Mo 7. Nov 2022, 12:42
olifant hat geschrieben:Riserva Mazzon Pinot Nero 2009, Hofstätter - Tramindunkles transparentes Kirschrot, feiner Wasserrand; reduzierte noch recht unentwickelte Kirschfrucht-/Preiselbeernase, etwas feines Holz und Gewürz; am Gaumen mittelgewichtig, aromatisch von noch deutlich reduzierter / unentwickelter würziger roter Frucht dominiert, dazu feines bestens integriertes Holz, leicht heller Tabak und beginnende feine Gewürznoten, kräftiges präsentes, noch kaum gereiftes Tannin, sehr schöne Säurebalance, etwas belegter Gaumeneindruck, trinkt sich trotz der Unentwickeltheit recht gut; langer leicht belegter Abgang auf Tannin und etwas Frucht sowie beginnende oriental. Gewürznoten - 17(++)/20op
Acht Jahre und noch kaum entwickelt .... braucht entweder noch sehr sehr viel Luft, die er bei mir trotzdem nicht bekam
, oder aber geschätzte 3-5 Jahre Geduld. ...
Vor Kurzem diesen Wein wieder im Glas ...
Riserva Mazzon Pinot Nero 2009, Hofstätter - Tramin, NK, 13,5%
... mit 5 Jahren zusätzlicher Reife im durchschnittlich warmen Keller
kommt dieser Pinot Nero nun langsam aus dem Knick, die Tannine werden runder und die (kühle) Frucht ist nun auch beim Einschenken present, mit Luft baut er noch etwas mehr aus ... alles in allem eine mitteldichte, sehr ausgewogene, elegante, feinfruchtig-würzige Riserva mit allen Komponenten am rechten Fleck. Sehr angenehm zu trinken. 17,5(+)/20 op
Im Vergleich gabs wenig später einen ...
Prepositus Pinot Nero Riserva 2009, Stiftskellerei Neustift - Brixen, NK, 14%
... tiefdunkles dichtes Rubingranat; warm-würzigee Kirschkompott und Preiselbeermarmelade, etwas Unterholz und Gewürznoten (Muskat, Nelken), heller Tabak und kalter Kaffee; kräftig am Gaumen, dichte würzige warme rote Frucht (Kirsche und Preiselbeeren in verkochter Form korrespondierend zur Nase), auch Fass- und Gewürznoten, Tabak und schwarzer Kaffee, dichtes samtiges Tannin, noch gute Säure, warm und mundfüllend, anfangs noch ordentlicher Druck, mit Luftzufuhr "altert" der Wein deutlich und schnell; langer warmer Abgang auf würzige Frucht und dichtes Tannin - 17-17,5/20 op
Die Riserva Prepositus fängt superstark an und altert leider nach einer Stunde an der Luft im Zeitraffer. Das letzte Glas kommt dann schon etwas überreif und ältlich daher, die Frucht dreht ins rumtopfig - verkochte und mit (zuviel) Wärme bringt die Säure nicht mehr ganz die anfangs vorhandene stützende Frische-Komponente - eventuell auch ein Ausdruck der einzelnen Flasche.
Interessant war der (fast) direkte Vergleich allemal. The Winner is: Hofstätter, der in dem rel. warmen Jahr 09 einen kühl-fruchtigen Langläufer auf die Fasche zog.
Der Prepositus weist eine völlig andere, warm-konzentrierte Stilistik auf, die das Jahr wohl klimatisch abbbildet, aber aufgrund der augenscheinlich maximalen Reife auch Schwächen offenbart.