Aktuelle Zeit: Do 28. Mär 2024, 10:50


Südtirol - die Rotweine

  • Autor
  • Nachricht
Offline

stollinger

  • Beiträge: 1169
  • Bilder: 0
  • Registriert: Sa 10. Dez 2016, 09:22

Re: Südtirol - die Rotweine

BeitragMo 13. Dez 2021, 22:13

Mmh, ok, Ulli, Erich. Klingt nachvollziehbar was ihr schreibt. Ich werde mal zusehen, meine Vorurteile bald auf den Prüfstand zu stellen. Ich habe noch einen Mason, um die Feiertage wird sich schon eine Gelegenheit finden, ihn zu öffnen.
Offline
Benutzeravatar

EThC

  • Beiträge: 8118
  • Bilder: 27
  • Registriert: Fr 27. Feb 2015, 16:17
  • Wohnort: ...mal hier, mal dort...

Re: Südtirol - die Rotweine

BeitragMo 13. Dez 2021, 22:17

stollinger hat geschrieben:Ich habe noch einen Mason
...Jahrgang :?:
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

https://ec1962.wordpress.com/
Offline

stollinger

  • Beiträge: 1169
  • Bilder: 0
  • Registriert: Sa 10. Dez 2016, 09:22

Re: Südtirol - die Rotweine

BeitragMo 13. Dez 2021, 22:23

14. Wohl eher etwas schwierig.
Offline
Benutzeravatar

EThC

  • Beiträge: 8118
  • Bilder: 27
  • Registriert: Fr 27. Feb 2015, 16:17
  • Wohnort: ...mal hier, mal dort...

Re: Südtirol - die Rotweine

BeitragMo 13. Dez 2021, 22:42

...ähh, ja! :oops:

Aber schau einfach mal, noch länger warten würde ich da nicht, bei Rot kommt da m.E. nicht MEHR nach...
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

https://ec1962.wordpress.com/
Online

olifant

  • Beiträge: 3735
  • Registriert: Mi 8. Dez 2010, 08:58
  • Wohnort: Bayern

Re: Südtirol - die Rotweine

BeitragDi 14. Dez 2021, 08:19

stollinger hat geschrieben:14. Wohl eher etwas schwierig.


... ähh, nein. Bei Pinot Nero ist '14 nicht grundaus schwierig. Könnte eine positive Überraschung werden. Gehört sich aber wohl jetzt auch getrunken. Die einfachen Mason machen so ab 5-6 Jahre nach Lese Spass. Als '14er dann eher früher.
Grüsse

Ralf

Die Zukunft war früher auch besser.
Karl Valentin
Offline

stollinger

  • Beiträge: 1169
  • Bilder: 0
  • Registriert: Sa 10. Dez 2016, 09:22

Re: Südtirol - die Rotweine

BeitragSo 9. Jan 2022, 11:59

UlliB hat geschrieben:
stollinger hat geschrieben:
olifant hat geschrieben:PSPS und off topic ... beim Image-Filmchen der Manincor HP schauert's mich unangenehm ... schöner neuer Öko-Kommerz

Ich war mal da, ein paar Weine von denen habe ich auch getrunken. Ich hatte aber, besonders mit etwas Distanz, den Eindruck, dass sie ihre Weine über das umgebendes Image von Natürlichkeit, Hochwertigkeit, etc.verkaufen wollen. Den Weinen hingegen konnte ich keinen bestimmten Charakter zuordnen, die fand ich recht glatt.

