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Josephus Mayr - Erbhof Unterganzner

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MQuentel

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Re: Josephus Mayr - Erbhof Unterganzner

BeitragSo 18. Mär 2012, 00:13

Jetzt wird es wohl noch schwerer die Weine vom Unterganzner zu bekommen, Parkers "Italiener" Galloni hat geschrieben:

eRobertParker.com #199
Feb 2012 Antonio Galloni 94 Drink: 2012 - 2019
The 2009 Lamarein is one of the most unusual and compelling reds being made in Alto Adige today. The grapes are dried for several months Amarone-style before being vinified, resulting in an unusually rich expression of Lagrein. Sweet dark berries, flowers, minerals and spices are just some of the notes that flow from the glass as this beautifully delineated wine shows off its compelling personality. The combination of opulence and freshness is striking. Sweet floral notes wrap around the plush, headspinning finish. This is a dazzling effort from proprietor Josephus Mayr. Once again, Lamarein is one of the most distinctive and flat-out delicious reds from Alto Adige. Anticipated maturity: 2012-2019.


eRobertParker.com #199
Feb 2012 Antonio Galloni 91 Drink: 2012 - 2017
The 2009 Composition Reif is Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc, Merlot, Petit Verdot, and Lagrein, a combination of French and indigenous varieties that works very well. Sweet black cherries, plums, grilled herbs, smoke and tar all come together beautifully in this sumptuous, polished red. This is a decidedly opulent, internationally-styled wine, but it works. Anticipated maturity: 2012-2017.

Als international empfinde ich den REIF mit seiner ungewöhnlichen Cuvee nun gerade nicht, ich kann diesen Wein aus 100 anderen immer herausfinden. Trotzdem freut's mich für Josephus und seine Familie. :D

Gruß Michael
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UlliB

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Re: Josephus Mayr - Erbhof Unterganzner

BeitragSo 18. Mär 2012, 10:36

MQuentel hat geschrieben:Jetzt wird es wohl noch schwerer die Weine vom Unterganzner zu bekommen, Parkers "Italiener" Galloni hat geschrieben:


Na, so schlimm wird es nicht werden. Galloni hatte auch schon die 2007er von Unterganzner beurteilt, mit praktisch gleichen Ergebnissen (Lamarein ebenfalls 94; Reif sogar zwei Punkte mehr, 93), ohne dass sich die Gesamtproduktion in Richtung USA begeben hätte. Allgemein scheint mir, dass Südtirol in den USA doch als sehr exotisch wahrgenommen wird.

Ich habe mir die Galloni-Notizen für ein paar weitere Weine angesehen, die ich kenne. Nachvollziehen kann ich da so gut wie gar nichts - er hat offensichtlich eine fundamental andere Vorstellung von Südtirolern als ich.

Gruß
Ulli
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MQuentel

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Re: Josephus Mayr - Erbhof Unterganzner

BeitragSo 18. Mär 2012, 12:39

UlliB hat geschrieben:
MQuentel hat geschrieben:Jetzt wird es wohl noch schwerer die Weine vom Unterganzner zu bekommen, Parkers "Italiener" Galloni hat geschrieben:


Na, so schlimm wird es nicht werden. Galloni hatte auch schon die 2007er von Unterganzner beurteilt, mit praktisch gleichen Ergebnissen (Lamarein ebenfalls 94; Reif sogar zwei Punkte mehr, 93), ohne dass sich die Gesamtproduktion in Richtung USA begeben hätte. Allgemein scheint mir, dass Südtirol in den USA doch als sehr exotisch wahrgenommen wird.

Ich habe mir die Galloni-Notizen für ein paar weitere Weine angesehen, die ich kenne. Nachvollziehen kann ich da so gut wie gar nichts - er hat offensichtlich eine fundamental andere Vorstellung von Südtirolern als ich.

