Aktuelle Zeit: Do 28. Mär 2024, 20:01


Die fabelhafte Welt des Bieres

Alles was interessant ist, aber keinen direkten Bezug zu Wein hat
  • Autor
  • Nachricht
Offline
Benutzeravatar

EThC

  • Beiträge: 8120
  • Bilder: 27
  • Registriert: Fr 27. Feb 2015, 16:17
  • Wohnort: ...mal hier, mal dort...

Re: Die fabelhafte Welt des Bieres

BeitragMi 1. Jun 2022, 16:12

...und zum Abschluß unserer letzten Runde mit Naturgedöns wieder mal ein passendes Bierchen:

2019er Bière vivante de Pinot, Brasserie des Voirons, Savoie

Bild

Dunkles Braunorange mit einigem Schaum im Glas, riecht nach saurem, roten Hopfen, leicht kirschig. Am Gaumen straff sauerkirschig, etwas adstringierend, saure Mango, etwas Kalk. Sehr langer Abgang, saures Grünhopfenfinale.

Ich trinke nur noch sehr selten Bier, aber sowas fernab jeglichen eingefahrenen Hopfensaftaromas lasse ich mir gerne eingehen. Gebührender Abschluß einer super Weinrunde!

Wertung: Nachkauf 2 von 3, Gesamt 20 von 25
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

https://ec1962.wordpress.com/
Offline
Benutzeravatar

EThC

  • Beiträge: 8120
  • Bilder: 27
  • Registriert: Fr 27. Feb 2015, 16:17
  • Wohnort: ...mal hier, mal dort...

Re: Die fabelhafte Welt des Bieres

BeitragFr 10. Jun 2022, 10:00

...zwar nicht von unserer Urlaubsinsel Kreta, aber auch aus Griechenland stammt folgendes, interessante Bierchen:

oJ ƎƧЯƎVƎЯ Engineered White Wine – Assyrtiko – Beer, Kykao, Peloponnes

Bild

Im Netz findet man zur Werdung dieses Getränks folgendes Zitat:

„What I did is I got a friend to give me the chemical analysis of 50 Αssyrtiko wines in terms of tartaric, malic, citric acids in gr/Lt, I evened the acidity out a little, because I can’t risk making something which won’t sell at all, and I made a beer that had the exact same amount of potassium and organic acids that you would get in assyrtiko must, and the aromas we added with the hop and choosing a yeast strain that promotes thiols”. Ahhh! So, reverse engineered means putting the quantitative data of the wine to the beer. Now, that made sense.

Gibt’s auch noch in drei weiteren Geschmacksrichtungen, u.a. „Champagne“; mal sehen was passiert, wenn das „Comité interprofessionnel du vin de Champagne“ davon Wind bekommt, man geht von deren Seite ja recht rigoros gegen die Verwendung des Markennamens außerhalb der Champagne an.

Farblich ein trübes Braunorange, mäßige Schaumentwicklung. Riecht erstmal satt nach Mango, dann auch grüne Pflaume und erste Bierandeutungen. Am Gaumen dann ein krasser Gegensatz zwischen der mangodominierten Fruchtseite und der erheblich hopfenbitteren Bierfraktion, wirkt insgesamt knalltrocken trotz des deutlichen Extrakts; wenn’s um Steine geht, würde ich ein Kalk-Schiefersediment assoziieren. Der recht lange Nachhall ist ebenfalls ziemlich staubig-herb unterwegs.

Auf dem Etikett steht: „Is it beer or is it wine? You decide.“ Ich würde hier geschmacklich doch eher zur Bierseite tendieren, denn das Hopfige ist ab dem Gaumen schon ziemlich dominierend. Hat aber auch deutlich naturweinige Attribute zu bieten und die 13 ungefühlten Umdrehungen sprechen dann wiederum für die Weinseite. Tatsächlich ist hier (s.o.) keine einzige Assyrtiko-Traube enthalten, sondern die Brauer der Microbrewery haben einfach versucht, den Geschmack des (Sauer-) Bieres in Richtung der genannten Rebsorte zu trimmen, was in gewisser Weise auch gelungen ist, zumindest wenn man es auf eher fruchtbetonten Assyrtiko abgesehen hat.