Naja, das stimmt schon ein wenig - für einen biodynamisch bewirtschafteten Betrieb wirken die Weine ziemlich konventionell. Aber die Produktion von 50 Hektar muss auch verkauft werden, da kann man sich wohl keine allzu großen Extravaganzen leisten. Und: die Topweine des Betriebs, etwa der Sauvignon "Lieben Aich" oder eben auch der Pinot noir "Mason di Mason" sind schon erstklassig und zählen beständig zur Südtiroler Spitze. Allerdings muss man für die auch richtig Geld abdrücken... :|

Gruß
Ulli

EThC hat geschrieben:...große Extravaganzen gibt's sicher nicht, ich mag einige der Weine dennoch sehr gerne, allerdings in der Regel erst nach im Mittel 5 Jahren. Bei der Verkostung vor Ort war ich beim letzten mal fast etwas ratlos, hab aber dennoch beherzt zugegriffen, weil ich mir eine Wiederholung der Erfahrung mit anderen leicht angereiften Sachen erhoffte. Bis dato wurde ich jedenfalls (fast) nicht enttäuscht...
stollinger hat geschrieben:Mmh, ok, Ulli, Erich. Klingt nachvollziehbar was ihr schreibt. Ich werde mal zusehen, meine Vorurteile bald auf den Prüfstand zu stellen. Ich habe noch einen Mason, um die Feiertage wird sich schon eine Gelegenheit finden, ihn zu öffnen.

Habe ich dann neulich gemacht.

Manincor - Mason - Pinot Nero Alto Adige - 2014:

Bild

Ok, glatt ist der nicht; aber schon ein extrem beiläufiger Genuss. Der hat schon eine gewisse Textur, ich würde den Wein nicht als dünn bezeichnen, aber er ist wenig präsent, sowohl von der Struktur als auch gerade von der aromatischen Intensität. Der Stil gefällt mir eigentlich recht gut, eher knappe Reife, nicht zu extraktreich.

Das ist für mich auf dem Niveau eines Ortsweins, und wenn ich das im Südtirol-Kontext richtig verstehe, ist er das auch. Entsprechend empfinde ich den Preis als recht hoch, besonders wenn ich mir überlege, was ich z.B in Baden (bei Claus Schneider, Daniel Bach oder Bernard Huber) für weniger bekommen. Inwieweit das auch mit dem Jahrgang zusammen hängt, kann ich nicht sagen. Für den aktuellen Jahrgang will Manincor ~30€ :shock: .

Wir hatten den Wein zur Hälfte getrunken, nach einem Tag im Kühlschrank war der Rest dann welk und oxidiert. Für mich bestätigt das zum Einen das Niveau einens Einstiegsweins mit einem deutlich zu hohen Preis, zum Anderen zeigt es, wie gut der DIAM-Verschluss (ich bin ein Fan) vorm Eindringen von Sauerstoff in die ungeöffnete Flasche schützt.

Grüße, Josef
Online

olifant

  • Beiträge: 3735
  • Registriert: Mi 8. Dez 2010, 08:58
  • Wohnort: Bayern

Re: Südtirol - die Rotweine

BeitragMo 10. Jan 2022, 13:23

stollinger hat geschrieben:
Manincor - Mason - Pinot Nero Alto Adige - 2014:

Bild

Ok, glatt ist der nicht; aber schon ein extrem beiläufiger Genuss. Der hat schon eine gewisse Textur, ich würde den Wein nicht als dünn bezeichnen, aber er ist wenig präsent, sowohl von der Struktur als auch gerade von der aromatischen Intensität. Der Stil gefällt mir eigentlich recht gut, eher knappe Reife, nicht zu extraktreich.

Das ist für mich auf dem Niveau eines Ortsweins, und wenn ich das im Südtirol-Kontext richtig verstehe, ist er das auch. Entsprechend empfinde ich den Preis als recht hoch, besonders wenn ich mir überlege, was ich z.B in Baden (bei Claus Schneider, Daniel Bach oder Bernard Huber) für weniger bekommen. Inwieweit das auch mit dem Jahrgang zusammen hängt, kann ich nicht sagen. Für den aktuellen Jahrgang will Manincor ~30€ :shock: .

Wir hatten den Wein zur Hälfte getrunken, nach einem Tag im Kühlschrank war der Rest dann welk und oxidiert. Für mich bestätigt das zum Einen das Niveau einens Einstiegsweins mit einem deutlich zu hohen Preis, zum Anderen zeigt es, wie gut der DIAM-Verschluss (ich bin ein Fan) vorm Eindringen von Sauerstoff in die ungeöffnete Flasche schützt.

