Terroir vs. Keller

Von der Weinbergspflege bis zur Kellertechnik
MichaelWagner
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Re: Terroir vs. Keller

Beitrag von MichaelWagner »

Danke Felix.

Da ist jetzt aber keine neue Erkenntnis dabei. Oder geht's nur darum bereits Bekanntes wissenschaftlich zu untermauern?

Gruß, Michael
wenns läuft, dann läufts. Aber bis es läuft, dauerts...
wiesengenuss
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Re: Terroir vs. Keller

Beitrag von wiesengenuss »

Ich lese interessiert mit.....

"Die Wurzelwerker haben vor, das beim nächsten Mal auch wissenschaftlich begleiten zu lassen. Wenn Geisenheim mitspielt, werden dann Proben der 9 gärenden Moste analysiert. Das würde viel mehr als der sensorische Test bringen. Dieses Mal haben sie die Abläufe festgezurrt, beim nächsten Mal wird die Komplexität des Projektes erhöht.
Cheers
Felix[/quote]"

Ab da wirds interessant, bisher ist es ja nur ein Experiment.... Immerhin eins das Wellen schlägt. So wie ich das verstehe, vor allem in die Lagenklassifikation des VDP.

Ich warte gerade noch auf die "Kellerhefen" oder den "Kellergeruch" oder whatever. So wie ich das verstehe, ist der Einfluß des Winzers (also die Handschrift) ja immer noch nicht ganz ausgeschlossen?

LG Kaya
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Novize
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Re: Terroir vs. Keller

Beitrag von Novize »

MichaelWagner hat geschrieben:Danke Felix.

Da ist jetzt aber keine neue Erkenntnis dabei. Oder geht's nur darum bereits Bekanntes wissenschaftlich zu untermauern?

Gruß, Michael

Also wenn ich die Archive des Internets bemühe, finden sich auch Winzer, die vehement bestreiten, die Hefen des Kellers kämen bei der Spontangärung zum Einsatz. Mindestens für die ist das eine brandneue Erkenntnis. Schaust Du zum Beispiel die Diskussion und den Beitrag von VanVolxem unter diesem Artikel: http://www.captaincork.com/Weinwissen/A ... rd-Fiedler
cheers
Felix
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MichaelWagner
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Re: Terroir vs. Keller

Beitrag von MichaelWagner »

Also wenn ich die Archive des Internets bemühe, finden sich auch Winzer, die vehement bestreiten, die Hefen des Kellers kämen bei der Spontangärung zum Einsatz. Mindestens für die ist das eine brandneue Erkenntnis. Schaust Du zum Beispiel die Diskussion und den Beitrag von VanVolxem unter diesem Artikel: http://www.captaincork.com/Weinwissen/A ... rd-Fiedler


Habe es überflogen. Also Bernhard behauptet nicht, dass die Hefen des Kellers nicht bei der Spontangärung zum Einsatz kommen, er sagt nur dass Reinzuchthefe (NICHT Aromahefe) zum ähnlichen Ergebnis führt, da es "gezüchtete Spontangärhefe" ist. Plus: sie vermeidet Gärstockungen und garantiert einen "sauberen" Gärverlauf.

Da aber der "Kellergeschmack" sowieso bei weitem nicht nicht ausschliesslich durch die Hefe zustandekommt, ändert das ja auch garnichts an der Tatsache: "anderer Keller, anderer Wein". Das war es doch denke ich, worum es in diesem Nachweis geht.

Ernsthaft. Ich arbeite mit Holz & Stahl. Wenn ich den selben Most in 2 verschiedene Stahltanks aufteile, die direkt nebeneinander stehen, dann kommt nicht mal da das gleiche Ergebnis raus. Nicht mal der Gärverlauf ist identisch. das gleiche auf 2 Holzfässer aufgeteilt ergibt nochmal deutlichere Unterschiede. Da muss ich nicht in einen anderen Keller fahren.

