... gestern im Glas ...
Serego Alighieri Vaio Armaron 2004 Amarone Classico, Estate Serghio Alighieri (MASI) - Sant'Ambrogio di Valpolicella (VE), NK, 15,5%, Corvina, Rondinella, Molinara (Serego Alighieri clone)
opakes dunkles Rubinrot; Amarenakirsche, dunkles eingekochtes Beerenmuß, Tabak, Muskatnuss; extrem kräftig im Antrunk, Amarenakirschen und bittere Wildkirsche, Felsenbirnenkonfitüre, etwas Marzipan, gewisse Rumtopfanklänge, Tabak, edles Holz, Muskat, warm aber nicht überhitzt, aromatisch sehr dicht, dichtes kaubares samtiges Tannin, eine vom Extrakt verdeckte gute Säure hält perfekt dagegen, Strukturmonster, viel Druck; sehr sehr langer Abgang auf leicht bittere dunkle Fruchtkompottnoten, Samttannin und Tabak - 18,5-19/20 op
Amaronemonster sind ja bekanntlich ziemlich aus der Mode. Wenn man an eine derart gut gereifte Flasche eines gekonnt gemachten Amarone gerät, sind Moden aber auch mal so was von richtig egal. Der Wein harmonierte perfekt zu einem kräftig gewürzten Rinderschmorbraten mit Steinpilzsauce und auch das Glas danach machte in kleinen Schlucken das Vergnügen dem komplexen Elexier nachzuschmecken, ohne dies enträtseln zu können.
Der Alkohol ist zwar present aber so gut eingebettet, dass man ausser einer warmen Anmutung, diesen in keiner Weise störend wahrnimmt. In diesem Alter fehlt auch jegliche vordergründige Frucht, Barriquegedöns oder klebrige Süsse - alles verschmolzen in einem Gesamtkunstwerk.
Ich bin froh, die Flasche erst jetzt, mit knapp 18 Jahren, geöffnet zu haben, in gewisser Weise am Anfang seiner Trinkreife
. Ob ich das in einem jüngeren Stadium ertragen hätte wage ich zu bezweifeln.
Zur Nachverkostung gibt's dann nochmal ein Glas ...
EDIT: Das Nachverkostungs-Glas zeigte sich zunächst etwas alkoholisch-brandig, was sich aber mit Luftzufuhr im Glas wieder regulierte. Ansonsten weiterhin 18,5/20 op. ImA ein wirklich grossartiger Amarone.