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Südtirol - die Rotweine

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olifant

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Re: Südtirol - die Rotweine

BeitragDo 14. Mai 2020, 14:21

... vor Kurzem im Glas ...

Pinot Nero 2015, Kränzelhof - Tscherms, Schrauber

dunkles glänzendes Kirschrot; würzige Beeren- und Kirschnase, etwas feine trockene Kräuter, gewisse Röstung; aromatisch dichtes Mittelgewicht, feine dichte aber unaufdringliche würzige rot-blaue Frucht korrespondierend zur Nase, gewisse Gerwürznoten, angenehm verwoben mit im Eigentlichen deutlichen Röstnoten, seidig angereiftes Tannin mit ausreichend Gripp, sehr ausgewogen strukturiert, angenehm zu trinken, ordentlicher Zug am Gaumen; langer bis sehr langer Abgang auf Frucht + feinem Tannin und gewisse Röstnoten - 17-17,5/20 op

Für mich ein sehr angenehmer empfehlenswerter Pinot Nero südtiroler Prägung mit ausgewogener Frucht, guter Länge und mehr als ordentlichem Trinkfluss; die Barriquenoten sind present aber keineswegs aufgesetzt, sondern perfekt verwoben - PN darf das bei mir ;)
Grüsse

Ralf

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Re: Südtirol - die Rotweine

BeitragDo 14. Mai 2020, 14:50

...2014 stand wohl noch Blauburgunder auf dem Etikett, fand ich damals in jünger "ganz nett", hat mich aber nicht zum Kauf animiert. Den 16er hab' ich vor Ort auch mal probiert, war mir aber nicht sicher, ob er sich zumindest ungefähr dahin entwickelt, wo ich ihn gerne hätte und es dann zugunsten anderer Sachen gelassen. Vielleicht sollte ich es irgendwann doch mal wagen, auch der 16er Rosé machte zuletzt im Miil eine recht gute Figur...
Viele Grüße
Erich

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olifant

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Re: Südtirol - die Rotweine

BeitragDo 14. Mai 2020, 15:16

Na, mich hat die letzten Jahre vom Kränzelhof nicht vieles wirklich begeistert.
Zwar sind der Weissburgunder und der Vernatsch Meraner für mich gesetzt, aber bei Weiss kommt dann gelegentlich mal der Chardonnay dazu, in "Rot" mal der PN Rosé oder dessen Annata.
Die Kunstwerke der Natur WB 'Helios' und PN gefallen mir zwar oftmals, sind aber für mein Empfinden overprized .... meist bleibt es dann bei WB und Meraner.
Grüsse

Ralf

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Re: Südtirol - die Rotweine

BeitragDo 14. Mai 2020, 16:34

olifant hat geschrieben:Na, mich hat die letzten Jahre vom Kränzelhof nicht vieles wirklich begeistert.

...ich hab' so den Eindruck, daß Kontinuität nicht des Grafen Sache ist, anscheinend fällt ihm ständig was Neues ein. Was jetzt erst mal nix schlimmes ist. Aber deshalb kaufe ich da auch nix unprobiert. Je nach Jahrgang und Sorte sind dann jedoch schon auch sehr schöne Sachen dabei, für meinen Geschmack zumindest. Ein paar Naturkunstwerke hab' ich auch, aber bei manchen hab' ich mir ebenfalls gedacht, daß für den Preis der Kaufkick fehlt...
Viele Grüße
Erich

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olifant

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Re: Südtirol - die Rotweine

BeitragMo 15. Jun 2020, 10:29

olifant hat geschrieben:... vor kurzem im Glas ...
VKN Dez. 2017:
Riserva Mazzon Pinot Nero 2008, Hofstätter - Tramin

dunkles transparentes Kirschrot; rel. unentwickelte Kirschfrucht-/Preiselbeernase, etwas blättrige Noten, Holz und Gewürze; am Gaumen mittelgewichtig, aromatisch noch sehr unentwickelt mit würziger roter Frucht korrespondierend zur Nase, etwas Fassnoten und minimal Gewürze, rel. kräftiges kaum gereiftes Tannin, bei sehr guter Säurebalance, reduzierter Gaumeneindruck, schon zu trinken, aber aromatisch noch nicht entwickelt; langer Abgang auf Tannin und reduzierte Frucht - 16,5(+)/20op

