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Tobias Knewitz

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Michl

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Re: Tobias Knewitz

BeitragMi 18. Jan 2023, 20:54

Ich schätze ja "Einstiegs-Weine" ungemein, die nicht mit Druck, aufgesetzten Fruchtnoten o.Ä. mehr sein wollen als sie sind, sondern perfekte Weine für Gelegenheiten sind, in denen man gerade nichts Schweres im Glas haben möchte.
Genau so ein Wein ist auch in 2021 der Gutsriesling von Knewitz. Ist einer meiner absoluten Favoriten im Einstiegsbereich, nicht weil er qualitativ so überzeugt, sondern stilistisch.
Schmeckt mit seinen 12% herrlich nach 11%. Toll!

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Viele Grüße

Michl
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Michl

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Re: Tobias Knewitz

BeitragDo 19. Jan 2023, 20:49

Knewitz macht großartigen Chardonnay, großartige Rieslinge, aber auch ziemlich eigenwillige und mit dem 2020er Spätburgunder auch einen sehr bescheidenen Spätburgunder.
Zum 16er Pendant hatte ich mir "Rhone meets deutschen Spätburgunder" notiert, und stilistsich empfand ich diesen Wein als Bereicherung der deutschen Spätburgunderlandschaft. Der 20er gefällt mir zumindest im aktuellen Stadium - trotz des wesentlich geringeren Alks (16er 14%) - aber deutlich weniger, er gefällt mir persönlich ehrlich gesagt sogar gar nicht.
Vielleicht tue ich dem Wein Unrecht, denn vor einigen Jahren konnte ich mit einem Spätburgunder von Thörle die Erfahrung machen, dass ein Wein, der in seiner Jugend scheußlich war, nach 5 Jahren zu nie erwarteter Schönheit aufblühte. Vielleicht geschieht das auch hier. Ich werde es jedoch nicht erleben, kaufen werde ich mir diesen Wein nicht noch einmal.

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Michl
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Climins

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Re: Tobias Knewitz

BeitragMi 8. Feb 2023, 15:58

Nach einem weintechnisch eher zurückhaltenden Januar (ich habe gerade gelesen, das hieße "damp January" - naja, dann war ich wohl "damp"), hatte ich als gewöhnlichen Tischwein meinen ersten Knewitz:

Weingut Knewitz - Sauvignon Blanc, 2021
(getrunken an zwei Tagen, jeweils zum Abendessen)

Ein einfacher Sauvignon Blanc, der über die Stärken eines guten Basisweins kommt. Eine schöne Frucht ohne total ins tropische abzurutschen, deutliche Holundernoten/fast schon Holundersirup und dahinter die bekannte Stachelbeere. Mir gefällt das Spiel zwischen der Frucht und den leicht grünen Noten, die der Wein definitiv auch hat. Dazu kommt eine ordentliche, aber nicht übermäßige Säure, die den Wein schön trägt. Alles in allem finde ich das einen sehr gelungenen "Gutswein", von dem ich mir gerne an diesen ersten (wenn auch kalten) Sonnentagen den Frühling ankündigen lasse. (Naja - der Frühling braucht wohl noch)
Ich hatte im Thread gelesen, dass wärmere Jahrgänge sehr betont fruchtig daherkommen und dabei an Multivitamin-Frucht erinnern. Im Vergleich zu diesen Beschreibungen habe ich den Wein etwas grüner wahrgenommen. (wenns Punkte sein solln: 88, kostete mich 12 Euro bei einem lokalen Weinhändler)
Beste Grüße,
Clemens
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nahebub

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Re: Tobias Knewitz

BeitragDo 20. Apr 2023, 21:49

Knewitz Chardonnay Reserve 2015

Interessanter Wein mit für einen Chardonnay heftiger Säure. Da ich Rieslingfan bin, habe ich glücklicherweise keine Probleme mit heftiger Säure. In der Nase Schießpulver. Habe den Wein über mehrere Tage getrunken. Das Schießpulver hat sich etwas gelegt, aber bis zum 5ten Tag immer noch vorhanden. Wenig Frucht, etwas zitrisch. Sehr reduktiv. Schlank, fokussiert. Interessanter Wein, schmeckt mir sehr gut.
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Michl

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Re: Tobias Knewitz

BeitragSa 21. Okt 2023, 20:23

Nach der echt miesen Chardonnay Reserve 2016 von gestern und den Kommentaren vom Albrechtstraßenbewohner und marzemino dazu in der Datenbank habe ich heute gleich die Reserve aus 2018 aufgemacht. Glücklicherweise ist das aktuell ein echt schöner, vor allem sehr charaktervoller Wein, der aber nach meiner Einschätzung ziemlich sicher ebenso mies reifen - besser gesagt altern - wird wie die Reserve aus 2016. Für mich sind diese Weine große Enttäuschungen.
Mir scheint, dass das Weingut in die Reserve Trauben packte, die keinen Deut besser als für den einfachen Holzfass waren. Aber mehr Holz macht noch lange nicht einen besseren Wein.

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Die Weine haben möglicherweise, wenn man sich die Kommentare der Profis vor Augen führt, in der Jugend etwas versprochen, was sie dann nicht einlösen konnten. Schade... Immerhin haben mich bisher noch Rieslinge in ihrer jeweiligen Liga durch die Bank überzeugt. Aber ein richtiger fanboy des Weinguts mag ich, auch nach dem gruseligen Chardonnay-Sekt aus 2018, nicht mehr sein.
Viele Grüße

Michl
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Georg R.

