Veneto, Friaul, Julisch-Venetien - Der Nordosten

In zwei Wochen werden wir für ein paar Tage im Friaul sein, und für das Karstland mit seinen speziellen Weinen ist ein Tag vorgesehen. Besonders die Rebsorte Vitovska hat's mir angetan. Auf der Agenda steht bisher das Weingut Vodopivec. Gibt's irgendwelche Tipps, welche Weingüter auf der slowenischen Seite ich besuchen sollte? Sie sollten natürlich Vitovska haben. Und welche Osmizza sollte man nicht verpassen, wenn man ein deftig-authentisches Mittagessen genießen möchte?

Zidarich hat einen, hab ich jedoch (noch) nicht probiert, sein Terrano war aber extrem vielversprechend, das Gut steht generell auf meiner Wunschliste...

Lieber Erich,

danke! Von Zidarich hatte ich bereits zwei Vitovske im Glas, und beide waren sehr gut. Wenn es sich ergibt und noch Zeit übrig ist, werde ich versuchen, dort einen Termin zu machen. Ansonsten würde ich meinen Besuch bei Vodopivec eher mit einer Visite eines Weinguts auf der slowenischen Seite des Karsts verbinden. Wenn jemand, da Tipps hätte, .....

Herzliche Grüße

Michael

AMARONE DELLA VALPOLICELLA CAVOLO 2017 - BRIGALDARA
Gestern Abend in einem italienischen Restaurant in Berlin Mitte genossen.

Tiefdunkle Farbe ohne Reiferand, herrliches Bouquet nach roten Kirschen, italienischen und orientalischen Gewürzen, und Kräutern, Vanille, leicht Kaffee im Hintergrund.
Am Gaumen wieder rote Kirschen, Kräutern und Gewürzen, etwas Vanille und Edelholz. Kräftige Tannine noch nicht ganz glattpolliert und leicht rauh, schöne angenehme tragende Säure, mit der Zeit im Glas und mehr und mehr Luft wird er immer schmackhafter und besser, dreht deutlich auf.
Saftig, ausbalanciert aber noch immer jung, beginnende Trinkreife.
Langer Abgang wie Gaumen, hallt lange nach.

Ein toller Wein. Ein Preis-Leistungs-Sieger. Für mich ganz klar: 94 FW Punkte.
Jetzt und noch weitere 15+ Jahre.

Auf der Suche nach einem Wein, der zu Pasta mit einer leichten Gorgonzola-Soße und gerösteten Pinienkernen passen könnte und nicht aus (restsüßem) Riesling oder Chenin gemacht ist, landete ich beim

Vie di Romans, Dis Cumieris 2016
            Malvasia

Goldgelbe Robe.
In der Nase Honigmelone, reife gelbe Birne und Mirabelle.
Am Gaumen initial weich und seidig, dann mit Verzögerung aber doch lebendige Säure. Ganz leichter Grip. Zartherbe Birnenschale, begleitet von feiner Honigsüße. Die laut Etikett 14, laut Expertise 14,53 % Alkhol sind nicht komplett versteckt, aber doch ziemlich unauffällig und erst mit Erwärmung im Glas dann auch im Abgang wärmend - also lieber etwas kühler (nicht kalt!) trinken. Über den Restzucker erfährt man leider erstmal nix; mir kommt der Wein nicht furztrocken vor.

Jetzt leicht gereift und wunderbar harmonisch; signifikante Alterungsnoten finde ich keine. Die "gefühlte" (oder echte?) ganz leichte Süße paßte hervorragend zum sehr dezent eingesetzten Blauschimmelkäse, wenngleich Mme Amatrice in unmittelbarer Kombination eine ganz leichte Bitternote beklagte, die ich jedoch nicht finden konnte.

Ich hatte garnicht in Erinnerung, daß ich die Weine von Vie di Romans so gut gelungen für's Geld finde. Und auch mein erinnertes Cliché "einer wie der andere (rebsortenübergreifend)" muß ich nach der Erfahrung mit dem Dessimis letztens und diesem jetzt revidieren. Vielleicht sollte ich doch mal nachlegen...

Vielen Dank für die Notiz, Karsten!

Wir essen sehr oft Pasta mit Gorgonzolasauce. Bisher habe ich noch keinen Wein gefunden, der ausreichend gut dazu passte. Auch meine Versuche mit restsüßem Riesling waren wenig befriedigend.

Für die Anregung bin ich dankbar.

VG, Nora

Wir essen sehr oft Pasta mit Gorgonzolasauce. Bisher habe ich noch keinen Wein gefunden, der ausreichend gut dazu passte. Auch meine Versuche mit restsüßem Riesling waren wenig befriedigend.

Für die Anregung bin ich dankbar.

Gerne!

Wie Ralf/olifant mich mehrfach lehrte, sind das Weine, die ein wenig Zeit benötigen, und ich stimme zu. Ganz jung zeigen sie meiner Erinnerung nach zwar bereits schöne Balance, sind jedoch bei leichter Reduktion aromatisch noch recht blaß - das erklärt mein oben erwähntes Cliché "einer wie der andere", das natürlich eine krasse Überspitzung darstellt.

Ich denke aber, es müßte schon der Malvasia sein; die anderen Weine kann ich mir nicht so gut dazu vorstellen (obwohl sie für sich auch schön sind). Falls Du da an etwas Angereiftes kommst, laß' mich an Deinen Erfahrungen teilhaben!

Edit:
Das war milder Gorgonzola, sparsam eingesetzt. An einem piccante würde der Wein vermutlich zerschellen.

Wie Ralf/olifant mich mehrfach lehrte, sind das Weine, die ein wenig Zeit benötigen, und ich stimme zu.

... kann mich noch erinnern. Aber schön, dass du nun was im "richtigen" Alter hatteset, da zeigen sich die Vie de Romans gerne von der besten Seite.

Neben dem Dis Cumieris dürfte nach meiner Einschätzung auch der Flors de Uis gut mit einer leichten Gorgonzola-Sauce funktionieren.
Ebenso sollte von Lis Neris die Weisse Cuvée Confini mit Blauschimmel funktionieren. Die Reifeeinschätuung für VdR gilt mE auch für die Lis Neris Weine - jung zeigen Sie lediglich Potential, mit etwas Reife wird auch gerne mal Kino draus.

Zur Gorgonzolasauce, bei mir i.d.R mit 3 verschiedenen Käsesorten, (geschälte Knoblauchzehe ganz, Sahne und ein Schuss Marsala), mache ich auch gerne mal einen reifen trockenen Südtiroler Gewürztraminer oder einen reifen Südtiroler PG (aus Fassausbau, z.B. Unterebner der KG Tramin), auf. Ebenso funktionieren auch Weisse Cuvées mit einem noch spürbaren Tramineranteil. Ist sicher nicht für jeden eine gelungene Kombi, für mich ist die Range eher von funktioniert bis harmonisch. Ausprobieren?

Danke, Ralf!

Ja, Gewürztraminer war auch schon mal meine Idee. Leider war dann mein Exemplar zum Essen zu mächtig.

Nach deinen positiven Erfahrungen werde ich noch einen neuen Versuch starten.

VG, Nora

Ja, Gewürztraminer war auch schon mal meine Idee. Leider war dann mein Exemplar zum Essen zu mächtig.

...vielleicht kannst Du ja mal eins der kühleren Exemplare aus dem Eisacktal probieren?