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Re: Südtirol - die Weißweine

Mo 30. Mai 2022, 12:34

olifant hat geschrieben: VKN August 2017

Weissburgunder 2015 "Schwarzes Etikett" DOC, Kränzlhof (Graf Pfeil) - Tscherms
mittlhelles Strohgelb mit gelb-grünl. Reflexen; Ginster- und Akazienblüten, mürbe reife Äpfel, Heu, mineralische Komponenten; am Gaumen recht kräftig und stoffig, Aromen korrespondierend zur Nase mit 'schmutzig-welken' Blüten und knackigen, wie auch mürben Apfelnoten auf einer feucht-tonig-mineralischen Basis, sehr kompakte Struktur, kräftige reife Säure, gewisse Extraktsüsse, harmonisch und recht tief, interessantes Aromenbild vorallem auch durch die recht 'schmutzigen' Noten, wird sicher noch einigen Schmelz entwickeln, der jetzt nur Ansatzweise aufblitzt; langer bis sehr langer verwobener Abgang sowohl auf florale - und Fruchtnoten, sowie Mineralik, kräftige Säure und ein Hauch von Schmelz - 17(-17,5)/20 op

... nach 5 Jahren letzte Flasche im Glas ...

und noch immer steht der Wein sehr schön im Glas. Inzwischen ist alles noch etwas voluminöser und das Gesamtpakt am Gaumen einen ordentlichen Tick schmelziger. Aber die Säure hält noch immer alles gut zusammen.
Selbst nach 5 Tagen im Kühlschrank zeigt sich das letzte Glas mehr als nur ordentlich, mit viel Kräuternoten, mürben Äpfeln und einem etwas "schmutzigen" - buttermilchig-laktischen Nachklang.

Re: Südtirol - die Weißweine

Mo 30. Mai 2022, 12:55

... gestern im Glas ...

Kalk Chardonnay 2019, KG Nals/Margreid - Margreid, DIAM, 13,5°

Anders als der im Sortiment der Nalser eine Stufe höher stehenden Chardonnay "Magred" aus der "Selection-Linie" gefällt mir der aus gleichen Lagen stammende "Kalk" der "Tradition-Linie" deutlich weniger.
Wo der Magred (3 Monate grosses Holz, 8 Monate auf der Feinhefe) sich als wohl gestimmtes Ganzes - Aromatik, Extrakt, Säure und Alkohol - in stets gutem Gleichgewicht zeigt, stellt sich der Kalk (3 Monate im Stahltank, 5 Monate auf der Feinhefe) als deutlich unausgewogen dar ... wenig Grad zuviel Wärme im Glas und der Wein wirkt zu mächtig, plump, leicht bitter und alkoholisch. Sofern der Kalk kühl bleibt, hat man einen recht kräftigen, leicht schmelzigen, fruchtig-blumigen, Rebsortenwein im Glas. 16/20 op
Sofern die Wahl zwischen Magred und Kalk gegeben ist, fällt diese meinerseits zwingend auf den Magred.
Die hochwertigere Selektion des Leseguts gibt hier, trotz Ausbau im Holz, einen deutlichen Ausschlag zu mehr Frische, Finesse und Tiefe.

Re: Südtirol - die Weißweine

Mi 22. Jun 2022, 18:37

...wirkt irgendwie jünger als vor 5 Jahren, "singt" aber nicht:

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Re: Südtirol - die Weißweine

Di 5. Jul 2022, 20:10

...und ich dachte schon, das wär nix mehr:

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Re: Südtirol - die Weißweine

Fr 5. Aug 2022, 11:12

Den Pinot Bianco 'Platt & Riegl' 2018 von Girlan hatte ich noch im Keller machte gestern den Anfang. Gar nicht mein Fall: sehr weich und etwas süßlich, dabei gleichzeitig bitter und etwas ölig; das Holz ist präsent. Ein Quantensprung der Weißburgunder 'In der Låmm' 2020 von Abraham, starke Sponti-Nase, Heu, Gras, sehr frisch und animierend, gute Säure, feine weiße Frucht, aber eher Hintergrund. Ganz toller Wein, erinnert mich stilistisch ein wenig an Ziereisen. Ca. 50% teurer als der Girlan und damit natürlich auch in einer anderen Preisklasse (müsste man wohl fairerweise eher mit der Flora-Linie von Girlan vergleichen), aber was für ein Unterschied. Viel Wein für das Geld (20€).

Re: Südtirol - die Weißweine

Sa 3. Sep 2022, 15:37

...auch in 2021 wurde in Südtirol Wein produziert:

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Re: Südtirol - die Weißweine

Fr 9. Sep 2022, 21:50

...zwar nach wie vor deutlich gereift, aber immer noch auf dem Level wie vor 5 Jahren:

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Re: Südtirol - die Weißweine

So 11. Sep 2022, 22:11

Ist gerade richtig schön:

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Re: Südtirol - die Weißweine

Mo 12. Sep 2022, 12:30

Deine VKN bestätigen einmal mehr meinen bisherigen Eindruck, dass vorallem die weissen SüdtirolerToppgewächse gerne 10-12 Jahre voll auf der Höhe sind. Ob das noch länger gehen kann habe ich bisher noch nicht eruiert, da die letzten Flaschen meinerseits zumeist in diesem Alter dran glauben durften.

Die Eisacktaler KG war bei mir nie besonders im Focus.
Wer oder was ist Dorfmann ;) und welches Weingut, im für mich inzwischen unübersichtlichen Südtiroler Wein-Dschungel, nennt dieser sein Eigen?
Was macht für dich denn den Unterschied zwischen den Weinen der Eisaktaler Genossen unter der Dorfmann-Ägide und deren Post-Dorfmann Weinen aus?

Re: Südtirol - die Weißweine

Mo 12. Sep 2022, 12:46

Die letzten Tage hatte ich mal wieder was von Pranzegg im Glas ...

In Weiss war es der Tonsur 2014, der zum obligatorisch für mich dazugehörigen Steckerlfisch :lol: , eine schöne Performance hinlegte. Sehr schöne "schmutzig-erdige" Frucht aus Apfel und diverser Exotik, ohne den MT-Muskatellertouch zu leugnen und noch gar nicht ältlich oder gar Altersmüde ... im Gegenteil, eigentlich gefiel mir das Zurücktreten der Naturweintypischen "Ausbauaromatik" zu Gunsten von Frucht sehr gut.

Und - off topic - gab's in Rot einen Campill 2012, der mich wie vor eher an einen Nebbiolo oder wildwüchsigen erdigen Pinot Nero, denn einen Vernatsch, erinnert und noch immer fresh daherkommt, obwohl das Gesamtpaket doch schon gewisse Reife zeigt. Auch hier ist die Ausbauaromatik von Most und Hefe inzwischen nur noch rudimentär wahrzunehmen, was sich m.E. aber positiv im Geschmacksbild bemerkbar macht.
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