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Werden PIWIs je eine Chance bei Weinliebhabern haben?

Von der Weinbergspflege bis zur Kellertechnik
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Rieslingfan

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Re: Werden PIWIs je eine Chance bei Weinliebhabern haben?

BeitragMo 15. Jan 2024, 19:28

Zumindest der Bezeichnung nach steht PIWI für Pilzwiderstandsfähige Rebsorten, was selbstverständlich positiv ist.

Doch wie sieht es bei den PIWIs mit der Widerstandsfähigkeit gegenüber anderen Schädlingen, Trockenperioden, Nässe, Kälte, Hitze usw. aus? Gibt es dazu auch Informationen?
Gruß Markus
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EThC

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Re: Werden PIWIs je eine Chance bei Weinliebhabern haben?

BeitragMo 15. Jan 2024, 19:36

Rieslingfan hat geschrieben:Wozu dann PIWIs?
... ich will jetzt nicht wesentlich wiederholen, was Ulli richtigerweise schon geschrieben hat, aber letztlich wird's der Markt richten. Wobei interessant ist, was die Schnittmenge aus Käuferakzeptanz und Winzerinteresse sein wird.

Der Käufer -auch der nichtnerdige- wird vermutlich lieber gerne beim Altgewohnten bleiben wollen, was auch immer das sein mag, Grauburgunder, Riesling, Primitivo etc. Überlisten läßt er sich allerdings kurz- bis mittelfristig z.B. dadurch, indem bei Weinen, die nicht durch die Rebsorte, sondern die Appellation definiert sind, auch PiWis zugelassen werden. Beim Champagner darf man ja mittlerweile auch schon in gewissem Maße Voltis einsetzen (eine Kreuzung aus Villaris x MTP 3159-2-12 :mrgreen: ). Und wenn z.B. im Lugana auch Solaris & Co. verwendet werden dürfen, wird das vermutlich 98 % der Zielgruppe nicht weiter auffallen. Weiters sollte man nicht außer acht lassen, daß bei vielen Weinen ja auch bis zu 15 % eine oder mehrere abweichende Rebsorten deklarationsfrei zugemischt werden können.

Der Winzer dagegen wird vorzugsweise das anbauen, was er einerseits möglichst gut verkaufen kann UND was ihm andererseits möglichst wenig Gestehungskosten verursacht.

Ob und was da in den nächsten 20, 50 100 Jahren das Rennen machen wird, keine Ahnung. Wer weiß, vielleicht wird der Riesling ja doch durch den Priesling abgelöst, der die Traditionssorte in allen Belangen in den Schatten stellt :?: :o

Rieslingfan hat geschrieben:Doch wie sieht es bei den PIWIs mit der Widerstandsfähigkeit gegenüber anderen Schädlingen, Trockenperioden, Nässe, Kälte, Hitze usw. aus? Gibt es dazu auch Informationen?
...mWn sind die PiWis definiert gegen Echten und Falschen Mehltau in gewissem Maße resistent, inwieweit die Sorten auch mit den anderen von Dir genannten Umständen besser zurecht kommen, weiß ich leider nicht...
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
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was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

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Ralf Gundlach

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Re: Werden PIWIs je eine Chance bei Weinliebhabern haben?

BeitragDi 16. Jan 2024, 22:28

EThC hat geschrieben:
Bernd Schulz hat geschrieben:Eine "Felicia" hatte ich zuvor im Leben nicht getrunken (kein Wunder, dass Ralf nicht auf die Sorte kam :twisted: ), aber es scheint sich um eine Neuzüchtung zu handeln, aus der sich etwas Gescheites machen lässt.
...es gibt ja eine ziemliche Latte an Neuzüchtungen / Piwis, die meisten habe ich auch noch nicht probiert. Da waren durchaus bemerkenswerte Sachen dabei -interessanterweise mit einer signifikanten Häufung bei den Schaumweinen- und ich frage mich schon, warum deren Start so holperig verläuft. Die Felicia wurde ja immerhin schon in den 80ern gekreuzt, seit 2004 besteht Sortenschutz. Jetzt sind wir 20 Jahre weiter und kein Mensch kennt das Zeug, obwohl es anscheinend zu recht respektablen Ergebnissen führt? Wahrscheinlich ist's wie so häufig: "was der Bauer ned kennt, des frißt er ned"!
Auch beim Weingut Rainer Zang scheint das so zu sein, auf dem "Widerstand" (übrigens verschraubt! :lol: ) steht wohl mit einem gewissen Vorsatz nicht drauf, was eigentlich drin ist (60 % Johanniter und 40 % Bronner) und die Leute seien dann regelmäßig überrascht, daß sie gerade Piwis getrunken haben...


Hallo Erich,

ich habe gerade den 2022 Bronner im Glas. Geht eher in die Burgundersorten-Richtung. Zurückhaltende Säure, aber die Fruchtnoten sind sehr schön und differenziert. Kräftig, aber nicht in die Breite gehend. Leichte Extraktsüsse. Erinnert mich etwas an einen Neuburger. Sicher ein ganz schöner Essensbegleiter zu manchen Fischgericht, aber auch zu Geflügel. Wenn die Säure noch lebendiger wäre….dann wär der richtig gut. Aber auch so dürfte der durchaus seine Liebhaber finden, wenn man sich darauf einlässt. Ich finde den auf jeden Fall durchaus gelungen. Für Weinliebhaber, die eher säureempfindlich sind ist der Bronner richtig empfehlenswert. Für Erich eher :?

Gruß
Ralf
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