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Südtirol - klein aber fein

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olifant

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Re: Südtirol - klein aber fein

BeitragMo 1. Aug 2022, 10:56

jessesmaria hat geschrieben:Urlaub heißt bei uns auch im Grunde immer auch Forschungsreise, so auch in Südtirol. Während ich bislang nur wenige bekannte Winzer bzw. Genossenschaften kannte, wie z. B. die Kellerei Girlan, durften wir über eine Woche hinweg nun viele kleinere Winzer kennenlernen.

Exzellent ist der Weißburgunder "Sanctissimus" Riserva 2015 der Kellereigenossenschaft St. Pauls - Eppan, ein großer, gehaltvoller und vielschichtiger Wein mit schon schöner Reifung, der aber auch seinen Preis hat. Der Weissburgunder 2013 von Thomas Niedermayr ist der letzte, den er gemacht und erst 2019 abgefüllt hat, nunmehr baut er nur noch PiWis an, da letztlich nur diese mit seiner Philosophie (absolut biodivers und ohne Chemie, auch ohne Kupfer etc.) kompatibel sind. Der Wein ist sehr schön, elegant, kommt aber in Sachen Komplexität nicht an den Sanctissimus ran.
Sehr erfrischend, leicht und trinkig ist der Cuvée "Tonsur" 2020 von Pranzegg, der neben Weissburgunder auch Chardonnay, Müller Thurgau und Sylvaner beinhaltet, wobei die Hälfte des Weins über den kompletten Gärverlauf Schalenkontakt hat, worauf noch ein Jahr Ausbau im großen Holzfass folgt. Dadurch natürlich eine gute Struktur mit Tannin, trinkt sich fast wie Bier, nur edler. Der Gewürztraminer 2017 desselben Winzers ist ähnlich in seiner Art, farblich und geschmacklich noch intensiver, würzig, wobei die Rebsorte kaum identifizierbar ist (was beim Gewürztraminer freilich was heißen will). Top!
Ein weiteres Highlight war der Eisacktaler Sylvaner „Lahner“ 2019 vom Taschlerhof, mit feinem Holz (nur 50% im großen Holzfass), geschmeidig, füllig und sehr harmonisch, passt wunderbar zum Essen. Letzteres gilt auch für den sehr rassigen, archetypischen Oberberg Sauvignon Blanc 2018 von Kornell, ein exzellentes Weingut. Der Wein ist elektrisierend, komplex, grasig und fruchtig zugleich, ganz toll.

Bei den Rotweinen durften wir (trollinger-geschädigte) erfahren, dass Vernatsch nicht nur eine unterschätzte, sondern eigentlich die qualitativ hochstehendere Rebsorte als Lagrein ist. Tatsächlich gibt es außer den sehr frischen und leichten Vernatschs auch komplexere Vertreter. Sehr überzeugend ist der Kalterersee Vernatsch "Erbe + Auftrag" 2018 des Ausnahmewinzers Andi Sölva, der 22 Monate lang in französischer und lokaler Eiche gereift ist. In der Nase nobel und tiefgründig, am Gaumen komplex und füllig, so wie ich die Rebe noch nie kennengelernt habe. Andererseits überzeugte auch der Lagrein Riserva “Staffes" 2018 von Kornell in seiner rustikal-würzigen, eleganten, nicht zu breiten Art. Auf der feineren und zurückhaltenderen Seite ist der Südtiroler Blauburgunder Vigna Hausmannhof 2019 von Haderburg, der sicherlich noch einige Jahre in der Flasche verträgt, aber auch jetzt schon Spaß macht. Die Tannine sind weich, der Wein kommt frisch, aber sehr harmonisch und elegant daher.
Für Merlot-Trinker (und alle anderen) ist der Merlot Riserva „Brenntal“ 2018 von Kurtatsch eine unbedingte Empfehlung: gute Säure, intensiv, herb, weit entfernt von Merlot-Kitsch.

Eine tolle Süßweinentdeckung ist schließlich der Mitterberg Rosenmuskateller 2020 vom Ansitz Waldgries, mit perfekter Süß-Säure-Balance, perfekt natürlich zu Schokoladendesserts. Eine animierende Säure hat auch der Petit Manseng 2020 der Kellerei St. Pauls, mit exotischer Frucht und leichten Botrytisnoten, der sich problemlos mit Mosel-Auslesen messen kann.

