Apulien und Molise

Und noch was zu Primitivo aus Apulien: http://www.weinkenner.de/wein-news/prim ... vival.html

... vor kurzem im Glas zeigte sich der ...

Vigna Pedale 2005 Castel del Monte Rosso Riserva, Torrevento - Corato, 100% Nero di Troia

... leider nicht so geschmeidig und 'morbido' wie sonst, statt dessen relativ stark trocknend mit ungewohnter Holz-Härte. Die zweifelsohne vorhandenen sehr guten Anlagen dieses sonst schmeichlerischen und generösen Weines waren dadurch sehr kaschiert. Dieses Exemplar zeigte dadurch nur wenig der sonst vorhandenen Trinkfreude - ?/20 op

Nun bin ich mir nicht sicher, ob der Wein, im dritten Jahr nach der Freigabe schon auszutrocknen beginnt, oder aber vllt. ein sog. schleichender Korker vorhanden war.
Eigentlich traue ich diesem Wein schon eine Lebensdauer von 4-6 Jahre durchaus zu.

Guten Abend Forum,
Heute waren die Kinder zu Besuch und es gab was Italienisches. Nudelauflauf Quattro Formaggio (ich hab die Kamera weggelassen, weil das Forum ja noch nicht so weit ist ) und dazu paßte ganz herrlich ein
Primitivo di Manduria Felline 2007
Schwarzrot im Glas steht er da, sehr dicht, trotzdem nicht schwer, denn der Wein hat eine feine, eher versteckte Säure, die ihn leichter erscheinen läßt. Reife rote Berren am Gaumen, etwas Schokolade, viel Fruchtsüße, Brotrinde, leicht marmeladige Töne, aber sehr trinkig strukturiert. Nicht schwer, sondern eher leichtfüssig kommt dieser Süditaliener daher. Reife Kirschen, samtiger, mittellanger Abgang. Ein Gaumenschmeichler - wie mein Weinhändler meint. recht hat er. Sehr süffig und gut passend zu italienischem Essen. 89GP

... vor kurzem im Glas ...

Passione Primitivo del Salento 2008, Vigne & Vini Srl - Leporano

dunkles violettes Rubinrot; Kirsch- und Pflaumenkonfitüren- und Likörnoten, leichte Würznoten (Muskat, Nelke); am Gaumen sehr dicht, Aromen korrespondierend mit der Nase, leichte Bitternote, runde weiche samtige Tannine, gut eingebundene Säure, recht rund und gefällig; mittellanger Abgang mit schwarzen Früchten und kl. Bitterle - 15,5/20 op

Recht typischer Primitivo, nicht überzogen - geht in Ordnung.

Zuletzt gab es zwei Apulier aus den bekannten Anbauregionen, einen Salice Salentino und einen Primitivo di Manduria. Beide fand ich für die südliche Herkunft doch in ihrer Art überraschend feingliedrig (besonders den alkoholstarken Primitivo) und insgesamt sehr empfehlenswert.

Ciao,

in einem anderen Thread gab es jüngst etwas zu Di Majo Norante:

2009 Di Majo Norante, "Contado" Riserva

Das Weingut Di Majo Norante befindet sich in Campomarino in der Region Molise zwischen den Regionen Abruzzen und Apulien. Der Wein hat 91 Punkte von A. Galloni/WA und 3 Gläser im Gambero Rosso bekommen und besteht aus 100% Aglianico. Und das für 9 Euro,unglaublich!

Hier haben wir eine gewisse rustikale Eleganz, aber mit Klasse. Full-bodied, sehr kompakt strukturiert + viel Kraft und präsentiert einen Korb von dichten schwarzen Früchten. Berater ist der berühmte R. Cotarella und somit haben wir auch eine gewisse Moderne&Zugänglichkeit im Glas, aber alles ist sehr überzeugend gemacht. Herausragendes PLV und so einen Wein würde ich gern in der Berliner Gastronomie vorfinden, leider hat man hier meistens nur die Wahl zwischen Plörre und Sassicaia.

