Südtirol - die Weißweine

... am Wochenende im Glas ...

Vorberg Terlaner Weissburgunder 2010, KG Terlan - Terlan, NK, 13,5° alc
goldenes Strohgelb; gereifte mürbe Apfel- und dunkle Blüten - Nase, Nuss und Honig, Brioche; am Gaumen angenehm dicht und stoffig, sehr schön gereifte mürbe Apfelige Frucht korrespondierend zur Nase, zum gebackenen Hefe-/Nusszopf gibt es nach wie vor noch leicht mineralische - und im Hintergrund noch dezent hefige (Autolyse) Noten, die Blütenreste gehen in eine honigartige Richtung, neu sind gewisse tabakartige Nuancen und erdig-duftiges Heu, guter Extrakt in Verbindung mit der richtigen Dosis Säure, schöne Struktur, Balance, Tiefe und Komplexität, noch immer enormer Trinkfluss; langer - sehr langer animierender Abgang korrespondierend zum Gaumen - 18/20 op

Wird noch einige Jahre Freude bereiten.
Mehr geht kaum bei Südtiroler Weissburgunder aus dem noch bezahlbaren Segment.

...schmeckt irgendwie nicht nach 10 Jahren Lagerung:

....diese Flasche präsentiert sich zwar schöner als die letzte vor 3 Jahren, Grund zum Jubeln gibt's aber nicht:

...mein letzter 09er "Feld", der mit den Jod-S11-Körnchen...

Heute mal was recht Blumiges:

...und gleich noch ein Südtiroler, allerdings ohne Blumen:

...war in kälteren Jahren schon mal deutlich besser:

...von diesem "Semi-Klassiker" hatte ich mir doch etwas mehr erhofft:

...noch sehr ordentlich, sollte man aber langsam wegtrinken:

... gestern im Glas ... zu Brokkoli/Sardellen/Knoblauch mit Orecchiette, einem Gericht. das im meiner Variante meist recht würzig und intensiv rüberkommt. Stets stellt sich mir die Frage, was dazu trinken? Neutrale Weisse funktionieren eigentlich fast immer, ich setze aber auch gerne was aromatisches entgegen und schau was passiert. Also, einen ...

St. Valentin Gewürztraminer 2017 DOC, KG St. Michael-Eppan - Eppan, NK, 14,5% alc., dazu aufgezogen.

Der GT zeigte sich in perfekter Verfassung, neben den üblichen Rosen-Litschi-Exotiknoten, war auch noch gewisse Mineralik und vorallem aber eine Mundwässernde Säure im Gepäck. Aromatisch-opulent, Komplexität, Tiefe und ohne satt machende Süsse oder Breite - schlicht eine wunderbare Performance. Man könnte auch einfach "saulecker" sagen. Bleibt lang am Gaumen und liefert sich einen Tanz mit den Aromen des Gerichts. Einzig zu warm darfs nicht werden, dann stellt sich eine leichte Bitterkeit im Abgang ein. - 17,5(+)/20 op

Mit solchen Abfüllungen gehört der St.Valentin GT der Eppaner Genossen mit zum Besten was man mit GT in Südtirol im trockenen Bereich auf die Flasche bringen kann.

Die Weine der KG St.Michael-Eppan werden derzeit gerne gescholten, auch von mir, vorallem wenn man diese im örtlichen Verkauf der Kellerei verkostet. Bei meinem letzten Besuch vor Ort konnte ich mit den Weinen inmitten des Kundenauftriebs auch nur wenig anfangen, zumal diese durch die Bank recht stumpf und säurelastig wirkten und im Prinzip wenig preisgaben.
Und dennoch beweisen leicht gereifte Exemplare der "Weissen" St.Valentin - Linie mir auch gerne das Gegenteil. Die Weissen, ob WB, Chardonnay, Sauvignon oder GT, kommen nach 3-4 Jahren aus dem Knick, belehren eines Besseren, Langläuferqualitäten inbegriffen.