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Hallo Ulli,

was ist denn der Unterschied zwischen Euren Vorstellungen. Die über 90 Punkte Weine sind die üblichen Verdächtigen aus ähnlichen Weinführern wie Gambero Rosso oder Duemilavini
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UlliB

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Re: Josephus Mayr - Erbhof Unterganzner

BeitragSo 18. Mär 2012, 13:27

MQuentel hat geschrieben:was ist denn der Unterschied zwischen Euren Vorstellungen. Die über 90 Punkte Weine sind die üblichen Verdächtigen aus ähnlichen Weinführern wie Gambero Rosso oder Duemilavini


Mir gehts weniger um die Punkte (darüber kann man ewig hin- und herdiskutieren; deshalb interessieren die mich ohnehin weniger) als um die verbale Beschreibung einzelner Weine, die ich nicht nachvollziehen kann, zB. bei Waldgries, Tiefenbrunner, Hofstätter. Dass die Bepunktung der üblichen Verdächtigen im Großen und Ganzen mit der anderer Führer korreliert, mag schon sein, stimmt im Einzelfall (z.B. Waldgries) aber auch nicht.

Gruß
Ulli
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MQuentel

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Re: Josephus Mayr - Erbhof Unterganzner

BeitragSo 18. Mär 2012, 22:35

UlliB hat geschrieben:
MQuentel hat geschrieben:was ist denn der Unterschied zwischen Euren Vorstellungen. Die über 90 Punkte Weine sind die üblichen Verdächtigen aus ähnlichen Weinführern wie Gambero Rosso oder Duemilavini


Mir gehts weniger um die Punkte (darüber kann man ewig hin- und herdiskutieren; deshalb interessieren die mich ohnehin weniger) als um die verbale Beschreibung einzelner Weine, die ich nicht nachvollziehen kann, zB. bei Waldgries, Tiefenbrunner, Hofstätter. Dass die Bepunktung der üblichen Verdächtigen im Großen und Ganzen mit der anderer Führer korreliert, mag schon sein, stimmt im Einzelfall (z.B. Waldgries) aber auch nicht.

Gruß
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Wo liegen denn die Unterschiede in Deiner Wahrnehmung und derer von Rovani, ich kenne die Weine von Hofstätter und Tiefenbrunner auch ganz gut.

Gruß Michael
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olifant

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Re: Josephus Mayr - Erbhof Unterganzner

BeitragMo 19. Mär 2012, 10:18

Hallo zusammen,

ich möchte mich der Frage anschliessen. Etwas konkretere Aussagen wären hierzu eine gute Ergänzung.
Grüsse

Ralf

Die Zukunft war früher auch besser.
Karl Valentin
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UlliB

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Re: Josephus Mayr - Erbhof Unterganzner

BeitragMo 19. Mär 2012, 17:30

MQuentel hat geschrieben:Wo liegen denn die Unterschiede in Deiner Wahrnehmung und derer von Rovani,


Es war nicht Rovani, sondern Galloni ;)

Aber Jacke wie Hose. Was erwartet ihr von mir? Soll ich jetzt zwei Dutzend VKNs von Galloni hierher kopieren und bei jeder einzelnen detailliert begründen, warum ich sie nicht nachvollziehen kann?

Ein klares Muster ist da für mich jedenfalls nicht zu erkennen - ich sehe die meisten Weine, die ich kenne, einfach anders. Dabei kann es kaum um "richtig" oder "falsch" gehen, sondern lediglich darum, ob Galloni mit mir auf einer Linie liegt und insofern für mich eine Richtschnur sein kann, wenn ich in Südtirol Weine kaufen möchte. Das tut er nicht.

Trotzdem kurz zwei Beispiele:

2010er Waldgries St. Magdalener classico, 89 Punkte:
The 2010 St. Magdalener Classico flows from the glass with sweet red cherries, flowers and spices. This is a classy, understated St. Magdalener that avoids some of the harder contours that are typical of the Schiava grape.


Die 89 Punkte gehen für mich völlig in Ordnung. Meine Probleme beginnen dort, wo Galloni von den angeblich typischen "harder contours" von Vernatsch redet. Bei der in Südtirol allgemein üblichen Stilistik sehe ich die nicht einmal ansatzweise, im Gegenteil: bei den meisten Vernatsch-basierten Weinen fehlen mir die Ecken und Kanten. Interessanterweise sehe ich die aber gerade beim Waldgries-Magdalener regelmäßig, auch beim 2010er...


