stollinger hat geschrieben:Manincor - Mason - Pinot Nero Alto Adige - 2014:
Ok, glatt ist der nicht; aber schon ein extrem beiläufiger Genuss. Der hat schon eine gewisse Textur, ich würde den Wein nicht als dünn bezeichnen, aber er ist wenig präsent, sowohl von der Struktur als auch gerade von der aromatischen Intensität. Der Stil gefällt mir eigentlich recht gut, eher knappe Reife, nicht zu extraktreich.
Das ist für mich auf dem Niveau eines Ortsweins, und wenn ich das im Südtirol-Kontext richtig verstehe, ist er das auch. Entsprechend empfinde ich den Preis als recht hoch, besonders wenn ich mir überlege, was ich z.B in Baden (bei Claus Schneider, Daniel Bach oder Bernard Huber) für weniger bekommen. Inwieweit das auch mit dem Jahrgang zusammen hängt, kann ich nicht sagen. Für den aktuellen Jahrgang will Manincor ~30€
.
Wir hatten den Wein zur Hälfte getrunken, nach einem Tag im Kühlschrank war der Rest dann welk und oxidiert. Für mich bestätigt das zum Einen das Niveau einens Einstiegsweins mit einem deutlich zu hohen Preis, zum Anderen zeigt es, wie gut der DIAM-Verschluss (ich bin ein Fan) vorm Eindringen von Sauerstoff in die ungeöffnete Flasche schützt.
Grüße, Josef
Hallo Josef,
Danke für deinen Selbsttest. Dem 14er Jahrgang dürfte die bereits erreichte völlige Entwicklung des Weins geschuldet sein. Aber das deinerseits wahrgenommene Geschmacksbild kann ich so nachvollziehen. Das entspricht durchaus dem, was ich so bisher wahrgenommen habe.
Zum Mason bleibt meinerseits nochmals anzumerken, dass dieser gerade im Vergleich zu Südtiroler Mitbewerbern ähnlicher Preiskategorie, imA nicht wirklich Gleiches bietet... habe ich aber, glaube ich, bereits an anderer Stelle gesagt. Allerdings ist es auch nicht so, dass dies in jedem Jahr so sein muss, vom 06 hatte ich bspw. einen Karton, der über geraume Zeit durchaus Trinkvergnügen bot. Das ist aber auch schon ein Weilchen her.
Bezüglich der preislichen Korrelation bestätigst du leider meine Erfahrungen. Früh in den 10er Jahren war das Preisniveau noch eher vergleichbar mit den Südtiroler Mitbewerbern um dann stetig zu entfliehen. In dieser Zeit habe ich mich ab Hof 2 oder 3 mal quer durch die Palette degustiert. Einmal Vernatsch Keil und Lagrein Rubatsch mitgenommen, die Andermale -öhm- nix.
Weder der Vernatsch, noch der Lagrein, konnten bei modeater Reife wirklich zulegen oder geschmacklichen Mehrwert gegenüber Anderen aufzeigen. In den folgenden Jahren war mir dann das Preisniveau im Vergleich, für mein Empfinden, für das Gebotene schon etwas zu entrückt, bzw. gerechtfertigt.
Allerdings möchte ich nicht behaupten, dass der Betrieb nichts zu bieten hätte - bei Weiss kann ich
Sophie und
Eichberg durchaus einiges abgewinnen. Bei den Roten sind die aus internationalen Rebsorten gekelterten Weine, quer durchs Sortiment, mE auch im Vergleich, richtig gut. Beim Blick auf die Preise muss dann jeder für sich selbst abwägen, ob der Mehrwert/-preis auf Basis biodyn und Marketinggedöns, gerechtfertigt erscheint und entrichtet wird.