Alles in einem eine enorme Vielfalt auf extrem hohem Niveau und dementsprechend eine Weinregion, die in Zukunft wohl noch mehr Platz in meinem Keller einnehmen wird.


Danke für deinen Bericht,

da kann ich mir meinen diesjährgen Südtzirolurlaub sparen ... :lol:
Aber im Ernst, viele Einschätzungen, die ich Jahrgangsübergreifen auch so bestätigen würde.
Insgesamt hast du dir m.E. gute Produzenten "rausgesucht", Taschlerhof kennen bspw. ja eher wenige und Hausmannhof ist derzeit nicht gerade en vogue ...

Es ist nicht so ganz klar, aber warst du bei den Winzern / Kellereien vor Ort oder ging das im Wesentlichen bei diversen Gastronomiebesuchen mit?

St. Pauls bietet übrigens nicht nur beim Sanctissimus, auch wenn das deren "Leuchtturm-Wein" ist überdurchschnittliche Qualität. Und Petit Manseng haben mehrere Andere im Portoflio, bspw. Manincor (Desert) oder Widmann (trocken).

Rosenmuskateller war dir unbekannt? Wer bei dieser Rebsorte in der Region die Nase vorne hat fällt von Jahr zu Jahr unterschiedlich aus und es gibt nicht wenige die den Wein pflegen, wenn auch immer nur mit wenigen hundert Flaschen pro Jahr. Falls dir das richtig gut gefallen hat, dann gibt's Ansprechendes auch bspw. von Haas, Kloster Neustift, Abtei Muri, KG Kaltern, Castell Salegg, KG Kurtatsch, usf. ... nur nicht in jedem Jahr die gleiche Qualität.

Der von dir genannte Vernatsch von A. Sölva ist sogar mir neu und wäre von der beschriebenen Ausbaustilistik her nicht zwingend mein Fall, "Toasting"??, evtl. wird der mal verkostet - fällt der in die Kategorie füllig und geschmeidiug oder elegant und burgundisch?

PS: Lass' Pranzegg's Gewürztraminer noch 2, 3 Jahre Zeit, dann dann scheint auch die Sortentypizität, wie bei anderen Pranzegg-Weinen, wieder durch. Das ist zwar irgendwie akademisch, aber auch interessant.

Wünsche Dir weiterhin viel Freude mit Südtiroler Weinen.
Grüsse

Ralf

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jessesmaria

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Re: Südtirol - klein aber fein

BeitragMo 1. Aug 2022, 17:13

Danke für die Inspiration. Bei St. Pauls werde ich mich evtl. dann tatsächlich mal durchprobieren. Die Pinots sind sicher interessant. Was sind für dich die Highlights neben Sanctissimus und Petit Manseng?

Rosenmuskateller war mir tatsächlich unbekannt. Hab gerade mal das Forum danach durchsucht, da quasi alle Treffer von dir sind, bin ich wohl in guter Gesellschaft. :puh: :lol:
Bei Wikipedia wird der Umstand, "bei der Weinlagerung verlieren die Weine ihre Duftigkeit" als Nachteil ausgewiesen. Du lässt die Weine anscheinend auch im Keller reifen, ist das also dennoch empfehlenswert?

Der Vernatsch von Sölva fällt mir schwer einzuordnen, vor allem da ich gar keinen Vergleich habe (der letzte, den ich getrunken habe, war vor vielleicht 2 Jahren der Gschleier von Girlan, der mir damals zu süß-fruchtig war). Die Nase war durchaus sehr elegant, unmittelbar nach dem Öffnen etwas speckig (wie bei manchen Pinots), am Gaumen aber eher füllig und kräftig, auch mit recht viel Alkohol (15% oder gar 15,5%), der aber gar nicht so sehr auffiel, dafür ist er dann doch elegant genug (und die Säure hilft auch). Bei diesem Jahrgang waren wohl noch 9% Lagrein dabei, wenn ich mich nicht irre, ist das aber nicht jedes Jahr gleich.
Überhaupt hat mich neugierig gemacht, dass mir von zwei Profis unabhängig voneinander gesagt wurde, dass Vernatsch eine drastisch unterschätzte Rebsorte sei und qualitativ riesiges Potenzial habe. Das württembergische Pendant Trollinger wird ja sogar bei Wikipedia quasi als minderwertige Rebsorte beschrieben:

Trollinger-Weine werden fast nie als Prädikatsweine ausgebaut. [...] Sein Mostgewicht von 75 Grad Öchsle reicht für die Weinproduktion solcher Qualitäten nicht aus.