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Re: Tobias Knewitz

BeitragSo 22. Okt 2023, 15:57

Hallo Michl,

anfangs war ich auch sehr beeindruckt von Knewitz, muss aber gestehen, dass die Weine mit zunehmender Reife durch die Bank enttäuscht haben.
Das betrifft die Riesling wie auch Chardonnay Reserve und vor allem den WB Eselspfad.
Der war damals für mich eine Art Messlatte für WB in D.

Wieder was gelernt...der nächste Fehlgriff kommt bestimmt :-)

Gruss
Georg
Man kann die Erkenntnisse der Medizin auf eine knappe Formel bringen: Wasser, mäßig genossen, ist unschädlich.
Mark Twain
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Der Wein-Schwede

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Re: Tobias Knewitz

BeitragSo 22. Okt 2023, 22:28

Georg R. hat geschrieben:Hallo Michl,

anfangs war ich auch sehr beeindruckt von Knewitz, muss aber gestehen, dass die Weine mit zunehmender Reife durch die Bank enttäuscht haben.
Das betrifft die Riesling wie auch Chardonnay Reserve und vor allem den WB Eselspfad.
Der war damals für mich eine Art Messlatte für WB in D.

Wieder was gelernt...der nächste Fehlgriff kommt bestimmt :-)

Gruss
Georg

Ja, diese extreme Reduktionsweine à la Knewitz und Huber 2.0, ich war ja vor einigen Jahren ein großer Fan davon. Aber…. genau wie Du beschreibst Georg, altern die nicht gut. Die Huber 2.0 Chardonnays sind als richtig jung am Besten, z.B. die 2015:er waren am Anfang fantastisch gut. Nun sind die noch OK, aber die große Komplexität und Intensität sind weg. Man soll diese Weine keine Luft geben, sofort nach dem öffnen austrinken, die Aromen verschwinden mit 1-2 Stunden Luft. Nun trinke ich meine letzten 2017:er, die sind nun besser als die 2015:er.

Wie ist es dann mit Knewitz Chardonnays und Flaschenreife?
Tja, im Vergleich mit Huber 2.0 altern die extrem schlecht, also noch viel schlechter.
Ich habe noch vier Fl. Chardonnay Holzfass 2018, und dieser Jahrgang war von Anfang der wenigste gelungene Ch Holzfass mit viel unreifer grüner Säure.
Und was nun?
Der Wein hat noch die extrem scharfe unreife grüne Säure, und welche Aromen haben sich über die fünf Jahren entwickelt? Es gibt als Komplement zur der Säure nur Faule-Eier-Schwefel. Der Wein ist Grottenschlecht und untrinkbar, taugt nicht einmal zum Kochen. Der Wein ist eine Schande und ich fühle mich total verarscht.
So ich kann mir vorstellen dass der Ch Reserve 2018 auch nicht sehr angenehm ist.
Der 2019 Ch Holzfass ist besser und kann man einigermaßen noch trinken. Meine Anfangsbegeisterung habe ich für die 2016er und 2017er gehabt, welche ich alle als jung getrunken habe.

Die Rieslinge habe ich besser als die Chardonnays gefunden, manchmal richtig gut, doch habe ich die alle jung ausgetrunken (wahrscheinlich die richtige Entscheidung).
Aber, ich werde nie mehr Weine von dieser (nun auch ordentlich VDP-verteuert) „Experimentenwerkstatt“ kaufen.
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TOM

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Re: Tobias Knewitz

BeitragMo 23. Okt 2023, 07:47

Wenn ich Euch zuhöre, dann bin ich ja richtig froh, dass ich die wenigen Knewitz, die ich hatte, jung getrunken habe (und auch zufrieden war).

Und Danke für den Wasserstandsbericht! Die Weine tauchen stimmt mal einer Lagerräumung oder bei "Lobenbergs von privat" oder sowas auf und ich weiß nun: Finger weg!
Man muss immer etwas haben, worauf man sich freut. (Eduard Mörike)
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Canardo

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Re: Tobias Knewitz

BeitragDi 24. Okt 2023, 17:00

Ich würde auch eher in den Chor der Kritiker einstimmen, was das Reifeverhalten der Chardonnays anbelangt.

Interessant ist allerdings, dass die Knewitz´sche Chardonnay Réserve aus 2015 letztes Jahr bei der "5 Jahre später Probe" von Christoph Raffelt auf Platz 1 landete und diverse deutlich teurere Konkurrenten hinter sich ließ:

https://www.originalverkorkt.de/2022/07/cool-climate-consorten-5-jahre-spaeter-das-reenactement-des-chardonnay-tastings/


Gruß
Canardo
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Bibbel

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Re: Tobias Knewitz

BeitragDi 24. Okt 2023, 17:42

Der 2015er war immer gut. Ein Glücksfall. War wohl einer der ersten, wenn nicht der erste Jahrgang dieses Wines. Jedenfalls fing damit der Hype an. Danach habe ich ähnliche Erfahrungen gemacht, wie der Rest der Gemeinde hier.
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