Ich denke nicht, dass auch nur ein Winzer dieser Welt dies bezweifeln würde. Und die Geisenheimer Profs schon 3x nicht. Daher habe ich mich über den Versuch gewundert und dachte ich hätte vielleicht das Ziel nicht richtig kapiert.

Nicht falsch verstehen: ich finds lustig das mal zu machen und es bringt ein wenig Abwechslung in den Herbst-Alltag plus man kann PR-Wellen schlagen ;) Spricht ja nichts gegen. aber ich würde das Ganze nicht wissenschaftlich zu hoch aufhängen...
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Novize
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Re: Terroir vs. Keller

Beitrag von Novize »

Ich bezog mich nicht auf Bernhard, sondern auf den Kommentar von R. Niewodnizcanski, der schreibt, er habe mehrfach die Trauben einer Lese in zwei verschiedenen Kellern ausgebaut und:
Der Wein schmeckte nach ca. 6 Monaten Ausbau völlig identisch zu dem unter gänzlich anderen Bedingungen ausgebauten Wein des Hauptkellers.

Aber vielleicht ist das eine Einzelmeinung, ist letztlich nicht so wichtig...
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MichaelWagner
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Re: Terroir vs. Keller

Beitrag von MichaelWagner »

Ich bezog mich nicht auf Bernhard, sondern auf den Kommentar von R. Niewodnizcanski, der schreibt, er habe mehrfach die Trauben einer Lese in zwei verschiedenen Kellern ausgebaut und:

Der Wein schmeckte nach ca. 6 Monaten Ausbau völlig identisch zu dem unter gänzlich anderen Bedingungen ausgebauten Wein des Hauptkellers.

Aber vielleicht ist das eine Einzelmeinung, ist letztlich nicht so wichtig...


Das wird auch bei VV nicht der gleiche Wein werden...
Zuletzt geändert von MichaelWagner am Fr 6. Sep 2013, 16:00, insgesamt 1-mal geändert.
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Gerald
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Re: Terroir vs. Keller

Beitrag von Gerald »

Das glaubt der Roman doch selbst nicht was er da erzählt...


Vermutlich schon. Ich habe schon öfter den Eindruck gehabt, dass viele Spitzenwinzer intuitiv alles im Keller richtig machen, ohne dass es eine nachvollziehbare Grundlage dafür gibt. Wenn sie dann mit ausführlichen Erklärungen aufwarten wollen, endet das oft merkwürdig bis widersprüchlich ...

Grüße,
Gerald
MichaelWagner
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Re: Terroir vs. Keller

Beitrag von MichaelWagner »

@Gerald: wahrscheinlich reicht deren bloße Anwesenheit im Keller um die Weine vor Ehrfurcht erstarren und in 2 Fässern genau gleich werden zu lassen ;)
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Re: Terroir vs. Keller

Beitrag von Gerald »

Ich kann mich nur an die Uni erinnern, wo ich unter anderem Versuche im Schüttelkolben mit Aspergillus niger gemacht habe (Citronensäureproduktion). Der Pilz hat sich auch in keinem Kolben - trotz identischer Bedingungen - gleich entwickelt. Das ist in der Mikrobiologie meines Wissens ganz normal, daher beim Wein sicher nicht anders. Schon gar nicht bei Spontangärung ...

Grüße,
Gerald
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Re: Terroir vs. Keller

Beitrag von Charlie »

Gerald hat geschrieben:Das ist in der Mikrobiologie meines Wissens ganz normal, daher beim Wein sicher nicht anders. Schon gar nicht bei Spontangärung ..

Man hat im Läufe der Jahrtausende sicher einen hohen Anteil vom hergestellten Brot, Bier, Käse, Quark, Butter, Wein etc. entweder weggeschmissen, den Schweinen verfüttert oder angeekelt doch verzehrt.
Aber wieso nimmt man beim Wein eigentlich lebende Hefe und nicht Enzyme?
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