Noch einer: 2008er Tiefenbrunner Pinot nero Riserva Linticlarus, 88 Punkte:
The 2008 Pinot Nero Riserva Linticlarus wafts from the glass with sweet red cherries, crushed flowers, spices and licorice. There is an element of frailty in this approachable Pinot that is quite attractive.


Auch hier kann man die 88 Punkte diskutieren, wobei aus meiner Sicht dann das Binnenverhältnis zum oben erwähnten Waldgries schon einigermaßen fraglich wird (ich sehe den deutlich teureren Linticlarus schon eine Kategorie über dem St. Magdalener). Was ich hier nicht mal ansatzweise nachvollziehen kann, ist der Begriff frailty (= Zerbrechlichkeit). Was dem Wein aus meiner Sicht fehlt, ist etwas Pinot-typische Finesse, aber nicht Körper und Struktur. Als zerbrechlich empfinde ich den Wein jedenfalls überhaupt nicht.

Und so könnte man hier weitermachen. Ich tus aber nicht - es bringt mir nichts, und es bringt euch auch nichts.

Gruß
Ulli
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olifant

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Re: Josephus Mayr - Erbhof Unterganzner

BeitragDi 20. Mär 2012, 07:58

Hallo Ulli,

vielen Dank für deine Ausführung. Mit deiner Kritik gehe ich da völlig konform, zumal ich sowohl Weine von Waldgries (hier zwar nich den speziell den 2010 St. Magdalener, aber andere Jahrgänge), als auch speziell den Tiefenbrunner Pinot Nero Linticlarus 2008 - der mir sehr gut gefallen hat, und ich nicht widerstehen konnte ein Probefläschchen mit zu nehmen.
Ich kann dir einfach nur zustimmen, liegt hier eine verschobene Wahrnehmung der Region, oder Unkenntniss, z.B. beim Vernatsch, vor - lässt sich wirklich nicht schlüssig erklären.

Also, bitte nicht verärgert sein wegen der Bitte um Erläuterung - so hat das ganz gut gepasst.
Eine Richtschnur für den Weinkauf in Südtirol könnte das für mich nicht sein.
Ich bin mir aber auch ziemlich sicher, dass mein Geschmack vermutlich auch keine Richtschnur für andere sein könnte :lol: - den Anspruch erhebe ich aber auch sicher nicht, im Vergleich zu einem professionellen Verkoster, der sich in gewisser Weise als Instanz generieren muss.
Grüsse

Ralf

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Karl Valentin
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UlliB

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Re: Josephus Mayr - Erbhof Unterganzner

BeitragDi 20. Mär 2012, 19:34

olifant hat geschrieben:Also, bitte nicht verärgert sein wegen der Bitte um Erläuterung - so hat das ganz gut gepasst.


Hallo Ralf,

ist schon ok. Ich hatte den Wunsch nur dahingehend verstanden, dass ich meine mangende Übereinstimmung mit Galloni gewissermaßen objektivieren müsste - was schlechterdings nicht möglich ist.

Ich bin demnächst mal wieder einige Tage vor Ort und wollte mich auf die Suche nach interessanten Spätburgundern machen; daher auch die Frage nach dem Brunnenhof weiter oben. Hast du irgendwelche Tipps, denen ich mal nachgehen sollte? Haas und Tiefenbrunner sind gebucht; Hofstätter vielleicht auch (der ist mir für das Gebotene aber eigentlich schon zu teuer). Wen sollte man sich da sonst noch näher ansehen?

Gruß
Ulli
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kristof

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Re: Josephus Mayr - Erbhof Unterganzner

BeitragDi 20. Mär 2012, 20:33

@ Ralf, Ulli

Ich hab zur letzten Frage im Rotweinthread geantwortet, damit Empfehlungen nicht hier versanden.
Viele Grüße,

Christoph
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