Bio - Wie konsequent sollte man sein?
Verfasst: Fr 26. Mär 2021, 11:42
Angeregt durch die Diskussion um Rainer Sauer und weil es mich selbst immer wieder beschäftigt:
Wie konsequent seid ihr beim Weinkauf, was das Thema "Bio" betrifft?
Ich bin im Laufe der Jahre bei Grundnahrungsmitteln immer konsequenter geworden, Gemüse kaufe ich fast nur noch saisonal, regional und bio vom Markt, Fleisch und Milchprodukte ebenso. Käse bildet eine Ausnahme, da bekomme ich bei uns z. B. gelegentlich den Käse aus Frankreich von einem Spitzenaffineur, der nur mit kleinen Bauern zusammenarbeitet, die (wenn man alles glaubt, wofür er steht) im Einklang mit der Natur wirtschaften, selbst wenn sie nicht immer Bio-Siegel besitzen (oft für kleinste Betriebe nicht wirtschaftlich).
Beim Wein neige ich auch zum Schönreden, indem ich davon ausgehe, dass Spitzenbetriebe sowieso naturnah arbeiten, aber ich habe viel zu wenig Expertise, um das wirklich beurteilen zu können.
Im Grunde könnte ich auch konsequenter verfahren, es gibt ja mittlerweile genug Auswahl. Im Zweifel etwa Busch und Wittmann statt Haag und Molitor? Das würde zumindest manchmal die Entscheidung leichter machen, denn es gibt ja sowieso viel mehr guten Wein, als man trinken kann.
Allerdings, deshalb auf tollen Ruwer-Wein verzichten? Bei Maximin Grünhaus steht:
Das Weingut Fritz Haag schreibt:
Nun, ist das Augenwischerei?
Naturnah arbeiten, das kann natürlich jeder behaupten. Ich frage mich, was im konkreten Fall wirklich dahintersteckt, d. h. wie nachhaltig solche Weingüter tatsächlich arbeiten, was z. B. die Auswirkungen auf das Grundwasser, Giftstoffe beim Spritzen etc. betrifft – und schließlich, warum Spitzenweingüter mit höchstem Anspruch und angeblich "naturnaher" Philosophie sich kein Bio-Siegel leisten können oder wollen. Müsste Bio in dieser Qualitätsklasse nicht selbstverständlich sein?
Wie haltet ihr es beim Einkauf, wie wichtig ist euch bio? Oder denkt ihr differenzierter und schaut gar genauer hin, d. h. dass bestimmte Kriterien der Nachhaltigkeit erfüllt werden, ohne Schwarz-/Weißdenken Siegel ja oder nein?
Wie konsequent seid ihr beim Weinkauf, was das Thema "Bio" betrifft?
Ich bin im Laufe der Jahre bei Grundnahrungsmitteln immer konsequenter geworden, Gemüse kaufe ich fast nur noch saisonal, regional und bio vom Markt, Fleisch und Milchprodukte ebenso. Käse bildet eine Ausnahme, da bekomme ich bei uns z. B. gelegentlich den Käse aus Frankreich von einem Spitzenaffineur, der nur mit kleinen Bauern zusammenarbeitet, die (wenn man alles glaubt, wofür er steht) im Einklang mit der Natur wirtschaften, selbst wenn sie nicht immer Bio-Siegel besitzen (oft für kleinste Betriebe nicht wirtschaftlich).
Beim Wein neige ich auch zum Schönreden, indem ich davon ausgehe, dass Spitzenbetriebe sowieso naturnah arbeiten, aber ich habe viel zu wenig Expertise, um das wirklich beurteilen zu können.
Im Grunde könnte ich auch konsequenter verfahren, es gibt ja mittlerweile genug Auswahl. Im Zweifel etwa Busch und Wittmann statt Haag und Molitor? Das würde zumindest manchmal die Entscheidung leichter machen, denn es gibt ja sowieso viel mehr guten Wein, als man trinken kann.
Allerdings, deshalb auf tollen Ruwer-Wein verzichten? Bei Maximin Grünhaus steht:
DIE NATUR UMARMEN
Der Weinbau in den Maximin Grünhäuser Weinbergen ist naturnah ausgerichtet mit dem Ziel zur Lese vollreife und gesunde Trauben zu ernten. Die Böden der drei Monopollagen werden mit natürlichen Wildkräutern begrünt. Durch intensive Laubarbeiten wird die Gesundheit der Trauben optimal gefördert.
Das Weingut Fritz Haag schreibt:
Im Zusammenspiel von Natur und Mensch ist Riesling hier dazu fähig, in allen Geschmacksrichtungen ausgebaut zu werden. Ein Geschenk der Natur, das wir zutiefst verehren und mit Sorgfalt bewahren.
Nun, ist das Augenwischerei?
Naturnah arbeiten, das kann natürlich jeder behaupten. Ich frage mich, was im konkreten Fall wirklich dahintersteckt, d. h. wie nachhaltig solche Weingüter tatsächlich arbeiten, was z. B. die Auswirkungen auf das Grundwasser, Giftstoffe beim Spritzen etc. betrifft – und schließlich, warum Spitzenweingüter mit höchstem Anspruch und angeblich "naturnaher" Philosophie sich kein Bio-Siegel leisten können oder wollen. Müsste Bio in dieser Qualitätsklasse nicht selbstverständlich sein?
Wie haltet ihr es beim Einkauf, wie wichtig ist euch bio? Oder denkt ihr differenzierter und schaut gar genauer hin, d. h. dass bestimmte Kriterien der Nachhaltigkeit erfüllt werden, ohne Schwarz-/Weißdenken Siegel ja oder nein?