder €12) ist er ganz klar wert. Ob das für die aktuellen Gutsweine "Estate" (€ 14,90) und "Vom Kalkstein" (€ 19) auch zutrifft, kann ich nicht beurteilen.In dieser Preiskategorie wäre der "3 Gewanne" jedenfalls für mich kein Nachkauf, da ich da schon etwas mehr Individualität erwarte.
Wittmann scheint tatsächlich verschiedene Abfüllungen für Händler zu machen, anders kann ich mir die leicht abweichenden Werte jeweils für Gutsweine in 2020 nicht erklären:
Hawesko Alkoholgehalt 12 % Vol. Restsüße 4,8 g/L Säuregehalt 7,9 g/L

Vicampo Alkoholgehalt 12 % Vol. Restsüße 5,1 g/L Säuregehalt 7,9 g/L

Weinwünsche.de (Riesling vom LÖSS) Alkoholgehalt 11,8 % Vol. Restsüße 5,6 g/L Säuregehalt 8 g/L
Diese angebliche Spezialabfüllung ist dort anscheinend sogar noch zu € 11,95 erhältlich. Ebenso ein Christmann Gutswein. Vielleicht ja ein Tipp vor den Einen oder Anderen, ich komme bei dem Sortiment nicht auf einen ausreichenden Umsatz für eine Bestellung (keine Ortsweine und PCs oder Weine die mich aktuell reizen).

Re: Wittmann

Verfasst: Do 18. Jan 2024, 13:26
von EThC
Wilhelm_von_Weinstein hat geschrieben:Wittmann scheint tatsächlich verschiedene Abfüllungen für Händler zu machen, anders kann ich mir die leicht abweichenden Werte jeweils für Gutsweine in 2020 nicht erklären
...die Angaben der Händler bezüglich der technischen Daten sind alles andere als verläßlich, oft genug wird hier von Jahrgang zu Jahrgang einfach "copy and paste" betrieben. Ich hab schon häufig festgestellt, daß nicht mal der Alk-Gehalt mit dem auf dem Etikett übereinstimmt...

Re: Wittmann

Verfasst: Do 18. Jan 2024, 14:51
von Rieslingfan
EThC hat geschrieben:..die Angaben der Händler bezüglich der technischen Daten sind alles andere als verläßlich, oft genug wird hier von Jahrgang zu Jahrgang einfach "copy and paste" betrieben. Ich hab schon häufig festgestellt, daß nicht mal der Alk-Gehalt mit dem auf dem Etikett übereinstimmt...
Ist mir auch schon des Öfteren aufgefallen.

Re: Wittmann

Verfasst: Do 18. Jan 2024, 15:10
von Wilhelm_von_Weinstein
Ich denke auch, dass die Händlerangaben oft fehlerhaft sind. Manchmal schon recht lustig, wenn neben einem Bild mit Schraubverschluss im Steckbrief von Naturkork die Rede ist... :D
Aus der Praxis würde ich mir vorstellen, dass es beim Gutswein vielleicht zu unterschiedlichen Zeitpunkten zur Abfüllung kommt und sich dadurch die Werte bei einem Naturprodukt schon geringfügig ändern können (minimales Weitergähren etc.).
Was ich komisch fände, wäre wenn man den gleichen Wein einmal als "vom Kalkstein" und ein anderes Mal als "vom Löss" verkauft, und da auf eine besondere Parzelle hinweist.Vermutlich wächst alles auf Kalk-Löss Boden 8-) Aber ernsthaft kritisieren mag ich das bei diesem fair bepreisten Bio-Wein nun wirklich nicht.
Worin eigentlich der Unterschied zwischen dem Gutsriesling und dem Gutsriesling "vom Kalkstein" liegt bleibt mir aber ein Rätsel, zumal die beiden auch die gleiche Punktezahl von Händler/Suckling aufweisen und vom Weingut auf keine besondere Selektion hingewiesen wird, die über 30% Aufschlag rechtfertigen. Aber wenn man keinen Ortsriesling anbietet, ist vermutlich doch ein Unterschied vorhanden...(?).

