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Südtirol - die Rotweine

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olifant

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Re: Südtirol - die Rotweine

BeitragFr 25. Mär 2022, 12:31

... vor kurzem im Glas ...

Blauburgunder 2019, Abtei Muri - Bozen (Gries), DIAM, 13%

transparentes dunkles Mittelrot; zunächst etwas Rduktion, mit Belüftunguft würzige Kirschfrucht, ein Hauch von Fassnoten; am Gaumen gutes Mittelgewicht, würzige Kirschfruchtaromatik (Wildkirsche), etwas Fassig, gewisse mineralische Noten, Tannine feinsandig, stimmige Säure, angenehme Struktur, mit Belüftung schöne Tiefe und extrem "Trinkig" und geschmeidig; mittellanger Abgang auf würzige Frucht, Tannin und Säure - 16,5/20 op

Für den geschmeidigen Zug am Gaumen sollte es eigentlich noch 'nen halben Genusspunkt drauf geben, aber es ist nicht mehr und nicht weniger als ein sehr gelungener reinsortiger Basis-Blauburgunder. Braucht im Moment jedenfalls noch etwas Luft. Schöner Pinot Nero Südtiroler Prägung, Empfehlenwert, von "Merum" zurecht in die Degu-Box gepackt ;) .
Grüsse

Ralf

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Karl Valentin
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olifant

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Re: Südtirol - die Rotweine

BeitragMo 28. Mär 2022, 09:48

... gestern im Glas ...

Blauburgunder Riserva 2009, Gottardi - Mazzon, NK, 13,5%

transparentes dunkles (Schwarz-)Kirschrot; feine gereifte Fruchtnase von Kirschen, mit etwas Waldbeeren und Holunder, dunkle, leicht orientalisch anmutende Gewürznoten, etwas feines Holz; kräftiges Mittelgewicht, schön gereifte dichte dunkelrote (Kirsch-) Frucht, verwoben mit feinen orientalisch anmutenden würzigen Fass- und beginnendenTertiärnoten, seidig gereiftes Tannin mit sanftem Gripp, sehr stimmige Struktur, schön eingebettete Feine Säure, angenehmer Druck, Feuer, tief; langer - sehr langer Abgang mit angenehmen Trucht/Tannin/Säure Gesamtpaket - 17,5-18/20 op

Ein schön gereiftes Exemplar von Gottardi. Wird viel zu selten empfohlen, darum jetzt ;)
Ein stimmiger Wein, alles am rechten Platz, von nix zu wenig, von nix zu viel. Aromatische Dichte gepaart mit gewisser Beschwingtheit und dennoch Gripp. "Farbe, Feuer, Finesse" brauche ein Pinot Nero, hat Franz Haas, der kurzlich verstorbene Südtiroler Blauburgunder Besessene, einmal bei einem Kellereibesuch geäussert - dieser besitzt die entsprechenden Attribute.
ImA sind Gottardi Blauburgunder auch schon in ihrer Jugend sehr gut zugänglich - man könnte sich dadurch dazu verleiten lassen zu meinen, diese könnten nicht reifen. Das Gegenteil scheint der Fall.
Grüsse

Ralf

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EThC

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Re: Südtirol - die Rotweine

BeitragMo 4. Apr 2022, 20:22

...auch wenn's nicht so mein Fall ist, gut gemacht ist's schon:

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Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
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was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

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UlliB

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Re: Südtirol - die Rotweine

BeitragDo 14. Apr 2022, 10:22

Der Vernatsch Alte Reben "Gschleier" der Kellerei Girlan zählt für mich zu den beständig besten Sortenvertretern in Südtirol. Dass der Wein für die Sorte auch gut haltbar ist, hat er schon wiederholt bewiesen. Einer kürzlich im Keller unter einem Stapel jüngerer Jahrgänge entdeckten Flasche 2014er sah ich dann aber doch mit einer gewissen Sorge entgegen. Sieben Jahre sind für einen Vernatsch schon sehr viel, und 2014 war mWn auch nicht gerade ein guter Jahrgang.

Doch die Sorge erwies sich als unberechtigt: transparentes Zielgelrot ohne Braun- oder Orangetöne, völlig offene Nase, die mit Kirsche und etwas Himbeere sowie ein weinig Waldboden und Herbstlaub paradoxerweise deutlich an gereiften Pinot erinnert, und blind hätte ich den möglicherweise auch dafür gehalten. Sehr schön, aber weiteres Zuwarten dürfte sich nicht lohnen, nach einiger Zeit an der Luft merkt man doch, dass da keine Reserven mehr vorhanden sind und der Wein beginnt, abzubauen.

Von jüngeren Jahrgängen werde ich jetzt gezielt eine oder zwei Flaschen zurückhalten, um zu sehen, ob die eine ähnliche Entwicklung machen.

Gruß
Ulli
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olifant

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Re: Südtirol - die Rotweine

BeitragDo 14. Apr 2022, 12:08

UlliB hat geschrieben:... Vernatsch Alte Reben "Gschleier" der Kellerei Girlan zählt für mich zu den beständig besten Sortenvertretern in Südtirol. ....
Von jüngeren Jahrgängen werde ich jetzt gezielt eine oder zwei Flaschen zurückhalten, um zu sehen, ob die eine ähnliche Entwicklung machen.

Gruß
Ulli


Das kannst Du bedenkenlos machen, denke ich. Bei heissen Jahren, bzw. säurearmen Jahren, besteht m.E. eher die Möglichkeit, dass ein früher Abbau zu verzeichnen ist.
Grüsse

Ralf

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olifant

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Re: Südtirol - die Rotweine

BeitragDo 14. Apr 2022, 12:22

Ein langlebiger und gut reifender Vernatsch ist auch der Rouge von Hartmann Dona.