Noch unentwickelter als sein 2009er Bruder vor nicht allzu langer Zeit. Auch 2 Tage in der geöffneten Flasche bewogen den Wein nicht dazu, sich aromatisch zu öffnen, das Tannin schmolz hingegen auf Genussfähigkeit ab. Dennoch glaube ich, wird das noch was - da ich die Hofstätter-Riserva als, im Verhältnis, extreme Langläufer kenne, schreibe ich den Wein keinesfalls ab, nächster Test in ca. 5-6 Jahren.


... mal wieder eine Flasche aufgezogen, Wasserstandsmeldung: Wird doch noch was ;)

Am ersten Abend zeigte sich der Wein nach wie vor etwas verschlossen und reduziert. Nach 2 Tagen in der geöffneten Flasche kommte eine ziemlich dichte würzige Frucht zu tragen, gepaart mit schöner Struktur und stützender Säure - 17(+)/20 op.
Also, tatsächlich noch 2-3 Jahre liegen lassen, dann sollte einigermaßen Trinkreife vorliegen, für Eilige: erst mal einen 1/2 Tag Karaffieren oder evtl. doppelt Dekantieren.
Grüsse

Ralf

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Re: Südtirol - die Rotweine

BeitragSo 21. Jun 2020, 10:43

Hallo,

vor ein paar Tagen habe ich diesen Lagrein getrunken, Manincor - Rubatsch 2014:

Bild

Recht fruchtbetont, dies schön klar und sauber, sanft und mit Schmelz. Nicht besonders komplex, und etwas wenig Konturen, mit Luft wird das aber besser. Für den angenehm niedrigen Alkohol eine schöne Dichte und Intensität. Ich glaube, der Wein könnte noch deutlich mehr bieten, wahrscheinlich habe ich ihn viel zu früh aufgemacht. Er wirkte noch sehr jung. Der Wein war mit DIAM 15 verschlossen, ich finde gerade die höheren Qualitäten bei DIAM sind teilweise so gasdicht, dass die Flaschenreife sehr langsam abläuft.

Nach einem halben Glas am ersten Abend und einem halben Glas am dritten Abend verweilte der Wein unangetastet im Kühlschrank. Bei manchen Rotweinen, gerade mit einer gewissen Saftigkeit, kann ich irgendwie nur ganz schwer, oder eigentlich gar nicht, eine Trinkmotivation entwickeln; obwohl ich sie geschmacklich ansprechend finde. Ich frag mich, ob ich hier irgenwelche Verträglichkeitsprobleme habe, die mir nicht so bewusst sind.

Nach über einer Woche im Kühlschrank war der Wein übrigens immer noch tadellos, ich habe die Restflasche dann verschenkt.

Grüße, Josef
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Re: Südtirol - die Rotweine

BeitragSo 21. Jun 2020, 11:29

...liest sich ja eigentlich nicht schlecht. Wobei ich sagen muß, daß ich mit Lagrein nur in Ausnahmefällen was anfangen kann, ist mir meistens "too much". Vielleicht ist gerade hier das eher kühle Jahr 2014 von Vorteil?
Viele Grüße
Erich

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stollinger

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Re: Südtirol - die Rotweine

BeitragSo 21. Jun 2020, 11:55

EThC hat geschrieben:...liest sich ja eigentlich nicht schlecht. Wobei ich sagen muß, daß ich mit Lagrein nur in Ausnahmefällen was anfangen kann, ist mir meistens "too much". Vielleicht ist gerade hier das eher kühle Jahr 2014 von Vorteil?

Ich kenne mich mit Lagrein mal gar nicht aus, nach dem Ralf (Olifant) geschrieben hat, dass 2014 in Südtirol für Rotwein eher schwierig war, war ich auch etwas erstaunt, dass ich dem Wein nichts von einem schwierigen Jahrgang angemerkt habe. Insofern klingt das mit dem kühlen Jahrgang für mich erst mal plausibel, bin aber guter Hoffnung, dass Ralf hier noch Licht in die Diskussion bringt ;) .