In jedem Fall ein recht polarisierendes Getränk mit hohem Erfrischungsfaktor, jedenfalls für mich, ich kann auch verstehen, wenn andere hier eher vom Schüttelfaktor sprechen würden…

Wertung: Nachkauf 2 von 3, Gesamt 20 von 25
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

https://ec1962.wordpress.com/
Offline

Ralf Gundlach

  • Beiträge: 2197
  • Registriert: So 30. Jan 2011, 23:13

Re: Die fabelhafte Welt des Bieres

BeitragMo 18. Jul 2022, 21:38

Aus dem Urlaub im Tölzer Land mitgenommen:

"Wuidsau" Amber Ale Hoppebräu

Ein wirklich schönes Bier. Angenehm hopfig, schöne Malznote, brotig. Im Abgang eine feine Bitternote. Geschmacklich für ein Bier mit 5,4 % Alkohol sehr tief. Leicht cremig. Ich habe ja selten Berührungspunkte mit deutschen "Craftbeer". Aber das hier ist wirklich richtig gut gelungen.

Gruß

Ralf
Offline

Ralf Gundlach

  • Beiträge: 2197
  • Registriert: So 30. Jan 2011, 23:13

Re: Die fabelhafte Welt des Bieres

BeitragDo 30. Mär 2023, 21:20

Sowas bekommt man nicht in Deutschland:

Vranckaertshoeve Tripel


Vollmundiges Tripel. Auffallend sind die Koriandernoten, die mir sehr gefallen. Meine Frau findet sie etwas zu seifig. Auch die Hopfennoten sind deutlich, passen aber gut ins Gesamtbild. Für ein Bier sehr lang. Solch ein Bier ist ein Grund, warum ich kein Bitburger mehr runterkriege. Auch nicht auf Partys. Ich würde ja auch keinen Freixenet- Wein trinken. Oder ähnliches. Da würde ich sofort zu einem angemessenen Radler greifen. Alkohol ist nicht alles.
Das Triple hat mir Markus, der Ostbelgier besorgt.

Gruß

Ralf
Offline

nono

  • Beiträge: 210
  • Registriert: Mi 25. Nov 2015, 14:46

Re: Die fabelhafte Welt des Bieres

BeitragFr 31. Mär 2023, 17:23

Einem Franken tut es in der Seele weh norddeutsches Bier zu trinken, aber die Biere von Störtebeker sind wirklich klasse: meine Favoriten
Atlantic Ale und das Witbier mit Koriander und Orangenschale, gibt es im denns Biomarkt, das dürfte dem Herrn Gundlach schmecken, aber nicht seiner Frau...
Offline

Bernd Schulz

  • Beiträge: 6518
  • Registriert: Sa 11. Dez 2010, 23:55

Re: Die fabelhafte Welt des Bieres

BeitragFr 31. Mär 2023, 18:09

Die Störtebeker-Biere finde ich bis auf das für mich zu malzbierartige Porter auch hervorragend. Und es gibt sie nicht nur im Biomarkt, sondern mittlerweile sogar bei REWE. Einen Kasten Atlantic-Ale und einen Kasten Pils (um viele Längen besser als das Zeug aus den Großbrauereien!) hatte ich schon von dort.

Herzliche Grüße

Bernd
Offline
Benutzeravatar

EThC

  • Beiträge: 8120
  • Bilder: 27
  • Registriert: Fr 27. Feb 2015, 16:17
  • Wohnort: ...mal hier, mal dort...

Re: Die fabelhafte Welt des Bieres

BeitragMo 19. Jun 2023, 09:15

...mal wieder ein Bierchen, wurde zum Abschluß einer Weinrunde geöffnet, war aber selbst mir too much:

2014er Lambic – 5 Jaar op Foeder, De Cam, België

Dieses stille Bier liegt orangebraun im Glas, riecht nach Windeleimer mit sehr sekundärer Mandarinde. Geschmacklich sehr sauer und käsig, etwas Schwefel, auch der Abgang ist in erster Linie sauer-käsig.

Das ist schon ziemlich animalisch und fordernd, nicht so wirklich mein Fall, auch wenn ich’s an sich interessant finde. Der Spender, der dieses auch recht ambitioniert bepreiste Bier spendiert hat (31 Euronen / 750 ml), meinte später, daß sich der Saft mit ein, zwei Tagen Luft deutlich harmonisiert hätte, so frisch aus der Flasche aber aus meiner Sicht nur:

Meine Wertung: Nachkauf 1 von 3, Gesamt 15 von 25

Bild
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

https://ec1962.wordpress.com/
Vorherige

Zurück zu Off-Topic

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 12 Gäste

Impressum - Nutzungsbedingungen - Datenschutzrichtlinie - Das Team - Alle Cookies des Boards löschen