Bei dem Vernatsch von A. Sölva heißt es hingegen, er sei "schon fast eine Spätlese" (https://www.andisoelva.com/weine/erbe-u ... lterersee/), wobei er bei manchen Händlern auch als "Auslese" bezeichnet wird (dann wohl nicht im engeren Sinne nach deutschem Prädikatssystem?).
Jetzt im Sommer wäre ich durchaus auch für einen Vertreter des leichten, fruchtigen Stils offen, ansonsten interessieren mich besonders die ambitionierteren, im Holz ausgebauten. Hast du (oder jemand anderes) Empfehlungen?

Die Weine haben wir übrigens alle flaschenweise in der Gastronomie zum Essen getrunken, sind alles hervorragende Essensbegleiter. Wir waren ohne Auto, nicht direkt in der Weinregion und dementsprechend bei keinem einzigen Weingut.
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olifant

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Re: Südtirol - klein aber fein

BeitragDi 2. Aug 2022, 11:10

Na, da darf ich mich nun mal ganz schön ausbreiten :lol: , also mal der Reihe nach.
Erstmal zur KG St.Pauls

St. Pauls habe ich erst die letzten 2 Jahre für mich richtig entdeckt, früher war das in meinen Augen alles eher solala, will meinen guter Genossenschafts-Durchschnitt, aber mit dem Relaunch ihres Portofolios hat sich nicht nur an den Etiketten was getan.
Bei den Klassik-Weinen sind mir die Vernatsch-Cuveé Verlab und der St. Magdalener positiv aufgefallen.
Generell interessant wirds ab dere Selektions-Linie. Die Weissen Fuxberg Chardonnay, Löss PG, Gfill Sauvignon und Plötzner WB sind als Rebsortenweine sicher mehr als nur in Ordnung. Bei den Roten dieser Linie bin ich eher zurückhaltend, der Merlot Huberfeld weckt auf jedenfall höheres Kundeninteresse (Crowdpleaser ;) ) und bietet ein gutes PGV. Die Pinot Nero der Klassik und Selektion finde ich nun nicht so bnerauschend.
Richtig gut wird's bei den "Alten Reben", alle diese Weine bestehen m.M.n. auch in Südtiroler Vergleich problemlos, im internen Vergleich zu den vergleichbaren Selektion ist ein deutlicher Sprung feststellbar. Der WB Kalkberg und der Sauvignon Schliff bieten wirklich viel fürs Geld, der SB Schliff war für meinen Geschmack in '18 und '19 als Südtiroler SB kaum besser, nur anders zu machen. Der WB Kalkberg ist zwar kein Sanctissimus aber spielt in der Riege vergleichbarer WB Riserva vorne mit und braucht sich nicht vor meinen bisherigen Favoriten Vorberg (KG Terlan) oder Sirmian (KG Nals Margreid) zu verstecken.
Die Roten Lagrein Lagröll und Blauburgunder Lehmont hben mich bei der Verkostung vor Ort adhoc schwer beindruckt. Sehr geschliffene Riservas mit Druck und Tiefe, aromatisch dicht, mit bestens integriertem Ausbau. Wenn die der Merlot Brenntal der Kurtatscher gefallen hat. dann wird#s die hier keinen Deut anders gehen.
Empfehlen darf ich auch die Preclarus Spumante, sofern man BdB schätzt, der "einfache" Brut (40 Monate) und der Pas Dosé (60 Monate) sind sehr gut in ihren Kategorien.
Gespannt bin ich auf den den neuen Topp-Merlot LONA, der preislich leider, wie der Sanctissimus, auch auf sehr gehobenem Niveau liegt.

Übrigens, da dir der Merlot Brenntal der KG Kurtatsch gefallen hat, darf ich dir deren Weine durchaus auch anempfehlen.
Grüsse

Ralf

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olifant

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Re: Südtirol - klein aber fein

BeitragDi 2. Aug 2022, 11:22

Was Wiki zu Rosenmuskateller im Allgemeinen schreibt ist schon prinzipiell richtig. Ergo machen die meisten Exemplare i.m.A. zwischen 3 und 6 Jahren nach Freigabe am meisten Spass.