Re: Wittmann

Verfasst: Do 18. Jan 2024, 17:29
von Rieslingfan
Wilhelm_von_Weinstein hat geschrieben: Worin eigentlich der Unterschied zwischen dem Gutsriesling und dem Gutsriesling "vom Kalkstein" liegt bleibt mir aber ein Rätsel...
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass sich beide Weine (Estate und vom Kalkstein) geschmacklich deutlich voneinander unterscheiden. (Bezogen auf den Jahrgang 2021/2022)

Ebenso liegt auch ein Unterschied zwischen den Analysewerten vor.
Estate 2022: alc. 12,0% vol, RZ: 3,3 g/l, Säure: 7,8 g/l
Estate 2022 vom Kalkstein: alc. 12,5% vol, RZ: 5,8 g/l Säure: 8,7 g/

Laut Lobenberg unterscheiden sich die beiden Weine folgendermaßen:
vom Kalkstein 2022: Die Reben kommen aus allen Großen Lagen von Phillip Wittmann, alles Kalkstein und alles Hanglagen wie Morstein und Co. Das ist der Gutswein-Plus aus noch hochwertigeren Lagen. Er ist auch mit einem DIAM-Korken verschlossen ab 2022, weil es zwar unter Gutswein läuft, aber durchaus einige Jahre der Reife verträgt und manchmal sogar braucht. Philipp möchte ihm die Reife unter Kork ermöglichen.

Estate 2022:
Die Reben kommen aus vielen Ersten und Großen Lagen von Phillip Wittmann, alles Kalkstein. Das ist richtig großes Material für einen Gutswein. Und trotzdem waren es die frischeren Trauben, die Trauben mit der höheren Säure. Dieser Estate Riesling (Estate steht in diesem Zusammenhang für 100 Prozent aus eigenen Weinbergen, ganz ohne jeden Zukauf von Trauben). Es sind bis auf eine Ausnahme nur Westhofener Trauben hier drin. Eine einzige Parzelle in Weißheim oberhalb des Morstein auf über 280 Metern Höhe geht mit ein für einen Frischekick.

Re: Wittmann

Verfasst: Fr 19. Jan 2024, 20:13
von Wilhelm_von_Weinstein
Danke für die Info. Natürlich kann man sich entscheiden die VDP-Pyramide nicht zu praktizieren. Ich finde den Schritt vom Gutsriesling direkt zur Ersten Lage mit nur Euro 8 Differenz etwas unkonventionell, zumal der Gutsriesling ja anscheinend alle Anforderungen an einen Ortswein erfüllen würde.
Aber wenn es der Markt annimmt, kann der Winzer ja gestalten wie er will.

Re: Wittmann

Verfasst: Fr 19. Jan 2024, 23:51
von Udo2009
Wilhelm_von_Weinstein hat geschrieben:Danke für die Info. Natürlich kann man sich entscheiden die VDP-Pyramide nicht zu praktizieren. ...
Tja, und andererseits gibt es Nicht-VDP-Winzer, die sich an die VDP Pyramide mit Gutsweinen, Ortsweinen und Lagenweinen anlehnen...

Re: Wittmann

Verfasst: Sa 20. Jan 2024, 16:16
von Rieslingfan
Wilhelm_von_Weinstein hat geschrieben:Danke für die Info. Natürlich kann man sich entscheiden die VDP-Pyramide nicht zu praktizieren. Ich finde den Schritt vom Gutsriesling direkt zur Ersten Lage mit nur Euro 8 Differenz etwas unkonventionell, zumal der Gutsriesling ja anscheinend alle Anforderungen an einen Ortswein erfüllen würde.
Ausgehend von Lobenberg; ...aus vielen Ersten und Großen Lagen von Phillip Wittmann.... ist es durchaus denkbar, dass beim Estate "vom Kalkstein" neben den Westhofener Lagen auch die Lage Höllenbrand (Gundersheim) beteiligt ist, was die Bezeichnung Ortswein ausschließt.

Und selbst wenn nur Westhofener Lagen beteiligt sind, wäre im Falle eines Ortsweins die Bezeichnung "Westhofener Riesling vom Kalkstein" durchaus verwirrend, da es ja bereits den "Westhofener Riesling" aus ersten Lagen gibt.