Grüße, Josef


Hallo Josef,

Danke für deinen Selbsttest. Dem 14er Jahrgang dürfte die bereits erreichte völlige Entwicklung des Weins geschuldet sein. Aber das deinerseits wahrgenommene Geschmacksbild kann ich so nachvollziehen. Das entspricht durchaus dem, was ich so bisher wahrgenommen habe.

Zum Mason bleibt meinerseits nochmals anzumerken, dass dieser gerade im Vergleich zu Südtiroler Mitbewerbern ähnlicher Preiskategorie, imA nicht wirklich Gleiches bietet... habe ich aber, glaube ich, bereits an anderer Stelle gesagt. Allerdings ist es auch nicht so, dass dies in jedem Jahr so sein muss, vom 06 hatte ich bspw. einen Karton, der über geraume Zeit durchaus Trinkvergnügen bot. Das ist aber auch schon ein Weilchen her.

Bezüglich der preislichen Korrelation bestätigst du leider meine Erfahrungen. Früh in den 10er Jahren war das Preisniveau noch eher vergleichbar mit den Südtiroler Mitbewerbern um dann stetig zu entfliehen. In dieser Zeit habe ich mich ab Hof 2 oder 3 mal quer durch die Palette degustiert. Einmal Vernatsch Keil und Lagrein Rubatsch mitgenommen, die Andermale -öhm- nix.
Weder der Vernatsch, noch der Lagrein, konnten bei modeater Reife wirklich zulegen oder geschmacklichen Mehrwert gegenüber Anderen aufzeigen. In den folgenden Jahren war mir dann das Preisniveau im Vergleich, für mein Empfinden, für das Gebotene schon etwas zu entrückt, bzw. gerechtfertigt.

Allerdings möchte ich nicht behaupten, dass der Betrieb nichts zu bieten hätte - bei Weiss kann ich Sophie und Eichberg durchaus einiges abgewinnen. Bei den Roten sind die aus internationalen Rebsorten gekelterten Weine, quer durchs Sortiment, mE auch im Vergleich, richtig gut. Beim Blick auf die Preise muss dann jeder für sich selbst abwägen, ob der Mehrwert/-preis auf Basis biodyn und Marketinggedöns, gerechtfertigt erscheint und entrichtet wird.
Grüsse

Ralf

Die Zukunft war früher auch besser.
Karl Valentin
Online

olifant

  • Beiträge: 3735
  • Registriert: Mi 8. Dez 2010, 08:58
  • Wohnort: Bayern

Re: Südtirol - die Rotweine

BeitragFr 14. Jan 2022, 10:11

UlliB hat geschrieben:Merlot "Brenntal" 2012 (Kellerei Kurtatsch) 14,5%Vol. Sortenrein ausgebauter Merlot zählt nicht unbedingt zu meinen Favoriten. Es gibt in Bordeaux ein paar vom rechten Ufer, die sich zu luftigen Höhen aufschwingen (auch preislich), meistens ist da aber doch ein wenig Cabernet (meistens C. Franc, auch mal C. Sauvignon) dabei. Außerdem soll es erstklassige Merlots aus Mittelitalien geben, da kann ich aber nichts dazu sagen, Masseto ist mir für einen Versuch dann doch etwas zu teuer 8-)

Der hier zieht sich aber recht gut aus der Affäre. Immer noch sehr dunkel, am Rand ziegelfarben.In der Nase Pflaume und reife Brombeere, sehr dezent Holz, dann ein Hauch Minze. Im Gaumen dicht, trotz 14,5%Vol. nicht alkoholisch, feine Säure, stimmig. Gut. Das könnte auch ein Mittelklasse-St. Emilion aus einem warmen Jahr sein.

