das weinforum .de

austria_traveller hat geschrieben:Wird mir abgehen heuer

Uns (mir) auch. Ist schon schön, z. B. in Schönbrunn oder der Freyung gemeinsam zuerst das Kunsthandwerk anzusehen, und danach sich bei einem "warmen Getränk" weiter zu unterhalten.

Ein privater Glühweinkocher ist genau so unentbehrlich wie der Tupperware Gurkenlifter.

Frei nach Loriot: Ein Leben ohne Glühweinkocher ist möglich - aber sinnlos.

Georg R. hat geschrieben:ist genau so unentbehrlich wie der Tupperware Gurkenlifter

ymmd

EThC hat geschrieben:...irgendwie schreckt mich der Gedanke total ab, meinen Wein vor dem Genuß erst thermisch zu behandeln und dann auch noch zu chaptalisieren sowie weitere Fremdaromen zu applizieren...

Hier kommt ein Geständnis: Gerade habe ich mich etwas pervers betätigt, indem ich eine Spätlese Bacharacher Wolfshöhle 2005 von Ratzenberger im Kochtopf auf den Herd gestellt habe!

Den betreffenden Wein hatte ich zur Verschönerung des heutigen Abends auserkoren, aber nachdem der elend bröselige Korken mit einiger Murkserei den Flaschenhals verlassen hatte und die Spätlese endlich im Glas lag, schlug mir sofort eine fröhliche TCA-Note (hurrah, es lebe der Naturkork!) entgegen.

Mein erster Impuls ging dahin, den 2005er im Spülbecken zu entsorgen, aber dann habe ich das Experiment gewagt: Ab in den Pott mit dem Wein, zack auf die Kochplatte, ein paar Nelken, eine ordentliche Portion Anis und noch zwei Zuckerklümpchen dazu, Hitze druff - und was soll ich sagen: Ich habe schon deutlich schlechteren Glühwein getrunken! Ganz im Ernst! Und ohne thermische Behandlung wäre der Flascheninhalt ungenießbar gewesen....

Herzliche Grüße

Bernd

... mmh, das klingt ja lecker...

Muss ich unweigerlich daran denken:

https://m.youtube.com/watch?v=aAEOeTvwZeE

Zwinkersmiley, Josef

stollinger hat geschrieben:... mmh, das klingt ja lecker...

Im Vergleich vorher - nachher war es auch lecker! Klar, das Anbaugebiet (geschweige die Lage) war blind nicht mehr zu erkennen , aber dafür war auch die TCA-Note nicht mehr schmeckbar.

Und das ganz ohne Glühweinkocher!

Herzliche Grüße

Bernd

Bernd Schulz hat geschrieben:aber dafür war auch die TCA-Note nicht mehr schmeckbar

[OT]...das höre ich öfters, daß die Leute darauf schwören, TCA-Weine zum Kochen zu verwenden, weil der Kork dann nicht mehr zu schmecken sei. Das hab' ich auch zweimal probiert und jedesmal ging's in die Hose... [/OT]

Ich denke dazu, dass bei Bernds "Perversität" (Copyright liegt bei Bernd ), nicht unbedingt das Erwärmen (ja, schon auch, aber eher weniger) sondern die anderen Zutaten wie die Gewürze den größeren Teil dazu beigetragen haben, dass der TCA-Ton überdeckt wurde.

Wobei, wie "die Verschönerung des Abends" dann mit dem "Glühwein" ausgegangen ist, verschweigt er ja dezent

EThC hat geschrieben:[OT]...das höre ich öfters, daß die Leute darauf schwören, TCA-Weine zum Kochen zu verwenden, weil der Kork dann nicht mehr zu schmecken sei. Das hab' ich auch zweimal probiert und jedesmal ging's in die Hose... [/OT]

Vielleicht hast du beim Kochen nicht genug Anis und Zucker verwendet (siehe auch Weingeists Beitrag) ?

Aber mal im Ernst: Bei mir hat die Nummer mit dem Rauskochen der TCA-Note bislang funktioniert. Insofern haben wir unterschiedliche Erfahrungen gemacht....

weingeist hat geschrieben:Wobei, wie "die Verschönerung des Abends" dann mit dem "Glühwein" ausgegangen ist, verschweigt er ja dezent

Die Verschönerung des Abends war gegeben! Der Glühwein hat gewärmt und geschmeckt, die Flasche war am Ende leer. Und ob der lediglich 8%, von denen vielleicht beim Kochen auch noch ein wenig in die Atmosphäre entwichen ist, hatte ich heute morgen noch nicht einmal den Anflug einer dicken Rübe. Alles bestens also!

Herzliche Grüße

Bernd

Ich kann mir auch gut vorstellen, dass die Gewürze eine (nicht allzu intensive) TCA-Note überdecken können. Besonders Zimt oder Nelken haben ja auch eine gewisse dumpf-holzige Komponente im Aroma, das hier das TCA überlagern könnte.

Grüße
Gerald