Aber nicht jeder Rosenmuskateller entwickelt sich gleich. Manche Exemplare besitzen auch im deutlich gereiften Zustand ihre (überraschenden) Qualitäten. Ob das nun empfehlenswert ist, sei mal dahingestellt. Das hängt wohl von einzelnen Wein ab und eine Regel habe ich da leider nicht. Da ich Dessertweine i.d.R. nicht als Solist sehe ist ja meist was Festes in Begleitung dabei.
Je älter, desto Bitterschokoladiger oder auch Nussiger darf für mich die Begleitung ausfallen. Sehr schön z.B. Zartbitter mit Rosa-Pfeffer-Beeren. In jungen Jahren funktionieren Schoko-Kirsch- und Schoko-Erdbeer-Desertvariationen dagegen ungemein.
Grüsse

Ralf

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olifant

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Re: Südtirol - klein aber fein

BeitragDi 2. Aug 2022, 12:38

Was du zu Sölvas Vernatsch Erbe + Auftrag ausführst, ja, dass klingt schon arg nach Spätlese, vielleicht ein Wein an dem demonstriert wird, was man in gewisser Weise auf die Spitze treiben kann. Spontan fällt mir da auch bspw. Der Isarcus von Georg Mumelter (Griesbauerhof) aus Bozen ein, ein trockener Vernatsch aus teilgetrockneten Trauben, nach St.Magdalener-Art mit Anteilen von Lagrein und Blauburgunder.
Für mich eher eine Kategorie von "das geht schon mal, muss ich aber nicht immer haben", auch wenn das seine ganz eigenen Qualitäten besitzt. Entscheidend für mich hier. was gibt's zu Essen? ;)

Das Vernatsch eine deutlich unterschätze Rebsorte ist kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Viele Jahre habe ich eher nur widerwillig mal ab und zu einen Vernatsch getrunken. Irgendwann -Jahrzehnte später - ahnte ich dann wohl ein regelrechtes Vernatsch Erweckungserlebnis. Irgendwie ist Vernatsch ein Wein zwischen den üblichen Kategorien, für einen Roten zumeist relativ wenig Dichte / Konzentration, für einen Weissen vielleicht weher zuwenig Säure, dafür aber auch Tannin. Inzwischen haben sich viele Vernatsch, wohl aufgrund der deutlich gestiegenen Wertschätzung in der Produzentenschaft und nachfolgend in der Konsumentenschaft qualitativ deutlich verbessert und ein neues Profil entwickelt.

Auf der einen Seite sehe ich die in optimaler Traubenreife auf gewisse Kraft und auch Konzentration vinifizierte Stilistik, die m.E. bspw. bei Ansitz Waldgries mit deren Antheos sowie auch dem "einfachen" St. Magdalener, oder auch bei Hartmann Donà''s Rouge einen starken Ausdruck findet. In ähnlicher Weise empfinde ich auch den Freisinger mit würziger Tiefe, und den Hexenbichler mit Frucht und Extrakt, der Traminer Genossen oder Der Pfannenstiel (Pfannenstielhof)..
Auf der anderen Seite sehe ich Vernatsch, die auf Eleganz und Finesse abzielen, wie z.B. den deinerseits bereits erwähnten G'schleier aus Girlan, dem ich Süsse bisher noch nicht so zuschreiben wollte, dem Galea der Nals/Margreider und die Exemplare von Winzern wie Franz Gojer (Glögglhof), Josephus Mayr (Unterganzerhof), Pfannenstielhof Annver, Klosterhof Kalterersee Plantaditsch oder Rottensteiner's Select Premstalerhof.
Eine neue Kategorie kristallisiert sich aktuell heraus, Vernatsch die auf Mineralität und Herkunft setzen, wie z.B. Vernatsch (Bergkellerei Passeier) oder Hartmann Donà's Serie Liquid Stone ... und natürlich gäb's auch noch diverses für Freunde des Naturweins wie Pranzegg's Campill, Abraham's Upupa Rot oder Weingut in der Eben St. Anna.
Grüsse

Ralf

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olifant

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Re: Südtirol - klein aber fein