Gruß
Ulli


Hatte kürzlich den Brenntal Merlot Riserva 2009 der Kurtatscher Genossen im Glas.
Noch sehr dunkel und geschmacklich dicht, bräunliche Randaufhellung und Reflexe, harmonisch gereift, mit gut eingebundenem Holz und angenehmen Tertiärnoten (Leder, Gewürze...), gereifter Frucht (leicht Frucht-Rumtopf / Orangeat) und samtigem Tannin. Laaang. Auch ein Wein, mit dem man sich beschäftigen kann. Insgesamt in sich stimmig, würde sagen, jetzt sehr schön zu trinken und sollte für meinen Geschmack aber nun auch ausgetrunken werden.
Für mein Empfinden ein zwar recht modern gehaltener, aber harmonischer in sich stimmiger Wein. Ab und zu schätze ich derartiges doch sehr ;)

Die neueren Ausgaben des Merlot Brenntal werden in mehreren der einschlägigen Weinführern durchaus hoch bewertet.
Als Jungwein in der Fruchtphase ist der nun mal sehr hedonistisch. Ein Potential für gewisse Reife scheint mir gegeben. Ich gehe davon aus, das die Preise für den Wein anziehen werden...
Grüsse

Ralf

Die Zukunft war früher auch besser.
Karl Valentin
Online

olifant

  • Beiträge: 3735
  • Registriert: Mi 8. Dez 2010, 08:58
  • Wohnort: Bayern

Re: Südtirol - die Rotweine

BeitragDi 25. Jan 2022, 08:13

... vor Kurzem im Glas ...

St. Valentin 2004 Pinot Nero Riserva, KG St.Michael/Eppan - St.Michael/Eppan, NK

Granatrot mit deutlichen bräunlichen Reflexen; eingekochte likörige Kirschen, Unterholz mit "Schwammerln", Tabak, etwas Fleischbrühe; am Gaumen rel. kräftig, Kirschmarmelade und Rumtopf, Champingnons, heller Tabak, kalter Kaffee, sehr dunkelwürzig, etwas Liebstöckel, samtiges Tannin, gute Säure, noch schön strukturiert, sehr Tertiär, dennoch für mich noch gut zu trinken, mit Luft frischen die Aromen noch mal auf, bleibt dann über mind. 1 Tag in der Flasche stabil; langer Abgang auf tertiäre Frucht und Tabak mit Mokka - 17/20 op

Ein Altwein, aber kein schlechter ...
Grüsse

Ralf

Die Zukunft war früher auch besser.
Karl Valentin
Online

olifant

  • Beiträge: 3735
  • Registriert: Mi 8. Dez 2010, 08:58
  • Wohnort: Bayern

Re: Südtirol - die Rotweine

BeitragDi 1. Feb 2022, 11:32

... Gestern im Glas ... (zu einem Hirschbraten)

Campill 2014 Rosso IGT Mitterberg, Pranzegg - Kampill (BZ), Glas (Vino-Loc), 12%, Vernatsch und geringe Anteile anderer roter Sorten.

trübes Rubingranat; etwas mostig-schaliger Anflug, der nach kurzer Zeit im Glas verfliegt, stark gereifte rote Frucht, erdig-vegetale Noten; am Gaumen mittelgewichtig, die Frucht ist bei dieser Flasche vollkommen tertiär, gereift, im verblassen, es bestimmen erdige und holzig-vegetale (tja, "altes Fass") Noten das Geschmacksbild, die Säure ist noch stimmig im Gesamtbild integriert, die Struktur passt, ein etwas schräg-tertiäres Gesamtbild, zum Wild eine super Kombi, solo eher schwierig; mittellanger Abgang auf tertiäre Aromen gestützt von angenehmer frischer Säure - 16-16,5/20 op

Nun ja, dieses 2014er Exemplar ist deutlich weiter entwickelt, als die Vorgänger '11, '12 und '13, welche alle noch sämtlich Frucht aufweisen und nicht in einem gänzlich tertiären Aromenspiel sich für den letzten Applaus verbeugen. Dennoch ein interessanter Wein, der auch gänzlich anders altert / reift als "typische" Vernatsch.
Grüsse

Ralf

Die Zukunft war früher auch besser.
Karl Valentin
VorherigeNächste

Zurück zu Südtirol

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 6 Gäste

Impressum - Nutzungsbedingungen - Datenschutzrichtlinie - Das Team - Alle Cookies des Boards löschen