Agent: guenther.daniel@gmail.com

Händler: http://www.superiore.de/Wein/Molise/Di- ... -2009.html
http://www.weinpalais.de/main/weingut.c ... 13&key=419


Daten:
Rebsorte: Aglianico 100% Weinanbaugebiet: Ramitello - C.da
Camarda Höhenlage: 100 m Bodenart: lehm- und sandhaltig
Anbau: am Spalier 4.400 Rebstöcke pro Hektar Durchschnittsalter der Weinstöcke: 10-15 Jahre
Oberfläche des Weinbergs: 15 ha
Produktion pro Hektar: 8000/10000 kg
Weinlese: Ende Oktober/November
Weinherstellung: traditionell, ca. 1 Monat Mazerierung mit Berührung der Schalen Malolaktische Gärung: komplett
Ausbau: teils im Fass, teils in Edelstahltanks - 6 Monate in der Flasche
Produktion: 80.000 Flaschen
Analysedaten bei der Abfüllung
Alkoholgehalt: 13,60% Gesamtsäure: 5,45 g/l pH: 3,75 Reduktionszucker: 2,30 g/l Trockenextrakt: 37,10 g/l

Ich habe heute beim Einkaufen kurz vier Weine aus dem Hause Di Majo Norante probiert und war vom Aglianico "Contado" (hier Jahrgang 2007) ebenso begeistert wie Martin. Für unter 10 Euro ist das ein Super-Schnäppchen aus meiner Sicht und besser als die Montepulciano/Aglanico Cuvées. Auch der weiße Falanghina hat mir allerdings recht gut gefallen. Für den Sommer ein süffiges Tröpfchen. Hier meine Notizen:

ich hatte im April auch das erste Mal den Contado Riserva von Di Majo Norante, allerdings den 2008er. Gefallen hat mir der eigenwillige, etwas erdige Charakter endend in einem recht langen Abgang. Bei meinem örtlichen Händler habe ich nur 7,90 EUR gezahlt, da gibts echt nichts zu meckern.

Gruß
Robert

Kürzlich gab es jeweils einen Riserva-Wein aus beiden Regionen. Mein erster Molise-Wein mit reichlich Montepulciano-Anteil hielt sich im Vergleich mit dem Negro Amaro sehr gut mit erstaunlicher Feinheit. Zu den geforderten Kursen sin beide sehr empfehlenswert.

Gestern im Glas gehabt als "vino da meditazione" nach dem Hauptgericht eines Abendessens mit Freunden:



Deutlich besser als der 1995er, den ich zuletzt 2011 getrunken hatte und der sich gealtert und bereits ausgezehrt präsentierte. Hervorragend waren die Jahrgänge 1985 und 1988, von denen ich aber keine Verkostungsnotizen mehr hatte. Ebenfalls sehr gut war der 1979er, den ich 2007 zuletzt getrunken habe und der damals seinen Höhepunkt knapp überschritten hatte.

Patriglione: ein Wein, der ein gutes Jahr vorausgesetzt, 15 bis 20 Jahre altern kann. Über die neueren Jahrgänge kann ich leider nichts sagen.

... vor kurzem im Glas ...

Primadonna Chardonnay di Puglia 2010, Vigne & Vini Srl - Leporano

Strohgelb mit grüngelben Reflexen; Exotische Fruchtnoten (Ananas), etwas Akazie, dezente gut integrierte Würz-/Kokosnote; am Gaumen stoffig, reife Fruchtaromen korrespondierend zur Nase, dazu angenehm verwobene Akazien-, Nuss- und Holznoten, gut eingebundene trinkige Säure, recht rund und gefällig; langer Abgang mit schöner Frucht-/Säurebalance - 16/20 op

Schöner apulischer Chardonnay, evtl. etwas Spannungsarm. Der Teresamanara Chardonnay von Cantele steht i.m.A. da noch etwas aufgeladener und mit definierterer Aromenpalette da, liegt preislich aber auch drüber. Jedenfalls scheinen in Apulien auch gute Chardonnay für wenig Geld zu reifen.
Die 4.99 beim Discounter Norma waren jedenfalls alles andere als eine Fehlinvestition.