BeitragMi 3. Aug 2022, 09:39

Ach ja, du fragtest noch nach Vertretern eines leichten fruchtigen Vernatsch ... gestern kam die georderte aktuelle Merum-Degu-Box Südtiroler Vernatsch bei mir ins Haus.
Ich kann dir garantieren das die Auswahl der Weine der Box durchweg einer "trinkigen" Stilistik fröhnen. Sieben dieser Vernatsch (anderer jahrgänge) kenne ich, kursiv gekennzeichnet, und kann dir daher sagen, dass diese in der Regel tatsächlich "trinkig" sind. Bei den mir nicht bekannten Weinen gehe ich aufgrund der seitens Merum zugrunde gelegten Kriterien mal billigend davon aus.
Hier die Liste:
Baron Widmann - Südt. Vernatsch DOC 2021
Fliederhof / Stefan Ramoser - Südt. St. Magdalener Classico DOC Marie 2021
Hännsl am Ort / Norbert Kerschbamer - Südt. Meraner Hügel DOC Unterweg‘er 2021
Innerleiterhof - Südt. Meraner DOC 2021
Josef Weger - Südt. Vernatsch DOC Kol 2021
Kellerei Tramin - Südt. Kalterersee Classico Superiore DOC 2021
Klosterkellerei Muri-Gries - Südt. Grauvernatsch DOC 2021
Nals Margreid - Südt. Edelvernatsch DOC Pfeffersburger 2021
Niklas / Dieter Sölva - Südt. Kalterersee Klassisch DOC Fuxs 2021
Ritterhof - Südt. St. Magdalener DOC 2021
Seeperle - Südt. Kalterersee DOC scheinheilig 2021
St. Quirinus / Robert Sinn - Südt. Grauvernatsch DOC Bergwerk 2021

Einziges Manko der Sache - zum Bestellen der Box, 149 € inkl. Versand, musst du Merum-Abonnent sein.
Grüsse

Ralf

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Re: Südtirol - klein aber fein

BeitragMi 3. Aug 2022, 13:02

olifant hat geschrieben:Einziges Manko der Sache - zum Bestellen der Box, 149 € inkl. Versand, musst du Merum-Abonnent sein.
...oder man kennt einen Merum-Abonnenten... :mrgreen:
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

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jessesmaria

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Re: Südtirol - klein aber fein

BeitragMi 3. Aug 2022, 22:12

Super, danke für die vielen Tipps. Ich habe jetzt mal bei pursuedtirol.com (gehört zum Meraner Weinhaus) folgende Vernatsch bestellt:

Vernatsch Alte Reben "Sonntaler" 2021 0,75 l - Kellerei Kurtatsch
Vernatsch "Hexenbichler" 2021 0,75 l - Kellerei Tramin
Vernatsch 2021 0,75 l - Baron Widmann
St. Magdalener klassisch "Morit" bio 2020 0,75 l - Weingut Loacker

Alle im Bereich 12–15€, also nicht unterste Kategorie, aber auch nicht Premium. Will erst mal die "trinkige" Seite kennen und würdigen lernen, gerade bei den derzeitigen Temperaturen.
Den von dir nicht erwähnten Loacker hatte ich schon im Urlaub in einem Laden probieren können und für sehr gut befunden.

Weißburgunder kommen dann beim nächsten Mal dran, auf jeden Fall die von dir erwähnten St. Pauls. Bis dahin müssen die zwei der mittleren Kategorie (20€/22€, es gibt noch einen an der Spitze für ca. 40€) von Abraham genügen, die ich aus dem Urlaub mitgenommen habe.

Der LONA hat übrigens auch schon mein Interesse geweckt, die Beschreibung klingt extrem gut.

@Rosenmuskateller: Hab jetzt zwei Waldgries zuhause, gleich bestellt nachdem die Flasche leer war. Also deiner Aussage entnehme ich, dass der Wein in den ersten 3 Jahren mindestens noch gewinnt und besser nach 3 Jahren als ganz jung getrunken wird?

Der Erbe + Auftrag war übrigens nichtsdestotrotz und erstaunlicherweise trotz des hohen Alkoholgehalts noch elegant und trinkig und nicht total breit. Eigentlich eine schöne Balance. Vielleicht ist das ja das Verdienst der Rebe?

Merum wäre tatsächlich (wie an anderer Stelle schonmal gesagt) die erste und einzige Wein-Zeitschrift, die ich abonnieren würde. Bin bisher aber noch davor zurückgescheut, vielleicht irgendwann einmal. ;)
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olifant

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Re: Südtirol - klein aber fein

BeitragDo 4. Aug 2022, 08:47

jessesmaria hat geschrieben:Super, danke für die vielen Tipps.