Ich fand den Preis von ~20€ dann auch angebracht, beim Rumgooglen aber gesehen, dass aktuelle Jahrgänge auf 30€ zusteuern; das sehe ich nicht ansatzweise gerechtfertigt. Das ist allgemein mein Problem mit Manincor, ich finde die mittlerweile preislich gänzlich unattraktiv fürs gebotene.
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Re: Südtirol - die Rotweine

BeitragSo 21. Jun 2020, 12:38

stollinger hat geschrieben:Ich fand den Preis von ~20€ dann auch angebracht, beim Rumgooglen aber gesehen, dass aktuelle Jahrgänge auf 30€ zusteuern; das sehe ich nicht ansatzweise gerechtfertigt. Das ist allgemein mein Problem mit Manincor, ich finde die mittlerweile preislich gänzlich unattraktiv fürs gebotene.

...das ist richtig, wird langsam schwierig mit den Preisen der Weine. Bei einem meiner Händler steht der 15er Rubatsch noch mit 22,28 Euronen in der Liste. Bei anderen Weinen, wo er noch mehrere Jahrgänge in der Liste hat, sieht man den Preisanstieg recht deutlich. Z.B. Sauvignon Blanc Tannenberg
2013 18,71 €
2016 21,57 €
2018 23,00 €
... :(
Viele Grüße
Erich

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Re: Südtirol - die Rotweine

BeitragMo 22. Jun 2020, 08:30

stollinger hat geschrieben:Ich kenne mich mit Lagrein mal gar nicht aus, nach dem Ralf (Olifant) geschrieben hat, dass 2014 in Südtirol für Rotwein eher schwierig war, war ich auch etwas erstaunt, dass ich dem Wein nichts von einem schwierigen Jahrgang angemerkt habe. Insofern klingt das mit dem kühlen Jahrgang für mich erst mal plausibel, bin aber guter Hoffnung, dass Ralf hier noch Licht in die Diskussion bringt ;) .

Ich fand den Preis von ~20€ dann auch angebracht, beim Rumgooglen aber gesehen, dass aktuelle Jahrgänge auf 30€ zusteuern; das sehe ich nicht ansatzweise gerechtfertigt. Das ist allgemein mein Problem mit Manincor, ich finde die mittlerweile preislich gänzlich unattraktiv fürs gebotene.


Auch in mittleren Jahren wie 2014 - kühl, regnerisch, späte Reife - gibt es natürlich auch auch immer Ausnahmen von der Regel, das liegt in der Hand das Winzers und an den ggfls. ggü. anderen evtl. "besseren" Lagen. Lagen am Kalterersee zählen sicher nicht zu den kühleren, sodass auch in diesen Jahren bei entsprechender Selektion durchaus qualitativ Adäquates auf die Flaschen kommen kann. Wenn dies in der Stilistik noch den Preferenzen des Einzelnen entgegen kommt - perfekt.

Ich kenne den Rubatsch aus "besseren" Jahren, da ist der eher fruchtbetont-modern und evtl. etwas speckiger - war so auch nie mein Geschmack. Ob die Kalterer Lagen für ambitionierten Lagrein das absolut Passende sind ist dann Geschmackssache. Mir sagen da, wenn's Lagrein sein soll, i.d.R. die klassischen Bozner Lagen und auch die Porphyr-Schotterlagen von den östlichen Talseiten des Unterlands mehr zu. Als guten Jedentags-Lagrein hatte ich auch schon den Basislagrein der KG Tramin im Glas, der auch durchaus ein paar Jahre Reife abkann. Das PGV sähe ich da deutlich stimmiger.
Dass der Preis für einen Rubatsch Lagrein jetzt Richtung 25+ € wandert, macht ihn auch nicht gerade attraktiver ;) . Aber Manincor ist derzeit mit Biodynamie und passendem Marketing wohl en vogue und die Preise in Südtirol haben in den letzten Jahren, bei den einen mehr, bei den anderen weniger, ohnehin deutliche Steigerungen erfahren.
Grüsse

Ralf

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