Der H. Dona hat jetzt eine eigene "Vernatsch-Reihe" namens Liquid Stone im Portofolio.
Die Namen sind Programm: Dolomit (aus Kurtatsch), Granit (aus Lana), Phyllit (aus Oberplars/Algund) und demnächst Vulkanit (ausser der Zusatzangabe Porphyr noch keine weiteren Infos). Jeder Wein aus einer Einzellage mit charakteristischer Bodenzusammensetzung.

Die Preise für diese Vernatsch bei Dona liegen wohl zwischen 20 und 25 € ... stolze Preise, aber für Dona "normal".
Mal schaun ob mir das mal über den Weg läuft.
Der Gschleier ist da fast schon ein Schäppchen.
Grüsse

Ralf

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nordmann

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Re: Südtirol - die Rotweine

BeitragMi 20. Apr 2022, 21:45

Die Tage mal im Glas:

Franz Gojer (Glögglhof) St. Magdalener Classico Vigna Rondell, 2020, 13,0%vol.alc.

Ich hatte es schon mal geschrieben, dass ich bei Familie Gojer nicht ganz objektiv bin. Wir haben das Weingut im Urlaub besucht und sind unglaublich nett empfangen worden. Wir werden Familie Gojer wieder besuchen, wenn es eine Gelegenheit gibt.

In der Nase viel Frucht, Kirsche sehr prägnant.

Im Geschmack ist die Kirsche wieder am stärksten ausgeprägt. Schmeckbares Tannin, der Wein hat sicher noch sehr viel Potential. Ich freu mich, dass ich noch ein paar Flaschen habe.

Franz Gojer schreibt, dass bei diesem Wein das Burgund sein Vorbild war. Ich kenne mich mit dem Burgund nicht aus, wäre daher an Meinungen aus dieser Runde durchaus interessiert.
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olifant

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Re: Südtirol - die Rotweine

BeitragMo 30. Mai 2022, 12:03

... am WE im Glas ...

Quirein 2011, Pranzegg (Martin Gojer) - Kampill (Bozen), Glas (Vinoloc), Lagrein-Cuveé

dunkles leicht stumpfes Rubinrot mit purpur/violettem Einschlag, opaker Kern; duftige aber nicht übertriebene blau-schwarze fruchtig-würzige Nase, etwas trockenes Unterholz / Erde / Kräuter, deutlich Veilchen / Iris; am Gaumen kräftig, dicht gewoben, intensive Frucht korrespondierend zur Nase, angenehm Mix aus Frucht und kräuterig-erdigen Würznoten, Blütennoten korrespondierend zur Nase, Heidelbeerjoghurt, leicht mineralische Anklänge, gereiftes geschmeidiges Tannin zwischen feinsandig und seidig, frische stützende Säure, würzige Frucht, spannungsreich, tief, mit ordentlich Trinkfluss, angenehm kühle Anmutung; langer - sehr langer Abgang auf Frucht/Tannin/Säure - 17,5/20 op

... die VKN ist ist zwar fast 1:1 vom 2012er entlehnt, passt aber trotzdem wie die Faust auf's Auge.
Grüsse

Ralf

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olifant

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Re: Südtirol - die Rotweine

BeitragMo 30. Mai 2022, 12:58

nordmann hat geschrieben:...
Franz Gojer schreibt, dass bei diesem Wein das Burgund sein Vorbild war. Ich kenne mich mit dem Burgund nicht aus, wäre daher an Meinungen aus dieser Runde durchaus interessiert.


Nicht nur bei Glöggelhof Vernatsch' wird gerne der "Burgundervergleich" bemüht, auch wird dieser bspw. für Josephus Mayr / Unterganzer's Vernatsch' oder für den Gschleier "Alte Reben" der KG Girlan herangezogen.
Was die zitierten Weine gemein haben ist m.E. zumeist eine "transparente Vielschichtigkeit", die weniger auf Extrakt, denn auf Eleganz und Ausgewogenheit setzt und die Weine in jungen Jahren gerne eher reduktiv wirken. Ich gehe mal davon aus, dass diese Merkmale gemeint sein könnten.

Allerdings muss man grundsätzlich anmerken, dass im Burgund mannigfache differenzierte Stile, je nach Herkunft und Erzeuger, gepflegt werden... sodass die Grundsatzfrage "was ist burgundisch" im Eigentlichen zu klären wäre, wenn dies denn überhaupt möglich ist.
Grüsse

Ralf

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olifant

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Re: Südtirol - die Rotweine

BeitragMi 3. Aug 2022, 10:05

... gestern kellerkühl im Glas ...

Tiroler 2019 Vernatsch, Bergkellerei Passeier - St. Leonhard in Passeier, (leider) 2-Scheiben Presskork, 12,5% Alc., Holzfassausbau

transparentes Kirschrot; Veilchen, Kirsch-Peiselbeer- und würzige mineralisch-steinige Noten, leichter Mandelton; mittelgewichtig, klare kühle transparent-kristalline Aromatik die den Naseneindruck rekapituliert, jedoch in anderer Gewichtung, Frucht, Mineralik, Blüten- und Mandelnoten, spürbares feines Tannin, stimmige, dem Wein Frische gebende Säure, ausgewogen Strukturiert, gewisser Zug am Gaumen mit Nachschenk-Bedürfnis; mittellanger-langer Abgang korellierend zum Gaumen mit Betonung auf leichtem Tannin und (Frucht)-Mineral-Mix 16,5-17/20 op

Sehr sauber und klar angelegter Wein, frisch und kühl - was will man mehr von einem guten Vernatsch.
Für einen Vernatsch mit 17 - 18 € schon relativ ambitioniert bepreist, schmeckt aber und bietet daher was für's Geld.
Grüsse

Ralf

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