Gerne

jessesmaria hat geschrieben:Ich habe jetzt mal bei pursuedtirol.com (gehört zum Meraner Weinhaus) folgende Vernatsch bestellt:

Vernatsch Alte Reben "Sonntaler" 2021 0,75 l - Kellerei Kurtatsch
Vernatsch "Hexenbichler" 2021 0,75 l - Kellerei Tramin
Vernatsch 2021 0,75 l - Baron Widmann
St. Magdalener klassisch "Morit" bio 2020 0,75 l - Weingut Loacker

Alle im Bereich 12–15€, also nicht unterste Kategorie, aber auch nicht Premium. Will erst mal die "trinkige" Seite kennen und würdigen lernen, gerade bei den derzeitigen Temperaturen.
Den von dir nicht erwähnten Loacker hatte ich schon im Urlaub in einem Laden probieren können und für sehr gut befunden.

Sind alles sehr schöne Vernatsch! Sonntaler und Hexenbichler dürften sich jetzt pnp sehr schön presentieren.
Der Vernatsch von Widmann darf gerne noch 1/2 - 1 Jahr liegen, braucht nach meiner Erfahrung nach der Abfüllung etwas Ruhe, da evtl. Anfangs etwas reduktiv - es macht aber auch nichts diesen Vernatsch mal 4 - 5 Jahre zu vergessen, behält auch mit Reife gute Frische.
Loacker füllt Topp Weine, meistens machen Sie bei jedem Wein irgendwie etwas einen Tick anders als Andere, waren wohl auch welche der Ersten die auf ökologischen Anbau gesetzt haben und in den 90ern dafür schräg angeschaut wurden. Der Morit sollte schön aromatisch-würzig daherkommen - alte Vernatschreben und hoher Lagreinanteil.

jessesmaria hat geschrieben:@Rosenmuskateller: Hab jetzt zwei Waldgries zuhause, gleich bestellt nachdem die Flasche leer war. Also deiner Aussage entnehme ich, dass der Wein in den ersten 3 Jahren mindestens noch gewinnt und besser nach 3 Jahren als ganz jung getrunken wird?

Nach meinem Empfinden hängt das meist davon ab, wie gut der Alc. eingebunden ist. Wie schon mal angemerkt, fallen die Rosenmuskateller von Jahr zu Jahr, auch beim gleichen Winzer, deutlich unterschiedlich aus. Mal keine Boytritis, mal deutlich spürbar, mal Aceton, mal nicht, mal übermäßig süss, mal au point, mal sticht der Alkohol vor ...
Meine subjektive Regel lautet dann, wenn die erste Flasche deutlich Aceton/Kleber, klebrige Süsse oder vorstechenden Alkohol zeigt, dann gerne noch ein paar Jahre zuwarten - eine Verschlechterung tritt meist nicht ein, im Gegenteil. Ansonsten gerne Jung und die krasse Frucht geniessen ;) - wenn der Waldgrieser Rosenmuskateller jetzt schmeckt, da auch jetzt trinken.

jessesmaria hat geschrieben:Der Erbe + Auftrag war übrigens nichtsdestotrotz und erstaunlicherweise trotz des hohen Alkoholgehalts noch elegant und trinkig und nicht total breit. Eigentlich eine schöne Balance. Vielleicht ist das ja das Verdienst der Rebe?

Wohl sicher, bei Vernatsch dürften alte Reben, zumal dann oft veschiedene alte Varietäten ( - und nicht nur Edel- und Grauvernatsch, die heutig gängigen Klone - ) im Mischsatz stehen, ein echter Schatz sein. Der Ansitz Waldgries führt mit seinem Athos den jährlichen Beweis ...

Weiter viel Spass mit Südtiroler Weinen.
Grüsse

Ralf

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jessesmaria

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Re: Südtirol - klein aber fein

BeitragMo 22. Aug 2022, 20:47

Hexenbichler und Sonntaler habe ich neulich unmittelbar hintereinander getrunken. Beides sehr trinkige, schöne Weine – die Flaschen gehen beängstigend schnell leer. Lustigerweise hab ich die Weine meiner schwäbischen Schwiegermutter blind vorgesetzt, die heftigste Vorurteile gegen Trollinger pflegt; vor allem vom Hexenbichler war sie begeistert (der ist, sicher primär holzbedingt, noch weicher, während der Sonntaler eher mit körnigen Tanninen aufwartet), ich habe sie noch nie so schnell trinken sehen.
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